Sonderheft der Zeitschrift Landtechnik zum Tod von Prof. Dr ... - TUM
Sonderheft der Zeitschrift Landtechnik zum Tod von Prof. Dr ... - TUM
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H4438E<br />
LAND,.ECHNIK<br />
Fachzeitschrift fur<br />
Agrartechnik und<br />
landllches Bauen<br />
(<br />
ISSN 00 23-8082 . 44. Jahrgang . <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong>
360 44. Jahrg. <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
Vorwort - Foreword 361<br />
Arbeitswirtschaft und Schleppertechnik<br />
Der Schlepper in <strong>der</strong> Landwirtschaft - gestern, heute, morgen<br />
The Tractor in Agriculture - Yesterday, <strong>Tod</strong>ay and Tomorrow<br />
<strong>Dr</strong>. Hermann Auernhammer 363<br />
Sensoren fiir neue Traktorfunktionen<br />
Sensors for New Tractor Technology<br />
<strong>Dr</strong>. HansStanzel 366<br />
Technik in <strong>der</strong> Pflanzenproduktion<br />
Bodenbearbeitungs- und Bestelltechnik bei veran<strong>der</strong>ten Rahmenbedingungen<br />
Tillage and Planting Technology un<strong>der</strong> Changed General Conditions<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. habil. Manfred Estler 371<br />
Bodendruckmessungen bei <strong>der</strong> Einbettung <strong>von</strong> Gemiisejungpflanzen<br />
mit teilmechanischen Pflanzmaschinen<br />
Soil Pressure Measuring when Transplanting Vegetable Seedlings with<br />
Semiautomatic Transplanters<br />
Der Schlepper als treibende Kraft - wiesieht seine<br />
Dipl.-Ing. agr. Martin Geyer und <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. habil. Manfred Estler 375 Zukun]t aus?<br />
Die Elektronik hat die lnnenwirtschaft erobert<br />
Technik in <strong>der</strong> Tierhaltung<br />
Neuere Moglichkeiten <strong>der</strong> Miihgutaulbereitung<br />
New Possibilities for Forage Conditioning<br />
<strong>Dr</strong>. Manfred Schurig 381<br />
Elektronikeinsatz zur leistungsbezogenen Milchviehfiitterung<br />
The Use of Electronics for yield oriented Dairy Cow Feeding<br />
<strong>Dr</strong>. HeinrichPirkelmann und <strong>Dr</strong>. Georg Wendl 383<br />
Schaum als Storfaktor volumetrischer Milchmengenmessung<br />
Froth as Disturbing Faktor in Volumetric Milk Yield Recording<br />
<strong>Dr</strong>. Hermann Worstorff*) 387<br />
Auswirkungen <strong>von</strong> Abruffiitterungsanlagen auf das Verhalten <strong>von</strong><br />
tragen Sauen und Kiihen<br />
Effects of Respon<strong>der</strong> Feeding Plants on Behaviour of Pregnant Sows and Dairy Cows<br />
Priv.-Doz. <strong>Dr</strong>. <strong>Dr</strong>. habil.JosefBoxberger 390<br />
Reduzierung <strong>von</strong> Ammoniakemissionen aus <strong>der</strong> Abluft <strong>von</strong> Intensiv-Tierhaltungen<br />
Reducing Ammonia Emissions from Waste Air of Intensive Animal Production<br />
<strong>Dr</strong>.-Ing. Hans-Dieter Zeisig 393<br />
Landwirtschaftliches Bauwesen<br />
Praxisuntersuchungen <strong>zum</strong> Einsatz <strong>von</strong> zementgebundenen Holzspanplatten<br />
als Wandverkleidung<br />
Field Investigations on Using Concrete Bonded Wood Particle Boards for Wall Cladding<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Dr</strong>. habil. Gerhard Englert 397<br />
Kleine Laufstalle<br />
Small Loose Housing for Dairy Cows<br />
<strong>Dr</strong>. Leonhard Rittel 398<br />
Regenerative Energien<br />
Einsatz <strong>der</strong> Photovoltaik im liindlichen Raum<br />
On Using Photovoltaics in Rural Areas 402<br />
<strong>Dr</strong>. Heinz Schulz<br />
Raps als Energietriiger<br />
Raps Seed as Energy Carrier<br />
<strong>Dr</strong>. ArnoStrehler 406<br />
Wissenschaftliche Tiitigkeit<br />
<strong>von</strong> <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. Wenner 411<br />
Die Autoren sind Mitarbeiter <strong>der</strong> Bayerischen Landesanstalt fii.r <strong>Landtechnik</strong>,<br />
Vottinger 5traf3e 36, 8050 Freising<br />
') <strong>Dr</strong>. Hermann worstorff. Institutfii.r Physiologic, 5ii.ddt. Versuchs- undForschungsanstalt<br />
fii.r Milchwirtschaft, Vottinger 5tr. 45, 8050 Freising<br />
Regenerative Energie -<br />
Wirklichkeit<br />
aus dem Traum wird<br />
Titelseite: Entwur] und Gestaltung H. Keller, <strong>Landtechnik</strong> Weihenstephan
•<br />
nl<br />
vereinigt mit DIE LANDARBEIT<br />
Herausgeber : Kuratorium fur Technik und Bauwesen<br />
in <strong>der</strong> Landwirtschaft (KTBL) e.v.,Darmst adt<br />
Fachzeitschrift fur<br />
Agrartechnik und<br />
landliches Bauen<br />
Mit den Mitteilungen <strong>der</strong> Landm aschinen- und Ackerschlepper-Vereinigung (LAV) , <strong>der</strong> Max-Eyth-G esellschaft fur Agrartechni k (MEG),<br />
<strong>der</strong> Gesellschaft fur Arbeitswissenschaft im Landbau .<br />
Mitt eilungsblatt fUr Landes-Arb eitsgemeinschaften Landte chn ik und Bauwesen (ALB).<br />
VERLAG EDUARD F. BECKMANN KG . 3160 LEHRTE<br />
44. Jahrgang . <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
i<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. agr. Heinz-Lothar Wennerhat<strong>von</strong><br />
1969 bis 1989 die <strong>Landtechnik</strong> Weihenste<br />
phan geleitet.<br />
Am 18. Juli 1989, zwei Tage vor seinem 65.<br />
Geburtstag, ist er verstorben.<br />
Er war Direktor des Instituts fur Landtech<br />
Vorwort<br />
nung,<br />
zielle und wissenschaftlich-organisatorische gegeben.<br />
1958 kam er nach Freising-Weihenstephan. Rahmen geschaffe n werden, urn schwer<br />
Das vorliegende <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong> mit Beiiriigen<br />
Als Geschaftsfuhrer des neugegrundeten punktmiif3ig und wissenschaftlicn in die Tiefe aus den Arbeiten del' <strong>Landtechnik</strong> Weihenstephan<br />
ist sichtbares Zeichen del' Dankbar<br />
Landtechnischen Vereins in Bayern legte er gehend landtechnis che Probleme interdiszi<br />
durcb seine Arbeiten uber Frontla<strong>der</strong>ein<br />
pliniir z u bearbeiten .<br />
keit und Wertschiitzung, die <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong> .<br />
satz, Futterrubenernte und Liegeboxenstalle Als Sprecher dieses Son<strong>der</strong>forschungsberei<br />
Heinz-Lothar Wenner <strong>von</strong> seinen ehem aligen<br />
Mitarbeitern entgegengebracht wird .<br />
mit den Grundstein <strong>zum</strong> Aufbau del' heuti<br />
ches, in dem zeitweilig bis zu 30 Wissen<br />
gen <strong>Landtechnik</strong> Weihenstephan.<br />
schaft ler mitwirkten, hat er stets neue 1mpul<br />
Manfred Schurig<br />
se gegeben und die wissenschaftliche Aussagekraft<br />
des Son<strong>der</strong>forschungsbereiches entscheidend<br />
gepriigt.<br />
Unter seiner Leitung entstanden so wohl am<br />
Institut fur <strong>Landtechnik</strong> alsauch an del'<br />
Bayerischen Landesanstalt fii r <strong>Landtechnik</strong><br />
nik: und gleich.zeitig Vorstand del' Bayeri<br />
1965 wurd e Wenner als ordentli cher <strong>Prof</strong>eseinso Vielzahl wissens chaftlicher Arbeiten.<br />
schen Landesanstaltfur <strong>Landtechnik</strong>. Er hat<br />
beide Institutionen, zusam men mit dem<br />
Landtechnischen Verein, unter dem Begriff<br />
r auf den L ehrstuhl f ur LandmaschinenSchwerpunkte lagen bei del'Mechanisierung<br />
kunde an del'Justu s-Liebig-Universitat nach<br />
Giefsen beruf en. Bereits im Jahr e 1969 f olgte<br />
.<strong>Landtechnik</strong> Weihenstephan" zu einemho<br />
er dem Ruf z uriick nach Weihenstephan an<br />
hen wissenschaf tlichen N iveau gefu hrt, m it<br />
einer A usstrahlungsk raft, die weit iib er die<br />
Grenzen del' Bundesrepublik Deutschland<br />
seine fruhere W irkungsstiitte. Er wurde als<br />
Nac hf olger <strong>von</strong> <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Dr</strong> . h. c. W. G.<br />
Brenner L eiter des I nstiuus undVo rstand del' und Seminare haben dazu beigetragen, den<br />
hinausreicht .<br />
Geboren als Sohn eines Tierarztes in Koln,<br />
Bayerischen<br />
technik .<br />
La ndesanstalt f iir Landpersonlichen Kontakt mit del' Wissenschaft,<br />
wuchs er aufeinem westfiilischen Bauemhof Diese neue Aufgab e war fur ihn eine grof3e tung so wie del' Industrie im beson<strong>der</strong>en<br />
heran . Del' Optimismus und die Toleran z<br />
des Rh einliin<strong>der</strong>s, ab el' auch die niichterne<br />
zupackende Art des Westfalen wurden ihm<br />
mit aufden Weg gegeben. Nach dem Abitur<br />
und gerade begonnener landwirtschaftlicher<br />
Lehre wurde er eingezogen und erlebte den<br />
Krieg an vor<strong>der</strong>ster Front .<br />
Aus del' Gefangenschaft entlassen, setzte er<br />
seine landwirtschaftliche Ausbildung an del'<br />
Universitat Bonn fort und promovierte bei<br />
Herausfo r<strong>der</strong>un g, die neben den wissenMaf3schaftlichen Anspriichen auch beson<strong>der</strong>e 0 1'Die A usbildung del' Studenten und junger<br />
zu pflegen.<br />
ganisatorische Anfor<strong>der</strong>ungen stellte . Es<br />
galt, den Ruf diesel' Institution zu festigen<br />
und wissenschaft licb weiterzuentwickeln.<br />
Del' entscheidende Durchbruch gelang1973<br />
mit del' Einrichtung des Son<strong>der</strong>forschungsrunbereiches 141 del' Deutschen ForschungsgeUberzeugung <strong>von</strong> del' Wu rde des einzelnen<br />
griindet letztli ch aufeine tiefe christliche<br />
meinschaft .P roduktionstechniken del' RinMenschen<strong>der</strong>haltung". Mit diesem [acherubergreifenSchi<strong>der</strong>n, Kollegen und Mitarb eitern hat ihm<br />
Ein grof3er Kreis <strong>von</strong> Freunden,<br />
<strong>Prof</strong>. Dencker im Jahre 1954 mit Auszeich<br />
den Forschungsprogramm konnte del'[inanam 24. Iuli Dankbarkeit das letzte Geleit<br />
del' Rindviehhaltung und z ur En ergiesitu a<br />
tion in del' Landwirtschaft. Sie haben weit<br />
ub er die Grenzen Beachtung gef unden. Die<br />
unter seiner Leitung stattgefundenen Jahrestagungen,<br />
Schluter-Tagungen, Symposien<br />
del' landwirtschaftlichen Praxis und Bera<br />
Wissenschaftler lag ihm sehr am Herzen.<br />
Uber30 Doktoranden haben bei ihm promoviert,<br />
funf Do zenten bei ihm habilitiert.<br />
Seine gliickliche Hand bei del'Menschenfuh
_________ 362<br />
Arbeitswirtschaft und Schleppertechnik 44. Jahrg. <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
Arbeitswirtschaft und Schleppertechnik<br />
Zwanzig Jahre <strong>Landtechnik</strong> Weihenstephan<br />
unter <strong>Prof</strong>. Wenner, das sind zwanzig<br />
Jahre Arbeitswirtschaft, und das sind auch<br />
zwanzig Jahre Schleppertechnik. Es sind<br />
Jahre, die aufbauend auf seine eigenen<br />
Arbeiten mit dem Frontla<strong>der</strong> sowohl den<br />
Menschen als auch den Schlepper immer<br />
wie<strong>der</strong> in den Mittelpunkt <strong>der</strong> Forschung<br />
und <strong>der</strong> Lehre stellten.<br />
1m Bereich <strong>der</strong> Arbeitswirtschaft galten viele<br />
Untersuchungen dem Arbeitszeitbedarf.<br />
Ausgehend <strong>von</strong> <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> Melkarbeiten<br />
als dem zentralen Problembereich <strong>der</strong><br />
Milchviehhaltung, ruckten mehr und mehr<br />
die methodischen Probleme in den Mittelpunkt<br />
des Interesses. Fragen nach einer<br />
rationelien Arbeitszeiterfassung mit wissenschaftlich<br />
objektiver Beurteilung <strong>der</strong><br />
Abhangigkeiten wurden ebenso bearbeitet<br />
wie die Moglichkeiten des EDV-Einsatzes<br />
als Hilfsmittel bei <strong>der</strong> Datenanalyse und <strong>der</strong><br />
praxisbezogenen Modellbildung. Erstmals<br />
wurde in Weihenstephan ein System erarbeitet,<br />
welches auf <strong>der</strong> Basis <strong>von</strong> universell<br />
anwendbaren Arbeitszeitelementen nahezu<br />
jede kalkulatorische Bestimmung des<br />
Arbeitszeitbedarfes errnoglicht und darin<br />
auch die korperliche Arbeitsbelastung <strong>von</strong><br />
Mann und Frau mit einbezieht.<br />
r<br />
Von Hermann Auernhammer<br />
Aufgrund <strong>der</strong> universellen Anwendbarkeit<br />
dieser Methode ergaben sich die sehr sinnvollen<br />
Erweiterungen urn den Bereich des<br />
landwirtschaftlichen Bauens mit <strong>der</strong> Ableitung<br />
des erfor<strong>der</strong>lichen Investitionsbedarfes<br />
aus den benotigten Baumaterialien und<br />
<strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Arbeitszeit.<br />
Der umfassenden Denkweise Wenners entsprechend<br />
war jedoch Arbeitswirtschaft<br />
nicht Arbeitszeitbedarf und Arbeitsbelastung<br />
alleine. Vielmehr galten viele Oberlegungen<br />
und Untersuchungen <strong>der</strong> Erleichterung<br />
<strong>der</strong> Arbeit durch den Einsatz <strong>der</strong><br />
Elektroenergie. Auch dabei wurde erstmals<br />
in Weihenstephan eine sehr umfassende<br />
Datensammlung aufgebaut und wie<strong>der</strong>um<br />
praxisbezogen einem breiten Anwen<strong>der</strong>kreis<br />
zugefuhrt.<br />
Nicht zuletzt aber hatte die Arbeitswirtschaft<br />
in Form <strong>der</strong> Arbeitslehre eine beson<strong>der</strong>e<br />
Bedeutung in <strong>der</strong> Lehre. Mit zwei<br />
Semesterwochenstunden wird in Weihenstephan<br />
seit 1971 je<strong>der</strong> Student im sechsten<br />
Semester mit den Grundlagen <strong>der</strong> rnenschlichen<br />
Arbeit vertraut gemacht. Er hort die<br />
Regeln <strong>der</strong> Arbeitsplatzgestaltung ebenso<br />
wie die methodischen Moglichkeiten <strong>der</strong><br />
ArbeitszeitermittIung und Arbeitszeitkalkulation.<br />
Fragen <strong>der</strong> Arbeitsorganisation<br />
und <strong>der</strong> Arbeitskosten runden das Dargebotene<br />
ab und stellen auch dabei den Menschen<br />
in den Mittelpunkt <strong>der</strong> <strong>Landtechnik</strong>.<br />
Die Schleppertechnik war dagegen nie das<br />
ausschlieJ3liche und alleinige Arbeitsgebiet<br />
Wenners. Vielmehr war sie immer eine<br />
Beschaftigung mit dem System "Arbeitserledigung".<br />
Die Frage nach dem richtigen<br />
Schlepperkonzept pragte viele Arbeiten<br />
und fiihrte zu einer Zielsetzung, bei welcher<br />
<strong>der</strong> Schlepper an die <strong>von</strong> ihm zu erledigenden<br />
Arbeiten weit besser als bisher angepaGt<br />
werden sollte . Schleppereinsatz in <strong>der</strong><br />
heimischen Landwirtschaft bedeutet namlich<br />
spezialisierten Schleppereinsatz . Folglich<br />
konnen in <strong>der</strong> Bodenbearbeitung, <strong>der</strong><br />
Pflege- und <strong>der</strong> Grunlandbewirtschaftung<br />
nur starker angepafste Schlepper das Optimale<br />
leisten. DaB nur dadurcb die starksten<br />
