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Stochastische Populationsmodelle - Abteilung für Mathematische ...

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2 Verzweigungsprozesse in stetiger Zeit<br />

2. Es sei X eine symmetrische Irrfahrt auf Z in stetiger Zeit, d.h. wenn X s = x ist dann<br />

springt die Irrfahrt nach einer exponentiell verteilten Zeit mit Parameter λ zu einem der<br />

nächsten Nachbarn jeweils mit Wahrscheinlichkeit 1/2. Dann kann man für f : Z → R wie<br />

oben T t f(x) hinschreiben und zeigen, dass<br />

T t f(x) − f(x)<br />

t<br />

t→0<br />

−−→ λ 2 (f(x + 1) − f(x)) + λ (f(x − 1) − f(x)) = Af(x).<br />

2<br />

3. Für diejenigen, die Q-Matrizen gewohnt sind sei bemerkt, dass in den oberen Beispielen<br />

Af(x) = (Qf) x ist. In der Tat werden Q-Matrizen auch infinitesimale Generatoren<br />

genannt. Die Q Matrix des Poissonprozesses ist<br />

⎛<br />

Q =<br />

⎜<br />

⎝<br />

und (Qf) x = −λf(x) + λf(x + 1) = Af(x).<br />

2.3 BGWP in stetiger Zeit<br />

⎞<br />

−λ λ 0 0 · · ·<br />

0 −λ λ 0 · · · ⎟<br />

⎠<br />

.<br />

. .. . ..<br />

Hier konstruieren wir den BGWP in stetiger Zeit. Bei diesem Prozess produziert ein Individuum<br />

unabhängig von den anderen (und von der Vorgeschichte) mit Rate α Nachkommen gemäß<br />

einer vorher festgelegten Verteilung. Mit anderen Worten ist die Lebensdauer eines Individuums<br />

exponentiell verteilt mit Rate α. Es sei Z 0 eine N 0 -wertige Zufallsvariable und sei (ξ n ) n∈N0 eine<br />

Folge von u.i.v. Zufallsvariablen mit Verteilung p j = P[ξ n = j], j ∈ N 0 und erzeugenden Funktion<br />

g. Ferner sei (T n ) n∈N0 eine Folge exponentiell verteilter Zufallsvariablen mit Parameter 1.<br />

Schließlich definieren wir die eingebettete Sprungkette (Y n ) n∈N0 und die zugehörigen Inkremente<br />

der Sprungzeiten ( ˜T n ) n∈N0 durch<br />

Y n = Z 0 +<br />

n∑<br />

(ξ k − 1) und ˜T n = T n<br />

. (2.6)<br />

αY n<br />

k=1<br />

Man beachte, dass bedingt auf Y n die Sprungzeit ˜T n wie das Minimum von Y n u.i.v. Zufallsvariablen<br />

mit Parameter α verteilt ist.<br />

Der Bienaymé-Galton-Watson-Prozess Z := (Z t ) t∈R+ in stetiger Zeit mit Start in Z 0 ist<br />

definiert durch<br />

Z t :=<br />

{<br />

Z 0 : falls 0 ≤ t < ˜T 0<br />

Y n : falls ∑ n−1 k=0 k ≤ t < ∑ n k=0 k .<br />

(2.7)<br />

Mit der Konvention T/0 = ∞ folgt auch, dass Z t = 0 für alle t ≥ ∑ n ∗ −1<br />

k=1<br />

˜T k , wobei n ∗ = inf{n ≥<br />

0 : Y n = 0}. Im Gegensatz zu Prozessen in diskreter Zeit kann es bei Prozessen in stetiger<br />

Zeit zu unendlich vielen Sprüngen in endlicher Zeit kommen. Man spricht dann von Explosion<br />

der Markovkette. In diesem Fall wäre (Z t ) t∈R+ kein Prozess mit Pfaden in D N0 (R + ), weil es<br />

in endlicher Zeit den Wert unendlich erreicht. Das folgende Resultat liefert ein Kriterium das<br />

Explosion ausschließt (siehe Harris (1963, Thm. III.1) oder Athreya and Ney (1972, Thm. V.9.1)).<br />

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