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2 - SAM - ETH Zürich

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Definition 1.3.2 (Lokale Lipschitz-Stetigkeit).<br />

f : Ω ↦→ R d heisst lokal Lipschitz-stetig<br />

⇔:<br />

∀(t,y) ∈ Ω: ∃δ > 0, L > 0:<br />

‖f(τ,z) − f(τ,w)‖ ≤ L ‖z − w‖<br />

∀z,w ∈ D: ‖z − y‖ < δ, ‖w − y‖ < δ, ∀τ ∈ I: |t − τ| < δ .<br />

Damit kann (1.3.1) auf dem Intervall [t 0 , t 1 ] als Fixpunktgleichung T(y) = y in F geschrieben werden.<br />

Aus der lokalen Lipschitz-Stetigkeit folgt für genügend kleines t 1 > t 0 , dass T eine Kontraktion<br />

ist. Mit dem Banachschen Fixpunktsatz folgt die Behauptung für das Zeitintervall (t 0 , t 1 ). Das maximale<br />

Existenzintervall erhält man über Fortsetzung.<br />

Bemerkung 1.3.1 (Definitionsintervalle von Lösungen von AWPen).<br />

Lokale Lipschitz-Stetigkeit impliziert globale Lipschitz-Stetigkeit auf jeder kompakten Teilmenge K<br />

von Ω:<br />

∃L = L(K) > 0: ‖f(τ,z) − f(τ,w)‖ ≤ L ‖z − w‖ ∀(τ,z), (τ,w) ∈ K .<br />

Die Lösung eines Anfangswertproblems sucht sich Ihren Definitionsbereich selbst”<br />

”<br />

!<br />

Definitionsbereich J(t 0 ,y 0 ) hängt (meist) von (t 0 ,y 0 ) ab !<br />

Terminologie: Falls J(t 0 ,y 0 ) = I ➥ Lösung y : I ↦→ R d ist global.<br />

△<br />

✎ Notation: D y f ˆ= Ableitung von f nach Zustandsvariablen (= Jacobimatrix ∈ R d,d !)<br />

Ein einfaches Kriterium für lokale Lipschitz-Stetigkeit (Beweis über Mittelwertsatz):<br />

✬<br />

✩<br />

1.3<br />

p. 37<br />

1.3<br />

p. 39<br />

Lemma 1.3.3 (Kriterium für lokale Lipschitz-Stetigkeit).<br />

Sind f und D y f stetig auf Ω, so ist f lokal Lipschitz-stetig (→ Def. 1.3.2).<br />

✫<br />

✪<br />

✬<br />

✩<br />

Theorem 1.3.4 (Satz von Peano & Picard-Lindelöf). [1, Satz II(7.6)]<br />

Falls f : ˆΩ ↦→ R d lokal Lipschitz-stetig in der Variablen y, so hat das AWP (1.1.6) ∀(t 0 ,y 0 ) ∈ ˆΩ<br />

eine eindeutige maximal fortsetzbare Lösung y : J(t 0 ,y 0 ) ↦→ D.<br />

✫<br />

✪<br />

Beweisidee: (→ [27, I.§6]) Integration von (1.1.6) liefert<br />

y(t) = y 0 +<br />

∫ t<br />

f(s,y(s)) ds,<br />

t 0<br />

t ≥ t 0 . (1.3.1)<br />

Definiere Raum<br />

F = {y ∈ C([t 0 , t 1 [), y(t 0 ) = y 0 }<br />

für ein t 1 > t 0 und den Operator<br />

∫ t<br />

T : F → F, T : y ↦→ z(t) = y 0 + f(s,y(s)) ds.<br />

1.3<br />

t 0<br />

p. 38<br />

Definition 1.3.5 (Evolutionsoperator).<br />

Die zweiparametrige Familie Φ s,t von Abbildungen Φ s,t : D ↦→ D heisst Evolutionsoperator<br />

zur Dgl. ẏ = f(t,y), wenn<br />

t ∈ J(s,z) ↦→ Φ s,t z Lösung des AWP<br />

{<br />

˜Ω ↦→ D<br />

Definitionsbereich: Φ :<br />

(t,s,y) ↦→ Φ s,t y<br />

ẏ = f(t,y) ,<br />

y(s) = z ,<br />

, ˜Ω :=<br />

⋃<br />

(s,y)∈Ω<br />

für alle (s,z) ∈ Ω .<br />

J(s,y) × {(s,y)}<br />

Satz 1.3.4 ⇒ Φ t,t = Id , Φ s,t y = (Φ r,t ◦ Φ s,r )y , t,r ∈ J(s,y), (s,y) ∈ Ω . (1.3.2)<br />

Konvention: Für autonome Differentialgleichungen (1.1.3) (→ Bem. 1.1.5): Φ t := Φ 0,t<br />

➣ Falls J(0,y) = R ∀y ∈ D aus (1.3.2):<br />

Gruppe von Abbildungen von D: Φ s ◦ Φ t = Φ s+t , Φ −t ◦ Φ t = Id ∀t ∈ R . (1.3.3)<br />

1.3<br />

p. 40

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