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Stochastische Populationsmodelle - Abteilung für Mathematische ...

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4 <strong>Populationsmodelle</strong> mit fester Populationsgröße<br />

Mit Hilfe der Green-Funktion kann man verschiedene Funktionale des Prozesses berechnen. Für<br />

stetige Funktionen g auf (a, b) gilt nämlich<br />

[ ∫ ]<br />

T ∗<br />

∫ b<br />

E x g(X s ) ds = G(x, ξ)g(ξ) dξ. (4.12)<br />

0<br />

Nehmen wir hier g ≡ 1, so steht hier auf der linken Seite E[T ∗ ]. Für die Wright-Fisher Diffusion<br />

erhalten wir also für p ∈ (0, 1)<br />

E p [T ∗ ] =<br />

= 2<br />

∫ 1<br />

= 2p<br />

0<br />

∫ 1<br />

G(p, ξ) dξ<br />

p<br />

∫ 1<br />

p<br />

a<br />

∫<br />

1<br />

p<br />

p(1 − ξ)<br />

ξ(1 − ξ) dξ + 2 1<br />

(1 − p)ξ<br />

ξ(1 − ξ) dξ<br />

∫<br />

1<br />

p<br />

ξ dξ + 2(1 − p)<br />

0<br />

0<br />

1<br />

1 − ξ dξ<br />

= −2(p log p + (1 − p) log(1 − p)).<br />

Für große N ist dies auch eine gute Approximation für die erwartete Absorptionszeit in dem<br />

Moran Modell bei Start des einen Typs mit Häufigkeit p. Für Wright-Fisher Modell auf der<br />

ursprünglichen Zeitskala und bei Start mit Häufigkeit p gilt wie wir schon in (4.7) bemerkt<br />

haben<br />

T (N)<br />

p<br />

≈ −2N(p log p + (1 − p) log(1 − p)),<br />

und insbesondere ist T (N)<br />

1/2<br />

≈ 2N log 2.<br />

Nun betrachten wir die Wright-Fisher Diffusion mit Mutation. In diesem Fall sind die Ränder<br />

nicht absorbierend also handelt es sich um eine regulären (d.h. jeder Punkt ist mit positiver<br />

Wahrscheinlichkeit von jedem anderen Punkt aus erreichbar, in der Sprache von Markovketten<br />

würde man irreduzibel sagen) Diffusion auf einem kompakten Intervall. Damit ist sie auch positiv<br />

rekurrent und in diesem Fall haben Markovketten eindeutige stationäre Verteilungen. Dasselbe<br />

ist auch für Diffusion wahr und schauen uns die stationäre Verteilung der Wright-Fisher Diffusion<br />

an.<br />

Es sei zunächst allgemein X = (X t ) t≥0 ein Diffusionsprozess auf [a, b] mit Generator (4.9).<br />

Eine stationäre Verteilung von X ist eine Verteilung Ψ mit der Eigenschaft X t ∼ Ψ für alle<br />

t ≥ 0, falls X 0 ∼ Ψ. Insbesondere ist dann<br />

An der Stelle t = 0 erhalten wir<br />

a<br />

∫ b<br />

0 = d dt E[f(X t)|X 0 ∼ Ψ] = d dt<br />

∫ b<br />

a<br />

∫ b<br />

a<br />

Af(x)Ψ(dx) = 0<br />

E[f(X t )|X 0 = x]Ψ(dx).<br />

für alle f ∈ D(A). Aus dieser Gleichung kann man manchmal Ψ bekommen. Wir schreiben im<br />

Folgenden ψ(x) dx = Ψ(dx). Mit partieller Integration erhalten wir<br />

∫ b<br />

( )<br />

1<br />

0 =<br />

2 σ2 (x) d2 f df<br />

(x) + µ(x)<br />

dx2 dx (x) ψ(x) dx<br />

=<br />

a<br />

( 1<br />

f(x)<br />

2<br />

d 2<br />

dx 2 (σ2 (x)ψ(x)) − d<br />

dx (µ(x)ψ(x)) )<br />

dx + Randterme.<br />

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