Kostenreduzierungen moglich sind , versteht<br />
sich nahezu <strong>von</strong> selbst.<br />
Das all dies nicht nur Theorie war und<br />
bleiben sollte, zeigte sich in <strong>der</strong> engagierten<br />
Gestaltung <strong>der</strong> Informationsveranstaltungen<br />
und <strong>der</strong> Betriebsleiterseminare im Hause<br />
Schluter. Viele eigene Vortrage soliten<br />
dabei das in die Diskussion bringen, wortiber<br />
bei Wenner nie Zweifel bestanden:<br />
"Nicht <strong>der</strong> Schepper, <strong>der</strong> alles kann , ist <strong>der</strong><br />
richtige. Vielmehr ist es jener, <strong>der</strong> das, was<br />
er konnen mull, am best en kann! "<br />
-PLUS<br />
II<br />
' I . / / /; , 'If, ' ~ /~ Der<br />
'/" I f'll i ( (I//, 1/ " / ,, I .' , 1/ 1<br />
·!:'!I(//rlr(/(r(r{!(((f(i(f'(i(!(f. (!I((({III((<br />
andsberg<br />
7. CO<br />
------C<br />
LOWE im<br />
Feld<br />
Pflugfabrlk tandsbers - <strong>von</strong>-kunlmann-strane 25 . Postfach 1561 ·8910 Landsberg a. teen . Telefon 08191/4780· reierax08191/47883· Telex 527227
44 . Jahrg. <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
363<br />
Der Schlepper in <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />
gestern, heute, morgen<br />
Von Hermann Auernhammer*)<br />
Der Sehlepper ist die zentrale Masehine im land wirtsehaftli ehen Betrieb. Er kann<br />
vieles, wenn nieht sogar alles, und trotzdem steht seine Standardversion mehr denn<br />
je in <strong>der</strong> Diskussion. Neuen Moglichkeiten dureh den Einsatz <strong>der</strong> Elektronikstehen<br />
neue For<strong>der</strong>ungen aus <strong>der</strong> Sieht des Umweltschutzes gegenuber. Daneben wird die<br />
Erntetechnik langsam aber sicher eine Dornane selbstfahren<strong>der</strong> Maschinen im<br />
uberbetrieblichen Einsatz und verdrangt den Schlepper aus diesem Einsatzfeld.<br />
Wandel und Anpassung sind desh alb mehr denn je gefragt.<br />
Th e tractor is the most important machine on the farm . It can do a lot, if not nearly<br />
ever ything, and nevertheless its stand ard version is still un<strong>der</strong> discussion mor e than<br />
eve r. New possibilities throu gh the use of electro nics are confronted by new<br />
requirements for en vironmentalprotection. Besides this , self-propelled machines in<br />
multi-farm machinery use are doing more and more of the harvest and are repl acing<br />
the tractor in this field . Change and ada pta tion are required more than ever.<br />
*) AOR <strong>Dr</strong>. Hermann Auernhammer ist Schlepperentwicklung- viele Ansiitze,zwei<br />
wissensehaftliehe r Mitarbeiter am ln sti Grundkonzepte<br />
tut fur Landteehn ik in Weihenstephan . Ei ne Landwirtsehaft ohne die mo bile Kraft<br />
Er leitet die Abteilung Arbeitswirtsehaft qu elle SehJepper ist heute nieht mehr ode r<br />
und Prozef3teehnik.<br />
noch nieht denkbar. Wie bei allen Entwiek<br />
Der Autor bedankt sieh bei Herrn Dipl. lungen fuhrte jedoe h ein lan ger Weg bis zu<br />
ln g. agr. M. D emm el fur die Mita rbei t. dieser Situ ation (A bb. 1).<br />
Au sgeh end <strong>von</strong> untersehiedli ehsten kon<br />
stru ktiven Ansatzen wie<br />
- dem Motorpflug,<br />
- dem ersten Sehlepper mit A llrada ntrieb<br />
und angebautem Fraswer kzeug,<br />
- den Entwicklungen <strong>von</strong> Kettenlaufwerk<br />
en ,<br />
<strong>der</strong> Umrustun g <strong>von</strong> Mahrn aschin en zu<br />
Klein schleppern ,<br />
- <strong>der</strong> <strong>Dr</strong>eipunkthydraulik als "Zentrale<br />
fur Schlepper und Gerat" und<br />
- dem "Schau-voraus-Prinzip" im Ger atetrager<br />
miindeten aus <strong>der</strong> Vielzahl unterschiedlieher<br />
Herkunfte fast aile ldeen gegen Mitt e<br />
<strong>der</strong> 60er Ja hre in den Sta ndardschleppe r mit<br />
<strong>Dr</strong>eipunkthydraulik, <strong>der</strong> nur noch <strong>von</strong> wenigen<br />
Produzenten ange bote n wurde. D a<br />
neben existierte in nennenswerten Stuckzahlen<br />
<strong>der</strong> Ge ra te trager, de ssen Fertigung<br />
jedoch wied erum nur noch bei lwei Produzenten<br />
erfolgte.<br />
Au sgehend <strong>von</strong> dieser Entwieklungsstu fe<br />
begann das "Wachsen" <strong>der</strong> verfugbare n<br />
Schlepperund das "Auseinandcrwachsen".<br />
POttingerprasentlerte <strong>von</strong> Anfang an<br />
das bessere Konzept: Das perfekte seneibenradprlnzlp,<br />
aueh heute noch eln<br />
Vorblld 1m Hackslerbau. nas zusammenwlrken<br />
<strong>von</strong> Vorpressung, Schelbenrad<br />
und Kornbrecher erglbt belsplelhaftes<br />
Schnlttgut:Aile L1eschen kurz gehack·<br />
selt, aile K~rner mehrfach zerklelnert.<br />
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' TPS 382 757
364 Arbeitswirtschaft und Schleppertechnik 44. Jahrg. <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
--------------- ----------'=-----------<br />
Abb. 1: Entwicklung <strong>der</strong> Schlepperkonzepte (vereinfacht)<br />
Von <strong>der</strong> starken Vereinheitlichung kom<br />
mend fanden beide Standardkonzepte Ab<br />
wandlungen.<br />
Neben dem Standardschlepper mit Allrad<br />
antrieb, ungleichgroBen Ra<strong>der</strong>n und Sitz<br />
iiber <strong>der</strong> Hinterachse entstand das Trac<br />
Konzept mit gleichgroBen Ra<strong>der</strong>n und mit<br />
tiger Sitzanordnung.<br />
Aus dem Stand ardgeratetrager entwickelte<br />
sich ein Spezialkonzept mit Allradantrieb<br />
und kur zem Radstand in unterschiedlichen<br />
Varianten bis hin ZUl' Hochradversion mit<br />
gleichgroBen Ra<strong>der</strong>n und standig wachsen<br />
<strong>der</strong> Motorleistung.<br />
Daneben begann im Ausland eine intensive<br />
Weiterentwicklung des Portal-Konzeptes<br />
im Zuge <strong>der</strong> intensivierten Arbeiten in <strong>der</strong><br />
Beetkultur mit kontrollierten Fahrspuren.<br />
Gebrauchtschlepper<br />
Schlepper heute -<br />
markt<br />
Heute ist demnach Schlepper wie<strong>der</strong>um<br />
nicht mehr gleich Schlepper. Vielmehr befindet<br />
sich die Entwicklung erneut in einem<br />
sehr starken FluB. Dabei werden<br />
die bestehenden Konzepte in Frage gestellt,<br />
die erfor<strong>der</strong>liche Au sstattung diskutiert,<br />
neue Moglichkeiten durch die Elektronik<br />
entwickelt und umgesetzt und<br />
nicht zuletzt die selbstfahrende Maschine<br />
als das Optimum je<strong>der</strong> Arbeitserledigung<br />
immer starker in Konkurrenz <strong>zum</strong><br />
Schlepper gebracht.<br />
All dies geschieht vor dem Hintergrund<br />
eines sich veran<strong>der</strong>nden Marktes. Neben<br />
<strong>der</strong> bestandigen Abnahme <strong>der</strong> Betriebszahlen<br />
in <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland hat<br />
sich das Kaufverhalten , <strong>von</strong> vielen noch gar<br />
nicht wahrgenornmen, zunehmend veran<strong>der</strong>t<br />
(Abb. 2).<br />
Mit <strong>der</strong> rapiden Zunahme <strong>der</strong> Schleppermotorleistungen<br />
ab Mitte <strong>der</strong> 60er Jahre<br />
standen fur die groberen Betriebe immer<br />
neue und immer grofsere Schlepper zur<br />
Verfiigung. Da gerade in diesen Betrieben<br />
die jahrliche Nutzungsdauer hoch ist und<br />
deshalb <strong>der</strong> Schlepperersatz haufiger erfolgt,<br />
gab es schon nach wenigen Jahren<br />
viele leistungsstarke Schlepper als Gebrauchtschlepper<br />
auf dem Markt. Sie wan<strong>der</strong>ten<br />
verstarkt als preisgunstige groflere<br />
75<br />
r<br />
I I I I<br />
..'<br />
lsd.StUck<br />
....... " Besit<strong>zum</strong>sChreibu~:::.•<br />
...•..•..<br />
......... -,<br />
65<br />
--<br />
.....-.<br />
. ...... 6
44.Jahrg.<br />
<strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
365<br />
Zuowi<strong>der</strong>slands<br />
EgrlJ[l9- F~~<br />
'" 70% '" 130%<br />
Abb. 3: Achsbelastungen bei verschiedenen Regelungsarten des Schlepp erheck krafthebers beim Pfl iigen<br />
nik bei <strong>der</strong> Gewichtsubertragun g auf die<br />
Antrieb sra<strong>der</strong> beseitigen, die sich aufgrund<br />
<strong>der</strong> bisherigen Entwicklung in <strong>der</strong> Schlep <br />
pert echnik ergab (Abb. 3) .<br />
Au sgehend <strong>von</strong> <strong>der</strong> reinen Fr eigangshydrauJ<br />
ik bis Mitte <strong>der</strong> 60er Jahre hatte <strong>der</strong><br />
Schlepper iiblicher weise Hinterrad ant rieb .<br />
Zeitlich fielen dann die Einfu hrung <strong>der</strong><br />
<strong>Dr</strong>eipunkthydraulik und die wachsende<br />
Motorleistung bei un seren Schleppern zusammen.<br />
Wurde dabei in <strong>der</strong> ersten Zeit<br />
noch entsprechend dem Prin zip <strong>von</strong> Ferguson<br />
uber die Regelhydr aulik vieI Gewicht<br />
vorn Anbaugerat und <strong>von</strong> de r Vor<strong>der</strong>achse<br />
auf die Hinterachse ub ertragen , so muBte<br />
schon bald <strong>der</strong> Allradantrieb fur die bessere<br />
Kraftumsetzung sorgen.<br />
Damit trat jedoch ein reg elungste chnischer<br />
Wi<strong>der</strong>spruch zutage. Ein optimal gestalteter<br />
Allradantrieb for<strong>der</strong>t <strong>der</strong> Bereifung entsprechende<br />
gleichbleibende A chslasten. Eine<br />
RegeJhydraulik neuerdings mit "Anti<br />
SchJupfeinrichtung" erzeu gt dagegen bei<br />
optima Jer Arbeitsweise immer die dynamische<br />
Entlastung <strong>der</strong> Vo r<strong>der</strong>achse. Ko nsequenterweise<br />
muB deshalb nun die Elektronik<br />
fur ein en Au sgleich sorge n. E r ist nur<br />
tiber die dynami sche Ballastierung moglich ,<br />
wie sie beispi elsweise im neuen Schlepperkonzept<br />
<strong>von</strong> Schluter vorgesehen ist.<br />
Elektronische Regelung wird abe r auch den<br />
Motor und das Getriebe erfassen, wodurch<br />
vollstandig neue A uto rnatisie rungsstrategien<br />
fur die Zugkraft und die Zapfwellenarbe<br />
it errnoglicht werden .<br />
Bei allen diesen Ei nsa tzen benotigt die<br />
Elektronik eine Vielzahl <strong>von</strong> heute schon<br />
verfugbaren und kunfti g neu auf den Markt<br />
drangenden Sens oren . Sie sammelt damit<br />
"quasi um sonst" wichti ge D aten <strong>der</strong> Betriebsfuhrung.<br />
All en vora n seien dabei genannt:<br />
Arbeitszeit,<br />
We g und A rbeitsb reite (F lache) ,<br />
Anbau- und Au fbaul asten ,<br />
Motor au slastung und er for<strong>der</strong>liche Ser<br />
viceintervalle un d nicht zuletzt <strong>der</strong><br />
Dieselolver brauch .<br />
Aile diese D aten sind Daten <strong>der</strong> Schlagkartei<br />
und kunftiger Prognosemodelle fur die<br />
Optimierung <strong>der</strong> A rbeit serledigung.<br />
Elektronik selbst wird ebenfalls zu einer<br />
weiteren Spezialisierung <strong>der</strong> Schlepper beitragen<br />
, denn:<br />
Der ZugschJepper benotigt Elektronik<br />
fur die optimaIe Zu g- und D reh kraftu m<br />
setzung, dies ist schlepperinterne Elek<br />
tronik.<br />
Der Pflegeschlepper erforde rt die beste<br />
Regelungstechnik fur die weg- und fla<br />
chenabhangige Zuteilung <strong>von</strong> D unger<br />
und Pflanzen schutzmitt eln . D ies ist da<br />
gegen hauptsachli ch externe Elek<br />
tronik.<br />
Schlepper iibermorgen - Liickcnbiiller<br />
oeben selbstfahrenden Maschinen?<br />
Und welche Ta tigkei te n bleiben fiir die<br />
Schlepper daruber hin aus? Un verkennbar<br />
ist das Vordringen selbstfahren<strong>der</strong> Maschinen<br />
in aile Bereiche <strong>der</strong> Erntetechnik mit<br />
mehrheitlich uber bet rieblichern Einsatz.<br />
Einzige Ausnahme scheint dabei noch die<br />
Futterernte uber den Ladewagen zu sein<br />
und damit ind ire kt auch <strong>der</strong> Transport.<br />
Foiglich werden diese Ein satzgebiete die<br />
Zukunft de s Schleppers uberrnorgen bestimmen<br />
und ihm die Lu ckenbuberfunktion<br />
neben den selbstfahrenden Maschinen zu-<br />
Abb. 4: Transporte werden auch zukunftig zu den<br />
Haup taufgaben des Schleppers gehoren.<br />
weisen. Sie werde n dam it auch die Schlepperk<br />
onzepte vorge be n.<br />
A bsehbar bleibt <strong>der</strong> Schlepper die zentrale<br />
Bodenbearb eitungsm aschine. Von ihr wird<br />
hohe Zugleistung bei gleicher Ac hsbelastung<br />
und geringstem Bod endruck verla ngt.<br />
DaB diese For<strong>der</strong>ungen de r Sta nda rdschlepper<br />
in seiner heutigen Form in Zukunft<br />
erfullen kann, bleibt zu bezweifeln.<br />
Geringster Bodendruck bedeutet na rnlich<br />
Leichtbau und Ballastierung bei Bedarf.<br />
Beides erfullen jedoch die <strong>der</strong>zeit igen Standard-<br />
und auch schweren Zu gschlepper<br />
nicht!<br />
Absehbar bJeibt auch <strong>der</strong> Schleppe reinsatz<br />
bei <strong>der</strong> Pflege. Sein e Anfor<strong>der</strong>ungen leiten<br />
sich <strong>von</strong> <strong>der</strong> zun ehmend en Diskussion urn<br />
die Umweltbelastung abo Weniger Dungung<br />
, weni ger Pflanzen schutzmitt el l~nd<br />
mehr me chanische Pflegem aBnahmen sind<br />
die Fo r<strong>der</strong>ungen jener Bevolkerun gsteile ,<br />
welche die Landwirte fina nzie ren. Folglich<br />
muf <strong>der</strong> Schlepper fur die Pflege wie<strong>der</strong><br />
starker diesen A ufgaben angepal3t werden<br />
(Leichtbau, breite Sp ur, eve ntue ll Portalbauweise).<br />
SchlieBlich bleibt de r Transport. Er erfor<strong>der</strong>t<br />
die hohe Zu gleistun g und die hohe<br />
Fahrgeschwindigkeit. Let ztere jedoch ist<br />
unlosbar mit einem gefe<strong>der</strong>ten Fahrzeug<br />
verknupft. Ist deshalb dafur ein eigenes<br />
Schlepperkonzept erfor<strong>der</strong>lich ode r konnen<br />
die schweren Zu gschlepper zu angemessen<br />
en Preisen und bei ange messe nen<br />
Zu gestandnissen an ihre eige ntliche Hauptaufga<br />
be diese Fo r<strong>der</strong>u nge n erfullen? Zu<br />
bezw eifeln bleibt es, obwohl vermutlich<br />
gerade dabei die nicht tot zukriegend e Un i<br />
versalitat noch lange die optimale Losung<br />
verzogern wird.<br />
Aile die se Ub erlegun gen sind fre ilich heute<br />
noch nicht exa kt wissenschaftlich zu belegen.<br />
Gerade dies sollt e aber ein Ansporn<br />
sein , mehr als in <strong>der</strong> Vergangenheit, auch<br />
dem Schlepper in <strong>der</strong> Forschung wie<strong>der</strong> die<br />
gebuhren de Beachtung zu schenken, denn<br />
"eine optim ale Arbeitserledigung mit dem<br />
Schlepper ist nur da nn rnoglich , wenn <strong>der</strong><br />
Schlepper an die veran<strong>der</strong>te n Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
