Contra emag Nr. 06/14
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Den nächsten Fauxpas<br />
leistete er sich mit einer<br />
Aussage über "kleine Sizilianer"<br />
und das "Negerkonglomerat":<br />
"Es gibt das real<br />
existierende Brüssel.<br />
Und da ist es wirklich<br />
so, dass alle, von den<br />
Portugiesen bis zu den<br />
Esten, von den Schweden<br />
bis zu den Sizilianern,<br />
die nimmt man<br />
nicht so wahr, weil sie<br />
wirklich 1,60 zum Teil<br />
nur groß sind, alle<br />
über uns lachen, über<br />
die Deutschen und Österreicher.<br />
Wir sind<br />
die einzigen, die bei<br />
einem Termin einigermaßen<br />
pünktlich sind.<br />
Wir sind die einzigen,<br />
die um 9 schon arbeiten<br />
und nicht erst um<br />
11.<br />
Und es ist wirklich<br />
so: Es ist eine Frage<br />
auch des gestalterischen,<br />
des Arbeitsethos,<br />
was aus<br />
diesem Europa wird:<br />
Entweder sind wir ein<br />
Negerkonglomerat, totales<br />
Chaos, sage ich<br />
jetzt bewusst brutal<br />
politisch nicht korrekt.<br />
Wo das Chaos sich<br />
vermehrt, wo Massenzuwanderung,<br />
wo institutionelles<br />
Chaos,<br />
wo wirre Konzerninteressen<br />
(sind), Konzerninteressen<br />
sind ja<br />
auch irrational, sind ja<br />
auch wirr. Sie müssen<br />
sich vorstellen, was<br />
diese Masse dort, diese<br />
Bande an Lobbyisten<br />
anstellt. Das sind<br />
ja die meisten Vollidioten.<br />
Das sind ja nicht<br />
kühl kalkulierende<br />
Wirtschaftsstrategen.<br />
Und was diese Partie<br />
anstellt, was die aus<br />
Europa macht, das ist<br />
ja ein Chaos."<br />
Nach dem erklärten<br />
Rücktritt Mölzers wird<br />
nun Harald Vilimsky die<br />
Riege der Freiheitlichen<br />
in Straßburg und Brüssel<br />
anführen. Offenbar führte<br />
die öffentliche Diskussion<br />
zu dessen Aussagen<br />
dazu, dass die Umfragewerte<br />
der FPÖ zur Europawahl<br />
von 21 auf 19<br />
Prozent sanken, so dass<br />
Parteiobmann Strache<br />
sich zum handeln gezwungen<br />
sah und Mölzer<br />
den Rücktritt nahelegte.<br />
Dennoch dürften die Freiheitlichen<br />
Ende Mai mit<br />
insgesamt 4 Abgeordneten<br />
im Europäischen Parlament<br />
vertreten sein.<br />
In Mölzers Stellungnahme<br />
geht klar hervor,<br />
wie groß der parteiinterne<br />
Druck wohl gewesen<br />
sein muss:<br />
19<br />
"Nicht der anhaltende<br />
Druck der gesamten<br />
politisch korrekten<br />
Medienlandschaft des<br />
Landes und die geheuchelte<br />
Empörung des<br />
politischen Establishments<br />
der Republik,<br />
auch nicht die von der<br />
ultralinken Jagdgesellschaft<br />
organisierte<br />
Hetze zwecks strafrechtlicher<br />
Verfolgung<br />
meiner Person veranlassen<br />
mich dazu. Es<br />
ist der offensichtliche<br />
Vertrauensverlust in<br />
meiner Partei, der<br />
mich dazu bewegt."<br />
Dass es an der Struktur<br />
der Europäischen Union,<br />
deren Reglementierungswahn<br />
und der Entwicklungen<br />
der letzten<br />
Jahre genug zu kritisieren<br />
gibt, steht außer Frage.<br />
Allerdings gilt es insbesondere<br />
als Spitzenvertreter<br />
einer Partei wie der<br />
FPÖ, deren Vertreter mit<br />
Argusaugen überwacht<br />
werden als sinnvoll, die<br />
Wortwahl zu überdenken.<br />
Das was sich Vertreter<br />
linker und konservativer<br />
Parteien offenbar erlauben<br />
können, gilt eben<br />
nicht für Vertreter von<br />
Rechtsparteien. Insbesondere<br />
dann, wenn es<br />
sich um Vergleiche mit<br />
dem Dritten Reich handelt.<br />
Dies müsste eigentlich<br />
auch ein intelligenter<br />
Mensch wie Andreas Mölzer<br />
wissen.