2 - SAM - ETH Zürich
2 - SAM - ETH Zürich
2 - SAM - ETH Zürich
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Betrachte Einschrittverfahren (→ Def. 2.1.1) mit Verfahrensfunktion<br />
Ψ : Ω h ⊂ I × I × D ↦→ R d<br />
Beweis. (durch Induktion nach N)<br />
Ψ t,t+h y := y + hψ(t,y,h) . (2.1.5)<br />
Inkrementfunktion<br />
Annahme: Lokale Abschätzung für Konsistenzfehler(→ Def. 2.1.7): für ein p ∈ N<br />
∥<br />
∀(t,y) ∈ Ω: ∃C c > 0,δ > 0: ∥Φ t,t+h y − Ψ t,t+h y∥ ≤ C c h p+1 ∀|h| hinreichend klein ,<br />
∀ty: |t − t| < δ, ‖y − y‖ < δ .<br />
Beachte: Konsistenzordnung p für diskrete Evolution Ψ bzgl. ẏ = f(t,y) ⇒ (2.1.6)<br />
(2.1.6)<br />
y G = (y k ) N k=0 : Gitterfunktion erzeugt durch ESV Ψ auf Zeitgitter (T > t 0 ˆ= Endzeitpunkt) )<br />
vgl. Def. 2.1.1.<br />
G := {t 0 < t 1 < · · · < t N = T } ⊂ J(t 0 ,y 0 ) ,<br />
Mit der Konvention, dass leere Summen verschwinden, gilt die Behauptung für N = 0 (Induktionsbeginn)<br />
Induktionsschluss:<br />
ξ N+1<br />
(2.1.7)<br />
≤ Ch p+1<br />
N + (1 + lh N)ξ<br />
⎛ N<br />
⎛<br />
⎞<br />
⎞<br />
∗<br />
≤ Ch p+1<br />
N + (1 + Lh N) ⎝C ( N−1 ) 1<br />
max<br />
k=0 hp k<br />
⎝exp ( N−1 ∑ )<br />
L h<br />
L<br />
k − 1 ⎠ + exp ( N−1 ∑ )<br />
L h k ξ0 ⎠<br />
k=0<br />
k=0<br />
⎛<br />
<br />
≤ C ( N )<br />
max<br />
k=0 hp k<br />
⎝h N + 1 (<br />
exp ( N∑ ) ) ⎞<br />
L h<br />
L k − 1 − LhN ⎠ + exp ( N∑ )<br />
L h k ξ0<br />
k=0<br />
k=0<br />
Das ist die Behauptung des Lemmas für N + 1.<br />
∗: Benutzt die Induktionsannahme, d.h., die Behauptung des Lemmas für ξ N .<br />
Benutzt die elementare Abschätzung 1+x ≤ exp(x), x ∈ R (Konvexität der Exponentialfunktion).<br />
✬<br />
Theorem 2.1.10 (Kovergenztheorem für Einschrittverfahren).<br />
Es gelte Annahme (2.1.6) und die Darstellung (2.1.5). Ist die Inkrementfunktion ψ lokal<br />
Lipschitz-stetig (→ Def. 1.3.2) in der Zustandsvariablen y, dann<br />
(i) liefert die Verfahrensfunktion Ψ für alle Zeitgitter G mit hinreichend kleinem h G eine<br />
Gitterfunktion y G zum Anfangswert y 0 ,<br />
(ii) konvergiert diese Familie {y G } G von Gitterfunktionen von der Ordnung p gegen t ↦→ y(t),<br />
siehe Def. 2.1.4<br />
✫<br />
Hilfsmittel beim Beweis:<br />
✩<br />
✪<br />
2.1<br />
p. 101<br />
Beweis von Thm. 2.1.10.<br />
➀ Kompakte Umgebung der Lösungstrajektorie t ↦→ y(t) zum Anfangswert y 0 :<br />
Für hinreichend kleines δ > 0:<br />
K δ := {(t,y) ∈ I × R d : t 0 ≤ t ≤ T, ‖y − y(t)‖ ≤ δ} , δ > 0 .<br />
K δ ⊂ Ω<br />
Infolge der lokalen Lipschitz-Bedingung an ψ und der lokalen Konsistenzfehlerabschätzung (2.1.6)<br />
➁ Annahme A1: (y k ) N k=0 existiert und y k ∈ K δ ⊂ Ω für ein δ > 0. Diese Annahme wird a posteriori<br />
(durch Induktion nach N) für hinreichend kleines h G besätigt.<br />
2.1<br />
p. 103<br />
✬<br />
Lemma 2.1.11 (Diskretes Gronwall-Lemma, siehe Lemma 1.3.7).<br />
Erfüllt die Folge (ξ k ) k∈N0 , ξ k ≥ 0, die Differenzenungleichung<br />
✫<br />
ξ k+1 ≤ Ch p+1<br />
k + (1 + Lh k )ξ k , k ∈ N 0 , L,C,h k ≥ 0 , (2.1.7)<br />
so gilt<br />
⎛<br />
⎞<br />
ξ N ≤ C ( ) 1<br />
max<br />
k=0,...,N−1 hp k<br />
⎝exp ( N−1 ∑ )<br />
L h<br />
L<br />
k − 1 ⎠ + exp ( N−1 ∑ )<br />
L h k · ξ0 , N ∈ N 0 .<br />
k=0<br />
k=0<br />
✩<br />
✪<br />
2.1<br />
p. 102<br />
➂ Beachte y k+1 = Ψ t k,t k+1 y k ➣ Rekursion für Fehler e k := y(t k ) − y k<br />
(<br />
)<br />
)<br />
e k+1 = y(t k+1 ) − Ψ t k,t k+1y(tk ) +<br />
(Ψ t k,t k+1y(tk ) − Ψ t k,t k+1yk<br />
} {{ } } {{ }<br />
Einschrittfehler<br />
propagierter Fehler<br />
(2.1.5)<br />
= τ(t k ,y(t k ), h k ) + e k + h k (ψ(t k ,y(t k ), h k ) − ψ(t k ,y k , h k )) ,<br />
wobei die Def. 2.1.7 des Konsistenzfehlers τ benutzt worden ist.<br />
➃ Kompaktheitsargumente:<br />
(2.1.8)<br />
2.1<br />
p. 104