Ultimately this is about our world as a global comm - Fremdheit und ...

eine Bewertungsanalyse, mit deren Hilfe auf der semantischen Ebene die Position von Akteuren
zu einem bestimmten Thema erhoben wird. 41
Die Reden werden den drei Kategorien – Egoismus, aufgeklärtes Selbstinteresse, Altruismus
– zugeordnet, wobei jede Kategorie einem Argumentationstyp entspricht. Eine Rede kann
dabei jedoch mehr als einer Kategorie zugeordnet werden, wenn sie Argumente verschiedener
Typen enthält. Betont z.B. eine Rede einerseits, dass Probleme nur von der internationalen
Gemeinschaft als Ganze gelöst werden, bezieht sich aber andererseits nur auf Interessen
Großbritanniens und lässt Auswirkungen internationaler Probleme für andere Menschen und
Staaten völlig unerwähnt, so wird die Rede sowohl der Kategorie ‚aufgeklärtes Selbstinteresse’
als auch ‚Egoismus’ zugeordnet. Somit lassen sich insgesamt fünf verschieden Argumentationsmuster
kombinieren, wie Tabelle 2 zeigt.
Tabelle 2: Argumentationsmuster und deren Zuordnung
Argumentationstyp Zuordnung → Argumentationsmuster Zuordnung
Rede A B C D Rede A B C D
EGO - Egoismus X Egoismus: Primäre Sorge um Eigeninteressen
ohne Berücksichtigung der Interessen anderer
ASI - Aufgeklärtes X X ASI mit Tendenz zu Prestigedenken oder zur X
Selbstinteresse
primär eigenen Vorteilssicherung
ALT - Altruismus X X Aufgeklärtes Selbstinteresse: Hilfe für andere
aus Eigeninteresse – Berücksichtigung der
Interessen der Nation, der Gemeinschaft und
der anderen
Nicht zuzuordnen X ASI mit Tendenz zur eigeninteressenfreien X
Hilfeleistung
Altruismus: Hilfeleistung ohne Eigeninteresse X
aus humanistischer Überzeugung
Nicht zuzuordnen
X
3.2. Auswertung der Reden
Der mit Abstand größte Teil der analysierten Reden wurde zu allgemeinen Strategien der
Außenpolitik gehalten, etwa unter Titeln wie „Global alliance for global values“ (Blair) oder
„Foreign policy and national interest“ (Cook). Bei Blair zeigt sich besonders ab 2003 eine
Zunahme der Themenvielfalt unter verstärkter Berücksichtigung der Themen Afrika, Umwelt,
Terrorismus und Sicherheit. Beim FCO ist die Themenverteilung im Zeitverlauf ausgewogener.
Allerdings zeigt sich auch hier eine leichte Häufung des Themas Afrika ab 2003. Im
Gegensatz zu Blair thematisieren besonders Cook und Straw öfter die Menschenrechte. Die
DFID-Minister haben neben der allgemeinen entwicklungspolitischen Strategie gegenüber
Afrika vor allem zur Wirtschaftspolitik gesprochen. Ein Drittel der analysierten Reden entfällt
auf dieses Thema.
Die Schwerpunkte der analysierten Reden sind damit je nach Ministerium unterschiedlich.
Beim FCO sind es Menschenrechte, im Falle des DFID die Wirtschaft und der Premier sprach
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Bonfadelli, Heinz: Medieninhaltsforschung. Konstanz 2002, S. 81, 89.
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