und Moglichk eiten <strong>der</strong> Zeit angepaBt<br />
wird!"<br />
Literatur<br />
Bucher sind mit . gezeichnet<br />
[1] Auernhammcr, H.: Einsa tz und Leistung groberer<br />
Ackerschlepper - de rzeitige Situation und Ausb lick<br />
bei Auslastu ngsgra d und Ge ratezuordnung. In :<br />
Landtcchni k <strong>von</strong> mo rgen, Freising: Schluter-Werke<br />
1983, Folge 22, S. 45- 58<br />
[2] Auern hammer, H .: Spezial- o<strong>der</strong> Universalschlepper,<br />
das ist die Frage - 10 Thesen <strong>zum</strong> Traktor <strong>der</strong><br />
Zukunft. dlz 39 (1988), H. 10, S. 1470-1477<br />
[3] Auernhamrner, H .: Systematik <strong>der</strong> Schlepperelektronik<br />
- ein anwcndungsbezogener Einordnungsversuch<br />
. <strong>Landtechnik</strong> 43 (1988), H. 5, S. 213-214<br />
[4] • Re nius, K. T .: Traktoren. BLV-V erlag, Mun <br />
chen, 1985<br />
(5] Scho n, H ., G. Olfe und G. Jah ns: Bordcornputer im<br />
T raktor spart Energie und entlastet den Fah rer. dlz<br />
36 (1985), H. 5, S. 724-728<br />
[6] Wenn er, H .-L. : Konseq uenzen gea nde rte r land <br />
wirtschaft licher Produktion sbedingungen fur die<br />
<strong>Landtechnik</strong>. Offe ntliche Tagung <strong>der</strong> LAV 1980 in<br />
Baden-Bade n, Auszug ohne Seiten angabe<br />
[7] Wenner, H .-L. : Einsatz und Leistun g grojlerer Akkersch<br />
lepper - <strong>der</strong>zei tige Situat ion und Aus blick<br />
bei Schlcpperleistung in Abhangigkeit <strong>von</strong> Be triebsgrofle<br />
und Betriebstyp. In : Landtechn ik <strong>von</strong> mor <br />
gen, Freising: Schluter-Werke 1983, Foige 22, S.<br />
28-45
366 Arbeitswirtschaft und Schleppertechnik 44. Jahrg. <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
--------------- ----------'=------ - - --<br />
Sensoren fur neue Traktorfunktionen<br />
Von Hans Stanzel*)<br />
Zusammen mit dem Bordcomputer konnen Weg- und Geschwindigkeitssensoren<br />
nicht nur zur Messung dieser Grolsen, son<strong>der</strong>n auch fur die Schlupfregelung und die<br />
Dosierung bei Pflanzenschutz und Diingung eingesetzt werden. Vier neuere<br />
Bauarten <strong>von</strong> Radar- und Ultraschall-Geraten werden auf ihre Eignung bei <strong>der</strong><br />
Messungin <strong>der</strong> Fahrspur bei hohen Pflanzenbestanden untersucht. Zur Gewichtsermittlung<br />
<strong>von</strong> Lasten im <strong>Dr</strong>eipunktkraftheber werden zwei Systeme vorgeschlagen.<br />
Ein <strong>Dr</strong>ucksensorsystem, das den statischen <strong>Dr</strong>uck im Hydrauliksystem miBt und<br />
iiber den Bordcomputer das Gewicht ermittelt, und ein Kraftsensorsystem, das mit<br />
Schubspannungssensoren in den Hubarmen arbeitet. Ein praktischer Einsatz zur<br />
Mineraldiingung und <strong>der</strong> Einbau in 20 altere Traktoren demonstrieren die<br />
Brauchbarkeit und Nachriistbarkeit. Bei gezieltem Einbau <strong>von</strong> Kraftsensoren in<br />
den Traktor lassen sich weitere Fuhrungsgroiien fur Steuer- und Regelaufgaben<br />
gewinnen, so etwa fur die Reifendruckregelung o<strong>der</strong> die Regelung<strong>der</strong>Leistungsverzweigung<br />
bei schwerer Zugarbeit.<br />
In combination with a board computer, longitude and velocity sensors allow also<br />
slippage control and continuous metering of fertilizers and plant protectives. Four<br />
new models of radar and ultrasonic sensors are being investigated to determine their<br />
applicability on different surfaces. Two weighing systems integrated into the<br />
tractor's three point linkage are discussed: 1) a pressure sensor in the lift cylin<strong>der</strong>,<br />
which delivers a static pressure signal for the determination of the load on the threepoint-linkage<br />
by means of the board computer; 2) two force translators in the lifting<br />
arms to measure the load dependent on shearing strain. A practical test with a<br />
fertilizer sprea<strong>der</strong> shows reasonable results. The additional installation on 20<br />
different tractors demonstrates its usability and its possibility for retrofitting. Force<br />
translators installed in the tractor axles are recommended to give commands to<br />
control systems, which continuously affect the tyre pressure, engine load and powerdistribution<br />
on 4-WD-tractors.<br />
Der Bordcomputer fst ein aut3erordentlich<br />
preiswertes Mittel, urn Informationen aus<br />
dem Traktor und den Arbeitsgeraten mit<br />
Hilfe <strong>von</strong> Sensoren zu sammeln, zu verknupfen<br />
und daraus Fuhrungsgrofien und<br />
Stellbefehle fur Steuer- und Regelzwecke<br />
zu bilden. Als Beispiele seien hier Met3wertaufnehmer<br />
fur Wege, Geschwindigkeiten,<br />
Anbaulasten und Krafte aufgefUhrt.<br />
Weg- und Geschwindigkeitssensoren<br />
Fur viele Regelaufgaben wie etwa Arbeitstiefe,<br />
Motorauslastung, Triebkraftoptimierung<br />
o<strong>der</strong> Dosierung bei Pflanzenschutz<br />
und Dungung sind die Fahrgeschwindigkeit<br />
und <strong>der</strong> zuruckgelegte Weg wichtige Fuhrungsgroflen.<br />
Im Gegensatz zu Fahrzeugen<br />
tiber festem Grund konnen Fahrgeschwindigkeiten<br />
am Traktor o<strong>der</strong> Arbeitsgerat nur<br />
sehr fehlerhaft <strong>von</strong> Raddrehzahlen abgeleistet<br />
werden. Das ergibt sich einmal aus den<br />
stark schwankenden Abrollradien als Funktion<br />
<strong>von</strong> Radlasten, Reifendrucken, Spurtiefen,<br />
<strong>zum</strong> an<strong>der</strong>en aus dem grot3en<br />
Schlupfbereich, mit dem sowohl das geschobene<br />
(2 bis 10 %) als auch das angetriebene<br />
Rad (5 bis 30 %) abrollen.<br />
Ideal ist deshalb eine beriihrungslose Messung<br />
<strong>der</strong> Fahrgeschwindigkeit, fur die es seit<br />
zehn Jahren Radarsensoren gibt. Diese Gerate<br />
stehen nun in ausgereiften Versionen<br />
zur Verfugung und verdienen wegen ihrer<br />
Preiswurdigkeit den Vorzug vor an<strong>der</strong>en<br />
Verfahren wie etwa optischen Tastern mit<br />
korrelativer Auswertung <strong>von</strong> Rauschsignalen.<br />
Seit einigen Jahren werden diese Sensoren<br />
nun serienmafsig in grot3e Traktoren<br />
eingebaut zur Schlupfregelung tiber die<br />
Hubwerkssteuerung. Bei <strong>der</strong> Schlupfregelung<br />
wird die gemessene Fahrgeschwindigkeit<br />
mit <strong>der</strong> theoretischen Geschwindigkeit<br />
verglichen, die am Tellerrad <strong>der</strong> hinteren<br />
Antriebsachse abgenommen wird. Aus <strong>der</strong><br />
Differenz dieser Geschwindigkeiten ergibt<br />
sich <strong>der</strong> Schlupf. Wenn <strong>der</strong> Schlupf kleiner<br />
ist als ein eingestellter Sollwert, dann arbeitet<br />
das System wie eine Zugkraftregelung.<br />
Uberschreitet <strong>der</strong> Schlupf den Sollwert,<br />
Kammerhohlleiter<br />
wird die Zugkraft automatisch so gean<strong>der</strong>t,<br />
daf sich die Arbeitstiefe und damit auch<br />
wie<strong>der</strong>um <strong>der</strong> Schlupfverringern. Der Sollwert<br />
<strong>der</strong> Zugkraft wird proportional zur<br />
Differenz zwischen Schlupfgrenze und Istwert<br />
veran<strong>der</strong>t.<br />
Dariiber hinaus empfehlen sich diese Geschwindigkeitssensoren<br />
zur Dosierungssteuerung<br />
<strong>von</strong> Verteilgeraten (Dungerstreuer,<br />
Gullefasser, Pflanzenschutzspritzen).<br />
Da die Eignung <strong>der</strong> Radarsensoren<br />
bisher unterschiedlich und insbeson<strong>der</strong>e in<br />
hoheren Pflanzenbestanden negativ beurteiltwurde,<br />
haben wir uns mit dieserspeziellen<br />
Anwendung befat3t und dabei zwei Radarsensoren<br />
neuerer Bauart und zwei Ultraschallsensoren<br />
beim Einsatz in Pflanzenbestanden<br />
untersucht.<br />
Aile Gerate verwenden zur Geschwindigkeitsmessung<br />
den Dopplereffekt. Dabei<br />
send en sie einen eng fokussierten Strahl aus<br />
(bei Radar 24 GHz, bei Ultraschall 50 bis<br />
100 kHz), <strong>der</strong> in einem flachen Anstellwinkel<br />
auf den Boden trifft. Dort wird ein<br />
grot3er Teil <strong>der</strong> Strahlung absorbiert, ein<br />
kleinerer jedoch an rauhen Oberflachenteilchen<br />
zur Antenne reflektiert (Abb. 1).<br />
Steht das am Traktor montierte Gerat ortsfest<br />
tiber dem Boden, dann stimmt die<br />
Sendefrequenz mit <strong>der</strong> Empfangsfrequenz<br />
iiberein und das Gerat zeigt die Geschwindigkeit<br />
,,0". Bewegt sich jedoch <strong>der</strong> Traktor,<br />
dann ergibt sich nach dem Dopplerprinzip<br />
eine Frequenzverschiebung, die proportional<br />
<strong>der</strong> Fahrgeschwindigkeit ist. Je<strong>der</strong><br />
Periode <strong>von</strong> zf entspricht dabei ein fester<br />
Wegzuwachs, so dat3sich durch Auszahlen<br />
<strong>der</strong> Freqenz tiber <strong>der</strong> Fahrzeit auch ein Mat3<br />
fur den zuruckgelegten Weg ergibt. Aus<br />
dem Funktionsprinzip folgt schon, daf bewegte<br />
Teile im Reflexionsraum zur Verfalschung<br />
des Signals fuhren mussen. Das<br />
konnen schleu<strong>der</strong>nde Bodenteile, wogende<br />
VF' cosa<br />
*) <strong>Dr</strong>. Hans Stanzel leitetdas Met31abor<strong>der</strong><br />
Bayerischen Landesanstalt fur <strong>Landtechnik</strong>.<br />
Abb. 1: Aufbau einer Radar-Sen<strong>der</strong>!Empfanger-Kombination mit Doppelkammerhohlleiterund Homantenne<br />
nach [3]
44. Jahrg. <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
367<br />
VersuchsfahrzeU9:'"<br />
Allrad-Geratetrdqer<br />
59 kW Molorleislung<br />
Bereifung:<br />
9,5-32 vorn<br />
9,5-48 hinlen<br />
Radsland.<br />
2500 mm<br />
eignet. Zum einen zeigt er bei allen Versuchsvarianten<br />
den gr6Bten Fehler, <strong>zum</strong><br />
an<strong>der</strong>en hat er auf Asphaltfahrbahn keine<br />
Funktion.<br />
Sensor 2, ein ausgereiftes Radargerat, zeigt<br />
einen relativen Fehler <strong>von</strong> 2,8 % mit einer<br />
auffaJlend gering en Streuung. Da seine Impulsrate<br />
je Meter Fahrstrecke nur geringe<br />
Abweichungen aufweist, empfiehlt sich dieser<br />
Sensor fur den landwirtschaftlichen Einsatz<br />
beson<strong>der</strong>s.<br />
Sensor 3, ein Radargerat mit relativ kurzer<br />
Entwicklungsgeschichte, kann als <strong>der</strong> exakteste<br />
Sensor im Versuch bezeichnetwerden.<br />
In fast allen Versuchsvarianten, auBer im<br />
Winterweizen bei niedriger Fahrgeschwindigkeit,<br />
besaB er den niedrigsten relativen<br />
Fehler. Mit den Impulsraten reagierte er<br />
jedoch etwas auf die verschiedenen Bestandsarten.<br />
Dies fuhrte zuletzt bei gemeinsamer<br />
Auswertung aller 146 Messungen zu<br />
einem relativ hohen Fehler <strong>von</strong> 4,2 %.<br />
Sensor 4, ein neu entwickeltes Ultraschallgerat,<br />
weist bei den Versuchsvarianten geringe<br />
Fehler mit 2,8 % auf, die einhergehen<br />
mit einer sehr kleinen Veran<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
mittleren Impulsraten. Dieses Gerat ist jedoch<br />
in seiner jetzigen Form durch den<br />
hohen Preis und einen hohen Leistungsbedarf<br />
<strong>von</strong> 50 W fur den praktischen Einsatz<br />
noch nicht empfehlenswert.<br />
Insgesamt zeigten die Versuche, daB die<br />
neuartigen Geschwindigkeitssensoren<br />
durchaus in <strong>der</strong> Lage sind, fur Regelungszwecke<br />
stabile Fuhrungsgroben auch unter<br />
diesen schwierigen Einsatzbedingungen zur<br />
Verfugung zu stellen.<br />
DaB daneben fruhere Unarten wie Impulse<br />
abgabe im Stillstand o<strong>der</strong> Ausloschung <strong>der</strong><br />
Signale auf glatten und nassen Fahrbahnen<br />
und bei hohen Fahrgeschwindigkeiten abgestellt<br />
wurden, kommt ihrem breiteren<br />
Einsatz entgegen. Allerdings mussen die<br />
Traktorenhersteller noch erhebliche Anstrengungen<br />
fur die optimale Plazierung <strong>der</strong><br />
Radarsensoren an jedem einzelnen Traktortyp<br />
unternehmen.<br />
mm<br />
450<br />
Abb. 2: Traktor zur Erprobung verschiedener Wegsensorsysteme nach Demmel1988<br />
Pflanzenbest ande o<strong>der</strong>auch das Reifenprofil<br />
sein, das dem Strahlbereich zu nahe<br />
kommt. Yom Traktor erzeugte Schwingungen,<br />
die den Sensor anregen, wirken ebenfalls<br />
als Storgrofsen, so daB bei <strong>der</strong> Plazierung<br />
<strong>der</strong> Gerate und <strong>der</strong> Anbringung am<br />
Traktor sehrsorgfaltig vorgegangen werden<br />
muB. Die bisher ubliche Anbringung seitlich<br />
am Traktorrumpf und mit Strahlrichtung<br />
nach vorne provoziert zwangslaufig<br />
Fehler beim Stillstand des Traktors und bei<br />
bewegten Pflanzen, beispielsweise bei <strong>der</strong><br />
Einarbeitung <strong>von</strong> Grundungung.<br />
Ziel unserer Bernuhungen sollte aber gerade<br />
<strong>der</strong> Einsatz <strong>der</strong> Radarsensoren bei allen<br />
moglichen Fahrbahnverhaltnissen sein. Dazu<br />
muBte <strong>von</strong> den Herstellerempfehlungen<br />
zur Plazierung <strong>der</strong> Gerate erheblich abgewichen<br />
werden. Als einzig moglicher Einbauplatz<br />
fur schwierige Einsatze ergibt sich <strong>der</strong><br />
Raum zwischen den Reifen <strong>der</strong> rechten<br />
Traktorseite, 40 bis 60 em tiber Grund und<br />
bei Anstellwinkeln, die im Bereich <strong>von</strong> 45<br />
bis 70 0 nach hinten weisen. Nur dann kann<br />
das Strahlenbundel auch bei hohem Pflanzenbestand<br />
den festen Boden <strong>der</strong> Fahrspur<br />
erreichen und Nickbewegungen des Traktors<br />
fuhren nur zu kleinen Aufweitungen<br />
<strong>der</strong> Reflexionsflachen (Abb. 2).<br />
Eignung und Genauigkeit <strong>der</strong> Sensoren<br />
wurden in Fahrversuchen unter Praxis bedingungen<br />
untersucht. Die Messungen erfolgten<br />
tiber den Oberflachen: trockener<br />
Asphalt, kurzes Kleegras, geschlossener<br />
Kartoffelbestand, Getreidestoppeln, Winterweizen<br />
mit 75 em Wuchshohe. Die Messungen<br />
liefen tiber 400 em lange Fahrstrekken,<br />
die mit Lichtschrankenreflektoren begrenzt<br />
waren. Als MeBgr6Be diente die<br />
Anzahl <strong>der</strong> Impulse tiber <strong>der</strong> MeBstrecke<br />
sowie die benotigte Fahrzeit, die sich tiber<br />
die Lichtschrankensteuerung exakt ermitteln<br />
lieB. Parameter fur die Fehler <strong>der</strong><br />
MeBergebnisse waren die mittleren Impulsraten<br />
je Meter Fahrstrecke und ihr relativer<br />
Fehler (Tab. 1).<br />
Diese Tabelle - ein Auszug aus umfangreicheren<br />
Untersuchungen - erlaubt eine<br />
Beurteilung <strong>der</strong> Sensoren beim Einsatz unter<br />
schwierigen landwirtschaftlichen Bedingungen:<br />
