Atomkrieg in parallelen Quanten-Universen! - Sapientia
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Dadurch, daß die Medienkonsumenten sich das alles gefallen lassen, spielen sich die<br />
Diskussionen auf e<strong>in</strong>er sehr niedrigen Ebene ab. Anstelle über die Gründe für das<br />
Massenelend <strong>in</strong> der "Dritten Welt" zu diskutieren, wird dann über Gesetze zur Beschränkung<br />
der Zuwanderung diskutiert. Und anstelle über die Gründe für den Bürgerkrieg <strong>in</strong> Jugoslawien<br />
zu diskutieren, wird über die Befürwortung von Auslandse<strong>in</strong>sätzen der Bundeswehr<br />
diskutiert.<br />
Wenn die Bourgeoisie sich gefährdet sieht, sorgen Fluten von falsch angebrachten<br />
Informationen für e<strong>in</strong>e ständige Verwirrung. Themen, von denen die Massenmedien lange<br />
Zeit absichtlich ablenkten, werden dann plötzlich angeschlagen. Das geschieht aber nur zu<br />
Zeitpunkten, an denen sich die Bourgeoisie gefährdet fühlt. Sie fühlt sich gefährdet, wenn<br />
sich bestimmte Erkenntnisse über die Gesellschaft breit machen. Die neu angeschlagenen<br />
Themen s<strong>in</strong>d Trümpfe, die sich die Massenmedien aus ihrem Ärmel ziehen, und die sie<br />
benutzen, um die Diskussionen zu beenden. Da diese Themen aber zu früheren Zeitpunkten<br />
auch schon gefährlich für die bourgeoise Gesellschaft waren, wird davon dann auch schon<br />
bald wieder abgelenkt. Es wird dann aber nicht zum alten Thema zurückgekehrt. Zu diesem<br />
Zeitpunkt kann wieder e<strong>in</strong> harmloseres Thema angeschlagen werden. Es existieren so viele<br />
brisante, zurückgehaltene Themen als Trümpfe, daß e<strong>in</strong>e Verwirrung mit dieser Taktik für<br />
alle Ewigkeiten gesichert sche<strong>in</strong>t.<br />
Wenn e<strong>in</strong> für die bourgeoise Gesellschaft gefährliches Thema absolut nicht verh<strong>in</strong>dert werden<br />
kann, würden die Massenmedien es nicht zu vermeiden versuchen. Denn <strong>in</strong> diesem Falle<br />
bestünde die Gefahr, daß die Leute sich unabhängig von den Massenmedien <strong>in</strong>formieren<br />
würden. Um die Diskussion aber weiterh<strong>in</strong> führen zu können, würden die Massenmedien<br />
irgendwie versuchen, damit fertig zu werden. Zu diesem Zweck wird <strong>in</strong> den Massenmedien<br />
z.B. Kritik an Sozialkürzungen zugelassen. Die L<strong>in</strong>ken hören dann weiterh<strong>in</strong> den<br />
Massenmedien zu und bleiben unter deren Kontrolle.<br />
Die willkürliche Auswahl der Themen bei den Massenmedien ist auch für die Verfasser der<br />
Zeitschrift "Massenmedien I" unverkennbar. Er wurde nur noch nicht erkannt, daß<br />
e<strong>in</strong>flußreiche gesellschaftliche Gruppen aus dem H<strong>in</strong>tergrund diese Thematisierungsfunktion<br />
für sich ausnutzen.<br />
Die Kritik- und Kontrollfunktion<br />
In der Zeitschrift "Massenmedien I" wird auf Seite 2 behauptet, die Massenmedien sollten im<br />
parlamentarischen Regierungssystem die Opposition bei der Kritik und bei der Kontrolle<br />
unterstützen und ergänzen. Die Verfasser dieser Zeitschrift behaupten ferner, daß ohne die<br />
Massenmedien die Demokratie der Gefahr liefe, der Korruption oder der bürokratischen<br />
Willkür zu erliegen. Die Massenmedien sollten Mißstände aufspüren und durch ihre Berichte<br />
unter anderem parlamentarische Anfragen und Untersuchungsausschüsse anregen. Die<br />
Verfasser der Zeitschrift "Massenmedien I" s<strong>in</strong>d der Ansicht, die Massenmedien schadeten<br />
dabei nicht dem Staat. Sie me<strong>in</strong>en, daß die Mitglieder des Regierungs- und<br />
Verwaltungsapparates dem Staat geschadet hätten, wenn sie von den Massenmedien<br />
angegriffen werden.<br />
Es ist nicht die Allgeme<strong>in</strong>heit, welche über die Massenmedien e<strong>in</strong>e Kontrolle auf die<br />
Regierungen ausübt. Es s<strong>in</strong>d spezielle gesellschaftliche Gruppen, welche mit ihren<br />
besonderen Interessen über die Massenmedien e<strong>in</strong>e Kontrolle auf die Regierungen ausüben.