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Wer soll das bezahlen? - SÜDWIND-Institut

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2. Die Klimakrise<br />

Klimapolitik ist Friedenspolitik<br />

Nur ein kooperierendes Miteinander der internationalen<br />

Staatengemeinschaft, in der alle<br />

Staaten ihre Entwicklung dem gemeinsamen<br />

Kampf gegen die Erderwärmung anpassen,<br />

kann den Klimawandel noch eindämmen. Doch<br />

nationale Interessen und die gegenwärtigen<br />

Abhängigkeiten von CO 2 -intensiven Entwicklungspfaden<br />

scheinen diese notwendige Kooperation<br />

immer wieder zu verhindern. Diese Entwicklungen<br />

geschehen in einer Zeit, in der sich<br />

<strong>das</strong> Weltgefüge mit den aufsteigenden großen<br />

Mächten China, Indien und Brasilien von einer<br />

unipolaren zu einer multipolaren Weltordnung<br />

mit entsprechenden Machtverschiebungen verändert.<br />

Globale Rahmenbedingungen werden<br />

sich verändern und viel hängt davon ab, wie die<br />

etablierten Mächte, vor allem die USA auf diese<br />

Machtverschiebungen reagieren werden.<br />

Der Mangel an Süßwasser und der drohende<br />

Rückgang der Nahrungsmittelproduktion in<br />

vielen Regionen, die Zunahme extremer Wetterereignisse<br />

und damit verbundene umweltbedingte<br />

Migrationsströme stellen Situationen<br />

dar, die zu einer Zunahme von Verteilungsproblemen<br />

und Konflikten beitragen können.<br />

Weitere Einflussfaktoren, wie eine stetig wachsende<br />

Bevölkerung mit steigendem Lebensstandard<br />

oder eine zunehmende Urbanisierung<br />

und Ressourcenknappheit kommen hinzu und<br />

können so bereits bestehende ethnische oder<br />

Verteilungskonflikte verstärken. Der Klimawandel<br />

könnte dann als Katalysator für sich vernetzende<br />

Konfliktursachen fungieren.<br />

Besonders gefährdet sind Entwicklungsländer<br />

mit schwachen (staatlichen) <strong>Institut</strong>ionen.<br />

Hier kann es zu einer Verstärkung bereits vorhandener<br />

Konflikte und zunehmender gesellschaftlicher<br />

Destabilisierung kommen. Migrationsströme<br />

infolge von sich verschlechternden<br />

existentiellen Lebensbedingungen oder sich<br />

häufenden extremen Wetterereignissen könnte<br />

die Lage vor allem in den Transit- und Zielländern<br />

der Migrationsströme verkomplizieren.<br />

Die Probleme werden sich zunächst innerstaatlich<br />

und regional auf die meist ähnlich schwachen<br />

Nachbarländer konzentrieren, die vom<br />

Klimawandel oft in ähnlicher Weise betroffen<br />

sind (siehe Abbildung 3).<br />

Abbildung 3:<br />

Konfliktkonstellationen in ausgewählten Brennpunkten<br />

Quelle: WBGU (2007).<br />

12 <strong>Wer</strong> <strong>soll</strong> <strong>das</strong> <strong>bezahlen</strong>? • © SÜDWIND 2010

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