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Contra emag Nr. 06/14

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US-Regierung droht Russland mit<br />

schärferen Sanktionen<br />

D<br />

ie Obama-Administration<br />

kündigte "erhebliche zusätzliche<br />

Sanktionen" an, sollte<br />

Russland die Lage in der Ukraine<br />

eskalieren lassen. Finanzminister<br />

Jacob Lew richtete diese Warnung<br />

letzten Donnerstag im Vorfeld der<br />

Tagungen von G7 und G20 an seinen<br />

russischen Amtskollegen Anton<br />

Siluanov. Frankreich hingegen<br />

möchte das Augenmerk mehr auf<br />

die Finanzhilfe für die Ukraine lenken.<br />

Von Marco Maier<br />

Finanzminister Lew, Mitglied des<br />

"Council on Foreign Relations", bezeichnete<br />

im Vorfeld des Treffens der Finanzminister<br />

und Notenbankpräsidenten der G7<br />

und G20 die<br />

Annexion der<br />

Krim als "illegal<br />

und illegitim".<br />

Dass<br />

die Vereinigten<br />

Staaten<br />

beinahe ihr<br />

gesamtes<br />

Territorium<br />

durch Landraub<br />

und<br />

Krieg erweiterten<br />

– zuletzt<br />

1898<br />

per Kongressbeschluss<br />

Hawaii – unterschlug er dabei jedoch<br />

geflissentlich. Zu einer gemeinsamen<br />

Erklärung konnte sich die G7 allerdings<br />

nicht durchringen, da nicht alle<br />

Staaten das Vorgehen Russlands als<br />

rechtswidrig betrachten.<br />

Stattdessen erklärten die 7 großen<br />

Wirtschaftsmächte der Welt – nach dem<br />

Ausschluss Russlands aus der G8 arbeiten<br />

nur noch die 7 anderen Staaten zusammen<br />

– dass sie "über die Situation in der<br />

Ukraine, deren Finanzierungsbedarf und<br />

die internationalen Reaktionen" diskutiert<br />

hätten. Derzeit besteht die G7 aus den<br />

USA, Deutschland, Japan, Großbritannien,<br />

Frankreich, Kanada und Italien.<br />

Frankreichs Finanzminister Michel Sapin<br />

betonte, dass Frankreich die wirtschaftliche<br />

Unterstützung der Ukraine bevorzugt<br />

und sich darauf konzentrieren<br />

möchte. Dabei bezog er sich auf die IWF-<br />

Gelder, für die die Ukraine umfangreiche<br />

Ausgabenkürzungen wie die Halbierung<br />

der Renten und die Beendigung der Subventionen<br />

für das russische Erdgas umsetzen<br />

müssen. So sagte Sapin: "Über<br />

Sanktionen zu sprechen ist nicht die Frage.<br />

Die Frage ist jene, schnellstmöglich<br />

mit der Arbeit<br />

zu beginnen",<br />

um<br />

das Unterstützungsprogramm<br />

des IWF umzusetzen<br />

zu<br />

können.<br />

Der finanzielle<br />

Rahmen<br />

für die<br />

IWF-Kredite<br />

liegen nach<br />

Angaben von<br />

IWF-Direktorin<br />

Christine Lagarde bei <strong>14</strong>-18 Milliarden<br />

Dollar. Sie hofft darauf, dies bis Ende April<br />

oder Anfang Mai beim 24-köpfigen Vorstand<br />

durchzubringen. Damit droht die<br />

Ukraine jedoch genauso zu verelenden<br />

wie Griechenland, welches unter den<br />

Zwangsmaßnahmen der Troika leidet.<br />

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