Sonderheft der Zeitschrift Landtechnik zum Tod von Prof. Dr ... - TUM
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Tierische Produktion 44.Jahrg. <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
- 3.'.. • 1<br />
Abb. 2: Versuchsanordnung (schematisch) fUr Pf/anzenversuche mit Huhnerstallabluft<br />
"entstaubt" wurde. Eine dritte Yariante<br />
eines <strong>der</strong>artigen Kleingewachshauses wurde<br />
am gleichen Standort mit normaler<br />
Frischluft (AuBenluft) bei gleichem Luftdurchsatz<br />
wie die Stalluftvarianten beschickt.<br />
Zur Erzeugung gleicher Temperaturverhaltnisse<br />
in allen drei Yarianten wurde<br />
hier eine elektrische Zusatzheizung in<br />
den Luftansaug zwischengeschaltet.<br />
In allen drei Yarianten befanden sich zeitgleich<br />
die gJeiche Anzahl <strong>von</strong> Pflanztopfen<br />
(Einheitserde) mit folgenden Pflanzenarten:<br />
Weidelgras, Rotklee, Hafer, Tomaten,<br />
Buschbohnen, Kopfsalat und Fichten. Der<br />
Wasserbedarf <strong>der</strong> Pflanzen wurde durch<br />
automatisch arbeitende Tropfchenbewasserung<br />
gedeckt. Wahrend <strong>der</strong> gesamten<br />
Yegetationsperiode - wobei beispielsweise<br />
Weidelgras, Rotklee o<strong>der</strong> auch Kopfsalat<br />
mehrfach geerntet wurden - betrug die<br />
durchschnittliche Nl-Ij-Konzentration in<br />
dem mit normaler Stalluft beaufschlagten<br />
Gewachshaus rund 3 ppm, wahrend die<br />
Yariante mit <strong>der</strong> "entstaubten" Stalluft eine<br />
geringfiigig niedrigere Ammoniakkonzentration<br />
aufwies . Bedingt durch unterschiedliche<br />
Sonneneinstrahlung wahrend <strong>der</strong> Yegetationsperiode<br />
muBte , urn einen uberrna<br />
Bigen Temperaturanstieg in den Kleingewachshausern<br />
zu vermeiden, <strong>der</strong> Luftdurchsatz<br />
in allen drei Yarianten gleichrna<br />
Big zwischen etwa 900 mvh und etwa<br />
2000 mvh variiert werden.<br />
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Stall<br />
Ergebnisse <strong>der</strong> Gewiichshausversuche<br />
Grundsatzlich wurden in den Stalluftvarianten,<br />
also in den Yarianten mit <strong>der</strong> ammoniakhaltigen<br />
Luft, bei allen eingesetzten<br />
Pflanzen Schaden festgestellt, wobei die<br />
einzelnen Arten durchaus unterschiedlich<br />
reagierten [5]. Weidelgras zeigte beispielsweise<br />
auBer einem verstarkten Wachstum<br />
die geringsten o<strong>der</strong> kaum erkennbare Schaden,<br />
wahrend <strong>zum</strong> Beispiel bei Tomaten bei<br />
durchaus normalem Fruchtansatz die<br />
Friichte, bevor sie reifen konnten , <strong>von</strong><br />
innen verfaulten. Bei Kopfsalat haben sich<br />
in den Stalluftvarianten kaum Salatkopfe<br />
ausgebildet - bevor es dazu kam, faulte <strong>der</strong><br />
Salat <strong>von</strong> innen heraus. Beim Haferwie<strong>der</strong>urn<br />
haben sich in den Stalluftvarianten praktisch<br />
keine normalen Korner ausgebildet<br />
und Koniferen zeigten bei zunachst verstarktern<br />
Austrieb wahrend <strong>der</strong> einen Yegetationsperiode<br />
eine Gelbfarbung <strong>der</strong> Nadeln<br />
und teilweise auch einen Nadelabwurf.<br />
Weiterhin zeigte sich in parallel durchgefuhrten<br />
Yersuchen , daB die Schaden an<br />
Koniferen nach einer vier- bis funfwochigen<br />
Regenerationsphase in einer Yegetationshalle<br />
durchaus reversibelsind (neuausgebildete<br />
