Ultimately this is about our world as a global comm - Fremdheit und ...

hindern, scheiterte jedoch an Blair, der mahnte, es seien 100 britische Jobs an den Auftrag
gebunden. 96 Abgesehen davon biete das DFID auf dem Feld der EWP allerdings auch „almost
unconditional support for liberalisation of direct investment (FDI) […] [thereby revealing] a
complete lack of recognition that FDI is not always beneficial to developing countries and
that multinational companies have tendencies to engage in anti-competitive practices“. 97
Ferner, schreibt Shivij, sei unter New Labour der Anteil Afrikas an britischen Waffenexporten
sogar von 1,6% auf 19% gestiegen. Das Volumen habe sich von £52 Millionen 1998 auf £200
Millionen 2001 vervierfacht. 98 Eine Studie des Center for Global Development kritisierte
Großbritannien für „[h]igh arms exports to poor and undemocratic governments“. Von den 21
untersuchten Gebern hatte Großbritannien in dieser Kategorie den zweitgrößten Anteil am
GDP. 99 Großen Imageschaden nahm die ‚ethische Außenpolitik’ auch bereits kurz nach Amtsübernahme
der Labour-Regierung durch den „Sandline-Skandal“: Mit Billigung des FCO
hatte die Firma Sandline unter Missachtung einer UN-Resolution vom Oktober 1997, die ein
entsprechendes Embargo über Sierra Leone verhängte, Waffen an die Regierung geliefert.
Die Bilanz fällt somit gemischt aus. Auf Ebene der Politikformulierung tritt das aufgeklärte
Selbstinteresse mit einem Bewusstsein für Good Governance und politische Reformen als
Basis für nachhaltige Armutsbekämpfung, sowie für das Sicherheitsrisiko, welches von fragilen
Staaten ausgeht, deutlich hervor. In der Allokation der EWH lässt sich eine Schwerpunktverschiebung
jedoch noch nicht klar ablesen. Ausschläge zeigen sich, erstens, im Sicherheitsbereich,
wo das DFID nur wenige Ressourcen von der Armutsbekämpfung zugunsten sicherheitsrelevanter
Projekte abziehen will. Zweitens, sprechen in der Handelspolitik Waffenverkäufe
und einzelne Verträge offenbar wenigstens in Einzelfällen für die Verfolgung egoistischer
Motive, da etwa bei £28 Millionen und 100 Arbeitsplätzen (im Falle Tansanias) wohl
noch kein vitales nationales Interesse angemeldet werden kann.
4.2. Fallstudien: Nigeria, Kenia und Malawi
Für die Fallstudie wurden zunächst die drei in der Inhaltsanalyse verwendeten ethischen
Kategorien für die praktische Überprüfung operationalisiert. Dazu wurden Vergabekriterien
und Eigenschaften von EWH und EWP festgelegt, die nach der Logik dieser Kategorien
jeweils zu erwarten wären, um feststellen zu können, welche davon erfüllt wurden und ob die
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Short, Clare: An Honourable Deception? New Labour, Iraq, and the Misuse of Power. London 2005, S. 119. Porteous,
a.a.O., S. 287, 295.
Morrissey, Oliver: British Aid Policy Since 1997: Is DFID the Standard Bearer for Donors?, CREDIT Research Paper,
Nr. 02/23, University of Nottingham 2002, S. 18.
Shivji, Issa: Rhetorik des Mitgefühls, in: Zeitschrift Entwicklungspolitik, Nr. 9, 2005, S. 51
Roodman, David/Akkus, Selvin: Commitment to Development Index 2007, United Kingdom, CGD Report, 2007, S. 3.
Simbabwes Militär soll zudem mit Gerät beliefert worden sein, während die Armee sich am Krieg in der DR Kongo
beteiligte. Auch die ebenfalls verwickelten Länder Angola, Burundi und Uganda erhielten Militärtechnik, genauso wie
das kriegsgeplagte Eritrea. Vgl. Gieg / Müller-Brandeck-Bocquet, a.a.O., S. 265f.
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