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Die Beziehungen der orthodoxen Ostkirche zu den andersgläubigen Kirchen 119<br />

2,5 Millionen, von denen der größte Teil sich <strong>in</strong> der Sowjetunion bef<strong>in</strong>det),<br />

die syrischen Jakobiten (ungefähr 80000), die Thomaschristen <strong>in</strong><br />

Indien (ungefähr 300000), die Kopten <strong>in</strong> Ägypten (ungefähr 800000)<br />

und die Äthiopische Kirche von Abess<strong>in</strong>ien (ungefähr 3,5 Millionen).<br />

Seit neuerer Zeit bestehen zufriedenstellende und verheißungsvolle Beziehungen<br />

zwischen den kle<strong>in</strong>en aber alten monophysitischen Kirchen<br />

und der orthodoxen Ostkirche. Es besteht auch die große Hoffnung,<br />

daß sie zu der orthodoxen Lehre kommen, da die dogmatischen Unterschiede,<br />

die sie von der orthodoxen Ostkirche trennen, ganz ger<strong>in</strong>g<br />

s<strong>in</strong>d und sie von allen anderen Kirchen der Orthodoxie am nächsten<br />

stehen.<br />

Die E<strong>in</strong>heit der alten und oekumenischen Kirche im Glauben, im Gottesdienst<br />

und <strong>in</strong> der kirchlichen Ordnung wurde zuerst durch das traurige<br />

Schisma zwischen der östlichen und der westlichen Kirche im 9. Jahrhundert<br />

unter dem heiligen Photios zerrissen und endgültig unter dem<br />

Patriarchen Michael Kerullarios (1054) und dann noch durch die Abspaltung<br />

der protestantischen Kirchen von der römisch-katholischen<br />

Kirche im 16. Jahrhundert auf Grund der durch Luther, Zw<strong>in</strong>gli und<br />

Calv<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Kirche unternommenen Reformation. Dementsprechend<br />

zeigt sich das Christentum heute <strong>in</strong> drei vone<strong>in</strong>ander geschiedenen und <strong>in</strong><br />

!Lehre und kirchlicher Ordnung ause<strong>in</strong>andergehenden Kirchen: der<br />

orthodoxen Ostkirche (die ungefähr 200 Millionen Gläubige umfaßt),<br />

der römisch-katholischen Kirche (die ungefähr 330 Millionen Gläubige<br />

umfaßt) und den protestantischen Kirchen (die ungefähr 250 Millionen<br />

Anhänger zählen). Im folgenden werden wir zuerst die Beziehungen<br />

unserer Kirche, d. h. der orthodoxen Ostkirche zur römisch-katholischen<br />

Kirche und darauf die zu den protestantischen Kirchen darstellen.<br />

2. Wir können hier nur wenig und kurz über die Gründe des Schismas<br />

reden, das zwischen dem Osten und dem Westen im 9. Jahrhundert und<br />

endgültig im 11. Jahrhundert e<strong>in</strong>trat. Durch dieses Schisma wurde die<br />

E<strong>in</strong>heit der alten oekumenischen Kirche zum großen Schaden für die<br />

Mission und das Werk des Christentums <strong>in</strong> der Welt zerrissen. Man<br />

pflegt zu sagen, daß die östliche Kirche ihre Beziehungen zur westhchen<br />

Kirche im 9. Jahrhundert abbrach und das Schisma 1054 formell vollzog.<br />

Aber diese Chronologie ist mehr e<strong>in</strong> symbolischer als e<strong>in</strong> tatsächlicher<br />

Beg<strong>in</strong>n des Schismas zwischen den beiden Kirchen.Wenn wir vom Zerbrechen<br />

oder vom Abbruch des geme<strong>in</strong>samen Lebens e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>heit<br />

reden, dann geschieht e<strong>in</strong> solcher Abbruch niemals an e<strong>in</strong>em bestimmten<br />

Zeitpunkt des geschichtlichen Lebens. Das Leben kann nicht unmittelbar<br />

<strong>in</strong> zwei vone<strong>in</strong>ander verschiedene Abschnitte getedt werden. Das Schisma<br />

zwischen Osten und Westen entwickelte sich schon viel früher als zur

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