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Script 4: Gesundheitsorientierte Unternehmensführung Wolfsberg

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Verfolgt man öffentlich geführte Debatten über die richtigen Gesundheitsmassnahmen,<br />

dann fällt auf, dass jeder seine Argumente durch Studien untermauert<br />

à la «Avocado schützt vor Prostatakrebs». Doch dies heisst leider erst<br />

einmal überhaupt nichts. Es gibt erhebliche Qualitätsunterschiede in ebendiesen<br />

Studien und die allermeisten davon erlauben bei Weitem nicht die darauf<br />

gegründeten Empfehlungen. Ein weit verbreiteter Missstand, wodurch<br />

eine seriöse Gesundheitsdiskussion fast unmöglich wird. Wenn man nun versucht,<br />

sich einem so komplexen Thema wie der Gesunderhaltung am Arbeitsplatz<br />

statistisch zu nähern, ist es deshalb von Anfang an wichtig, Befragungen<br />

methodisch auf solide Füsse zu stellen. Nur so kann sichergestellt werden,<br />

dass die abgeleiteten Erkenntnisse und Massnahmen mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit<br />

die gewünschten Resultate erzielen.<br />

Dr. Netta bekam vom 2009 verstorbenen Konzernchef Reinhard Mohn<br />

die notwendigen Ressourcen zur Verfügung gestellt, wodurch eine langfristige<br />

und gründliche Erhebung und Verarbeitung der Daten möglich war. Leider<br />

ist dies an heutigen Hochschulen immer seltener der Fall. Besonders die<br />

Menge der erhobenen Daten von Netta ist aussergewöhnlich hoch und im<br />

modernen Hochschulbereich aufgrund mangelnder Ressourcen kaum mehr<br />

möglich. Es lohnt sich deshalb, ein besonderes Augenmerk auf die Ergebnisse<br />

von Netta zu richten. Standen bisher bei betrieblichen Gesundheitsprogrammen<br />

Schulungen im Bereich des gesunden Lebensstils im Vordergrund, beispielsweise<br />

gesunde Ernährung oder Rückentrainings, sollte nach der Präsentation<br />

der Bertelsmann-Ergebnisse ein Umdenken stattfinden. Der Gesundheitszustand<br />

der Mitarbeiter wurde in den Befragungen von 2002 und 2006<br />

nämlich von ganz anderen Faktoren bestimmt: So beeinflusste den Gesundheitszustand<br />

zu einem Drittel, inwieweit der Mitarbeiter selbstbestimmt handeln<br />

und Verantwortung übernehmen konnte. Dies bedeutet auch, dass er im<br />

Rahmen seiner Position an Entscheidungsprozessen mitwirken durfte und somit<br />

das Gefühl hatte, dass seine Mitarbeit wichtig ist. Diese Autonomie in der<br />

eigenen Arbeit zeigte einen direkten Einfluss auf die Gesundheitseinschätzung<br />

und darüber hinaus einen indirekten Einfluss durch den grösseren Freiraum,<br />

die eigene Arbeitszeit eigenständig zu gestalten. Dies führt zu einer<br />

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