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Ultimately this is about our world as a global comm - Fremdheit und ...

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ereit, sich stark in Ländern zu engagieren, in denen keine nationale Interessen bestehen, wie<br />

z.B. in Malawi. In Fällen, in denen aber als erheblich bewertete monetäre Interessen auf dem<br />

Spiel stehen, tendierte Großbritannien offenbar zu einer Entscheidung für eben jene.<br />

Mit Blick auf die Theorie vermochte es der normb<strong>as</strong>ierte, interpretative Ansatz der<br />

Engl<strong>is</strong>chen Schule, die veränderte Interessenperzeption in Bezug auf nationales Interesse,<br />

Bedrohungsszenarien <strong>und</strong> Lösungen theoret<strong>is</strong>ch zu untermauern. Seine Stärke <strong>is</strong>t es, die internationale<br />

Gemeinschaft als solidar<strong>is</strong>che Wertegemeinschaft in den Internationalen Beziehungen<br />

ernst zu nehmen. Sie wird als Bezugsgröße des Handelns von Staaten anerkannt, die über<br />

diese Gemeinschaft gemeinsame, wertegeleitete Interessen konstruieren <strong>und</strong> verfolgen. Die<br />

Hilfe für einzelne Mitglieder Gemeinschaft <strong>is</strong>t in dieser Logik letztlich eine Unterstützung<br />

<strong>und</strong> Stärkung der Gemeinschaft als Ganze. Damit sprengt der Ansatz die enge Dichotomie<br />

zw<strong>is</strong>chen ‚wir <strong>und</strong> ihr’, Ego<strong>is</strong>mus <strong>und</strong> Altru<strong>is</strong>mus. Die Sensibilität der Engl<strong>is</strong>chen Schule für<br />

unterschiedliche Verantwortlichkeiten <strong>und</strong> konfligierende Interessen erlaubt es ihr, komplexe<br />

Situationen zu erf<strong>as</strong>sen <strong>und</strong> e<strong>th<strong>is</strong></strong>che Dilemmata ernst zu nehmen. Denn schließlich kann –<br />

wie d<strong>as</strong> Be<strong>is</strong>piel Malawi andeutet – auch gut gemeinte, selbstlose <strong>und</strong> hohe Entwicklungshilfe<br />

Schaden anrichten. Zum Be<strong>is</strong>piel, weil sie die Regierungen der Entwicklungsländer von der<br />

Verantwortung für ihre Bürger entbindet oder weil zu viele Geber mit unterschiedlichsten<br />

Hilfsangeboten <strong>und</strong> Strategien d<strong>as</strong> Nehmerland überfordern <strong>und</strong> ihre Programme im<br />

ungünstigsten Fall einander torpedieren. An dieser Stelle könnte eine Portion Eigeninteresse<br />

an der Entwicklung Afrik<strong>as</strong> sogar die Lösung sein. Wenn nämlich d<strong>as</strong> echte gemeinsame<br />

Interesse der Gebergemeinschaft in der Stabilität <strong>und</strong> Prosperität des Kontinents liegt, dann<br />

bedeutet d<strong>as</strong> die Chance auf eine koordinierte, effektive Entwicklungspolitik, deren Ziel nicht<br />

nur im selbstlosen, unkonditionierten Akt des Gebens liegt, sondern in einer tatsächlichen<br />

Perspektive <strong>und</strong> Verbesserung der Lebenssituation der Bevölkerung Subsahara-Afrik<strong>as</strong>. Diese<br />

würde allen helfen <strong>und</strong> wäre somit wirklich e<strong>th<strong>is</strong></strong>ch.<br />

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