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Stochastische Populationsmodelle - Abteilung für Mathematische ...

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4 <strong>Populationsmodelle</strong> mit fester Populationsgröße<br />

des Moran Modells mit Mutation und zwei Typen in Abbildung 4.2. Anstatt Mutation zwischen<br />

zwei Typen kann man sich allgemeinere Mutationsmechanismen und Typenräume vorstellen. Bei<br />

der Graphischen Konstruktion ändern sich nur die Ereignisse an den “Mutationskreuzen”. Wir<br />

nehmen an, dass Mutationen sich im Moran Modell entlang jeder Linie gemäß unabhängiger<br />

Poissonprozesse mit Rate θ/2 ereignen.<br />

Definition 4.6 (Infinitely many alleles model). In dem infinitely many alleles model (IMA)<br />

wird bei einem Mutationsereignis ein neues Allel erzeugt, das in der Population bis dahin nicht<br />

vorgekommen ist. Beispielsweise kann man (0, 1) als Typenraum nehmen und bei jeder Mutation<br />

eine neue unanhängige auf (0, 1) gleichverteilte Zufallsvariable nehmen.<br />

In dem IMA sind zwei Gene (Individuen) genau dann identisch, wenn auf dem genealogischen<br />

Baum keine zwischen den beiden kein Mutationsereignis stattgefunden hat. Wenn T die Zeit bis<br />

zum letzten gemeinsamen Vorfahr ist, dann gilt<br />

P ( zwei zufällig gezogene Gene sind vom selben Typ )<br />

= E [P ( zwei zufällig gezogene Gene sind vom selben Typ| MRCA zur Zeit T )]<br />

= E [P (keine Poissonpunkte im Intervall [0, 2T ] )]<br />

[ ] [ ]<br />

= E e − θ 2 ·2T = E e −θT .<br />

Also haben wir nachgerechnet, dass die Homozygotie (definiert als 1− Heterozygotie) die Laplacetransformierte<br />

von T ist. Diese Rechnung funktioniert sowohl im neutralen Fall als auch<br />

im Fall mit Selektion. Da wir hier schon wissen, dassT exponentiell mit Rate 1 verteilt ist kann<br />

man leicht nachrechnen, dass die Homozygotie (im lange laufenden IMA-Modell) durch 1/(1+θ)<br />

gegeben ist.<br />

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