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Die Beziehungen der orthodoxen Ostkirche zu den andersgläubigen Kirchen 13 s<br />
vieler H<strong>in</strong>sicht für das wohlverstandene Interesse e<strong>in</strong>er jeden Kirche und<br />
des ganzen christlichen Leibes nützlich wie auch zur Vorbereitung und<br />
Erleichterung e<strong>in</strong>er vollen und gesegneten E<strong>in</strong>igung mit Gott." In derselben<br />
Enzyklika werden auch Mittel aufgezählt, durch die dieser heilige<br />
Zweck der Zusammenarbeit, der Annäherung und der endlichen E<strong>in</strong>igung<br />
der Kirchen auf der Welt verwirklicht werden könnte, und zwar<br />
1. der Austausch brüderlicher Briefe an den großen Festtagen des Kirchenjahres<br />
und bei anderen außergewöhnlichen Anlässen, 2. die Annahme<br />
e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>zigen Kalenders für die gleichzeitige Feier der großen kirchlichen<br />
Festtage durch alle christlichen Kirchen, 3. e<strong>in</strong>e engere Verb<strong>in</strong>dung der<br />
jeweiligen Vertreter der verschiedenen Kirchen, 4.. der Verkehr der theologischen<br />
Fakultäten und der Vertreter der theologischen Wissenschaft,<br />
ferner der Austausch der <strong>in</strong> j eder Kirche herausgegebenen kirchlichen Zeitschriften<br />
und Publikationen, 5. die Entsendung von Studenten zu Studienzwecken<br />
an die Fakultäten der anderen Kirche, 6. die Bddung gesamtchristlicher<br />
Versammlungen zur Erforschung von Fragen e<strong>in</strong>es für alle<br />
Kirchen geme<strong>in</strong>samen Interesses, 7. die leidenschaftslose und historische<br />
Erforschung der dogmatischen Unterschiede durch die theologischen<br />
Fakultäten und <strong>in</strong> den Veröifenthchungen, 8. die gegenseitige Achtung<br />
der <strong>in</strong> den verschiedenen Kirchen geübten Sitten und Bräuche, 9. die<br />
beiderseitige Bereitstellung von Hauskapellen und Begräbnisstätten für<br />
die E<strong>in</strong>segnung und das Begräbnis der im Ausland gestorbenen Anhänger<br />
der anderen Bekenntnisse, 10. die Ordnung der Frage der gemischten<br />
Ehen zwischen den verschiedenen Bekenntnissen, 11. schließlich die<br />
wohlwollende gegenseitige Unterstützung der Kirchen bei den Werken<br />
der religiösen Stärkung, der Phdanthropie auch an den Fernerstehenden 17 ).<br />
Diese Enzyklika fand bei allen Kirchen e<strong>in</strong>e enthusiastische Aufnahme und<br />
trug sehr viel zum Beg<strong>in</strong>n der heutigen ökumenischen Bewegung bei.<br />
In Ubere<strong>in</strong>stimmung mit den <strong>in</strong> dem Rundschreiben dargelegten allgeme<strong>in</strong>en<br />
Pr<strong>in</strong>zipien nahm und nimmt die orthodoxe Kirche seither an<br />
der gegenwärtigen oekumenischen Bewegung ted und entsendet Vertreter<br />
zu den verschiedenen christlichen Konferenzen der nach dem<br />
ersten Weltkrieg konstituierten zwei großen christlichen Bewegungen<br />
bzw. Organisationen, nämlich „Glaube und Kirchenverfassung" (Faith<br />
and Order) und „Leben und Werk" (Life and Work). Die erste Organisation<br />
hatte die Erarbeitung der dogmatischen Unterschiede zwischen den<br />
17 ) Der Text bei Job. Karmiris „Die dogmatischen und symbolischen <strong>Dokument</strong>e<br />
der orthodox-katholischen Kirche", Bd. II, S. 957. Englischer Text <strong>in</strong><br />
dem genannten Buch des Bischofs Bell „Documents on Christian unity III,<br />
S. 44-48.