Script 4: Gesundheitsorientierte Unternehmensführung Wolfsberg

Die aktuelle Stressforschung konzentriert sich immer mehr auf den unter
Dauerstress vernachlässigten Anteil unseres vegetativen Nervensystems, den
sogenannten Parasympathikus. Das vegetative Nervensystem kann man als
Be triebssystem unseres Körpers bezeichnen. Es funktioniert unbewusst und
ist durch den Willen nicht steuerbar. Gleichzeitig bildet es aber das Fundament
für alle bewussten Funktionen des zentralen Nervensystems, die wir
dann mit unserem Willen ausführen – ähnlich dem Betriebssystem im Computer,
welches erst alle Programme und Spiele ermöglicht. Man kennt zwei
Anteile des vegetativen Nervensystems: den Stressbereich (Nervus Sympathikus)
und den Ruhebereich (Nervus Parasympathikus). Erhöhter Dauerstress
überführt nun den Sympathikus in eine Art Dauermobilmachung. Erschwerend
kommt hinzu, dass Ruhereservate, wie sie noch vor wenigen Jahren von
der Gesellschaft eingefordert wurden, heute komplett wegfallen. Dazu zählen
arbeitsfreie Sonntage, der wöchentliche Gottesdienst, bis hin zu der früheren
Übereinkunft, dass Störungen in der Mittagspause oder nach 18 Uhr als
ungehörig galten. Der daueraktivierte Sympathikus kann dann selbst in Ru hephasen
den Parasympathikus unterdrücken. So entsteht ein Zustand ständiger
Aktivierung, selbst im Urlaub.
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