Sensor 1, ein Ultraschallsensor in preiswerter<br />
Ausfuhrung, ist in seiner jetzigen Form<br />
fur den landwirtschaftlichen Einsatz unge<br />
Tab. 1: Impulsraten und Fehler <strong>von</strong> zwei Radar- und zwei Ultraschallsensoren auf unterschiedlichen<br />
Fahrbahnen nach Demmel und Muhr 1989<br />
Sensoren fur Gewichtsermittlung<br />
und Kraftmessung<br />
Eine ahnliche Aufgabe zur Bereitstellung<br />
<strong>von</strong> neuen Ftihrungsgr6Ben fur Steuer- und<br />
Regelaufgaben kommt mit <strong>der</strong> Anwendung<br />
<strong>von</strong> elektrischen Kraftsensoren auf den<br />
Traktor zu. Das erste System, das in den<br />
letzten funf Jahren schlagartig Verbreitung<br />
in hoheren Leistungsklassen gefunden hat,<br />
ist die elektrohydraulische Hubwerksregelung<br />
EHR, die mit einem Lagesensor fur die<br />
Hubwerkstellung und zwei Zugkraftsensoren<br />
zwei Fuhrungsgroben fur die verschiedenen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Arbeitstiefensteuerung<br />
benotigt. Die Kraftsensoren<br />
sind MeBbolzen, die die Unterlenker des<br />
Krafthebers mit dem Traktorrumpfverbinden.<br />
Sie geben bei horizontalem Zug ein<br />
kraftproportionales Signal ab, das dem<br />
Steuergerat zugefuhrt wird. Das hier seit<br />
1978 eingesetzte magnetoelastische Scherkraftprinzip<br />
zeichnet sich durch Uberlastfestigkeit<br />
und niedrigen Preis aus. Mit MeBfehlern<br />
<strong>von</strong> 8 % ist es fur diese Aufgabe gut<br />
geeignet und deshalb bei mehreren Traktorenherstellern<br />
serienmafiig im Einsatz.<br />
Fur an<strong>der</strong>e, diffizilere Aufgaben kommt<br />
dieser Sensor wegen seiner groBen Hysterese<br />
und Nichtlinearitat jedoch nicht in Betracht.<br />
Eine solche Aufgabe ist die Gewichtsermittlung<br />
angebauter Lasten mit<br />
dem Kraftheber.<br />
Hier bieten sich zwei Wege an: einmal die<br />
elektronische <strong>Dr</strong>uckmessung im statisch be-<br />
Wie<strong>der</strong>-<br />
Miltlere lmpulsrale und relaliver Fehlerx]<br />
Unlergrund/<br />
holungen<br />
Besland<br />
Sensor 1 Sensor 2 Sensor 3 Sensor 4<br />
je<br />
Geschwindigkeil<br />
Sensor m-1 % m-1 % m-1 % m-1 %<br />
Asphall lrocken<br />
~1,7ms- {,~2,5ms-l, ~3,5ms 1<br />
Kleegras, kurz<br />
~1,7ms-l,~2,5ms-l<br />
24<br />
Keine Keine<br />
Funklion Funklion<br />
116,0 ~2,2 108,1 ~ 1,6 123,7 ~ 1,1<br />
16 126,0 ~ 2,0 117,9 ~ 1,2 107,1 ~ 1,0 124,7<br />
~ 2,0<br />
Karloffeln<br />
16 125,9<br />
~ 4,7 118,2 ~ 2,2 108,6<br />
~1,8 125,2<br />
~ 2,2<br />
~1,7ms-1,~2,7ms-l<br />
Gelreidesloppeln<br />
~0,7ms-l, ~1,7ms-l,~2, 7ms-1<br />
Winlerweizen slehend<br />
~1,1ms ". ~'.7ms", ~2.5ms", ~J.4ms<br />
30<br />
60<br />
126,2 ~ 2,9 116,4 ~ 1,9 106,1 ~ 1,6 123,8<br />
~ 2,3<br />
122,0 ~ 5,6 117,0 ~ 3,0 110,5 ~ 4,0 126,5<br />
~ 2,4<br />
Aile Versuche 146 124,1 ~ 5,5 116,9 ~ 2,8 108,6 ~ 4,2 125,1<br />
~ 2,8<br />
Messtreeken 400 em<br />
,ISpannweile <strong>der</strong> relativen Fehler , ~<br />
Verlrauensbereich !p,9S%) nller Messwerte - Mittelwert<br />
Mittelwert
368 Arbeitswirtschaft und Schleppertechnik 44. Jahrg. <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
---------------- -------=-----------<br />
Hubarm<br />
Ersalzschaltbild<br />
I<br />
~... -_.. - - Kraftsensor<br />
I<br />
.:-. -
44 . Jahrg. <strong>Landtechnik</strong> S on<strong>der</strong>heft<br />
369<br />
ersten Testversuchen. Die Fehler beim<br />
<strong>Dr</strong>ucksystem sind mit 4 % doppelt so hoch<br />
wie beim Kraftsensor system. DerFehlerbei<br />
den Dungerwagun gen liegt nur wenig iiber<br />
dem <strong>der</strong> Kalibrierungen .<br />
Der Pra xisversu ch zeigt, daBdiese schnelle,<br />
ort sungebundene Wiegem etbode bisher<br />
unge ahnte inn erbetriebliche Kontrollmoglichke<br />
iten mit guter Genauigkeit eroffnet.<br />
Zusammen mit eine r Rad arwegmessung<br />
kann <strong>der</strong> Bordcomputer na rnlich die Dosierung<br />
auf Teilflachen, bei Berg- und Talfahrt<br />
und unterschiedlichen Schlu pfbedingungen<br />
registrieren und dam it den tatsachlichen<br />
Nah rstoffeintrag aufzeichn en . Die Dungerdosierung<br />
und die schn elle Sto rgrofienausregelung<br />
uber die Sch ieberstellung wird<br />
damit unabhangig <strong>von</strong> unr ealistischen Ab <br />
drehproben im Stand und dem Scha tzvermogen<br />
des Traktorfahrers.<br />
+2<br />
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I-ubliehps<br />
i Mennimu<br />
-8 +---+--.L--t--+---1<br />
100 90 80 70 em 60<br />
Abstand zur Bezugsebene<br />
j<br />
40 50 60 i 70 em 80<br />
Hubhiihe YomBoden<br />
<strong>Dr</strong>ucksensor im Ore i· K,o.f ' Un ~Q'en in<br />
•p~H l d I Q ul ik sl s t .m<br />
beldtnHub o. rmtn<br />
'I .<br />
107.5<br />
105<br />
I tl: ~ Htu ,, " q etl/Ab \ I G nd ) (n : S J04 u~ un 9rn /A b\t o/'ldl<br />
1/<br />
1/<br />
I<br />
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11 0 .,----,- -,-- -,<br />
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107,5<br />
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101,5 ~ 101,1<br />
100 100 f - ---,- - -+-- ...,<br />
975<br />
95 91 -l----l--l----I<br />
'0 60 80 em 100 10 60 80 em 100<br />
Schw" punkl. bsIQnd<br />
Schw"punklQb llQnd<br />
A bb. 6: Einflu f3 <strong>der</strong> Hubspindelliingen und <strong>der</strong><br />
Schwerpunktabstiinde auf die Signalh ohe nach<br />
Demmel1 988<br />
Ausblick<br />
Das Kr aftsensorsystem , das beidiesem Vergleich<br />
besser abgeschnitten hat , er6ffnet<br />
dariiber hin aus interessante Anwendungen<br />
auch fur ande re Steuerungszwecke. So wird<br />
soe ben eine neue Traktorbaureihe am<br />
Markt einge fuhrt, die diesen Kraftsensor<br />
fur die elektro nische Hubwerksregelung<br />
benutzt. In Zukunft ist aber auch daran zu<br />
denken, daB solche Sensoren in die vier<br />
Halbachsen eingeba ut werden. Dort erzeugen<br />
sie die Fuhrungsgroben fur die Steuerung<br />
<strong>der</strong> Re ifendriicke, die Einhaltung <strong>der</strong><br />
Lenkfahigke it und <strong>der</strong> Leistungsverzweigung<br />
bei schwere r Zugarbeit. Di e heut e<br />
verwendeten Reifendriicke beme ssen sich<br />
<strong>Dr</strong>ucksensor im<br />
~ydrouliksystem<br />
<strong>Dr</strong>eip'unktohne<br />
EHR<br />
<strong>Dr</strong>ucksensor im <strong>Dr</strong>eip'unkt<br />
~ydrouliksystem mitEHR<br />
----,- ---- -- - -- -<br />
Kro f.lsensoren in beiden<br />
Hubormen "Gozin lo"<br />
Its Schlepper. (4 Schlopper, [2 Schlepper,<br />
n , 8 Messungen I Last) n , 8 Messungen I Last) n , 8 Messungen / Last)<br />
- -,<br />
JJX n<br />
.16 .-----~ +16<br />
+16<br />
kg kg kg<br />
I<br />
.12 .•12 -- - - .12+-·- - - --<br />
.8 +8<br />
i<br />
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Q> Q><br />
U. U.<br />
a<br />
~<br />
Q> a Q><br />
:; :;<br />
370 44.Jahrg . <strong>Landtechnik</strong> Sonde rhe ft<br />
Technik in <strong>der</strong> Pflanzenproduktion<br />
Von Manfred Estler<br />
ter und Silomais konnten in Zu sammenar<br />
unterschiedlichen Nutzung pflanzlicher Erbeit mit Ziichtern und Maschinenherstel<br />
lern entwickelt werden und haben verbrei<br />
teten Eingangin die Praxis gefunden. Dan e<br />
ben erfolgt eine verstarkte Zuwendung zur<br />
Mechanisierung des Anbaues und <strong>der</strong> Ernte<br />
<strong>von</strong> Heil- und Gewurzpflanzen .<br />
Forschungsarb eit en zur Technik im Mais sprunghafte Einfiihrung dieser Techniken<br />
anbau haben in Weihenstephan eine alte<br />
Tradition und bilden seit Anfan g <strong>der</strong> 60er<br />
Jahre eine n <strong>der</strong> wichtigsten For schungsschwerpunkte<br />
im Bereich"Verfahrenstechnik<br />
<strong>der</strong> pflanzlichen Produktion" . In nahezu<br />
in <strong>der</strong> breiten Praxis.<br />
H eute stehen Forschungsarbeiten im Vor<strong>der</strong><br />
grund, die ausgehend <strong>von</strong> den bisherigen<br />
wichtigen For<strong>der</strong>ungen neu e Losungsansatze<br />
fur eine Reduzierung <strong>von</strong> Bodenbelastung<br />
allen Verfahrens-Teilbereichen wurden<br />
und -verdichtung, Vermin<strong>der</strong>ung<br />
richtungsweisend e Arbeiten durchgefuhrt,<br />
neue Verfah ren zur Praxisreife entwickelt<br />
und in umfan greichen Forschungsarb eiten<br />
technisch-kon struktive Grunddaten sowie<br />
verfahrenstechn ische Kennwerte erarbeitet.<br />
Beson<strong>der</strong> s hervorzuheben sind Untersuchungen<br />
und verfahrenstechnische Weiterentwicklungen<br />
<strong>von</strong> Estler, Grimm, Pfahler<br />
und Ringel<br />
zur Komerrnaisernte im Pfluckdruschverfahren<br />
einschliefllich Strohzerklein e<br />
rung<br />
an Einzelkorn-S arnaschinen, die mallgeblich<br />
de s Fahrverkehrs sowie die Optimierung<br />
<strong>der</strong> Te chn ik und Arbeitsverfahr en bei Bodenbearb<br />
eitung und Feldbestel1ung <strong>zum</strong><br />
Ziel haben. Ebenso wichti g sind Arbeiten<br />
zu einer raschen und informativ en Erfassung<br />
und Darstellung <strong>von</strong> bod enspezifischen<br />
Kenndaten. Beson<strong>der</strong>s zu erwahnen<br />
sind zukunftsweisende Entwicklungen zur<br />
mech anischen Bodenprobennahme und zur<br />
Ermittlung <strong>der</strong> Lagerungsdichte des Boden<br />
s.<br />
Gerate- und verfahrenstechnische Untersuchungen<br />
zur Lagerung, Aufbereitung und<br />
zur Einfuhrung <strong>der</strong> kalibrie<br />
rungsunempfindlichen Sasysterne beigetragen<br />
haben<br />
bei erosi on smin<strong>der</strong>nden, bod enstrukturschonenden<br />
Bestellverfahren (vor altern<br />
de r Mulchsaat ) und zur mech anischen,<br />
den Aufwand an chemiscben<br />
Wirkstoffen reduzierenden Unkrautbekampfung<br />
zeugnisse stellen ebenfal1s ein en traditi onellen<br />
Schwerpunkt <strong>der</strong> angewandten Forschung<br />
in Weihenstephan da r. Str ehler erarb<br />
eitete in umfangreichen Untersuchungen<br />
die Grundlagen einer leistun gsfahigen<br />
und schonend en Trocknung<strong>von</strong> hochfeuchten<br />
Maisk ornern, entwickelte geeignete<br />
Trocknungsanl agen (etwa Wagentrockzeugnisse<br />
bei Ernte, Aufbereitung, Konservierung<br />
und Verfutterung <strong>von</strong> Kolbenscbroten,<br />
insbeson<strong>der</strong>e <strong>von</strong> Co rn-Cob-Mix und<br />
Lies chkolbenschrot<br />
zur Bew altigung <strong>der</strong> Nachernte-Arbeiten,<br />
vor al1em <strong>der</strong> Strohzerkleinerung<br />
und Maisstrohsili erung.<br />
Der Sektor gezielte, schlagkraftige, kostengunstige<br />
nung) und untersuchte mo<strong>der</strong>ne Losungen<br />
zur K6rnerfruchtlagerung und -f6r<strong>der</strong>ung.<br />
Heute gewinnt die Produktion <strong>von</strong> Pflanzen<br />
als Rohstoffb asis und Energietrager erheblich<br />
an Bedeutung. Bei den Forschungsarbeiten<br />
stehen technische Fragen <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />
Produktion <strong>von</strong> Energiepflanzen (<strong>zum</strong> Beispiel<br />
Massengetreide mit Korn und Stroh,<br />
und schon ende Bodenbearbeitung Schilfarten, Gr aser und Material aus<br />
bildete einen weit eren wichtigen Arbeitsbereich<br />
Schnellwuchs-Holzplantagen ) bis hin zur<br />
. In mehreren , aufeinan<strong>der</strong> aufbau en<br />
den Arbeiten <strong>von</strong> beispi elsweise Knittel ,<br />
Zeltner und Schonh arnmer wurden die bodenphysikalischen<br />
, maschinen- und verfahrenstechnischen<br />
Grundlagen einer mod ernen<br />
Bodenbearbeitung bis hin zur Minimalbestelltechnik<br />
unter bevorzu gter Verwendung<br />
zapfwel1engetri eb ener Bod enbearbeitungsgerate<br />
e rarbeitet. Die se A rbeit en<br />
schufen eine wesentliche Basis fur die<br />
energetischen Umsetzung im Vor<strong>der</strong>grund .<br />
Mit diesen Pflanzen arten lassen sich En er<br />
giewerte/ha und Jahr erreichen, die einem<br />
Gegenwert <strong>von</strong> 4000 bis 10 000 101 entspre<br />
chen.<br />
Einen weiteren wichtigen Schwerpunkt<br />
stellt die energetische Nutzung <strong>von</strong> Pflan<br />
zenol (vorwiegend Ra ps) und <strong>von</strong> Zucker<br />
hirse dar. Untersucht werd en Produktion,<br />
Abprefsmethoden, Lagerfahigkeit, Verhal<br />
ten als Kraftstoff in verschiedenen Aufbe<br />
reitungsformen, daneben werden Motoren<br />
test s mit unterschiedlichen Motorbaufor<br />
men durchgefiihrt.<br />
Die Entwicklung <strong>von</strong> Geraten und Maschi<br />
nen ftir die Mechanisierung des Feldversuchswesens<br />
hat zu intern ational anerkann<br />
ten Erfolgen gefiihrt. Neue Parzellensage<br />
rate sowie ParzellenvolJernt er fur Grunfut<br />
Einen letzten Schwerpunkt bildet seit Jah <br />
ren die Technik im Gartenbau. Hier sind<br />
sowohl grundlegende als auch entwick<br />
lungstechnische Arbeiten <strong>von</strong> Kromer,<br />
KJeisinger und Labowsky hervorzuheben,<br />
die sich in <strong>der</strong> Hauptsacbe im Feldgernuse<br />
bau verdi entgemachthaben. WichtigeTeil<br />
gebiete waren die Erntetechnik bei Einlege<br />
gurken , die Folienlegetechnik und die Wur <br />
zelgemiiseernte. Neue Arbeiten befassen<br />
sich mit An zuchtverfahr en <strong>von</strong> Gernuse<br />
jungpflanzen und mit <strong>der</strong> Pflanztechnik.<br />
Fortsetaung <strong>von</strong> Seite 369<br />
[5J Spinnle r, R.: Untersuchun ge n tiber Wiegembglichkeiten<br />
in de r Schleppe rdr eipunkthydr aul ik.<br />
Dipl orn arbeit , In st itut fur Landt echni k, Fre ising<br />
Weihen stephan, 1987<br />
[6) A uernha mmer , H. , M . De mmel und H. Sta nzel :<br />
Wiegem oglichk eit en in de r Schlepperdre ipunkthy·<br />
dra ulik . Landtecbn ik 43 (1988), H . 10, S. 414 - 418<br />
[7] A uernh amrner, H . , H . Stanzel und M. Demmel :<br />
Praxisversuche mit dr ei W iegeeinrichtungen in <strong>der</strong><br />
Schle pperd reipunkth ydra ulik. Be richt Institut fiir<br />
<strong>Landtechnik</strong>, Frcising-W eih enstephan , 1988<br />
[8] Dem mel , M., T. Muhr und H. A ue rn hammer:<br />
Untersuch unge n <strong>zum</strong> Ein sat z vo n Radar- un d Ultrascha<br />
llsenso re n zur beruhru ngslose n Weg- und Geschwindigkeitserrniu<br />
lung in <strong>der</strong> Lan dwirtschaft. Bericht<br />
Institut fur <strong>Landtechnik</strong> , Freising-Weihensteph<br />
an , 1989<br />
[9] Mu hr ,T.: Vergleich vo n be riih ru ngslos arbeitenden<br />
Geschwindigkeitsse nso ren fur die Landwirtschaft.<br />
Dipl ornarb eit , Institut fu r <strong>Landtechnik</strong>, Freising<br />
Weih en stephan, 1989<br />
Maisanbau und -ernte gehoren seit jeher zu den Weihenslephaner Forschungsbereichen.
