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Script 4: Gesundheitsorientierte Unternehmensführung Wolfsberg

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setzte haben B-Untervorgesetzte und C-Vorgesetzte haben C-Untervor gesetzte.<br />

Deshalb lohnt es sich aus mehreren Gründen die Kultur des Mit einanders<br />

und die entsprechende Gesundheitssituation der Leistungsträger in<br />

Führungspositionen näher anzuschauen. Dies geschah an anderer Stelle durch<br />

die sogenannte «Shape-Studie», einer umfangreichen Befragung von mehr<br />

als 500 Führungskräften, wobei verschiedenste Parameter zu Führung und<br />

Gesundheit ermittelt wurden.<br />

Zusammen mit Dr. Walter Kromm, Allgemeinarzt und wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

des Mannheimer Instituts für Public Health, konnten wir erste Ergebnisse<br />

dieser Untersuchung präsentieren. Die Erhebung war nicht repräsentativ,<br />

sodass die statistische Aussagekraft nicht mit der Bertelsmann- Studie vergleichbar<br />

ist. Erhebungen dieser Art können jedoch wichtige Hinweise für<br />

Thesen und Weiterentwicklung der Thematik liefern. So zeigen zum Beispiel<br />

unsere Daten, dass sich der klassische Mythos des frühzeitigen Herzinfarkts<br />

als typische Managererkrankung nicht bestätigt. Im Gegenteil: Führungskräfte<br />

sind organisch gesünder als Vergleichspopulationen. Man könnte als eine<br />

Erklärungsoption einwerfen, dass Führungskräfte per se gesünder sind und<br />

die Karriereleiter nur dann erklimmen können, wenn sie körperlich fit sind.<br />

Wir glauben aber, dass unsere Daten auf etwas anderes hinweisen. Hoher<br />

Arbeitsdruck und Belastung sind für sich allein gesehen keine Gefahr für die<br />

Gesundheit.<br />

«Nix gschwätzt isch gnuag globt.»*<br />

Es gibt jedoch Ausnahmen, die dann mit einer besonders schlechten orga -<br />

nischen wie auch psychosozialen Gesundheit auffallen. Erstaunlicherweise<br />

liessen sich fast alle Studienteilnehmer mit schlechten gesundheitlichen Daten<br />

mit der Antwort auf eine einzige Frage identifizieren: «Obwohl ich mein<br />

Bestes gebe, wird meine Arbeit nicht gewürdigt.» Teilnehmer, die diese Frage<br />

mit «nie» bis «selten» beantworteten, unterschieden sich nicht gravierend in<br />

Schlafqualität, Befindlichkeitsstörungen und gesundheitlicher Einschätzung.<br />

Wurde die Frage jedoch mit «sehr selten» beantwortet, fielen Schlafqualität<br />

sowie körperliche und mentale Gesundheit rapide ab. Auch bestätigten die<br />

33<br />

* Aus dem Schwäbischen und bedeutet: «Nix gesagt ist Lob genug.»

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