PROST Ausgabe 02 - April 2014
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Guggis<br />
Glosse<br />
uf nach Taiwan! Für experimentierfreudige<br />
und wagemutige Gastrono-<br />
A<br />
men scheint diese Insel vor der chinesischen<br />
Küste das ideale Betätigungsfeld<br />
für die Erprobung neuer Geschäftsmodelle<br />
zu sein. Gerade für Restaurantbetreiber<br />
ist es offenbar ein Land der unbegrenzten<br />
Möglichkeiten. Dort nämlich, so lese ich,<br />
gäbe es ein Speiselokal, das wie eine Toilette<br />
ausgestattet ist: Das Marton (das<br />
chinesische Wort für WC). Geht’s noch?<br />
Nun ja, auch in Europa und in den USA<br />
sind in den letzten Jahren eine Menge kurioser<br />
Restaurants entstanden. Ich erinnere<br />
mich an ein Restaurant für Essgestörte<br />
in Berlin, in dem man essen kann aber<br />
nicht muss oder an eine Gaststätte, in der<br />
man in völliger Finsternis speist, um die<br />
Gerichte intensiver genießen zu können.<br />
16 | <strong>PROST</strong> AUSGABE <strong>02</strong>/14 | Kaffee<br />
Gesunder<br />
Kaffee<br />
Das beliebte Heißgetränk<br />
der Österreicher ist auch<br />
ein bisschen Medizin<br />
Von Kurt Guggenbichler<br />
Guten Appetit!<br />
In New York wiederum gibt es ein Speiselokal,<br />
in dem das Sprechen bei Tisch verboten<br />
ist. Aber ein Restaurant, in dem die<br />
Gäste zwischen Urinalen auf Toilettenschüsseln<br />
hocken und ihre Menüs in Mini-Toiletten-Gefäßen<br />
serviert bekommen,<br />
ist eine Erfindung „Made in Taiwan“. Vom<br />
Personal werden die dort verkehrenden<br />
Gäste sogar aufgefordert, weiche und erdfarbene<br />
Gerichte wie Curry-Huhn oder<br />
Schokoladeneis zu bestellen, damit das<br />
Aufgetischte – kein Witz! – dem Inhalt<br />
echter Häuslschüsseln möglichst nahe<br />
kommt.<br />
Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Gäste<br />
in diesem schlechten Gag-Restaurant zur<br />
Entleerung nicht in die Küche begeben<br />
müssen, weil sich doch eine WC-Restaurant<br />
auch mit seiner Stätte zur Erledigung<br />
für dringende Bedürfnisse irgendwie unterscheiden<br />
muss. Fraglich allerdings ist,<br />
ob so ein Restaurant auf Dauer ein wirklich<br />
erfolgreiches Geschäftsmodell ist.<br />
Die gleiche Frage stellt sich auch für das<br />
Geschäftsmodell jener Frau, die – ebenfalls<br />
in Taiwan – Meeresfrüchte zu Speiseeis<br />
verarbeitet und verkauft. Ihre insgesamt<br />
13 knallbunten Sorten, darunter<br />
Erdbeer-Thunfisch, Ananas-Krabbe oder<br />
Mango-Meeresalgen, werden in fischförmigen<br />
Schälchen serviert. Na dann: Guten<br />
Appetit!