Ultimately this is about our world as a global comm - Fremdheit und ...

parate könne EWH auch direkt an lokale Institutionen und NGOs ausgezahlt werden. 72 Gute
EWP berücksichtige ferner die Menschenrechte. Regierungen, die sie missachteten, würden
sanktioniert. EWP fördere in diesem Zusammenhang die Pressefreiheit und die politische
Bildung. 73 Priorität der Entwicklungszusammenarbeit müsse aber auf der Sicherung einer
medizinischen Grundversorgung, besonders im Kampf gegen HIV/AIDS und Malaria, sowie
einer Grundschulbildung für alle Kinder liegen. 74 Die Erhöhung der offiziellen Entwicklungshilfe
(ODA) bis zum UN-Ziel von 0,7% des GNI solle dazu bis 2013 erreicht sein. 75
Damit entspricht der in den Reden vorgestellte Anspruch and Außen- und Entwicklungspolitik
klar den im vorherigen Kapitel vorgestellten Prämissen. Dunne und Wheeler bilanzieren,
„[t]his doctrine advocated by the British prime minister echoes a foundational claim of the
English school, whose members have long maintained that states share interests and values“. 76
Die Englische Schule erweist sich als tauglich zur Erfassung eines neuen Verständnisses von
Moral und Interesse in der Außenpolitik im so genannten Zeitalter der Globalisierung. Das
Ergebnis der Redenanalyse ist der Ausdruck eines spezifischen Verständnisses von Moral,
nationalem Interesse und Verantwortung. Doch erst die Fallstudien werden zeigen, ob dem
vom Gipfel strahlenden Leitbild in den Niederungen der Praxis entsprochen werden konnte.
4. Fallstudien zur britischen Entwicklungspolitik
In diesem Abschnitt sollen die Ergebnisse der rhetorischen Analyse mit der tatsächlichen entwicklungspolitischen
Praxis verglichen werden. Dazu gibt die Arbeit zunächst einen kurzen
Überblick über die Afrika- und Entwicklungspolitik der Blair-Regierung von 1997 bis 2007.
Danach wird in drei Fallstudien die britische EWP gegenüber Nigeria, Malawi und Kenia
detaillierter untersucht. Hauptsächlich soll es bei der Analyse um EWH gehen. Wie erläutert,
verlangt die Englische Schule jedoch für eine Fallentscheidung die Abwägung aller
möglichen Faktoren, was auch eine Berücksichtigung der EWP sowie diese frankierende
Politikfelder (Sicherheit, Wirtschaft) erfordert. Dazu wurden die nachfolgenden aufgeführten
qualitativen und quantitativen Methoden miteinander ergänzt: 77
Qualitative und quantitative Methoden: Es wurden die strukturellen Merkmale der Empfängerländer
(z.B. Einwohnerzahl, Handelsvolumen mit Großbritannien) quantitativ erfasst,
um Auskunft darüber zu erhalten, was diejenigen Länder auszeichnet, die am meisten Hilfe
erhalten. Ferner wurde die sektorale Allokation der geleisteten Hilfe ermittelt. Auch die
politische und gesellschaftliche Entwicklung in den Ländern der Fallstudien (z.B. Korruption,
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Benn, Ending Extreme Poverty: the Challenge for our Generation, a.a.O.
Cook, Human rights: making the difference, a.a.O.
Blair, Tony: A year after Gleneagles, Rede am King’s College, London, 26.06.2006.
Benn, Ending Extreme Poverty, a.a.O.
Dunne / Wheeler, The Blair doctrine, a.a.O., S. 61.
Kelle, Udo / Erzberger, Christian: Qualitative und quantitative Methoden: kein Gegensatz, in: Flick, Uwe / Kardorff,
Ernst von / Steinke, Ines (Hrsg.): Qualitative Forschung. Ein Handbuch. Reinbek 2004, S. 299-808, S. 304.
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