44.Jahrg.<br />
<strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
371<br />
Bodenbearbeitungs- und Bestelltechnik<br />
bei .veran<strong>der</strong>ten Rahmenbedingungen<br />
Von Manfred Estler*)<br />
Veran<strong>der</strong>t e Rahmenbedingungen in wichtigen Bereichen <strong>der</strong> Pflanzenproduktion<br />
haben bewirkt , daB Verfahren und technische Losungen fur einen integrierten<br />
Pflan zenbau intensiv diskutiert und neue Ansatze erarb eitet werd en. Die Technik<br />
fur Bodenb earbeitung und Bestellung kann dabei nicht isoliert betrachtet werden,<br />
son<strong>der</strong>n ist auf flankiere nde MaBnahmen aus an<strong>der</strong>en Bereichen angewiesen, wenn<br />
die angestrebten Z iele sicher und nachhaltig erreicht werden sollen.<br />
Changed genera l conditio ns in important sections of plant production have caused<br />
procedures and technical solutions for integrated plant production to be discussed<br />
intensively and new approaches worked out. Tillage and planting technologycannot<br />
be rega rded as sepa rate procedures, but as supporting measures to mak e the goals<br />
strived for safe and lasting.<br />
Di e Fr agen , welches ist die richt ige Fo rm<br />
<strong>der</strong> Bod en bewirtschaftun g, mit welcher<br />
Ger atetechnik kan n eine mo<strong>der</strong>ne Bodenbearbeitung<br />
und Feldbestellung durchgefuhrt<br />
werd en , welc he A uswir kungen verursachen<br />
mo<strong>der</strong>ne Bod enbewi rtschaftungssysterne,<br />
werden <strong>der</strong>zeit sehr inten siv und oft<br />
auch kontrar diskutiert. D aB hier zu keine<br />
einheitliche Meinung vo rliegt, hat verschiedene<br />
Ursachen:<br />
Dassehr unter schiedl iche Ange bot geratetechnisch<br />
er Losungen.<br />
Die Au swirkungen aufBod en , Pflanz enwachstum<br />
und Ertrag sind oftma ls nicht<br />
od er nur un zur eichend bekannt.<br />
Der Vergleich <strong>von</strong> Au fwand und Erfolg<br />
ist wege n fehl en<strong>der</strong> D at en oft nicht moglich<br />
.<br />
('<br />
Di e <strong>der</strong>zeitige agra rpo litische und betr<br />
ieb swirt schaftli che Situa tio n veranl aBt<br />
viele Betrieb e, neu e Bod enbewirtschaftungsverfahren<br />
un d da mit verbundene<br />
Maschineninvestiti on en zuruck ha ltend<br />
zu beurteilen .<br />
Die Betrieb e mussen da mit rechnen, daB<br />
<strong>der</strong> Ubergan g auf ein neues Bodenbewirtschaftungssystem<br />
verande rte MaBnahmen<br />
in allen Bereichen <strong>der</strong> G esamt<br />
Produktion erfor<strong>der</strong>t.<br />
Die Aufgaben und Ziele <strong>der</strong> Bod enbearbeitung<br />
und Fel db estellung hab en sich in den<br />
letzten Jahren nicht gru ndlege nd gea nde rt ,<br />
abererhebli eh erwei tert. In einermo<strong>der</strong>nen<br />
Bodenbewirtsch aftung mu B ve rsucht werden<br />
, aIle ac ke r- und pflan zenbauli chen<br />
MaBnahmen , die Nahrstoffversorgun g, den<br />
Pflanz en schu tz und den E insatz <strong>der</strong> Technik<br />
, abe r auch die oko no misc he n Au swirkungen<br />
im Sinn e eines "integ rie rte n Pflanzenbaues"<br />
sorgfaltig aufeina n<strong>der</strong> abzustimmen.<br />
Mehr denn je kommt es dab ei darauf<br />
an, Verfahren anzuwe nden, die optimal auf<br />
Standort und Frucht art abgestimmt sind<br />
und auch die Erhaltung <strong>der</strong> Umwelt berucksiehtigen.<br />
Aus dem Jahre 1950 sta mmt ein Aussprueh<br />
<strong>von</strong> Herrn <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. R om er : .Bearbeite den<br />
Boden nicht nur im SchweiBe des An gesiehts,<br />
son<strong>der</strong>n mit neu en Gedanken " . Di e<br />
ses Motto ist heute noch o<strong>der</strong> wied er hochaktuell.<br />
Denn <strong>der</strong> U be rga ng auf neu e Formen<br />
und Techniken <strong>der</strong> Bod cnbewirt schaf<br />
*) <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. Man fred E stler betreut am<br />
Institut fur Landteehnik de r <strong>TUM</strong> Weihen<br />
stephan den Bereich "Pflanz liche<br />
Produktion " .<br />
tun g erforde rt auch eine entsprechende<br />
gedankliche Au seinan <strong>der</strong>setzung mit den<br />
sieh an<strong>der</strong>nden Situ at ion en im landwirtschaftlichen<br />
Betrieb .<br />
Uberblick fiber aktuelle<br />
Bodenbewirtschaftungssysteme<br />
In <strong>der</strong> Vergang enheit war eine oft verwirrende<br />
Vielfalt <strong>von</strong> Bezeichnungen fur die<br />
verschiedenen Bod en bewirtschaftungssysterne<br />
zu ver zeiehnen. Ein Ex pe rtengremium<br />
hat vor kurzem einen neu en G lie<strong>der</strong>un<br />
gsvorschl ag erarbeitet, <strong>der</strong> am Beispiel<br />
de s Getreide ba ues die A rbeitsab schnitte<br />
und den Abl au f <strong>der</strong> Arbeitsvorgange fur die<br />
drei zentralen Bod enbewirtsch aftungssyste<br />
rne enthalt.<br />
Au sschlaggeb end ist dab ei, daB <strong>der</strong> land <br />
wirt seh aftli che Betrieb in <strong>der</strong> Regel nieht<br />
permament nach eine m dieser Syste me<br />
wirtschaft et , son<strong>der</strong>n je nach Fruchtart und<br />
Standort wahlweise konvention ell o<strong>der</strong><br />
konservierend arbeite t.<br />
Beim konventionellen Bodenbearbeitungssystem<br />
handeltes sich urn eine bek annte und<br />
seit langem eingefiihrte T echnik . Di e Wirkung<br />
auf Boden und Pflanzenwaehstum ist<br />
infolge des langj ahrigen E insatzes ziemlieh<br />
genau abzuschat zen . Es bes te ht je doc h ein<br />
Wichlige acker- und pflanzenbauliche<br />
Zielsetzungen<br />
• Aufrechlerhallen einer gulen Bodenstruktur<br />
• Vermeiden yon Bodenverdichtungen<br />
• Erhohen <strong>der</strong> Boden - Tragfohigkeit<br />
• wurzel- und pflanzengerechte Bodenbearbeilung<br />
• oplimale Entwicklungsbedingungen<br />
die Kulturpflanzen<br />
• Bodenbearbeitung <strong>zum</strong> gun s~gslen<br />
• Verhin<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Bodenerosion<br />
• energiebewull1e Bodenbearbeilung<br />
fur<br />
Iiniegrierler pflanzenbau I<br />
Zeilpunkl<br />
deutlicher Trend, neu e ode r weiter entwikkelte<br />
Techniken kon segu ent einzusetzen.<br />
Ein typi sches Bei spiel hierfiir ste llt die Verwendung<br />
<strong>von</strong> Pfliigen mit variabler A rbeitsbreite<br />
dar. Mit dem Einsatz dieser neu en<br />
Pflugbau formen sollen erhe bliche Vo rteile<br />
und erweiterte E insatzmoglich keiten erreieht<br />
we rde n : etwa valles und gleic hmaliiges<br />
A uslaste n <strong>der</strong> Schlep pe rmo to rleis tung<br />
bei wee hse lnden Ei nsa tzbedingunge n; exaktes<br />
Ei nste llen des erfor de rliche n T iefen -:<br />
Breiten -Ve rha ltnisses und da mit Beeinflussun<br />
g des Arbeit seffektes; A npassen <strong>der</strong><br />
Furehenbreit e an die Schlepper-R eifenbreite<br />
; Zeitein sparung beim Auspfliigen<br />
unregelmabi g geformter Feld er ; Verringerung<br />
<strong>der</strong> Transportbreit e bei vielscha rigen<br />
Pflugen.<br />
Innerhalb des konvention ellen Bod enbearbeitungssystemes<br />
bes te ht <strong>der</strong>zeit ein deutlicherTrend<br />
<strong>zum</strong> Uber gang vo n getrennt und<br />
einzeln abl aufenden Arbeitsgan gen zu einer<br />
konseguenten Zusammen fassun g <strong>von</strong><br />
Arbeitsgangen in Kom binat ion smaschinen.<br />
Dadureh soll eine generelle Reduzierung<br />
des Au fwandes erreicht werden . Das<br />
Zusammen fassen alle r Ar beitsgan ge fur<br />
Grundbod enbearbeitung, Saatbett be re i<br />
tun g und Sa at in eine r kombinier ten Maschine<br />
ist nu r auf leicht en Boden moglich<br />
und bleibt dah er auf Ei nze lfa lle beschrankt.<br />
Ein aktueUes Verfahren: Konservierende<br />
Bodenbearbeitung<br />
Dieses Verfahren ist im weseritlichen durch<br />
zwei Grundgedanken gekennzeichnet : Die<br />
Pflanzenreststoffe <strong>von</strong> Vor- und Zwi schenfriiehten<br />
verbleiben nah e o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Bodenoberflache.<br />
D an eb en soll die iibliche ,<br />
oft sehr hohe Bodenbear be itu ngsinten sitat<br />
reduziert werden, wobei gegebe ne nfalls eine<br />
Lockerung mit nieht wendenden Geraten<br />
erfolgt.<br />
Ansalze fUr Landlechnik<br />
• Umsetzungsgerechtes Einarbeiten <strong>von</strong><br />
Ernteruckstcnden<br />
• Anwendung bodenschonen<strong>der</strong> Techniken und<br />
Produktionssysteme<br />
• Vermeiden <strong>von</strong> Uberlockerung<br />
• Reduzieren des Bearbeitungsaufwandes auf<br />
das oplimale Man<br />
• gezielte Bodenbearbeilung und funktionssichere<br />
5aallechnik<br />
• hohe 5chlagkrall und Gerolekombinalion<br />
• erosionsmin<strong>der</strong>nde Beslellverfahren<br />
Iz.B Mulchsaatl<br />
• Anwendung <strong>von</strong> Techniken und Produktionsverfahren<br />
mil geringem Energieaufwand<br />
Abb. 1: Wichtige acker- und pflanzenbauliche Zielsetzungen im integrierten Pflanzenbau sowie A nsiitze<br />
fur die <strong>Landtechnik</strong>
________ 372 _______ Pflanzliche Produktion 44. Jahrg. ---=-- <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong> _<br />
Bodenbearbeitu~g.ssystem<br />
--<br />
Arbeitsabschnitte<br />
Ilrund bodenbearbeit ung 5aatbettbereitung Snat<br />
m~<br />
~ ~<br />
m<br />
Bodenbearbe~ung_ ~ o<strong>der</strong><br />
Konventionelle<br />
mit Pflug<br />
olle Zw -Eggen<br />
Konservierende ~~<br />
i 00<br />
Bod enhearbeitung_<br />
~<br />
Bodenfriise<br />
~ Rotoregge<br />
Ablauf<br />
<strong>der</strong>Arbeltsqonqs<br />
getrennt<br />
reduziert<br />
Saatbe llbereilung u.<br />
Saal zusammengelaflt<br />
aile Arbeilsgiinge<br />
~];~ ~sYe~ ZU sammengefant<br />
ROII-~<br />
J~ o<strong>der</strong> . . . getrennt<br />
~ ~ aile Zw- Eggen Sdleibenscl1are<br />
~~<br />
ohne Pflug<br />
f<br />
Bodenfriise<br />
~ o<strong>der</strong><br />
mil Schiil-, ~<br />
v.a.Rotoregge . , Zw-Egge<br />
Kurz-o<strong>der</strong><br />
Schichlen<br />
grubber<br />
~ ~<br />
reduziert<br />
Saalbell bereilung u.<br />
Saat zusammengefalll<br />
aile Arbeitsgang e<br />
zusammengefaf3t<br />
ohne Grun dbadenbearbeilung,<br />
Saatbeltbereilung u. Saal<br />
ohne Grubber<br />
~ . zusammengefar3t<br />
' a ' ~<br />
~<br />
Ohne<br />
An legen <strong>von</strong><br />
Bo den bearbeit ung. -- -- .liffij Sdschlltzen<br />
Direklsoat<br />
Abb. 2: Ubersicht uber die Bodenbearbeitungssysteme<br />
Daraus ergibt sich f6lgende Zielsetzung fur<br />
dieses Verfahren:<br />
Erhalten o<strong>der</strong> Schaffen eines stabilen,<br />
gut befahrbaren Bodengefiiges durch<br />
tangere Bodenruhe<br />
Ausnutzen <strong>der</strong> bodeneigenen Krafte<br />
und Wirkmechanismen, die Technik soli<br />
nur unterstiitzend wirksam sein<br />
Durch die auf <strong>der</strong> Bodenoberflache liegenden<br />
o<strong>der</strong> nur in einem umsetzungsaktiven<br />
Horizont flach eingemischten<br />
Pflanzenreste soli <strong>der</strong>en strukturverbessernde<br />
und bodenschutzende Wirkung<br />
voll ausgenutzt werden<br />
Moglichst ganzjahrige Bodenbedeckung<br />
tiber einem intakten Bodengefiige als<br />
vorbeugen<strong>der</strong> Bodenschutz<br />
Konsequentes Vermeiden einer Oberlockerung<br />
des Bodens.<br />
Fur eine konservierende Bodenbearbeitung<br />
bei Flachenkulturen (beispielsweise<br />
Getreide) werden unterschiedliche Geratetechniken<br />
angeboten , je nach dem , ob die<br />
Bearbeitung in getrennten Arbeitsgangen<br />
o<strong>der</strong> mit einer kombinierten Maschine vorgenommen<br />
wird. Bei <strong>der</strong> Losung mit getrennten<br />
Arbeitsgangen erfolgt die grobe<br />
Lockerung des Bodens mit Pfluggrubber,<br />
Schalgrubber, Flugelschargrubber o<strong>der</strong> Parapflug,<br />
die Nachbearbeitung iibernehmen<br />
Zapfwellengerate, vorwiegend mit rotierenden<br />
Arbeitswerkzeugen.<br />
Bei den kombinierten Geraten ist zwischen<br />
zwei Bauformen zu unterscheiden, In <strong>der</strong><br />
"aufgel6sten Bauweise" sind die Einzclgerate<br />
in genormten <strong>Dr</strong>eipunkt-Anschlussen<br />
und Riittelgrubber, jeweils in Kombination<br />
mit Zapfwelleneggen. Bei den .Kompaktgeraten"<br />
sind die Lockerungszinken meist<br />
direkt am Grundrahmen des Zapfwellengerates<br />
angelenkt. Als bevorzugte Kombinationen<br />
sind Zinkenrotoren o<strong>der</strong> Bodenfrasen<br />
