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Stochastische Populationsmodelle - Abteilung für Mathematische ...

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1 Bienaymé-Galton-Watson-Prozess<br />

Beweis. Aus (1.5) und (1.4) erhalten wir<br />

E[Wn] 2 = 1<br />

m 2n E[Z2 n] = 1<br />

m 2n (Var[Z n] + E 2 [Z n ]) = 1 ( σ 2 m n−1 (m n )<br />

− 1)<br />

m 2n + m 2n<br />

m − 1<br />

= σ2 (1 − m −n )<br />

m 2 − m + 1.<br />

Es folgt sup n E[W 2 n] = lim n→∞ E[W 2 n] = σ 2 /(m 2 − m) + 1 < ∞. Die Aussagen (i) und (ii) folgen<br />

also mit L 2 -Konvergenzsatz (siehe z.B. Korollar 11.11 in (Klenke 2006)).<br />

Sei nun r = P[W = 0]. Aus E[W ] = 1 folgt r < 1. Ferner gilt<br />

r =<br />

∞∑<br />

P[W = 0|Z 1 = k]P[Z 1 = k] =<br />

k=0<br />

∞∑<br />

p k (P[W = 0]) k =<br />

k=0<br />

∞∑<br />

p k r k = g(r).<br />

Da die Gleichung g(s) = s eine eindeutige Lösung in (0, 1) hat muss r = q gelten.<br />

Das folgende Theorem von Seneta und Heyde besagt, dass man einen superkritischen Verzweigungsprozess<br />

stets so reskalieren kann, dass der reskalierte Prozess fast sicher gegen eine<br />

nicht-triviale Zufallsvariable konvergiert.<br />

Theorem 1.22. Es sei 1 < m < ∞ und Z 0 = 1. Dann gibt es eine Folge (C n ) n∈N0 von positiven<br />

Zahlen so, dass<br />

• C n+1 /C n → m für n → ∞;<br />

• ˜W n := Z n /C n konvergiert fast sicher gegen eine Zufallsvariable ˜W , die fast sicher endlich<br />

und nicht-negativ ist. Ferner gilt P[˜W = 0] = q.<br />

Beweis. Sei g 0 (s) = s die Identität auf [0, 1] und sei gn<br />

−1 die Inverse von g n , wobei wir g −1 für<br />

g1 −1 schreiben. Die Funktion g −1 ist wachsend, konkav und differenzierbar. Außerdem bildet sie<br />

das Intervall [q, 1] bijektiv auf sich selbst ab.<br />

Wegen g(s) ≤ s für q ≤ s ≤ 1 gilt g −1 (s) ≥ s und daher gibt es ein g∞<br />

−1<br />

gilt<br />

s = g n (gn<br />

−1 (s)) ≤ g n (g∞ −1 (s)) → q<br />

k=0<br />

mit g −1<br />

n<br />

↑ g −1<br />

∞ . Ferner<br />

wenn g∞ −1 (s) < 1. Also muss g∞ −1 (s) = 1 für s > q gelten.<br />

Für s ∈ [q, 1] setze X n (s) := ( gn<br />

−1 (s) ) Z n<br />

. Diese Folge ist ein nicht-negatives Martingal, denn<br />

es gilt f.s.<br />

[ (g ] [<br />

−1<br />

E[X n+1 (s)|F n ] = E n+1 (s)) Z n+1 (g ]<br />

−1<br />

|F n = E n+1 (s)) Z Zn 1<br />

= g(g<br />

−1<br />

n+1 (s))Zn<br />

= (gn<br />

−1 (s)) Zn = X n (s).<br />

Es gibt also X ∞ (s) mit X n (s) → X ∞ (s) f.s. Wegen 0 ≤ X n (s) ≤ 1 können wir den Satz von<br />

dominierter Konvergenz benutzen und erhalten<br />

E[X ∞ (s)] = E[X 1 (s)] = s.<br />

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