Die politische Positionierung der europäischen ... - Andreas Ladner
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CAHIER DE L’IDHEAP 252<br />
EINLEITUNG UND AUSGANGSLAGE<br />
1 EINLEITUNG UND AUSGANGSLAGE<br />
1.1 WAHLEN ZUM EUROPÄISCHEN PARLAMENT<br />
Zwischen dem 4. und 7. Juni 2009 fanden in den 27 Mitgliedstaaten <strong>der</strong> Europäischen<br />
Union (EU) die siebten Direktwahlen zum Europäischen Parlament (EP)<br />
statt. Gewählt wurde in den einzelnen Mitgliedstaaten nach nationalstaatlichen<br />
Wahlgesetzen. Zur Wahl standen in erster Linie nationale Parteien. Erste Ansätze<br />
von EU-weiten Parteien zeigten sich einzig bei <strong>der</strong> Partei Libertas sowie bei <strong>der</strong><br />
Bewegung Newropeans.<br />
Wahlen zum Europäischen Parlament gelten traditionell als „second or<strong>der</strong> elections“<br />
(Reif/Schmitt 1980), für die sich die Bürgerinnen und Bürger nur bedingt<br />
interessieren und bei denen es in erster Linie darum geht, die eigenen Parteien<br />
hinsichtlich ihrer nationalen Leistungen zu beurteilen. Bei solchen Wahlen sind<br />
nicht die europa<strong>politische</strong>n Positionen <strong>der</strong> Parteien entscheidend, son<strong>der</strong>n vielmehr<br />
ihre grundlegenden <strong>politische</strong>n Orientierungen sowie ihre Haltungen in nationalen<br />
Fragen.<br />
Für Unbehagen sorgt vielerorts die tiefe Wahlbeteiligung. Trotz Versuchen, die<br />
Bedeutung des EP aufzuwerten, ist die Beteiligung an Wahlen zum Europäischen<br />
Parlament stetig zurückgegangen und unter die in vielen Län<strong>der</strong>n postulierte<br />
Schmerzgrenze von 50 Prozent gefallen.<br />
Mit dem EU Profiler, <strong>der</strong> sich von erfolgreichen nationalen VAAs inspirieren liess,<br />
wurde erstmals eine für alle Län<strong>der</strong> <strong>der</strong> EU gemeinsame Webseite angeboten, auf<br />
<strong>der</strong> sich die Wählenden anhand einheitlicher Kriterien über die <strong>politische</strong>n Positionen<br />
<strong>der</strong> zur Wahl stehenden Parteien informieren konnten.<br />
1.2 DAS PROJEKT<br />
<strong>Die</strong> Entwicklung einer VAA, für mehr als 300 Million Wählende in 27 Län<strong>der</strong>n<br />
stellte eine grosse Herausfor<strong>der</strong>ung dar. Zusätzlich zu den EU-Mitgliedslän<strong>der</strong>n<br />
wurden auch Kroatien, die Türkei und die Schweiz einbezogen. <strong>Die</strong> Webseite<br />
wurde in allen Landessprachen <strong>der</strong> EU angeboten und wurde den Parteien und<br />
Wahlkämpfen in den einzelnen Mitgliedstaaten angepasst.