Triebe und Nadeln wiesen keine Schaden<br />
mehr auf) und daB <strong>der</strong> Staubgehalt <strong>der</strong><br />
Stalluft sich nicht primar pflanzenschadigend<br />
auswirkt, son<strong>der</strong>n lediglich als zusatzlicher<br />
Diinger (offensichtlich vor allem<br />
Stickstoffdiinger) wirkt.<br />
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Die daraus zu ziehende Konsequenz ist, daB<br />
nicht nur <strong>der</strong> Ammoniakgehalt <strong>der</strong> Abluft,<br />
son<strong>der</strong>n insgesamt <strong>der</strong> Arnrnoniak-Ausstof<br />
erheblich reduziert werden muB, wenn man<br />
<strong>der</strong> artige Schaden vermeiden will.<br />
Ma6nahmen zur Reduzierung <strong>der</strong> Ammoniakemission<br />
Dies kann einmal geschehen durch entsprechen<br />
de Aufstallungsvarianten, wobei<br />
Dung-Abtransport und Luftfuhrung beson<strong>der</strong>e<br />
Aufmerksamkeit zu widmen sind. AJlerdings<br />
ist hier <strong>der</strong> Erkenntnisstand noch<br />
nicht so weit fortgeschritten, daBeindeutige<br />
Empfehlungen rnoglich sind . AuBerdem<br />
erscheint die Reduktion des Ammoniak<br />
AusstoBes - insbeson<strong>der</strong>e bei Berucksichtigung<br />
<strong>der</strong> gesamten Nl-lj-Emissionen<br />
(Stall abluft , Giille- o<strong>der</strong> Festmistlager und<br />
Ausbringung <strong>der</strong> Fak alien) nur in relativ<br />
bescheidenem Umfang moglich .<br />
Daher sind auf jeden Fall fur die Reduktion<br />
<strong>der</strong> Ammoniakemissionen aus <strong>der</strong> Stalluft<br />
an<strong>der</strong>e Yerfahren zu wahlen. KostenmiiBig<br />
interessant erscheint dafur <strong>der</strong> biologische<br />
Abbau entwe<strong>der</strong> in Biowaschern o<strong>der</strong> in<br />
Biofiltern.<br />
Biowiischer scheiden nach dem <strong>der</strong>zeitigen<br />
Erkenntnisstand aus , da aufgrund nie<strong>der</strong>landischer<br />
Unt ersuchungen [2] seJbst bei<br />
funkt ionell richtigem Aufbau bei dem NH r<br />
Abbau belastetes und damit auch zu entsorgendes<br />
Abwasser anfallt in einer Grolienordnung,<br />
die beispielsweise bei Mastschweinen<br />
etwa 50 % des Giilleanfalles <strong>der</strong><br />
Mastschweine entspricht. Damit wiirde das<br />
Abluftproblem <strong>zum</strong>indest teilweise zu einem<br />
Abwasserproblem.<br />
Bei Biofiltern entsteht dieses Abw asserproblem<br />
nicht , allerdings ist hier fur eine langfristige<br />
ordnungsgemiiBe Funktion eine<br />
Yorentstaubung <strong>der</strong> Abluft erfor<strong>der</strong>Jich.<br />
Der Einsatz einer NaBentstaubung, iihnlich<br />
wie sie fur diesen Zweck im industriellen<br />
Bereich ublich ist (beispielsweise Tierkorper-Beseitigungsanstalten,<br />
Gelatineherstellung,<br />
ChemischeIndustrie, Fertigfutterherstellung<br />
fur Hunde und Katzen) kommt<br />
hier kaum in Frage, da damit, ahnlich wie<br />
bei Biowiischern, auch ein zusatzliches Abwasserproblem<br />
geschaffen wird . Ais auch<br />
unter Kostengesichtspunkten zu akzeptierendes<br />
Yerfahren erscheint hier eine Trokkenentstaubung<br />
uber entsprechend konzipierte<br />
Filtermatten angebracht.<br />
Die Anfor<strong>der</strong>ungen an einen <strong>der</strong>artigen<br />
Filtermattenaufbau sind: geringer Stromungswi<strong>der</strong>stand<br />
, hohes Staub speich er<br />
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