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Stochastische Populationsmodelle - Abteilung für Mathematische ...

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3 Diffusionsapproximation von Verzweigungsprozessen<br />

Das Supremum in der letzten Zeile ist beschränkt in N. Wenn µ = m (N) − 1 + o(1/N) < 0 ist<br />

dann ist es beschränkt durch 1. Anderenfalls ist es gleich e α(µ+o(1))T was gegen e αµT konvergiert<br />

und somit beschränkt ist. Insgesamt kann man also zu jedem ε > 0 und jedem T > 0 ein c so<br />

wählen, dass P X<br />

(N)<br />

0<br />

[<br />

sup 0≤t≤T X (N)<br />

t > c<br />

]<br />

< ε gilt, was die compact containment condition zeigt.<br />

Nach Theorem 3.6 ist jeder Grenzwert X gegen den eine Teilfolge von X (N) in Verteilung<br />

konvergiert eine Lösung von dem Martingalproblem zu A. Für die Konvergenz X (N) ⇒ X bleibt<br />

also noch die Eindeutigkeit des Grenzwertes zu zeigen. Dies zeigen wir mit Hilfe von Dualität.<br />

Sei dazu u(t) die eindeutige Lösung von<br />

d<br />

dt u(t) = −1 2 ασ2 u 2 (t) + αµu(t), u(0) = u 0 ,<br />

auf R + (u(t) ist natürlich deterministisch). Dann ist<br />

e −xu(t) −<br />

∫ t<br />

0<br />

x( 1 2 ασ2 u 2 (s) − αµu(s))e −xu(s) ds = e −xu(t) −<br />

∫ t<br />

0<br />

d<br />

ds e−xu(s) ds = e −xu 0<br />

ein Martingal für x ∈ R + . Da X eine Lösung des Martingalproblems zu A ist, ist auch<br />

e −Xtu −<br />

∫ t<br />

0<br />

X s ( 1 2 ασ2 u 2 − αµu)e −Xsu ds<br />

= f u (X t ) −<br />

∫ t<br />

0<br />

Af u (X s ) ds<br />

ein Martingal für jedes u ∈ R + , hier ist f u (x) := e −ux . Nach Theorem 3.8 gilt E X0 [e −uXt ] =<br />

e −utX 0<br />

dadurch sind die eindimensionalen Verteilungen von X eindeutig festgelegt und mit<br />

Theorem 3.7 folgt die Eindeutigkeit der endlich dimensionalen Verteilungen.<br />

Wir haben in dem obigen Theorem Konvergenz in D R+ (R + ) gezeigt. Tatsächlich kann man<br />

sogar zeigen, dass der Grenzwert X eine Diffusion ist, ein Prozess also, dessen Pfade fast sicher<br />

in C(R + , R + ) liegen. Ferner kann man X als Lösung der stochastischen Differentialgleichung<br />

dX t = √ ασ 2 X t dB t + αµX t dt<br />

auffassen. Dieser Prozess wird oft als Feller-Diffusion bezeichnet (siehe Feller 1951). Es ist ein<br />

Beispiel für einen Verzweigungsprozess mit stetigem Zustandsraum R + . Ist X ein allgemeiner<br />

subkritischer oder kritischer Verzweigungsprozess auf R + mit Übergangsoperator p(t, x, ·), so<br />

gilt (siehe Le Gall 1999)<br />

E x [e −λXt ] =<br />

∫ ∞<br />

0<br />

e −λy p(t, x, dy) = e −xut(λ) , λ > 0.<br />

Hier ist u t (λ) die eindeutige nicht-negative Lösung der Integralgleichung<br />

wobei<br />

u t (λ) +<br />

∫ t<br />

ψ(u) = αu + βu 2 +<br />

0<br />

ψ(u s (λ)) ds = λ<br />

∫ ∞<br />

0<br />

(e −ru − 1 + ru) π(dr)<br />

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