Wer soll das bezahlen? - SÃDWIND-Institut
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5. Wege für die Klima- und Entwicklungsfinanzierung<br />
gen Einführung auf dem globalen Markt Wettbewerbsnachteile<br />
befürchtet werden. Zudem gibt<br />
es Begehrlichkeiten auch von anderen Seiten.<br />
So wird die Finanztransaktionssteuer, die lange<br />
Zeit von zivilgesellschaftlicher Seite vor allem zur<br />
Finanzierung von Entwicklungshilfezusagen gefordert<br />
wurde, in der Politik überhaupt erst nach<br />
der Eurokrise ernsthaft diskutiert – seitdem aber<br />
mit dem Ziel, Haushaltslöcher stopfen zu können.<br />
Die einseitige nationale oder regionale Einführung<br />
verschiedener Maßnahmen ist ein erster<br />
Schritt hin zu einer weltweiten Umsetzung.<br />
Das Europäische Emissionshandelssystem hat<br />
gezeigt, <strong>das</strong>s die europäischen Industrien nicht<br />
unter der Belastung zusammengebrochen sind,<br />
die Flugticketabgabe in Großbritannien und<br />
Frankreich hat zu keiner Abwanderung von<br />
Flugreisenden geführt und London ist trotz<br />
Börsenumsatzsteuer der größte Handelsplatz<br />
für Finanztransaktionen in Europa. Was fehlt ist<br />
meist der politische Wille. Mehr Mut seitens der<br />
Politiker wäre daher wünschenswert, nicht nur<br />
auf eine weltweite Umsetzung zu drängen, die<br />
zweifellos am besten wäre, sondern nötigenfalls<br />
auch selbst voranzugehen. Dies könnte auch als<br />
Anstoß zur gesellschaftlichen Debatte über unser<br />
Entwicklungsmodell dienen.<br />
62 <strong>Wer</strong> <strong>soll</strong> <strong>das</strong> <strong>bezahlen</strong>? • © SÜDWIND 2010