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Contra emag Nr. 06/14

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sich ihre deutschen<br />

Freunde und Kollegen<br />

längst nicht mehr wohl<br />

fühlen. Sie selbst fühle<br />

sich angesichts der Überzahl<br />

ausländischer Straftäter<br />

in vielen Stadtteilen<br />

Bochums ebenfalls nicht<br />

mehr wohl. Doch dies öffentlich<br />

zu bekunden<br />

wagt kaum jemand:<br />

"Meine deutschen Kollegen<br />

scheuen sich, ihre<br />

Meinung über die straffälligen<br />

Ausländer zu äußern,<br />

da sofort die alte<br />

Leier mit den Nazis anfängt.",<br />

so Kambouri.<br />

Die tapfere Polizistin<br />

schlägt damit in die selbe<br />

Kerbe wie der Autor Akif<br />

Pirinçci, der sich in seinem<br />

neuen Buch ebenfalls<br />

über die Fehlentwicklungen<br />

beklagt. So<br />

schreibt sie: "Wo sind wir<br />

mittlerweile gelandet? Ist<br />

es schon so weit gekommen,<br />

dass die deutsche<br />

Polizei beziehungsweise<br />

der Staat sich (negativ)<br />

anpassen muss und wir<br />

unsere demokratischen<br />

Vorstellungen in gewissen<br />

Lebens-/Einsatzsituationen<br />

einschränken und<br />

aufgeben müssen?" Und<br />

so fordert sie ein Ende<br />

der "sanften Linie" und<br />

die konsequente Verhängung<br />

von Geld- und Gefängnisstrafen<br />

oder der<br />

Kürzung bzw. Streichung<br />

von staatlichen Hilfen,<br />

und ergänzt: "Wenn die<br />

oben genannten Sanktionen<br />

nicht ausreichen,<br />

bleibt nur noch die Ausweisung.<br />

Denn in die<br />

Herkunftsländer möchte<br />

kaum einer zurück, da<br />

dort die Lebensbedingungen<br />

oft mangelhaft und<br />

nicht mit der hiesigen<br />

staatlichen Unterstützung<br />

zu vergleichen sind."<br />

Sicher, es gibt auch<br />

Fremdenfeindlichkeit innerhalb<br />

der deutschen<br />

Polizei. Aber Polizisten<br />

sind auch nur Menschen<br />

und bilden schlussendlich<br />

einen Schnitt der Gesellschaft<br />

dar. Durch die Befehle<br />

von oben, wonach<br />

sie gegenüber Migranten<br />

nachlässiger in Sachen<br />

Anzeigen sein sollen,<br />

wenn es sich um Widerstand,<br />

Beleidigung oder<br />

gar Körperverletzung<br />

handelt, wird der Unmut<br />

jedoch noch weiter geschürt.<br />

Immerhin bestätigt<br />

eine Studie der nordrhein-westfälischen<br />

Polizeigewerkschaft,<br />

dass im<br />

Jahr 2011 rund die Hälfte<br />

der Polizisten tätlich angegriffen<br />

wurden, wiederum<br />

jedoch nur die Hälfte<br />

davon überhaupt Anzeige<br />

erstattete.<br />

Besonders deutlich<br />

wird das Dilemma, wenn<br />

sich ganze kriminelle Familienclans<br />

einnisten -<br />

wie beispielsweise der libanesische<br />

Miri-Clan,<br />

dessen Gebiet vorrangig<br />

30<br />

in Bremen liegt. Da werden<br />

Justiz und Polizei mit<br />

Morddrohungen gegen<br />

Familienmitglieder eingeschüchtert,<br />

so dass die<br />

Strafen – sofern überhaupt<br />

welche ausgesprochen<br />

werden – äußerst<br />

milde ausfallen. Doch die<br />

ganze Sippschaft auszuheben<br />

und in den Libanon<br />

abzuschieben wagt man<br />

nicht. Lieber toleriert<br />

man mafiöse Strukturen,<br />

als sich dem Vorwurf der<br />

"Fremdenfeindlichkeit"<br />

auszusetzen. Dass unter<br />

diesen Bedingungen jedoch<br />

alle Menschen in<br />

Deutschland – mit und<br />

ohne Migrationshintergrund<br />

– leiden, wird offenbar<br />

ignoriert.<br />

www.okitalk.com<br />

Der Talk von<br />

Mensch zu Mensch

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