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Die Stellung der Laien <strong>in</strong>nerhalb des kirchlichen Organismus<br />

ιοί<br />

Kirche verboten, Frauen zu Priestern oder Bischöfen zu weihen; sie<br />

können lediglich die Diakonissenweihe empfangen, die jedoch jetzt<br />

außer Gebrauch gekommen ist 26 ).<br />

Umgekehrt steht der Kaiser <strong>in</strong> der Kirche auf e<strong>in</strong>er höheren Stufe als das<br />

e<strong>in</strong>fache Laienvolk. So ist es dem Kaiser erlaubt, den Altarraum zu betreten,<br />

so״ oft es ihm gefällt, dem Schöpfer Geschenke darzubr<strong>in</strong>gen,<br />

gemäß e<strong>in</strong>er sehr alten Überlieferung" 27 ). Dies bedeutet sicherlich nicht,<br />

daß der Kaiser nicht Laie sei, denn beide Interpreten der Kanones erwähnen,<br />

daß der Kaiser unter die Laien gerechnet wird 28 ). Das Vorrecht<br />

des Kaisers bestand aber, nach der weiter gefaßten Auslegung des Balsamon,<br />

nicht nur daraus, so״ oft es ihm gefällt, dem Schöpfer Geschenke<br />

darzubr<strong>in</strong>gen", sondern auch zur״ Anbetung ade<strong>in</strong>" zu ersche<strong>in</strong>en.<br />

Denn die״ orthodoxen Kaiser, die Gesalbten des Herrn, welche, durch<br />

Epiklese der heiligen Tr<strong>in</strong>ität, Patriarchen e<strong>in</strong>setzen, gehen ungeh<strong>in</strong>dert<br />

<strong>in</strong> den heiligen Opferraum h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, und sie räuchern und sie besiegeln mit<br />

den drei Kerzen wie die Erzpriester".<br />

Dennoch bleibt es trotz der Ausnahmestellung des Bischofs und des<br />

Kaisers <strong>in</strong> der Kirche und trotz dem niedrigeren Platz, der der Frau im<br />

Vergleich zum Manne zukommt, dabei, daß es zwei unterschiedene Stände<br />

<strong>in</strong> der Kirche gibt, den des Klerus und den der Laien, aber <strong>in</strong> ungeschiedener<br />

E<strong>in</strong>heit des e<strong>in</strong>en Leibes, der Kirche. Diese Unterscheidung, aber<br />

auch diese E<strong>in</strong>heit, zeigen sich deutlich im praktischen Leben der Kirche,<br />

also bei ihrem Heiligungswerk, bei ihrem Lehramt und bei ihrer Verwaltungstätigkeit.<br />

Π. Kapitel<br />

DIE STELLUNG DER LAIEN INNERHALB DES<br />

KIRCHLICHEN ORGANISMUS IN DER PRAXIS DER<br />

VERGANGENHEIT UND GEGENWART<br />

l. Die Stellung der Laien im Heiligungswerk der Kirche<br />

Im Heiligungswerk der Kirche zeigt sich sowohl die Unterscheidung der<br />

Gläubigen <strong>in</strong> zwei getrennte Stände als auch die E<strong>in</strong>heit dieser zwei<br />

26 ) Vgl. Kanon IV der Synode <strong>in</strong> Chalcedon (ΡΠ II, 254), XIV der 6. Oek.<br />

Synode (ΡΠΙI, 337). Siehe auch Kanon XIX der 1. Oek. Synode (ΡΠ II, 158),<br />

Kanon XI der Synode <strong>in</strong> Laodicaea (P77III, 181). Für die historische Entwicklung<br />

der Diakonissen siehe Evang. Theodorou, Ή ‏"‏χειροτονία״ ή ‏"‏χειροθεσία״<br />

των διακονισσών, Athen ΐ954> S. 17-37·<br />

') Kanon LXDC der 6. Oek. Synode (ΡΠ II, 466).<br />

28 ) ΡΠ II, a.a.O.

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