Script 4: Gesundheitsorientierte UnternehmensfÃƒÂ¼hrung Wolfsberg

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lage messbar und identifiziert Stellschrauben zur Verbesserung. Damit unmittelbar im Zusammenhang steht die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter. Aus diesem Grund ist ein modernes Gesundheitsmanagement ein wichtiger Be - standteil für den zukünftigen Betriebserfolg. Der Ansatz moderner Gesundheitsförderung muss sich jedoch drastisch än dern, wenn die Gesundheitsförderung denn zum Unternehmenserfolg bei tragen soll. Seit 50 Jahren versucht man zu einem Verhalten zu erziehen, welches auf Vermeidung gesundheitlicher Risiken zielt. Dies würde zu einer Verringerung der massiv ansteigenden Zivilisationserkrankungen führen. Damit richten sich diese Anstrengungen gegen Krankheiten, die erst im hohen Alter vermehrt auftreten, und nicht gegen die gesundheitlichen Probleme der Erwerbstätigen. Darüber hinaus sind die Ergebnisse von Gesundheitsprogrammen, die auf die Vermeidung gesundheitlicher Risiken zielen, extrem spekulativ. Hohe Raten von Herzkrankheiten oder Altersdiabetes sind in erster Linie der steigenden Lebenserwartung zuzuschreiben und nicht einem angeblich ungesunden Lebensstil. Neue Daten belegen zudem, dass häufig zu beobachtende Auswüchse dieser Panikmache selbst zur Gesundheitsgefahr werden. Nach der heutigen Erkenntnislage darf wirksame Gesundheitsförderung nicht mehr risikozentriert, sondern ressourcenorientiert verstanden werden. Viel Erfolg versprechender sind Ansätze, die auf einer Verbesserung gesundheitsfördernder Ressourcen aufbauen. Dazu gehören: Freiräume zu selbstbestimmtem Handeln, angemessene Wertschätzung und Unterstützung, Klarheit und Transparenz. Solche Ressourcen betreffen für die meisten Menschen das Arbeitsleben. Und dort entscheidet ganz massgeblich die Führungskultur, ob man auf ebendiese Faktoren trifft oder nicht. Gesundheit ist Chefsache. Die Gefahr besteht, dass bei selektiver Leseart eine gesundheitsfördernde Unternehmensführung als eine zu laxe, zu gefällige Mitarbeiterführung missverstanden wird. Im Sinne von nicht ernstzunehmenden Soft Skills, eines «nice-to-have», während die Musik auf anderen Gebieten spielte wie Wettbewerb, Druck, Härte und 100%-ige Leistungsbereitschaft rund um die Uhr. Der eine oder andere findet es vielleicht übertrieben, dass Führung nun auch noch für die diversen Zipperlein der Mitarbeiter Verantwortung übernehmen 39
muss. Doch gerade ein Führungsverständnis, welches sich auf harte Zahlen beruft, sollte sich um so mehr dieser Thematik zuwenden. Denn wir reden über Zusammenhänge, die vor allem ein besseres Betriebsergebnis nach sich ziehen und quasi nebenbei die Gesundheit verbessern. Doch gehen solche Begrifflichkeiten letztlich am Kern vorbei. Es geht in Zeiten von Quartalszahlen, Ratings und rasanten Zyklen viel mehr um eine Renaissance klassischer, traditioneller Führungstugenden. Und diese beruhen in erster Linie auf einer inneren Haltung und nicht auf Berechnung. Im Falle wirksamer Gesundheitsförderung kommen dennoch alle auf ihre Kosten. Ökonomie und Ethik gehen Hand in Hand. Eine gesundheitsorien - tierte Unternehmensführung verbessert beides. Auf Neudeutsch nennt man so etwas eine Win-win-Situation. Was spricht dagegen? Literatur – Walter Kromm, Gunter Frank: Unternehmensressource Gesundheit: Weshalb die Folgen schlechter Führung kein Arzt heilen kann. Symposion 2009 – Gunter Frank, Maja Storch: Die Mañana-Kompetenz: Entspannung als Schlüssel zum Erfolg. Piper 2010 – Gunter Frank: Gesundheitscheck für Führungskräfte: Ihr persönlicher Weg zu mehr Leistungsfähigkeit jenseits aller Moden. Campus 2001 – Gunter Frank: Lizenz zum Essen: Stressfrei essen, Gewichtssorgen vergessen. Piper 2008 – Udo Pollmer, Susanne Warmuth, Gunter Frank: Lexikon der Fitness-Irrtümer. Eichborn 2003 40
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