jeweils in Kombination mit Lockerungsscharen<br />
anzuseben, wobei zwischen verschiedenen<br />
Scharformen gewahlt werden<br />
kann und teilweise auch Wechselschare zur<br />
Verfiigung stehen.<br />
Sommer <br />
lurche<br />
a<strong>der</strong><br />
finsatz<br />
Inach Bedarll<br />
Yorwiegend<br />
abfrierende<br />
Ichemische<br />
Ablotung<br />
nichl<br />
erlor<strong>der</strong>lichl<br />
Pflanzen<br />
mulch<br />
Grundbodenbearbeilung<br />
ZwischenfrOchle<br />
ptl"'l-<br />
Grubbero<strong>der</strong><br />
Slrohresle<br />
Wenn ausreichend hohe Schleppermotor<br />
und Hubleistungen zur Verfiigung stehen,<br />
bietet sich <strong>der</strong> zusatzliche An- o<strong>der</strong> Aufbau<br />
einer <strong>Dr</strong>illmaschine an.<br />
Zielvorstellung sollte sein, aus einer relativ<br />
spars amen geratetechnischen Grundaus<br />
stattung moglichst viele Geratekombinatio<br />
nen mit speziellen Bearbeitungseffekten<br />
zusammenstellen zu konnen.<br />
Das Belassen <strong>der</strong> Pflanzenreste an <strong>der</strong> Bo<br />
denoberflache o<strong>der</strong> das relativ flache Ein-<br />
<strong>der</strong> Gelreide-<br />
Mulchsaat bei Zuckerruben<br />
Verlahren<br />
Geriitetechnik<br />
Mulchsaal ganzllachig 9ttTt Mt•<br />
~.,•..<br />
Ath.ils.9d"~<br />
. , :, ).dlllGsc.Nnt<br />
!!ill.<br />
mil gezogenen<br />
Saotbett<br />
o<strong>der</strong><br />
@<br />
bereilung ZW-Geralen<br />
Mulchsool<br />
ohne<br />
Anlegen <strong>von</strong><br />
Saalslrei!en<br />
im Pllanzenmulch<br />
Saatbettbereilung<br />
FreitCiumen<br />
eines<br />
Saalslrei!ens<br />
SchlitzsaoI<br />
gekoppelt, sie konnen im Bedarfsfall auch vartruchl Punklsool<br />
getrennt o<strong>der</strong> in an<strong>der</strong>en Kombinationen<br />
eingesetzt werden. Als Vorwerkzeuge die<br />
nen vorwiegend Kurzgrubber, Paragrubber Abb. 3: Geriitetechnik fur die Mulchsaat <strong>von</strong> Zuckerruben<br />
~"...<br />
•••• SoallOsc.hint<br />
@<br />
. ....~, 1.8 Sl tllI ptl.sQg.,at<br />
44.Jahrg. <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
373<br />
mischen in die o bersten Bod en schichten hat<br />
gravierende Au swirkungen auf die Saattechnik.<br />
Ohne Zweifel ist <strong>der</strong> Pflu geinsatz<br />
auch heute noch desh alb so weit ve rbreite t,<br />
weil das tiefe Einbringen <strong>der</strong> Pflanzenreste<br />
eine n sto rungs fre ien E insat z <strong>der</strong> Gerate fur<br />
Saatbe ttbereitung und Aussaat gewahrleistet.<br />
Bei ko nservieren<strong>der</strong> Bod enbearbeitung<br />
zu Flac henkulture n ist es zwingend<br />
erfor<strong>der</strong>li ch , Sasyste rne und vor aI/em<br />
Sch arformen zu ve rwenden, die auch bei<br />
Vorhanden sein <strong>von</strong> Pflan zenresten eine<br />
ordnungsgern alse Ei nb ettung des Saatgutes<br />
in den Boden gew ahrleisten.<br />
Dies hat zu neuen Losun gen , nicht nur bei<br />
den Scharformen o<strong>der</strong> Abl agevorrichtungen<br />
(Rollsch are , mehrreihige Scharanordnung,<br />
Saatguteinl eitung in o<strong>der</strong> unter den<br />
abflief3enden Erdstrorn ) , so nde rn auch im<br />
Hinblick auf den technisch en Aufbau <strong>der</strong><br />
Sarnaschinen (bevorzug te Verwendung de s<br />
pneurnati schen Sapri nzips und vo n A ufbau<br />
Sarnaschinen) gefuhrt.<br />
Mulchsaat fiir Reihenfriichte<br />
Aufgrund <strong>der</strong> spezielle n pflan zenbauli chen<br />
und produktionstechnisch en Bedingungen<br />
ist bei R eih en fruchten die Bodenoberflache<br />
oftmals ub er langere Zeitsp annen hinweg<br />
schutzlos den Witt erungseinfliissen ausgesetzt.<br />
E s besteht daher eine erhohte Gefahr<br />
<strong>von</strong> Bodenstruktur- un d Feld aufgan gsp roblemen<br />
durch Verschlam rnung und Ve rkrustung<br />
<strong>der</strong> Bod enoberfl ach e, abe r auch vo n<br />
Bod en erosionen mit meist irrepar abl em<br />
Ve rlus t <strong>von</strong> wertvollem Ackerbod en .<br />
Die Mulchsaat ste llt ei nen wesentlichen<br />
Teilbereich und Baustein im Gesa mtkonzept<br />
einer "ko nservierende n Bodenbearbeitung"<br />
dar und ist geeigne t, die vorgenannten<br />
Probleme zu ve rme ide n .<br />
"Mulchsaat " be de ute t, daB als Pflanzenmulch<br />
entwed er die Pflanzenreste <strong>der</strong> (Getreide-)<br />
Vorfrucht auf dem Feld belassen<br />
o<strong>der</strong> ein gezielter Anbau <strong>von</strong> abfrie renden<br />
o<strong>der</strong> winterharten Zwischenfriichten<br />
durchgefuhrt wird . Durch diese Pflanzenmulchdecke<br />
erfolgt im dar auffolgenden<br />
Friihjahr die Aussaat <strong>der</strong> Reihen friichte .<br />
Fur die Mulchsaat be i de n verschiedenen<br />
Reihenfriicht en stehe n be rei ts mehrer e praxiserprobte<br />
G erat elosun gen mit unterschiedliche<br />
r technisch-kon struktive r Au s<br />
stattung zur Ve rfiigung . Prinzipi ell ist zu<br />
unterscheiden zwische n<br />
- Mulchsaat mit Saatbettber eitu ng<br />
- Mulchsaat ohne Saatbett be rei tung .<br />
Bei de r Mul chsaat mit Saatbettbereitung<br />
werden die Pfl an zenreststoffe vor ode r zugleich<br />
mit <strong>der</strong> Au ssaat de r Reihenfriichte<br />
f1ach eingearbeitet. D ie Vorteile dieses<br />
Verfahren s bestehen in einer besseren Boden<br />
e rwarmung und Abtrocknung im Saathori<br />
zont. A ul3erde m wird die Bodenkap illaritat<br />
unt erbrocheo und es erfo lgt bereits<br />
eine e rste mechan ische U nkrautbeka rnpfun<br />
g. Bei eine r Mu lch saat a/me Saatbettbereitung<br />
verbleiben dagegen die MulchpfJanzen<br />
auf <strong>der</strong> Bod en oberflach e, die Au ssaat<br />
<strong>der</strong> Reihenfriicht e erfolgt "dire kt " durch<br />
die Pflanzenmulchdecke ohne ganzflachige<br />
Saatbettbereitung. D iese Methode gewahrleistetdie<br />
meisten Vo rtei le hinsichtlich Aufbau<br />
und Stabilisierun g de r Bod en struktur,<br />
Schutz gegen Wasser- und Win<strong>der</strong>osion<br />
sowie Vermeiden <strong>von</strong> Verdich tu ngen beim<br />
Befahren <strong>der</strong> Feld e r.<br />
Die fur die Aussaat vo n Eng-Reih enfriichten<br />
(etwa Zuckerr iiben) o<strong>der</strong> Weit-Reih enfruchten<br />
(Ma is, So nn e nblumen) angebotene<br />
Geratetechnik ist sche ma tisch in den<br />
folgenden D ar stellungen zusamme nges te llt<br />
(A bb. 3 und 4).<br />
Aufgrund <strong>der</strong> vorliege nde n E rfa hru nge n<br />
lal3tsich eine Zuordnung <strong>der</strong> verschie denen<br />
Saat verfahren und Geratel osungen zu speziellen<br />
Stando rtbe di ngu ngen vornehmen.<br />
Eine Mulch saat mitga nzflac higer ode r streifenforrniger<br />
Saat bettbereitun g ist beson<strong>der</strong>s<br />
geeign et fur schwer bearbeitbare, langsam<br />
erwarrnbar e und dicht lagernde o<strong>der</strong><br />
durch das Befahren ve rdichtete Bo den . Sie<br />
eignen sich auf3erdem fur Flach en mit sehr<br />
Der Garant:einfach besser!<br />
Garant fUrsaubere Aufnahme<br />
Mit verwindungsweicher Pick-up,<br />
Aufnahmebreite 1650 mm, Zinken<br />
abstand 55 mrn, sc hlepperhydrauli<br />
sc hes Ausheben ube r2 Hydraulikzy<br />
lin<strong>der</strong>, Aus- und Einschaltaulomatik<br />
fUr Pick-up und Ladeaggregal.<br />
Garant fUroptimale Futterscho<br />
nung und enormen Ladeschwung<br />
Vorbildliche Futte rschonung ahnlich<br />
wie beim Rechen kette nfbr<strong>der</strong>e r<br />
Extrem flachliegende, super<br />
stabile Kurvenscheibe mit nach<br />
laufenden Steuerhebeln, 3 bzw.<br />
4 ungeteilte Fbr<strong>der</strong>schwingen fur<br />
hohe Ladeleistung .<br />
Garant fiir den exakten Schnitt<br />
Bis zu 33 Messer auf zwei Ebenen<br />
(17 oben, 16 unten), zentral ein- und<br />
ausschwenkbare Schneidwerke<br />
ab LW430 a.W. auch hydraulisch.<br />
Garant fiir die bequeme<br />
Messervorwahl<br />
Ruck-zuck-Einstellung <strong>der</strong> Sch nittlange<br />
durch bequeme Messervorwahl<br />
mitSchwenkhebel: 0-5/17 /211<br />
33 Messer. Schnittlanqen 2301761<br />
38 mm. Jedes Messer laBt sich zu<br />
satzlich einzeln und ohne Werkzeug<br />
auswechse ln.<br />
Garant fUrhohere Sicherheit<br />
Noch zuverlassiqe r sc hutzt die neue<br />
patentierte Trimatic-Einzelmesserab<br />
sicherung. Die Messer werden<br />
selbsttatig zuruckqestellt.<br />
Garant fiir eine bequemere<br />
Wartung<br />
Kom plettausfahrbares Schneidwerk:<br />
durch SchnellverschluB und ein<br />
stec kbare Traqra<strong>der</strong>, Automatische<br />
Kratzbode nspannvorrichtung.<br />
Garant mit funktionssicherer<br />
Bordhydraulik<br />
Eine eigene Bordhydraulik steuert<br />
den hydraulischen Kratzbode nan<br />
trieb (LW430 und 435 auf Wunsch,<br />
LW 435 G Garant serienm.). Vorteil:<br />
unabhanqiq <strong>von</strong> de r Schlepperhy<br />
draulik, keine Verschmutzungs- o<strong>der</strong><br />
Olmengenpro ble me, Bedienu ng<br />
uber elektrohydraulisches Schaltpull.<br />
1 Bequeme Messervorwahl mil Schwenkhebel<br />
2 Komplell austabrbares Schne idwerk<br />
; K~rl ~hg~ l e 8. S0I1ge, M~sch lne~fabr l k + E isE~ n g i eB,ere i<br />
i Gll1bl;llkCo;, .8870 GOnzburg, Tel.08221 /93~ 0 0
374 Pflanzliche Produktion 44. Jahrg. <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
--------------------- ---------------''--------------<br />
ohne<br />
Grundbodenbearbeitung<br />
Grundbodenbearbeilung<br />
furche<br />
o<strong>der</strong><br />
einsat2<br />
Inach<br />
Bedarfl<br />
erf.r<strong>der</strong>lichl<br />
pflug-<br />
Sommer-<br />
Grubber<br />
abfrierende<br />
frOchle<br />
o<strong>der</strong><br />
winterharte<br />
frOchle<br />
lchemische<br />
Abtiitung<br />
vor <strong>der</strong> Soot<br />
Mulchsaat<br />
mit<br />
Sa;;H,eltbereitung<br />
Pflanzenmulch<br />
Zwischen-<br />
Zwischen<br />
o<strong>der</strong><br />
Pflanzenreste<br />
<strong>der</strong> Vorfrucht<br />
Mulch<br />
saat<br />
mit<br />
Saathelt<br />
bereitung<br />
MulchsClClt bei MClis<br />
Ver ahren<br />
ganzfliichig<br />
mit<br />
rotierenden<br />
ZW-Geriilen<br />
Streifenformig<br />
mit<br />
Streifentrase<br />
o<strong>der</strong> Zinkenrotor<br />
Eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung kommt dabei<br />
den Wechselwirkungen zwischen Fahrzeuggesamtmasse<br />
und Reifen-Kontaktflache zu.<br />
Eine Betrachtung zur spezifischenKontakt<br />
Flachenbelastung (kg zulassiges Gesamtgewicht<br />
je ern' Reifenkontaktflache) bei aus<br />
gewahlten Fahrzeugen (Abb. 5) lal3terkennen,<br />
dal3 bei Schleppern, selbstfahrenden<br />
Feldhackslern und sechsreihigen selbstfahrenden<br />
Zuckerruben-Kopfrodebunkern eine<br />
relativ niedrige Kontakt-Flachenbela<br />
stungvorliegt. Dagegen sind bei Transportfahrzeugen,<br />
vor allern, wenn sie eine hohe<br />
Nutzlast aufweisen, aber mit kleindimen<br />
sionierter Bereifung ausgestattet sind, we<br />
Mulchsaat sentlich ungiinstigere Werte zu ver<br />
Schlitz sect<br />
zeichnen.<br />
ohne<br />
Saatheft-'<br />
bereilung<br />
ganzfliichig<br />
mit Breitsaat<br />
Bodenfriise<br />
Punktsont<br />
Abb. 4: Geratetechnik fur die Mulehsaat <strong>von</strong> Mais<br />
~tUMtl<br />
ArbtitsgGnqe<br />
Aro-its9Qng·<br />
kOlllbinl.rl<br />
Wesentliche Ansatzpunkte <strong>zum</strong> Verhin<br />
<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> <strong>zum</strong>indest Reduzieren <strong>von</strong> Bo<br />
denverdichtungen sind in verschiedenen<br />
Bereichen zu erkennen. Aus ackerbaulicher<br />
Sicht sollten aile Mal3nahmen genutzt<br />
werden, mit denen eine Stabilisierung <strong>der</strong><br />
Bodenstruktur und -tragfahigkeit erreicht<br />
werden kann (etwa das Vermeiden <strong>der</strong><br />
Uberlockerung des Bodens, Unterstiitzen<br />
<strong>der</strong> Gefugestabilitat durch Einbringen <strong>von</strong><br />
Pflanzenresten, For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Durchwurmassigem<br />
Zwischenfruchtaufwuchs, weni Prozesse. auf Pflanzenwachstum und Ern zelung und des Bedeckungsgrades). Bei den<br />
ger erosionsgefahrdete Lagen, Standorte, teertrag zu befurchten. Hinzu kommen ver gerate- und verfahrenstechnischen Mal3<br />
aufdenen das Stabilisieren <strong>der</strong> Bodenstruk fahrenstechnische Nachteile: Anstieg des nahmen ist neben einer sinnvollen Reitentur<br />
vorrangig ist, sowie fur verunkrautete Zugkraftbedarfes, <strong>der</strong> Schlepperrnotorlei auswahl, dem Fahren auf <strong>der</strong> Bodenober<br />
