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Ultimately this is about our world as a global comm - Fremdheit und ...

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Behörde inzw<strong>is</strong>chen mehr mit der Frage bef<strong>as</strong>st, wie tatsächliche Entwicklungsfortschritte<br />

möglich seien, <strong>und</strong> weniger um die Sicherung brit<strong>is</strong>che Eigeninteressen besorgt. 139 Wie es die<br />

Engl<strong>is</strong>che Schule nahe legt, <strong>is</strong>t die Entwicklungspolitik von der brit<strong>is</strong>chen Regierung auch<br />

tatsächlich in einen erweiterten sicherheitspolit<strong>is</strong>chen Zusammenhang eingeordnet worden. 140<br />

Diese e<strong>th<strong>is</strong></strong>che Ausrichtung erhält durch die Politik des DFID sogar eine altru<strong>is</strong>t<strong>is</strong>che<br />

Tendenz. Auf der anderen Seite scheint Großbritannien d<strong>as</strong> aufgeklärte Interesse durch eine<br />

teilwe<strong>is</strong>e ego<strong>is</strong>t<strong>is</strong>che Rüstungs- <strong>und</strong> Handelspolitik zu unterminieren. Diese Differenz zw<strong>is</strong>chen<br />

dem DFID einerseits <strong>und</strong> dem FCO sowie dem Premier andererseits war bereits in der<br />

Rhetorik erkennbar.<br />

In der Vergabeprax<strong>is</strong> war die Bedürftigkeit ein klarer Faktor. Der mit Abstand größte Teil der<br />

ODA ging an Le<strong>as</strong>t Developed Countries <strong>und</strong> Low Income Countries. Allerdings war für die<br />

Höhe die Mitgliedschaft im Commonwealth offenbar immer noch der entscheidende Faktor.<br />

Auch korrelierte hohe ODA mit der Intensität der Wirtschaftsbeziehungen. Auf Länderebene<br />

wurden bei der Programmallokation vom DFID aber vor allem die Bedürfn<strong>is</strong>se der Bevölkerung<br />

betrachtet. Der Einfluss von Eigen- <strong>und</strong> Gemeinschaftsinteressen sowie von Werten<br />

der Demokratie, des ökonom<strong>is</strong>chen Liberal<strong>is</strong>mus <strong>und</strong> der Menschenrechte auf die Entwicklungshilfe<br />

war jedoch erkennbar.<br />

Im Einzelnen l<strong>as</strong>sen sich die empir<strong>is</strong>chen Bef<strong>und</strong>en wie folgt bündeln: Erstens: Eine Politik<br />

des aufgeklärten Selbstinteresses zeigte sich klar an verschiedenen Stellen in der entwicklungspolit<strong>is</strong>chen<br />

Ausrichtung. Die Country Ass<strong>is</strong>tance Plans, die Strategien des DFID für<br />

jedes Land festlegen, setzten neben humanitären Aufgaben auch klar auf eine Reformierung<br />

der admin<strong>is</strong>trativen Strukturen <strong>und</strong> die Förderung der Zivilgesellschaft. In der Einrichtung des<br />

Africa Conflict Prevention Pool zeigte sich zudem die Sensibil<strong>is</strong>ierung für die Auswirkungen<br />

innerafrikan<strong>is</strong>cher Konflikte. Schließlich verdeutlichten internationale Initiativen des Premiers<br />

im Rahmen der G8, der EU, oder der NEPAD, d<strong>as</strong>s er die Entwicklung Afrik<strong>as</strong> als<br />

gemeinsames Interesse der internationalen Gemeinschaft ansah.<br />

Zweitens: In den Programmen, die d<strong>as</strong> DFID letztlich lancierte, zeigte sich eine Abweichung<br />

vom Regierungskurs des aufgeklärten Selbstinteresses zugunsten einer stärker altru<strong>is</strong>t<strong>is</strong>ch geprägten<br />

Allokation der Hilfe <strong>und</strong> damit auch eine Kons<strong>is</strong>tenz von Rhetorik <strong>und</strong> Taten. Die<br />

Divergenzen zw<strong>is</strong>chen den Min<strong>is</strong>terien sowie Bef<strong>und</strong>e dieser Arbeit legen dabei den Schluss<br />

nahe, d<strong>as</strong>s in der Admin<strong>is</strong>tration teilwe<strong>is</strong>e Uneinigkeit darüber bestand, wessen Interessen<br />

Großbritannien <strong>global</strong> vertritt. 141 So zeigte sich in Kenia, d<strong>as</strong>s weder die Gefahrenperzeption<br />

noch Allokationen des Country Ass<strong>is</strong>tance Plans in erwartetem Maße auf die Sicherheitslage<br />

139<br />

140<br />

141<br />

Morr<strong>is</strong>sey, a.a.O., S. 3.<br />

Abrahamsen, a.a.O., S. 65.<br />

Porteous, a.a.O. Williams, Paul: Who's making UK foreign policy?, in: International Affairs, Vol. 80, Nr. 5, 2004, S.<br />

909-929. Young, Ralph: New Lab<strong>our</strong> and international development: a research report, in: Progress in Development<br />

Studies, Vol. 1, Nr. 3, 2001, S. 247-253.<br />

31

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