Script 4: Gesundheitsorientierte Unternehmensführung Wolfsberg
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gesprächen zu begegnen, die oft sogar Drohcharakter besitzen, ist nachweisbar<br />
nutzlos und zeugt nur von der Unkenntnis der Verantwortlichen. Fokussiert<br />
werden muss die Verbesserung der Arbeitsplatzsituation der anwesenden<br />
Mitarbeiter. Die Reduktion der Fehlzeiten ist dann ein Nebenprodukt eines<br />
verbesserten betrieblichen Miteinanders.<br />
Auch Dr. Martin Thul, stellvertretender wissenschaftlicher Leiter des Instituts<br />
für Technologie und Arbeit an der TU Kaiserslautern, stellte seine Erfahrungen<br />
bei der Durchführung betrieblichen Gesundheitsmanagements vor.<br />
Wie Benz unterstreicht auch er die Bedeutung der Führungsspitze, die voll<br />
und ganz integriert sein muss. Nur dann kann eine Verbesserung der Unternehmenskultur<br />
auch auf anderen Ebenen erreicht werden. Als Folge davon<br />
auch hier: weniger Fehlzeiten im Branchenvergleich und eine gesundheitliche<br />
Verbesserung der Anwesenden. Nach Thuls Erfahrung ist die Verbesserung<br />
der betrieblichen Gesundheit nur dann möglich, wenn Nachhaltigkeit<br />
als zentrales Handlungsprinzip der Unternehmensführung verstanden wird;<br />
in Zeiten sehr kurzfristiger Unternehmensziele und Bewertungen eine problematische<br />
Aussage. Doch spüren Mitarbeiter sehr wohl, wenn aufgrund kurzer<br />
Strohfeuer das Tafelsilber verschleudert wird. Bei fehlender Transparenz<br />
wird dies als umso schlimmer empfunden. Dies deckt sich mit dem aktuellen<br />
Forschungsstand zum Thema Mitarbeiterorientierung. Die Menschen wollen<br />
durch ihre Arbeit drei Grundbedürfnisse erfüllt sehen: erstens ausreichende<br />
Vergütung und Sicherheit, zweitens sinnstiftende Arbeit, die persönliche<br />
Weiterentwicklung ermöglicht, und drittens eine Umgebung, die unterstützende<br />
soziale Beziehungen bietet. Mitarbeiter wollen also im Team durch<br />
solide Arbeit sinnvolle Ziele erreichen können und genau das macht gesund.<br />
Auch hier zeigt sich, dass Gesundheitsdaten ganz allgemeinen Grundsätzen<br />
kompetenter Führung folgen und diese sind immer auf Nachhaltigkeit ausgelegt.<br />
Dass in der Not auch kurzfristig gedacht werden muss, widerspricht dem<br />
keineswegs. Denn gerade in der Not zeigt sich die Belastbarkeit solider Vorarbeit.<br />
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