Fel<strong>der</strong>. Dagegen hat die Mulchsaat ohne stung, des Arbeitszeitbedarfes sowie <strong>der</strong> flache bei <strong>der</strong> Grundbodenbearbeitung und<br />
Saatbettbereitung einen bevorzugten An Kosten <strong>der</strong> Arbeitserledigung. <strong>der</strong> gezieIten Verwendung <strong>von</strong> Geratekom-<br />
wendungsbereich bei giinstigem Zustand<br />
des Bodens im Saathorizont, briichigem,<br />
gut abgetrocknetem Pflanzenmulch, spuren-<br />
und verdichtungsfreier Bodenoberflache<br />
und in beson<strong>der</strong>s erosionsgefahrdeten<br />
Lagen.<br />
Schonende Bodenbewirtschaftung<br />
Auftretende Bodenstrukturprobleme haben<br />
in <strong>der</strong> Regel ihre Ursache in einer zu<br />
hohen Intensitat <strong>der</strong> Bodenbearbeitungsmal3nahmen<br />
sowie in dem umfangreichen<br />
Fahrverkehr innerhalb <strong>der</strong> verschiedenen<br />
Produktionssysteme. Durch Belastung, Beanspruchung<br />
und Verdichtung werden Veran<strong>der</strong>ungen<br />
im Bodengefiige hervorgerufen,<br />
insbeson<strong>der</strong>e hinsichtlich des Gesarntporenvolumens<br />
und des Anteils an Grobund<br />
Feinporen. Wenn das fiir den jeweiligen<br />
Bodentyp optimale Porenvolumen und<br />
-verhaltnis gestort wird, sind gravierende<br />
negative Auswirkungen auf das Bodengefuge.<br />
das Ablaufen <strong>der</strong> bodenbiologischen<br />
8 T- - -<br />
VERBESSERTE UMWANDLUNG VON<br />
SCHLEPPER-MOTORLEISTUNG IN<br />
GER~TE-NUTZLEISTUNG<br />
- Verwenden <strong>von</strong> ZW-getri ebenen<br />
Geraten<br />
- konsequenter Al l radantr ieb ,<br />
auch bei SF-Erntemasch inen<br />
ERHOHEN DER TR'AGF~H IGKE IT<br />
DES BOD~NS<br />
- Befahren <strong>der</strong> Fel<strong>der</strong> be i<br />
trockenem Bodenzustand<br />
- Verringern <strong>der</strong> Bearbei tungsintensitat<br />
- Stabil is ieren <strong>der</strong> Bodenstruktur<br />
BODENSCHONENDE<br />
- Fahren auf fester Bodenoberflache<br />
BEWIRTSCHAFTUNGS<br />
VERFAHREN<br />
- Mulchsaatverfahren und Beetkultur<br />
Abb. 6: Moglichkeiten einer bodensehonen<strong>der</strong>en Bewirtschaftung<br />
,ZIO<br />
~<br />
en kgltm 2<br />
binationen vor allem auf ein generelles<br />
c::<br />
Verringern des Fahrverkehrs hinzuweisen.<br />
::><br />
Aul3erdem soliten die erfor<strong>der</strong>lichen Bear<br />
~ 6 1----- - -- -_.<br />
beitungsmal3nahmen vor allem in Zeitspan<br />
= '"<br />
5.38 illl<br />
nen durchgefiihrt werden, in welchen eine<br />
I<br />
c::<br />
5<br />
4.n<br />
~ ::::<br />
moglichst geringe <strong>Dr</strong>uckempfindlichkeit<br />
..c:: '" u<br />
:::: ::::<br />
des Bodens vorliegt.<br />
:0<br />
::;:::<br />
..... 4<br />
~ ~ 3,92<br />
:::: :::: 3,67 Insgesamt sind vier wesentliche Bereiche<br />
:::: ::::<br />
-""<br />
¥; 3,22 3,19 3,22 ::::<br />
.:-,<br />
<strong>von</strong> Ansatzpunkten festzuhalten, die eine<br />
..E<br />
297 ::::<br />
c:: 3<br />
.:.: :::: :::: -:::: -i;:"<br />
~ bodenschonende Bewirtschaftung sicher<br />
I<br />
C><br />
:::: :::: :::<br />
~~~~<br />
"'"<br />
:::: ::::<br />
~~~~<br />
~ 2<br />
1,63 :::: :::: :::: :::: ::::<br />
:;l 1,38<br />
f<br />
::::<br />
m :::: :::: ::::<br />
~ 1<br />
I<br />
::::<br />
stellen konnen (Abb. 6).<br />
l,DI, 1,00 t' :::: :::: .:.: :::: :::: ::::<br />
::::<br />
:::: ....<br />
.:::<br />
Q.<br />
'"<br />
I:::~rr:~~ l~··~~ ::::<br />
'"<br />
::::<br />
o<br />
:::: j t I::::: :::: :::: :::: .... :::: :::: :~:~ t I<br />
Ausblick<br />
Viele produktionstechnische Mal3nahmen,<br />
::: ...<br />
vor allem aus dem Bereich <strong>der</strong> konventio<br />
40 60 - 95 3,6m 2- 2- 1- 1- 1 1r.<br />
nellen Bodenbewirtschaftung, stehen heute<br />
6r. 8t 8 10 24m3<br />
angesichts veran<strong>der</strong>ter Rahmenbedingun<br />
75 110 Tandem SF T<br />
gen im Kreuzfeuer einer kritischen Diskus<br />
SF SF 8 16t 6,5t 8t 16t Du.<br />
sion. Tatsache ist jedoch, dal3eine vielseiti<br />
SchIepper ( kW) FH MD Ack.erwagen (- achsig) ZR-KRB 6iilletanm3 LW ge, flexible und gezielte Bodenbewirtschaf<br />
Abb. 5: Zuliissiges Gesamtgewicht kglcm' Reifenkontaktfliiche bei ausgewiihlten Fahrzeugen<br />
tung nicht ohne ein gewisses Mal3an Boden<br />
:::: :::: ii[~[~<br />
-<br />
OPTIMALE GESTALTUNG VON<br />
KONSTRUKTION UND EINSATZ<br />
DER FAHRZEUGE<br />
- Reifenbauart und Reifeninnendruck<br />
- angepaBtes Leistungsgewicht.<br />
reduzierte Achslast<br />
- mogl ichst groBe ReHen-<br />
Aufstandsfl ache<br />
VERBESSERTE ODER NEUE<br />
ARBEITSVERFAHREN<br />
- konsequente Gerate-Kombination<br />
bei allen Arbeiten<br />
- Obergang <strong>von</strong> Tief- und Lockerbodenbearbeitung<br />
auf Flachund<br />
Festbodenbewi rtschaftg.
44. Jahrg. <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
375<br />
be arbeitungsm afinahrnen und damit auch<br />
an Ein satz technischer Hilfsmittel auskommen<br />
kann .<br />
Kiinftig wird es daraufankommen, im Sinne<br />
einer integrierten Pflanzenproduktion neue<br />
Ansatze zu verfolgen. Deren Ziel ist es, aile<br />
acke r- und pflanzenbaulichen MaBnahmen ,<br />
Nahrstoffv ersorgung und Pflanzenschutz,<br />
Ein satz <strong>der</strong> Technik bei Bodenbearbeitung<br />
und Bestellung, aber auch die okonornischen<br />
Auswirkungen sorgsam aufeinan<strong>der</strong><br />
abzustimmen.<br />
Mehr denn je kommt es darauf an, Verfahren<br />
anzuwenden , die sorgfiiltig auf den<br />
jeweiligen Standort abgestimmt sind, eine<br />
schonende Bodenbewirtschaftung gewahrleisten,<br />
einen geringen Aufwand und geringe<br />
Kosten verursachen, aber auch aktuelle<br />
Umweltaspekte nachhaltig berucksichtigen<br />
.<br />
Literatur<br />
Bucher sind mil . gezeichne l<br />
[II Estl er , M .: Ver fahr enstechnische Losungen zur<br />
Ve rminde rung <strong>der</strong> Bodenerosion . <strong>Landtechnik</strong> 42<br />
(1987) , H . 3. S. 118-119. H. 4 , S. 166-170<br />
12J Estler , M . un d C. Sommer: Stand <strong>der</strong> Technik,<br />
Ent wicklungstenden zen und Forschungsbedarf bei<br />
<strong>der</strong> Mulch saatt echnik fur Zuckerruben und Mais .<br />
In : .Boden bearbeitungs- und Bestellsysteme in <strong>der</strong><br />
D isku ssion", KTBL-Arbeitspapier 130 (1989), S.<br />
17-31<br />
[3J Haut er, D .: Bod enbearbeitung und Bestandesfuhrung<br />
im integ rier ten Pflanzenbau aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong><br />
Praxis. - In : .Bodenbearbeitung und Bestandesfuh<br />
run g im integrierten Pflanzenbau", KTBL-Arbe<br />
itspapier 133 (1989), S. 65-78<br />
[4] He ege , H . J.: Anford erungen an die Saatgutablage<br />
. - In : " Bodenbearbeitung und Saat", VOI<br />
Schrif tenrei he , H . 3, (1986) , S. 55-76<br />
15J Isen see . E .: U nte rsuc hungen mit verschiedenen<br />
Maschinen un d A rbeitsve rfahren. In : .Boden verdichtungen<br />
" , KTBL-Schrift 308 (1986),S.105-118<br />
[6] • Koller, K .: Bod enbe arbeitung mit und o hne<br />
Pflug. - KT BL-Schrift 301 (1985)<br />
17] Schmidt, O . und F. Tebriigge : Stand <strong>der</strong> Te chni k,<br />
Entwicklungstc nde nze n und For schungsbed arf be i<br />
<strong>der</strong> Satechnik " Mulchsaal vo n Getreide ". - In:<br />
.Bodenb ea rbeitungs- und Best ellsysteme in <strong>der</strong><br />
Diskussion" , KTBL-A rbeit spapier 130 (1989).<br />
S. 32-47<br />
[8] Seifer t , V. und H . Seufer t: Au swirkungen verschiedener<br />
Fahrwerke (Oreirad) und Schlepperbereifunge<br />
n aufd as Bode nge fiige . - In: .Bodenverdichtun<br />
gen " , KTBL-Schrift 308 (1986), S. 119-136<br />
[9] Sommer, c.. M . Z ach und M. Oambroth: Konservierende<br />
Bode nbearbeitung aus pflanzenbaulicher<br />
Siehl. - In : "Bode nbea rbeitung und Saat", VOI<br />
Schriftenreih e , H . 3 (1986), S. 47-54<br />
[101 Sommer, C. un d M . Zach: Bodenverdichtungen<br />
und <strong>der</strong>e n Au swirkungen auf die Pflanzenentwick <br />
lung und de n Ertrag. In: .Bodenverdichtungen " ,<br />
KTB L-Schri ft 308 (1986), S. 73- 88<br />
[11] Tebrugge , F.: Syste mve rgleich unter lan dte chni <br />
schen Aspe kten . - In: "Bode nbearbe itung und<br />
Saa r" , VDl-Schr iftenreih e H. 3 (1986). S. 23-34<br />
[l2J Zach , M . un d C. So mmer: Gezi el te Bodenbearbei <br />
tu ng im I linblick auf E rt ragss icherheil und Bod en <br />
schutz. - In: " Bodenbearbe ilung lind Bestan desfiihr<br />
ung im integ rierte n Pflan zenbau" , KTBL-A r<br />
beitspap ier 133 ( 1989), S. 7-20<br />
Bodendruckmessungen bei <strong>der</strong> Einbettung<br />
<strong>von</strong> Gemusejungpflanzen<br />
mit teilmechanischen Pflanzmaschinen<br />
Von Martin Geyer und Manfred Estler, Weihenstephan*)<br />
Die Einbettungsqualitat <strong>von</strong> Pflanzmaschinen ist mit ausschlaggebend fiir den<br />
Erfolg gepflanzter Kulturen, Die Einbettungswerkzeuge sind Furchenschar, Pflanzenablegevorrichtung<br />
und <strong>Dr</strong>uckroJJen. In <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit wird <strong>der</strong><br />
E influJ3 <strong>der</strong> <strong>Dr</strong>uckrollen untersucht.<br />
Mit Hilfe eines <strong>Dr</strong>ucknehmers ist es moglich, die beim Pflanzvorgang in <strong>der</strong><br />
schlieJ3enden Furche auftretenden <strong>Dr</strong>uckkrafte kontinuierlich aufzuzeichnen.<br />
Die Einflufifaktoren auf den Sondendruck sind das Rollengesamtgewicht, die<br />
Rollenbreite, <strong>der</strong> Rollendurchmesser, <strong>der</strong> Anstellwinkel zur Senkrechten , <strong>der</strong><br />
Rollenabstand und die Mefstiefe. Zunehmendes Rollengesamtgewicht, grbJ3erer<br />
Anstellwinkel und abnehmende Rolienbreite steigern den <strong>Dr</strong>uck in <strong>der</strong> Furche. Der<br />
R ollendurchmesser hat nur ge ringe n EinfluJ3 auf den <strong>Dr</strong>uck am Pflanzort.<br />
The transplanting quality ofvegetableseedlings bysemiautomatictransplanters is of<br />
prime importance for the success of a transplanted crop. With the help of a special<br />
pressure-sensor, it is possible to measure the soil pressure in the closing furrow,<br />
wh ich is influenced by the parameters ofthe press wheels. Summarizing the results of<br />
the experiments demonstrated, it is possible to influence the pressure on therootball<br />
by ch anging the weigth, the angle and the width of the press wheels. There is only a<br />
sm all influence by changing the diameter.<br />
Ein beachtlicher AnteiJ <strong>der</strong> Gernuseanbauflache<br />
in <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland<br />
wird durch Pflanzung bestellt. Hierbei zeigt<br />
sich, daB in den letzten Jahren eine steigende<br />
Nachfrage nach teilmechanischen, okonom<br />
isch und ergonomi sch giinstigen Pflanzverfahren<br />
herrscht. Langfristig geht <strong>der</strong><br />
Trend in Richtung vollautomatischer<br />
Pflanz verfahren [3].<br />
Let zlich hat jedoch fiir den wirtschaftlichen<br />
Erfolg einer gepfl anzten Kultur nicht allein<br />
die benotigte An zahl an Akh/ha bei <strong>der</strong><br />
Pflanzung einen EinfluB, son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong><br />
Kulturerfolg , also <strong>der</strong> Ertrag und die Friihzeitigkeit<br />
ein er Kultur. Der Kulturerfolg<br />
wird bei gepfl anzten Gemiisekulturen in<br />
erster Linie vom Anwachserfolg bestimmt.<br />
Neben einer Vielzahl an<strong>der</strong>er auf den Anwachserfolg<br />
einwirken<strong>der</strong> Faktoren kommt<br />
<strong>der</strong> Pflanzm aschine und ihrer Einbettungsqu<br />
alitat ein e entscheide nde Bedeutung zu.<br />
Fur eine optimale Einbettung soil <strong>der</strong> Wurzelballen<br />
in <strong>der</strong> dem Anzuchtverfahren und<br />
<strong>der</strong> Pflanzenart entsprechenden Tiefe,<br />
senkrecht und in gleichmiiBigem Abstand<br />
abgelegt werden. Durch Um schlieBen des<br />
Wurzelb allen s mit feu cht er , feinkriimeJiger<br />
Erde und Andriicken <strong>der</strong>selben wird <strong>der</strong><br />
BodenschluB erzeugt, <strong>der</strong> fiir die Wassernachlieferung<br />
aus tieferen Bodenschichten<br />
benotigt wird . O ber die Hohe <strong>der</strong> bei <strong>der</strong><br />
Einbettung wirkenden <strong>Dr</strong>uckkrafte am<br />
Wurzelballen und <strong>der</strong>en Richtung in Abhan<br />
