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Die politische Positionierung der europäischen ... - Andreas Ladner

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CAHIER DE L’IDHEAP 252<br />

SCHLUSSBEMERKUNGEN<br />

Konfession, die Beschäftigungsstruktur und <strong>der</strong> Wohlstand des Landes<br />

durchaus in einem Zusammenhang mit dem Erfolg <strong>der</strong> verschiedenen<br />

<strong>politische</strong>n Positionen stehen. So ist beispielsweise eine Liberalisierung<br />

<strong>der</strong> Wirtschaft in den Län<strong>der</strong>n Osteuropas ein populäreres Anliegen.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> Wählerstimmenanteile <strong>der</strong> Parteien und ihren <strong>politische</strong>n<br />

Positionen lässt sich die Polarisierung <strong>der</strong> nationalen Parteiensysteme<br />

berechnen. <strong>Die</strong> Schweiz hat – gemäss diesen Berechnungen – das am<br />

stärksten polarisierte Parteiensystem. <strong>Die</strong>s hängt damit zusammen, dass<br />

die beiden grössten Parteien, die SVP und die SPS, extreme und extrem<br />

unterschiedliche Parteiprofile aufweisen. Stark polarisierte Parteiensysteme<br />

haben auch Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien, während<br />

Malta, Zypern und Luxemburg wenig polarisierte Parteiensysteme haben.<br />

Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, dass die Schweiz<br />

lange Zeit als ein Land mit einer relativ geringen Polarisierung respektive<br />

mit einem zentripetalen Parteienwettbewerb galt. <strong>Die</strong>s wurde dann<br />

verschiedentlich mit dem Schweizer Konkordanzsystem in Verbindung<br />

gebracht. Betrachtet man nun den aktuellen Zustand des Schweizer<br />

Parteiensystems, so liegt <strong>der</strong> Schluss nahe, dass <strong>der</strong> Parteienwettbewerb<br />

und damit verbunden die <strong>politische</strong> <strong>Positionierung</strong> nicht nur von <strong>der</strong><br />

institutionellen Ausgestaltung des <strong>politische</strong>n Systems bestimmt werden,<br />

son<strong>der</strong>n dass den <strong>politische</strong>n Parteien durchaus auch unterschiedliche<br />

Strategien im Parteienwettbewerb offenstehen. <strong>Die</strong>s bestätigt auch das<br />

Fehlen einer starken Korrelation zwischen dem Polarisierungsgrad <strong>der</strong><br />

Parteiensysteme und dem Konkordanz-Index von Lijphart (1999).<br />

Eine weitere Analysestrategie mit den hier vorgestellten Daten betrachtet<br />

die <strong>politische</strong> <strong>Positionierung</strong> <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>, basierend auf den Wählerstimmenanteilen<br />

und den von Parteien vertretenen <strong>politische</strong>n Positionen.<br />

<strong>Die</strong> For<strong>der</strong>ung nach einem starken Wohlfahrtsstaat findet beispielsweise<br />

die grösste Unterstützung in Län<strong>der</strong>n wie Griechenland, <strong>der</strong><br />

Türkei, Spanien, Österreich und Estland. Weniger Unterstützung erhalten<br />

Wohlfahrtsstaat-For<strong>der</strong>ungen in Län<strong>der</strong>n wie <strong>der</strong> Schweiz, Frankreich,<br />

Italien, Portugal, Irland, den Nie<strong>der</strong>landen, Dänemark und Bulgarien.<br />

Dass Schweden und Finnland nicht in zu den am stärksten am<br />

Wohlfahrtsstaat orientierten Län<strong>der</strong>n gehören, hängt vermutlich damit<br />

zusammen, dass hier <strong>der</strong> Sozialstaat <strong>der</strong>art stark ausgeprägt und akzep-

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