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Das Mönchtum der orthodoxen Ostkirche<br />

80<br />

Klöster e<strong>in</strong>. Mehr als 400 Klöster, die freilich nur noch schwach besetzt<br />

waren, wurden aufgelöst und ihr Besitz vom Staat e<strong>in</strong>gezogen (Königliche<br />

Verordnung vom 25. September 1833), um verschiedenen anderen<br />

Zwecken zugeführt zu werden. Ebenso wurden durch e<strong>in</strong>en Erlaß vom<br />

25. Februar 1834 sämtliche Frauenklöster aufgelöst, wovon nur drei<br />

Klöster ausgenommen wurden. - Etwa hundert Jahre später, nämlich<br />

1922, machte die Vertreibung der Griechen aus Kle<strong>in</strong>asien auch dem<br />

dortigen Mönchtum e<strong>in</strong> Ende. Heute bestehen <strong>in</strong> Griechenland noch<br />

etwa 200 Klöster mit zusammen ungefähr 12000 Mönchen. Die Hochburg<br />

des griechischen Mönchtums ist bis heute der Athos gebheben.<br />

Außer den hier <strong>in</strong> Klöstern und Sketen wohnenden Mönchen gibt es<br />

andere, die zu zweit oder dritt <strong>in</strong> Kellien ‏("‏Kellioten״)‏ bzw. ganz<br />

alle<strong>in</strong> (Eremiten) <strong>in</strong> der Zurückgezogenheit leben. Die Kirchen der<br />

Klöster s<strong>in</strong>d zumeist im byzant<strong>in</strong>ischen Stil erbaut. Auch viele ihrer<br />

Ikonen s<strong>in</strong>d byzant<strong>in</strong>isch. Sechsmal am Tage kommen die Mönche zu<br />

geme<strong>in</strong>samem Gebet zusammen. Die E<strong>in</strong>künfte der Klöster entstammen<br />

e<strong>in</strong>erseits der Bewirtschaftung des ihnen verbliebenen Grundbesitzes,<br />

andererseits den Geldspenden der Besucher wie auch der Arbeit der<br />

Mönche. Diese besteht <strong>in</strong> Handarbeit, zumeist <strong>in</strong> der Anfertigung heiliger<br />

Ikonen.<br />

Die Klöster auf dem heiligen Berg s<strong>in</strong>d zum Ted coenobitisch, zum Ted<br />

idiorrhythmisch organisiert, wobei die e<strong>in</strong>en von Äbten <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />

mit e<strong>in</strong>em Rat von Mönchen geleitet werden, während die anderen der<br />

Leitung zweier Epitropoi (Bevollmächtigter) und e<strong>in</strong>es Oikonomos<br />

(Wirtschafters) unterstehen. Auch verfügen die Athosklöster über Krankenhäuser<br />

und Herbergen. Denn die Gastfreundschaft wird auf dem<br />

heiligen Berg <strong>in</strong> hohen Ehren gehalten.<br />

E<strong>in</strong> glückverheißendes Zeichen ist, daß sowohl die Kirche Griechenlands<br />

als auch der griechische Staat sehr wohl die große Bedeutung des Athos<br />

für die geistige und religiöse Erneuerung des Landes erkannt haben. So<br />

werden mannigfache Anstrengungen gemacht, um die wertvollen geistigen<br />

Schätze des Athos zu erhalten und die Mönche <strong>in</strong> den vielfältigen<br />

Schwierigkeiten zu unterstützen, die sich der Erfüllung ihrer Aufgabe <strong>in</strong><br />

den Weg stellen.<br />

Speziell werden seitens der Kirche Griechenlands energische Anstrengungen<br />

gemacht, das Mönchswesen des Landes neu zu organisieren. Zwar<br />

soll die von den Vätern überkommene Auffassung des <strong>Orthodoxe</strong>n<br />

Ostens über Wesen und Aufgabe des Mönchtums auch weiterh<strong>in</strong> die<br />

Grundlage se<strong>in</strong>; wir haben uns diese Grundideen bereits zu vergegenwärtigen<br />

gesucht. Doch soll ebensosehr auch der heutigen gesellschaftlichen<br />

Wirklichkeit Rechnung getragen werden. Das Bestreben ist des-

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