Contra emag Nr. 06/14
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D<br />
ie Chefstrategen<br />
der USA messen<br />
der Ukraine-Krise<br />
höchste Bedeutung zu.<br />
Sonst hätten sie diese<br />
nicht vom Zaun gebrochen<br />
und sonst hätte<br />
es CIA-Chef John<br />
Brennan nicht für nötig<br />
gefunden, inkognito<br />
zu Geheimgesprächen<br />
nach Kiew zu reisen.<br />
Vor allem war der<br />
Zeitpunkt recht aussagekräftig:<br />
Kurz nach<br />
Brennans Besuch ordnete<br />
der ukrainische<br />
Innenminister Awakow<br />
den Einsatz gegen<br />
prorussische Demonstranten<br />
in Slawjansk<br />
an.<br />
Von Florian Stumfall<br />
Ukraine: Die CIA<br />
zieht die Fäden<br />
Natürlich gibt es über<br />
eine solche Episode immer<br />
verschiedene Lesarten. Der<br />
russische Parlamentarier<br />
Kowaljow glaubt nicht an<br />
einen Besuch Brennans.<br />
Mag sein, doch Kowaljows<br />
Begründung taugt nichts:<br />
Er ist der Meinung, es gehöre<br />
nicht zu den Aufgaben<br />
der CIA, Gewalteinsätze<br />
vorzubereiten. Doch ist man<br />
in mehr als einem Dutzend<br />
Ländern dieser Welt darüber<br />
anderer Meinung. Parlamentarier<br />
der ukrainischen<br />
Rada halten die<br />
Nachricht über Brennans<br />
Besuch für zutreffend. Einer<br />
von ihnen ließ eine russische<br />
Presse-Agentur wissen:<br />
„Er war hier unter einem<br />
anderen Namen. Nach<br />
seinem Treffen mit Sicherheitschefs<br />
wurde die Operation<br />
in Slawjansk beschlossen.“<br />
Ukrainische Sicherheitskreise<br />
wiederum bestätigen<br />
Brennans Besuch.<br />
„Die bewaffneten Kräfte<br />
der Ukraine haben ihren<br />
Beschluss über den Sondereinsatz<br />
im Osten des Landes<br />
nach Begegnungen mit<br />
dem CIA-Direktor John<br />
Brennen getroffen“, sagte<br />
Viktor Janukowitsch, der<br />
sich nach wie vor als den<br />
legitimen Präsidenten der<br />
Ukraine betrachtet, am<br />
Sonntag sagte. „Der CIA-<br />
Direktor hat Kiew besucht<br />
und sich mit Awakow und<br />
(Interimspräsident) Turtschinow<br />
getroffen“, so Janukowitsch.<br />
„Nach diesen<br />
Begegnungen wurde der<br />
Beschluss über den bewaffneten<br />
Einsatz getroffen …<br />
Die USA sind für die Situation<br />
in der Ukraine mitverantwortlich“,<br />
so Janukowitsch<br />
bei einer Pressekonferent<br />
in der südrussischen<br />
Stadt Rostow am Don. „Die<br />
USA mischen sich nicht nur<br />
grob in die Geschehnisse in<br />
der Ukraine, sondern geben<br />
auch Anweisungen, was und<br />
wie gemacht werden muss“,<br />
fügte er hinzu<br />
Obwohl das Unternehmen<br />
gegen Slawjansk vom<br />
Innenminister befehligt<br />
wurde, nahm es ausgesprochen<br />
militärische Züge an.<br />
Die Zivilisten wurden aufgefordert,<br />
den Stadtkern zu<br />
meiden, die Wohnungen<br />
nicht zu verlassen und sich<br />
von den Fenstern fernzuhalten.<br />
Die östlichen Zufahrten<br />
der Stadt wurden von<br />
Schützenpanzern gesperrt,<br />
über dem Zentrum kreisten<br />
Hubschrauber. „Sicherheitskräfte<br />
aus dem ganzen<br />
Land wurden zugezogen“,<br />
so der Minister. Die Demonstranten<br />
hatten wiederholt<br />
betont, dass sie unbewaffnet<br />
seien.<br />
Die Operation in Slawjansk<br />
scheint aber nicht<br />
der einzige Punkt auf der<br />
Agenda Brennans gewesen<br />
zu sein. Im Hauptquartier<br />
des ukrainischen Geheimdienstes<br />
SBU (Sluschba bespeky<br />
Ukrajiny) in Kiew haben<br />
verschiedene US-<br />
Dienste ein ganzes Stockwerk<br />
bezogen. Das teilte<br />
der ukrainische Präsidentschafts-Kandidat<br />
Oleg Zarjow<br />
mit. Für ukrainische Offiziere<br />
sei dort der Zutritt<br />
verboten. „Ich habe von<br />
vielen SBU-Offizieren gehört,<br />
dass US-Sicherheitsdienste<br />
an allen Geschehnissen<br />
in der Ukraine aktiv<br />
teilnehmen“, sagte Zarjow<br />
im TV-Sender Rossija-24.<br />
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