Contra emag Nr. 06/14
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IWF warnt: Neue Subprime-Blase<br />
in den USA im Anmarsch<br />
D<br />
as billige Geld der Fed sorgt für neue Blasen auf den<br />
US-Finanzmärkten. Der Internationale Währungsfonds<br />
(IWF) warnt nun vor Unternehmensanleihen mit niedriger<br />
Bonität, sowie einem massiven Anstieg des Kreditvolumens<br />
für diese Firmen. Damit wächst die Gefahr eines neuen<br />
Finanzcrashs.<br />
Von Marco Maier<br />
Offenbar haben die Amerikaner keine Lehren aus dem jüngsten Subprime-Crash<br />
gezogen. Die Gier nach hohen Renditen sorgt für einen<br />
Herdentrieb in hochspekulative Finanzanlagen. In den Jahren 2012 und<br />
2013 wurde jeweils mehr als doppelt so viel Geld in die Anleihen von<br />
Unternehmen mit mangelhafter Kreditwürdigkeit gesteckt als 2007, kurz<br />
vor dem großen Crash an den Finanzmärkten. Die obere Grafik auf der<br />
nächsten Seite zeigt hierbei auf, wie viel Geld jährlich in diese Anleihen<br />
flossen.<br />
Sollte sich die EZB tatsächlich dazu entschließen, die Märkte mit einem<br />
"Quantitative Easing Programm" nach US-Vorbild mit frischem Geld<br />
zu versorgen, könnte die Eurozone eine ähnliche Entwicklung durchmachen.<br />
Erschreckend ist jedoch nicht nur das Volumen der Unternehmensanleihen<br />
mit mangelhafter Bonität, sondern auch das stark anwachsende<br />
Kreditvolumen. Nach dem massiven Einbruch während der Krisenjahre<br />
2008/2009 begann es ab 2010 wieder stark zu wachsen und erreichte<br />
2013 sogar ein Level, welches das Vorkrisenniveau von 2007 übertraf.<br />
Damit könnte jedoch eine nächste Billionen-Dollar-Blase zerplatzen,<br />
wenn die ersten Unternehmen in die Zahlungsunfähigkeit schlittern. Berücksichtigt<br />
man nämlich den Umstand der hedonischen BIP-Berechnung,<br />
so kann man kaum mehr von Wirtschaftswachstum im monetären<br />
Sinne sprechen. Dementsprechend fragwürdig ist es auch, ob diese Unternehmen<br />
überhaupt genügend Geld verdienen um ihren finanziellen<br />
Verpflichtungen gegenüber ihren Gläubigern nachzukommen.<br />
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