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2013-01 | Frühjahr: TOP Magazin Dortmund

Die Themen dieser Ausgabe: • C.T.C. – TV-Kommissar Uwe Fellensiek im Barbaresco • ZDF – Die Mainzelmännchen feiern 50. Geburtstag • BIO– Stockumer Hofmarkt in UnnaAusgabe

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• C.T.C. – TV-Kommissar Uwe Fellensiek im Barbaresco
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Kultur<br />

Kesselrings „Arsen und Spitzenhäubchen“<br />

im Schauspielhaus<br />

KOMÖDIE IM<br />

HORROR HAUS<br />

Hat jemand eine Leiche im Keller, heißt<br />

dies, dass er etwas zu verbergen hat.<br />

Behauptet aber jemand, er habe zwölf<br />

Leichen im Keller, so glaubt das nicht einmal<br />

die Polizei, vor allem, wenn es sich<br />

dabei um zwei barmherzige und wohltätige<br />

alte Damen Abby und Martha Brewster<br />

handelt wie in Joseph Kesselrings<br />

Komödie „Arsen und Spitzenhäubchen“,<br />

die am vorletzten Tag des vergangenen<br />

Jahres im Schauspielhaus Premiere hatte.<br />

Junge „alte“ Damen<br />

Die „alten“ Damen sind in <strong>Dortmund</strong><br />

gar nicht so alt, denn das Ensemble um<br />

Schauspielchef Kay Voges ist äußerst<br />

jung, und so sind Eva Verena Müller<br />

(Abby) und Caroline Hanke (Martha)<br />

eher skurril als „tüddelig“ und in mancher<br />

Situation auch durchaus erotisch.<br />

Die Regisseure Peter Jordan und Leonhard<br />

Koppelmann rücken sie mit schwarz<br />

umränderten Augen, schrägen Frisuren<br />

und ebensolchen Gewändern eher in die<br />

Nähe der Gothic-Szene. Sie leben in einem<br />

einst herrschaftlichen Haus, das aber<br />

schon bessere Zeiten gesehen hat: Putz<br />

und Tapeten blättern von den Wänden,<br />

das wohl einst elegante Mobiliar weist<br />

deutliche Gebrauchsspuren auf (Bühne:<br />

Daniel Roskamp), eine Klappe mitten auf<br />

der Bühne führt in den „Keller“ wo die<br />

Damen ihr Geheimnis verbergen.<br />

Der Neffe Mortimer (Christoph Jöde),<br />

seines Zeichens Theaterkritiker, ist entsetzt<br />

ob der Taten seiner lieben Tanten<br />

und gerät immer mehr in den Strudel der<br />

sich überschlagenden Ereignisse und versucht,<br />

die Fäden in der Hand zu behalten,<br />

denn schließlich will er seine Geliebte<br />

Elaine Harper (Bettina Lieder) heiraten.<br />

Diese wiederum ist, obwohl Pfarrerstochter,<br />

eine Sexbombe in der Art von Marilyn<br />

Monroe, die ständig das Outfit wechselt<br />

(herrliche Kostüme: Michael Sieberock-<br />

Serafimowitsch).<br />

Fliegender Kostümwechsel<br />

Ihren Vater verkörperte in der Premiere<br />

Julia Schubert, die für den erkrankten<br />

Frank Genser in dieser Rolle wie<br />

in der des Dr. Einstein einsprang und<br />

brillierte: Zum Schreien komisch ist ihr<br />

nach einem Sturz in den Keller mit den<br />

Leichen nuschelnder Einstein, der dabei<br />

seine vorderen Zähne eingebüßt hat,<br />

während ihr / sein Komplize Jonathan<br />

Brewster von Andreas Beck als äußerst<br />

gefährlicher Gauner dargestellt wird, mit<br />

dem nun wiederum absolut nicht zu spaßen<br />

ist: Der Bruder von Mortimer ist aus<br />

dem Gefängnis geflohen und Dr. Einstein<br />

hat ihm ein neues Gesicht verpasst, das<br />

dummerweise dem eines gewissen Österreichers<br />

aus Braunau sehr ähnlich sieht,<br />

die charakteristische „Popelbremse“ und<br />

der charakteristische Tonfall Hitlers inbegriffen.<br />

In weiteren Rollen sind Sebastian<br />

Graf als stotternder Sergeant O‘Hara und<br />

Uwe Schmieder zu sehen, der in seiner<br />

Doppelrolle als verrückter Teddy Brewster<br />

und als Inspector Rooney nicht nur<br />

ständig das Kostüm, sondern auch den<br />

Auftrittsort zu wechseln hat.<br />

Ein herrlicher Spaß mit vielen großen<br />

und kleinen Gags!<br />

Text: Martina Lode-Gerke, Foto: Anja Cord<br />

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