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Ultimately this is about our world as a global comm - Fremdheit und ...

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als weniger relevant ansehen würde, 123 so hätte Kenia aufgr<strong>und</strong> der regionalen Sicherheitskonstellation<br />

besondere Aufmerksamkeit erhalten müssen. Schließlich <strong>is</strong>t es gemäß der Logik<br />

von Blairs „doctrine of the international <strong>comm</strong>unity“ relevant <strong>und</strong> wird auch vom DFID als<br />

fragiler Staat eingestuft. D<strong>as</strong> Programm <strong>is</strong>t zwar umfangreich, explizite sicherheitspolit<strong>is</strong>che<br />

Komponenten enthält es allerdings nicht. Es bestätigt sich damit die Ankündigung des DFID,<br />

seine Programme nicht zur Bekämpfung von Sicherheitsr<strong>is</strong>iken, auch nicht im Interesse Großbritannien,<br />

verwenden zu wollen.<br />

4.2.3. Nigeria<br />

In der Reaktion eines Abgeordneten auf die kat<strong>as</strong>trophale Lage im Nigerdelta zeigen sich die<br />

gem<strong>is</strong>chten Motive, mit denen Großbritannien Nigeria unterstützt: „The current instability in<br />

the Niger delta must concern us all in the UK, <strong>as</strong> a humanitarian concern for the people of<br />

Nigeria, <strong>as</strong> a concern for the development of their country and <strong>as</strong> a concern for the security of<br />

<strong>world</strong> energy supplies“. Großbritannien importiert zwar (noch) nicht viele Rohstoffe aus Nigeria,<br />

doch wichtige Firmen im Energiesektor sind brit<strong>is</strong>ch: D<strong>as</strong> Nigerdelta <strong>is</strong>t „the jewel in<br />

Shell’s upstream crown“. Die Firma produziert 1,3 Millionen Barrell täglich. Damit sei sie<br />

„specifically vital to Brit<strong>is</strong>h <strong>comm</strong>ercial interests“. 124 Shell steht aber wegen m<strong>as</strong>siven Umweltschäden<br />

<strong>und</strong> Korruption in der Kritik. Parlamentarier mahnen, Shells Verhalten sei „anything<br />

but responsibly“ 125 <strong>und</strong> fordern die brit<strong>is</strong>che Regierung auf, endlich Druck auf die Firma<br />

auszuüben <strong>und</strong> zu verhindern, d<strong>as</strong>s Geld aus Ölgeschäften durch brit<strong>is</strong>che Banken gew<strong>as</strong>chen<br />

wird. 126 Einige Quellen legen zudem einen Zusammenhang zw<strong>is</strong>chen dem m<strong>as</strong>siven Schuldenerl<strong>as</strong>s<br />

für Nigeria <strong>und</strong> dessen Attraktivität als Wirtschaftsraum nahe. 127<br />

Zu Wirtschaftsinteressen kommt die Tatsache, d<strong>as</strong>s Nigeria der Schlüssel für die Entwicklung<br />

<strong>und</strong> Sicherheit der Region <strong>und</strong> darüber hinaus <strong>is</strong>t. 128 Die Regierung bemüht sich, ihr Image<br />

durch kooperatives Verhalten auf internationalem Parket aufzupolieren; etwa durch Engagement<br />

in der NEPAD oder die Tatsache, d<strong>as</strong>s Nigeria zu den zehn Staaten weltweit gehört, die<br />

die größten Truppenkontingente für UN-M<strong>is</strong>sionen stellen. Nigeria <strong>is</strong>t jedoch auch kein<br />

unproblemat<strong>is</strong>cher Partner <strong>und</strong> auf manchem Gebiet auch eher Teil des Problems als der<br />

Lösung. Nachbarländer sehen die Rolle des Landes eher durch Dominanz, Arroganz <strong>und</strong> Unwillen<br />

zur regionalen Integration gekennzeichnet. Gut integriert <strong>is</strong>t jedoch d<strong>as</strong> Schmugglerwesen.<br />

Nigeria <strong>is</strong>t „d<strong>as</strong> Zentrum einer stark integrierten kriminellen Ökonomie – eines trans-<br />

123<br />

124<br />

125<br />

126<br />

127<br />

128<br />

Während Großbritannien für Keni<strong>as</strong> Wirtschaft damit ein sehr wichtiger Partner <strong>is</strong>t, l<strong>as</strong>sen sich auf der anderen Seite<br />

kaum brit<strong>is</strong>che Stellungnahmen finden, die eine besondere Relevanz der Handelsbeziehungen für Großbritannien<br />

bestätigen. D<strong>as</strong> Handelsvolumen, zumindest der Importe, steigt zwar kontinuierlich an, jedoch liefert Kenia keine Güter<br />

nach Großbritannien, die unverzichtbar oder schwer ersetzbar sind, wie etwa energieerzeugende Rohstoffe.<br />

Tynan, House of Commons, Hansard: Nigeria, 06.07.2004, Column 238WH-246WH, C.238WH, 243WH (drei Zitate).<br />

Caton, Martin, in: House of Commons, 06.06.2006, a.a.O., C. 189.<br />

Tynan, House of Commons, 06.07.2004, a.a.O., C. 240WHf.<br />

Vgl.: London Chamber of Commerce: Ankündigung „Trade m<strong>is</strong>sion to Nigeria“. Link2Export, Country Profile Nigeria.<br />

DFID: Nigeria: Country Strategy Paper 2000-2003, London September 2000, S. 2.<br />

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