12.05.2014 Aufrufe

Contra emag Nr. 06/14

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Staatsbesuch in Washington<br />

verweilte, versuchten die<br />

beiden Obama immer wieder<br />

davon zu überzeugen,<br />

dass die "Rote Linie" bereits<br />

überschritten wäre. Dabei<br />

verwiesen sie auf zwei kleinere<br />

Giftgasanschläge, die<br />

in den Monaten zuvor<br />

durchgeführt wurden. Doch<br />

Obama konnte sich nicht<br />

dazu durchringen.<br />

Umso wichtiger war demnach<br />

die Durchführung des<br />

Anschlags am 21. August,<br />

zumal UN-Inspektoren wenige<br />

Tage zuvor in Syrien<br />

eintrafen. Diese wollten die<br />

beiden früheren Vorfälle<br />

vom März und April untersuchen.<br />

Die türkischen<br />

Drahtzieher des Anschlags<br />

wollten, so Hersh, damit<br />

eine maximale internationale<br />

Aufmerksamkeit erreichen<br />

– was ihnen auch gelungen<br />

ist.<br />

Doch der britische Militärgeheimdienst<br />

Defense<br />

Intelligence<br />

Agency (DIA)<br />

stellte während<br />

der Untersuchung<br />

von Proben<br />

aus Ghouta in<br />

deren Laboratorien<br />

fest,<br />

dass das Giftgas<br />

nicht aus<br />

den Beständen<br />

des syrischen<br />

Militärs stammen<br />

konnte<br />

und informierte<br />

laut Hersh<br />

umgehend die<br />

Amerikaner.<br />

Ebenso zeigten die türkische<br />

Euphorie nach dem<br />

Anschlag, sowie die abgehörten<br />

türkischen Gespräche<br />

(ja, Briten und Amerikaner<br />

überwachen auch<br />

ihre NATO-Bündnispartner),<br />

dass der türkische Geheimdienst<br />

Milli İstihbarat<br />

Teşkilatı (MİT) für die Herstellung,<br />

den Transport und<br />

den Einsatz des tödlichen<br />

Sarins verantwortlich war.<br />

Allerdings wurde dies der<br />

Weltöffentlichkeit verschwiegen,<br />

da die Angloamerikaner<br />

ihren Verbündeten<br />

– die Türkei – nicht bloß<br />

stellen konnten. Wer wie<br />

die NATO so viel Dreck am<br />

Stecken hat agiert frei nach<br />

dem Motto "Eine Krähe<br />

hackt der anderen kein<br />

Auge aus". So wie die Amerikaner<br />

Saddam Husseins<br />

Giftgaseinsatz gegen die<br />

Kurden tolerierten, als sie<br />

noch mit ihm verbündet<br />

waren, so erfolgte nach der<br />

Erkenntnis über die Taten<br />

der türkischen Regierung<br />

und deren Geheimdienst<br />

nun ebenfalls keine öffentliche<br />

Verurteilung.<br />

Der Westen misst eben<br />

grundsätzlich mit zweierlei<br />

Maß, wie schon Russlands<br />

Präsident Putin sagte. Wenn<br />

zwei Staaten das Gleiche<br />

tun, ist es eben noch lange<br />

nicht das Selbe. Umso mehr<br />

muss man sich Gedanken<br />

darüber machen, wie lange<br />

die deutsche Bundesregierung<br />

noch auf einer NATO-<br />

Mitgliedschaft beharrt und<br />

deren Kriegskurs mit der<br />

Funktion als Drehscheibe<br />

des globalen NATO-Terrorismus<br />

weiterhin unterstützt.<br />

Die Stützpunkte der Amerikaner<br />

und Briten auf deutschem<br />

Boden sind nämlich<br />

nichts Anderes als Stützpunkte<br />

der transatlantischen<br />

Terroristen.<br />

27

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!