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Die politische Positionierung der europäischen ... - Andreas Ladner

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CAHIER DE L’IDHEAP 252<br />

WAHLERFOLG UND POLITISCHE POSITIONIERUNG<br />

Von Interesse ist natürlich die Frage, welche konkreten <strong>politische</strong>n Positionen<br />

mit einem hohen Wählerstimmenanteil einhergehen. Ist es <strong>der</strong><br />

Ruf nach einer restriktiven Einwan<strong>der</strong>ungspolitik o<strong>der</strong> ist es das Eintreten<br />

für mehr Umweltschutz? Sind es For<strong>der</strong>ungen nach einer wirtschaftlichen<br />

Liberalisierung o<strong>der</strong> ist es die Befürwortung eines starken Sozialstaates?<br />

Auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> zur Verfügung stehenden Daten kann relativ<br />

einfach überprüft werden, welche Ausprägungen in den EU-spi<strong>der</strong> Grafiken<br />

mit einem hohen Wählerstimmanteil einhergehen. <strong>Die</strong> entsprechenden<br />

Analysen können für die Gesamtheit <strong>der</strong> Parteien, sowie für die<br />

Parteien <strong>der</strong> einzelnen Parteifamilien durchgeführt werden.<br />

Betrachten wir zuerst alle Parteien, so zeigt sich, dass eine stärkere<br />

Recht und Ordnung Orientierung mit höheren Wählerstimmenanteilen<br />

einhergeht und dass sich das Eintreten für liberale gesellschaftliche<br />

Werte nicht unbedingt mit hohen Wählerstimmenanteilen bezahlt macht<br />

(vgl. Tabelle 17). Eine restriktive Einwan<strong>der</strong>ungspolitik korreliert einzig<br />

bei den EP-Wahlen 2004 mit einem höheren Wählerstimmenanteil. Bei<br />

den an<strong>der</strong>en Politikdimensionen gibt es keine Zusammenhänge, was<br />

darauf hindeutet, dass hier die Meinungen klarer geteilt sind. Je nach<br />

Adressatenkreis und Land geht die For<strong>der</strong>ung nach einem starken Sozialstaat<br />

mit Wählergewinnen o<strong>der</strong> Wählerverlusten einher.<br />

Betrachten wir die Parteifamilien einzeln, so ergeben sich ebenfalls nur<br />

wenig signifikante Korrelationen. Bei den Parteien <strong>der</strong> EVP gingen<br />

lediglich bei den EP-Wahlen 2004 eine restriktive Einwan<strong>der</strong>ungspolitik<br />

und das Eintreten für einen starken Wohlfahrtsstaat mit signifikant höheren<br />

Wählerstimmenanteilen einher. Bei den Sozialdemokraten waren bei<br />

diesen Wahlen diejenigen Parteien mit einer ausgeprägteren Präferenz<br />

für Umweltschutzbelange erfolgreich, dies wie<strong>der</strong>holte sich aber nicht<br />

mehr im Jahr 2009. Bei den Liberalen gilt demgegenüber, dass vor allem<br />

konservative liberale Parteien erfolgreich sind, nämlich solche, die für<br />

Recht und Ordnung eintreten, keine ausgeprägte Umweltorientierung<br />

haben und liberalen gesellschaftlichen Werten gegenüber weniger aufgeschlossen<br />

sind, o<strong>der</strong> wie im Falle <strong>der</strong> EP-Wahlen 2004 eine restriktive<br />

Einwan<strong>der</strong>ungspolitik verfolgen. Bei den Grünen geht die Ablehnung<br />

einer restriktiven Finanzpolitik respektive einer restriktiven Einwande-

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