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Ultimately this is about our world as a global comm - Fremdheit und ...

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in Ostafrika eingingen. Der Country Ass<strong>is</strong>tance Plan für Nigeria ging zwar auf die schwierige<br />

Situation ein, die Programmallokation zeigt jedoch auch nur marginale Aufwendungen für<br />

Konfliktprävention. D<strong>as</strong> DFID trug zwar prinzipiell die offizielle Regierungslinie mit, besonders<br />

Short beharrte aber auf der Unabhängigkeit des DFID im Kampf gegen Armut <strong>und</strong> wollte<br />

sich nicht für Interessen des Außen- <strong>und</strong> Handelsmin<strong>is</strong>teriums einspannen l<strong>as</strong>sen. 142<br />

Drittens: In der Außenhandelspolitik stach ego<strong>is</strong>t<strong>is</strong>ches Eigeninteresse offenbar immer noch<br />

wenigstens punktuell entwicklungs- <strong>und</strong> auch langfr<strong>is</strong>tige sicherheitspolit<strong>is</strong>che Interessen aus.<br />

In dieser Hinsicht habe New Lab<strong>our</strong> d<strong>as</strong> thatchersche Erbe weitergeführt. 143 „Blair also made<br />

it clear that he w<strong>as</strong> averse to do anything that might <strong>und</strong>ermine Brit<strong>is</strong>h <strong>comm</strong>ercial interests,<br />

including arms trade. Clare Short described <strong>th<strong>is</strong></strong> <strong>as</strong> ‚Tony’s blind spot’ and said she could not<br />

<strong>und</strong>erstand how he reconciled it with h<strong>is</strong> concerns for Africa’s poor.“ 144<br />

Viertens: Durch den Fokus der Entwicklungshilfe auf humanitäre Projekte <strong>und</strong> auf unmittelbare<br />

Le<strong>is</strong>tungen für die Bevölkerung im Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Bildungssektor <strong>is</strong>t die Arbeit an<br />

komplexeren entwicklungspolit<strong>is</strong>chen Herausforderungen vernachlässigt worden. D<strong>as</strong> DFID<br />

hat sich in seinen Programmen stark auf die Erfüllung der Millennium Development Goals<br />

konzentriert. Von gezielten Bildungs- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsprogrammen versprach es sich spürbare<br />

Effekte, nicht zuletzt um sein gestiegenes Budget zu rechtfertigen. Jedoch führte diese<br />

Strategie dazu, d<strong>as</strong>s die ganzheitliche Entwicklung ländlicher Räume vernachlässigt wurde.<br />

Fünftens: Entgegen der Ankündigungen hat d<strong>as</strong> DFID ‚Bad Governance’ nicht sanktioniert.<br />

D<strong>as</strong> DFID erhoffte durch eine partnerschaftlich entworfene Zusammenarbeit die Regierungen<br />

zu stärkerem freiwilligen, <strong>und</strong> damit nachhaltigerem Engagement für strukturelle Reformen<br />

bewegen zu können. Dieser Ansatz entspricht dem aufgeklärten Selbstinteresse – die trotz<br />

M<strong>is</strong>serfolg ausgebliebenen Konsequenzen allerdings eher einem altru<strong>is</strong>t<strong>is</strong>chen Motiv.<br />

Damit hat die brit<strong>is</strong>che Regierung, wie angekündigt, eine bedürfn<strong>is</strong>orientierte Entwicklungspolitik<br />

betrieben. Die EWH scheint stärker entkoppelt von wirtschaftlichen <strong>und</strong> sicherheitspolit<strong>is</strong>chen<br />

Interessen – letzteres aber entgegen der Regierungsprogrammatik. Der reformer<strong>is</strong>che<br />

Anspruch drückte sich aber in der Erhöhung des Anteils der EWH im Governance-Sektor aus.<br />

Kaum eingelöst wurde der Vorsatz, bei drohender Verschwendung der Hilfen Sanktionsmaßnahmen<br />

einzuleiten. Während d<strong>as</strong> DFID bei Verstößen gegen die Modalitäten der Partnerschaft<br />

aber eher aus altru<strong>is</strong>t<strong>is</strong>chen Motiven ein Auge zudrückte, <strong>is</strong>t diesbezügliche Blindheit<br />

bei anderen Teilen der Admin<strong>is</strong>tration wohl teils eher ego<strong>is</strong>t<strong>is</strong>ch motiviert.<br />

Großbritannien hat somit eine Entwicklungspolitik entworfen, die sich – gemäß der Engl<strong>is</strong>chen<br />

Schule – b<strong>as</strong>ierend auf der Idee einer durch Werte verb<strong>und</strong>enen internationalen Gemeinschaft<br />

als Beitrag zur Förderung der internationalen Ordnung versteht <strong>und</strong> andererseits<br />

auch durch humanitäre Verpflichtung motiviert war. Man war in diesem Zusammenhang auch<br />

142<br />

143<br />

144<br />

Young, a.a.O., S. 250f.<br />

Williams, a.a.O., S. 913f.<br />

Porteous, a.a.O., S. 287.<br />

32

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