Erlebnis - Naturfreunde Internationale
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Einführung<br />
Brauchen wir Naturerlebnisangebote?<br />
Unsere Gesellschaft ist von einem hohen Bedürfnis nach Bildungs- und Informationsangeboten<br />
in der Freizeit geprägt. Informelles Lernen, das im Gegensatz zum formalen<br />
Lernen in der Freizeit stattfindet, und Umweltbildungsangebote in der Natur werden<br />
immer beliebter. Gut konzipierte Naturerlebnisangebote tragen sowohl der Natursehnsucht<br />
als auch dem Informationsbedürfnis des Menschen Rechnung. Gefragt<br />
sind Angebote mit einer ausgewogenen Kombination aus Information, <strong>Erlebnis</strong> und<br />
Konsum. Ganzheitliches Erfahren und das Wecken von Emotionen sind dabei Kernelemente,<br />
ebenso wie der Aufenthalt in attraktiven Landschaften und die Möglichkeit<br />
zum zwanglosen, eigenständigen und aktiven Lernen ohne Belehrung.<br />
Ganzheitliches<br />
Erleben<br />
I Wohlers (2003)<br />
I Eder & Arnberger (2007)<br />
Wanderungen in intakter Natur und attraktiven Kulturlandschaften liegen nach wie<br />
vor im Trend. Naturerlebnisangebote abseits der Hauptbesucherströme, die zu einer<br />
schönen Wanderung einladen und ihre BesucherInnen zu mentalen wie körperlichen<br />
Übungen animieren, sind Orte der Ruhe, Erholung und Entschleunigung. Sie können<br />
ihre BesucherInnen in andere, oft längst vergangene Zeiten oder andere (Natur)Welten<br />
versetzen und schaffen so Abstand vom hektischen Alltagsleben.<br />
Ausgleich zum Alltag<br />
I Opaschowski (2002)<br />
Charakteristisch für unsere heutige Zeit ist eine immer stärker werdende Globalisierung.<br />
Als Gegenpol dazu zählt auch die Rückbesinnung auf das Lokale und Regionale, auf<br />
das Ursprüngliche und Unverfälschte. Angebote, die regionale oder lokale Themen<br />
aufgreifen, lokale Besonderheiten wie gastronomische Spezialitäten, Handwerksprodukte,<br />
landschaftliche Ressourcen und kulturelle Angebote authentisch miteinbeziehen,<br />
werden immer stärker nachgefragt.<br />
Gegenpol zur<br />
Globalisierung<br />
I Schröder (2006)<br />
Naturerlebnisangebote finden sich besonders häufig in intakten, abwechslungsreichen<br />
Landschaften. Diese wiederum sind häufig nicht nur für menschliche BesucherInnen,<br />
sondern auch für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten attraktiv. Bei entsprechender Planung<br />
unter Berücksichtung ökologischer Kriterien können durch die Etablierung von<br />
Naturerlebnisangeboten die BesucherInnen in weniger empfindliche Zonen gelenkt<br />
werden, um besonders sensible Zonen zu schonen.<br />
Besucherlenkung<br />
I Pröbstl & al. (2009)<br />
Zugleich bieten Naturerlebnisangebote die Chance, die Akzeptanz<br />
der Bevölkerung für Schutzgebiete zu heben und zu einem<br />
naturverträglichen Freizeitverhalten zu motivieren, indem die<br />
Besonderheiten und der Wert der Gebiete vermittelt werden.<br />
Diesem Punkt kommt aktuell angesichts der Einrichtung des europäischen<br />
Natura 2000-Schutzgebietsnetzwerks eine besondere<br />
Bedeutung zu.<br />
Verständnis<br />
für Naturschutz<br />
Ein immer wieder diskutiertes Problem unserer Gesellschaft ist<br />
die zunehmende Naturentfremdung. Viele Kinder kennen Natur<br />
fast nur noch aus zweiter Hand, sei es über den Fernseher oder<br />
das Internet. Im Rahmen einer Studie zur Waldschulpädagogik<br />
in Wien gab gut ein Fünftel der befragten SchülerInnen im Alter<br />
zwischen 8 und 12 Jahren an, noch nie mit den Eltern einen Wald<br />
besucht zu haben. Zugleich belegen jedoch empirische Studien,<br />
dass die Begegnung mit der Natur und möglichst vielfältige Naturerfahrungen<br />
für Kinder sehr wichtig sind. Die Natur bietet den<br />
Bewusstseinsbildung<br />
I Eder (2008)<br />
I Bögeholz (1999), Lude (2001), Gebhard (2001)<br />
Natur | <strong>Erlebnis</strong> | Region | 9