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Stochastische Populationsmodelle - Abteilung für Mathematische ...

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1 Bienaymé-Galton-Watson-Prozess<br />

Theorem 1.25. Ist m = 1, σ 2 = g ′′ (1−) < ∞ und 0 < a := h ′ (1) < ∞ dann konvergiert Y n /n<br />

in Verteilung gegen eine gamma verteilte Zufallsvariable mit Dichte<br />

w(x) =<br />

1<br />

Γ(α)β α xα−1 e −x/β , x > 0, (1.32)<br />

wobei α = 2a/σ 2 und β = σ 2 /2. Insbesondere ist im Falle a = σ 2 /2<br />

w(x) = 1 x<br />

σ 2 /2 e− σ 2 /2<br />

. (1.33)<br />

Bemerkung 1.26. In Theorem 1.15(iii) haben wir bereits gesehen, dass Z n /n bedingt auf {Z n ><br />

0} gegen eine Zufallsvariable mit Dichte w(x) aus (1.33) in Verteilung konvergiert. Zusammen<br />

mit obigem Theorem folgt also daraus, dass das Bedingen auf {Z n > 0} und Immigration mit<br />

Mittelwert σ 2 /2 denselben Effekt haben.<br />

Theorem 1.27. Es sei m > 1. Dann gilt<br />

(i) Ist E[log + ζ 0 ] < ∞, dann konvergiert Z n /m n in Verteilung und der Grenzwert ist f.s.<br />

endlich.<br />

(ii) Ist E[log + ζ 0 ] = ∞, dann gilt lim sup n→∞ Z n /c n = ∞ f.s. für jedes c > 0.<br />

1.9.2 Verzweigungsprozesse in zufälliger Umgebung<br />

Wie der Name schon vermuten lässt, ist die Evolution eines Verzweigungsprozesses in zufälliger<br />

Umgebung (engl. branching process in random environment (BPRE)) wie die des “gewöhnlichen”<br />

Verzweigungsprozesses mit dem Unterschied, dass sich die Nachkommensverteilung von Generation<br />

zu Generation ändern kann. Man denke beispielsweise an eine Population von Pflanzen mit<br />

einem Lebenszyklus von einem Jahr, bei der die Nachkommensverteilung von Wetterverhältnissen<br />

beeinflusst wird.<br />

Zum ersten mal wurden BPRE in (Athreya and Karlin 1970, Smith and Wilkinson 1969)<br />

eingeführt. Wir halten uns hier an die Darstellung in (Birkner et al. 2005).<br />

Es sei ∆ die Menge der Wahrscheinlichkeitsmaße auf N 0 , ausgestattet mit Totalvariationsabstand<br />

Polnisch ist. Ferner sei Q eine ∆-wertige Zufallsvariable und Π = (Q 1 , Q 2 , . . . ) eine Folge<br />

von u.i.v. Zufallsvariablen mit derselben Verteilung wie Q.<br />

Definition 1.28. Eine Folge Z := (Z n ) n=0,1,... von N 0 -wertigen Zufallsvariablen ist ein Verzweigungsprozess<br />

in zufälliger Umgebung Π falls Z 0 unabhängig von Π ist und gegeben Π die<br />

Folge Z eine Markovkette ist mit<br />

[ i∑<br />

]<br />

P[Z n = j|Z n−1 = i, Π = (q 1 , q 2 , . . . )] = P ξ (qn)<br />

k<br />

= j<br />

k=1<br />

für alle n ≥ 1, i, j ∈ N 0 und q 1 , q 2 , . . . ∆. Dabei sind ξ (q i)<br />

1 , ξ (q i)<br />

2 , . . . u.i.v. q i verteilt.<br />

Im Folgenden nehmen wir immer Z 0 = 1 f.s. an. Mit Z kann man wie folgt eine Irrfarht S =<br />

(S 0 , S 1 , . . . ) assoziieren. Sei S 0 = 0 und definiere die Inkremente von S durch X n = S n − S n−1 ,<br />

n ≥ 1, wobei<br />

∞∑<br />

X n := log yQ n ({y}),<br />

y=0<br />

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