gigk eit <strong>von</strong> den <strong>Dr</strong>uckrollen liegen bisher<br />
kein e Erk enntnisse vor.<br />
Einbettungswerkzeuge<br />
Grundlegend sind die Einbettungswerkzeuge<br />
bei allen teilmechanischen Pflanzrnaschinen<br />
fur Jungpflanzen aus kleinvolumigen<br />
Anzuchtverfahr en (sogen annte Containerjungpflanzen)<br />
ahnlich ausgefiihrt. Das<br />
Pflanzschar offne t die Fur che, iiber die<br />
teilmechanische Pflanzenablage wird die<br />
Jungpflanze in die Furche ein gefiihrt und<br />
durch die <strong>Dr</strong>u ckrollen wird die Furche geschlossen<br />
sowie <strong>der</strong> Boden urn den Wurzelballen<br />
angedriickt (Abb. 1).<br />
*) Dipl.-Ing. agr. Martin Geyer ist wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Institut fur<br />
<strong>Landtechnik</strong> in Weihenstephan. Er betreut<br />
die Abteilung Technik im Gartenbau<br />
.<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. Manfred Estler leitet am selben<br />
Institut die Abteilung Verfahrenstechnik<br />
in <strong>der</strong> Pflanzli chen Produktion.<br />
Otfnen <strong>der</strong> Furche<br />
PftanzerwingaIP.<br />
Ab b. 1: Einbeuun gsvorgang <strong>von</strong> Jungpflanzen<br />
Andrucken
376 Pflanzliche Produktion 44. Jahrg. <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
------------------ -------------"---------<br />
Abb. 2: Veriin<strong>der</strong>bare <strong>Dr</strong>uckrolleneinstellungen<br />
Die Pflanzschare unterscheiden sich in ihrer<br />
Funktion kaum <strong>von</strong> den Scharen <strong>der</strong> Einzelkornsagerate<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kartoffellegemaschinen.<br />
Die Aufgabe <strong>der</strong> Scharschneide ist<br />
es , eine Furche (Pflanzrille) mit rechteckigem<br />
Furchenquerschnitt zu bilden. Die seitlichen<br />
Leitbleche verhin<strong>der</strong>n das vorzeitige<br />
Zuruckrutschen <strong>der</strong> Furchenboschungen,<br />
so daB <strong>der</strong> lungpflanzenballen noch in die<br />
ausgeraumte Furche abgelegt werden kann .<br />
Die Pflanzschare soUten den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
nach gleichmafiiger Tiefenfuhrung, geringem<br />
Bodenaushub und -horizontdurchmischung<br />
und geringem Zugkraftbedarf gerecht<br />
werden.<br />
Die Pflanzenablage in die offene Furche<br />
kann bei teilmechanischen Pflanzmaschinen<br />
nach drei grundlegend unterschiedlichen<br />
Verfahren erfolgen und zwar:<br />
mit Klemmfingern, Klemmscheiben<br />
o<strong>der</strong> Schnappgreifern<br />
durch freien Fall in das Schar und AusstoBen<br />
in die furche mit Hilfe eines<br />
Stem pels .<br />
durch freien Fall auf die Furchensohle<br />
und senkrechtes Ausrichten <strong>der</strong> lungpflanzen<br />
mit Fiihrungselementen<br />
Die Ablage in die Furche soil ohne Beschadigung<br />
<strong>der</strong> lungpflanzen, senkrecht, in <strong>der</strong><br />
gewiinschten Tiefe und in gleichmafiigem<br />
Abstand erfolgen.<br />
Die <strong>Dr</strong>uckrollen haben neben dem Schlie<br />
Ben <strong>der</strong> Furche und dem Andrucken <strong>der</strong><br />
lungpflanze zur Erzielung des benotigten<br />
Bodenschlusses die Aufgabe, das Pflanzaggregat<br />
am Boden abzustutzen und die Tiefenfuhrung<br />
des Schares zu steuern. Durch<br />
den Anstellwinkel <strong>der</strong> <strong>Dr</strong>uckrollen wird <strong>der</strong><br />
yom Schar rechts und links <strong>der</strong> Furche<br />
aufgeworfene Boden erfaBtund in Richtung<br />
<strong>der</strong> Furchenmitte verdichtet. Zusatzlich<br />
ubernehmen die <strong>Dr</strong>uckrollen bei Pflanzmaschinen<br />
ohne Zentralantrieb den Antrieb<br />
<strong>der</strong> Ein bettungswerkzeuge.<br />
Die geratetypischen Parameter <strong>der</strong> <strong>Dr</strong>uckrollen<br />
sind <strong>der</strong>en Gewicht F, die Rollenbreite<br />
B, <strong>der</strong> Rollendurchmesser 0, das Lauf<br />
flachenprofil, <strong>der</strong> Anstellwinkel a (<strong>Dr</strong>uckrichtung)<br />
und <strong>der</strong> Abstand A <strong>der</strong> Rollen<br />
zueinan<strong>der</strong> (Abb. 2). Die gebrauchlichen<br />
Rollendurchmesser liegen zwischen 30 cm<br />
und 60 cm, die Rollenbreiten zwischen 4 cm<br />
und 10 ern und die Anstellwinkel zwischen 6<br />
und 25 Grad. Das Gewicht F, welches beide<br />
<strong>Dr</strong>uckrollen gemeinsam auf den Boden<br />
ubertragen, setzt sich geratespezifisch zusammen<br />
aus dem Pflanzmaschinengewicht<br />
Fp , gegebenenfalls dem Gewicht <strong>der</strong> Pflanzperson<br />
FAP (typenbedingt), vermin<strong>der</strong>t urn<br />
das Gewicht (Fs), welches yom Schar auf<br />
dem Boden abgestutzt wird, und vermin<strong>der</strong>t<br />
urn das Gewicht (FA)' welches iiber die<br />
Aufhangung am Pflanzrahmen (typenbedingt)<br />
abgestutzt wird. Die Gleichung<br />
lautet:<br />
F = Fp + FAP - Fs - FA (1)<br />
Die <strong>Dr</strong>uckrollen verhalten sich bodenmechanisch<br />
wie starre, frei rollende o<strong>der</strong> gebremste<br />
Ra<strong>der</strong>. Sie verursachen im Boden<br />
vertikale <strong>Dr</strong>uck- und horizontale Schubspannungen.<br />
Aufgrund ihres Anstellwinkels<br />
ist das <strong>Dr</strong>uekspannungsfeld in Richtung<br />
Furche versehoben.<br />
<strong>Dr</strong>uckerfassung in <strong>der</strong>Furchc<br />
Die Messung <strong>der</strong> Hohe des Bodendruckes<br />
beim FurchensehluB verJangt ein spezifisches<br />
MeBverfahren. Bolling [1] besehreibt<br />
ausfuhrlich versehiedene Moglichkeiten<br />
<strong>der</strong> Bodendruekbestimmung, wobei aufgrund<br />
<strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen Kompromisse<br />
eingegangen werden muBten .<br />
Der <strong>Dr</strong>ucknehmer soll in Form und<br />
MaBen den Wurzelballen kleinvolumiger<br />
lungpflanzenanzuchtverfahren entspreehen.<br />
Die Messungen sollen mit wenig Arbeits-<br />
und Zeitaufwand durchfuhrbar<br />
sein.<br />
Die <strong>Dr</strong>ucksonde soil unempfindlich gegen<br />
Scherungen und Verwindungen<br />
sein . .<br />
Die MeBwerterfassung soil kontinuierJich<br />
wahrend <strong>der</strong> gesamten Einbettung<br />
rnoglich sein.<br />
Schrage Einbettung soli einen moglichst<br />
geringen MeBfehler hervorrufen.<br />
Mehrere <strong>Dr</strong>ucknehmer sollen hintereinan<strong>der</strong><br />
in einem Versuchsdurchlauf einzusetzen<br />
sein .<br />
Wegen <strong>der</strong> zylindrischen bis schwach konischen<br />
Form <strong>der</strong> Wurzelballen, die beim<br />
Pflanzvorgang an ihrer gesamtenHullflache<br />
<strong>Dr</strong>uck- und Schubspannungerr ausgesetzt<br />
sind , wurde ein hydraulisches MeBverfahren<br />
gewahlt. Als Membran wurde ein Silikonschlauch<br />
mit 2,2 cm AuBendurchmesser,<br />
3,0 em Lange und einerWandstarke <strong>von</strong><br />
0,1 em eingesetzt. Zur Stabilisierung und<br />
Fixierung<strong>der</strong> Silikonmembran und zur Aufnahme<br />
<strong>der</strong> <strong>Dr</strong>uckmel3dose (MeBbereich 0<br />
bis 350 mbar) dient ein gedrehter Messingkorper<br />
(Abb. 4). Der <strong>von</strong> Membran und<br />
Messingkorper umschlossene Raum ist wassergefullt<br />
und kann tiber die Befull- und<br />
Entluftungsschraube luftfrei befli llt werden.<br />
Die Sonde entspricht in ihrem mechanischen<br />
Verhalten nicht dem Substratballen,<br />
da sie nur plastiseh aber nicht elastisch<br />
verformbar ist. Wegen <strong>der</strong> raumlichen Ausdehnung<br />
<strong>der</strong> Sonde und <strong>der</strong> Lasteinleitung<br />
uber die ganze Kontaktflache mit dem Boden<br />
wird die Summe <strong>der</strong> Spannungen in x<br />
und y-Richtung autgezeichnet. Da in dem<br />
wassergefullten Raum nach den Gesetzen<br />
<strong>der</strong> Hydrostatik nur ein <strong>Dr</strong>uck herrschen<br />
kann, wird dieser Mitteldruck gemessen.<br />
Die Steifigkeit <strong>der</strong> Siliconmembran wird<br />
vernachlassigt.<br />
Die Me13signale werden <strong>von</strong> <strong>der</strong> <strong>Dr</strong>uckmeBdose<br />
uber Spannungsgeber und Datalogger<br />
an das Datenerfassungsgerat weitergeleitet,<br />
gespeichert und im <strong>Dr</strong>ucker ausgeplottet.<br />
Die maxima Ie MeBfrequenz betragt<br />
acht Daten pro Sekunde. Die Aufnahme<br />
einer Eichkurve zur Zuordnung <strong>von</strong> MeBsignal<br />
und <strong>Dr</strong>uck erfolgte in einer <strong>Dr</strong>uckkarnmer<br />
mit Quecksilbermanometer im MeBbereich<br />
<strong>von</strong> 10 bis 350 mbar.<br />
Versuchsdurchfiihrung<br />
Die grundlegenden Untersuchungen wurden<br />
in <strong>der</strong> Bodenhalle <strong>der</strong> DEULA, Freising,<br />
unter definierbaren Bedingungen gemacht.<br />
Beim Boden handelt es sich urn<br />
einen sandigen Lehm (18 % Ton, 45 %<br />
Schluff, 34 % Sand, 3 % Kies), welcher<br />
wegen des haufigen Befahrens und Bearbeitens<br />
kaum Aggregatgefiige besitzt. Vor je<strong>der</strong><br />
Messung wurde <strong>der</strong> Boden gefrast,<br />
eingeebnet und mit einer Walze verdichtet.<br />
Die Bodendichte und <strong>der</strong> Wassergehalt<br />
wurden nach je<strong>der</strong> Messung kontrolliert.<br />
Die Durchfiihrung <strong>der</strong> Me13reihen erfolgte<br />
mit einem schleppergezogenen, eigens fur<br />
die Einbettungsmessungen entwickelten<br />
Pflanzaggregat. Furchenschar und <strong>Dr</strong>uckrollen<br />
waren unabhangig <strong>von</strong> einan<strong>der</strong> paralJelogrammgefiihrt,<br />
urn eine gegenseitige<br />
Beeintrachtigung durch Abstutzung am Boden<br />
auszuschlieBen. Als Schar wurde ein<br />
Einzelkornsaschar mit parabelforrniger<br />
Schneide gewahlt, welches aufgrund seiner<br />
Bauweise den gewiinschten Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
gerecht wird . Die <strong>Dr</strong>uckrollen waren in<br />
bezug auf Gewicht, Breite, Durchmesser,<br />
Winkel und Rollenabstand stufenweise verstellbar<br />
(Abb. 2) .<br />
Die Fahrgesehwindigkeit des Pflanzaggregates<br />
betrugeinheitlich bei allen Messungen<br />
Pi"oresisti,. Oruclcm.ndos. IP mox : 350 mborl---____<br />
Orueknllt<br />
Silikonmtmbrnn.<br />
Oiehlring--------.<br />
Hut tur Oichtung beiEichung ~<br />
Hmingkiirp.r \<br />
Silikonm,mbmn<br />
22mm<br />
Fallung<br />
Mminggthause<br />
Fl,gem "<br />
Abb. 3: Grofsenvergleicti zwischen Jungpflanzenballen und <strong>Dr</strong>ucksonde<br />
--'--- BtfUll-und EnllUftu/lQsschmube<br />
Abb. 4: Aufbau <strong>der</strong> <strong>Dr</strong>ucksonde
Die naehste Ernte<br />
kommt bestimmt<br />
und dann braucht die Landwirtschaft starke Traktoren<br />
SchlOter baut seit 25 Jahren die<br />
barenstarken Schlepper. das bedeutet<br />
fOr den Kunden 25 Jahre<br />
Erfahrung bei Entwicklung, Konstruktion<br />
und Produktion fOr barenstarke<br />
Traktoren <strong>von</strong> 100 PS<br />
bis 300 PS, immer mit den gleichen<br />
ideenreichen Konstrukteuren<br />
und mit den gleichen erstklassigen<br />
Fachkraften.<br />
Das garantiert dem Kunden ein<br />
Produkt, dessen Technik und<br />
Oualitat zu je<strong>der</strong> Zeit an <strong>der</strong> Spitze<br />
des Fortschritts steht.<br />
Das Ergebnis ist: die barenstarken<br />
SchlOter-GroBtraktoren haben<br />
die weltweit gewOnschten, groBvolumigen<br />
6- und 8-Zylin<strong>der</strong>-Konstantleistunqsmotoren<br />
mit 7,4 I <br />
9,8 lund 12 I-Hubvolumen, mit<br />
30% <strong>Dr</strong>ehmomentanstieg, mit beson<strong>der</strong>s<br />
hohen <strong>Dr</strong>ehrnomentkraften<br />
schon im unteren Leistungsbereich,<br />
und deswegen mit einem<br />
minimalen Kraftstoffverbrauch.<br />
Die barenstarken SchIOter-GroBtraktoren<br />
haben auch die optima<br />
Ie Getriebe- und Fahrtechnik mit<br />
druckknopfgesteuerter, elektrohydraulischer<br />
Lastschaltung in jedem<br />
Gang bis 200 PS o<strong>der</strong> die<br />
3-fach-Lastschaltung Ober 200 PS<br />
bis 300 PS. 1m Leistungsbereich<br />
<strong>von</strong> 90 PS bis 165 PS gibt es<br />
auch Fahrgeschwindigkeiten bis<br />
50 km/h.<br />
Die barenstarken SchIOter-GroBtraktoren<br />
haben je nach Bedarf<br />
hydraulische Hubkratte bis 8400<br />
kg hinten und bis 3500 kg vorne<br />
und konnen Ober die Zapfwelle<br />
hinten die volle Motorleistung und<br />
Ober die Zapfwelle vorne bis 150<br />
PS Obertragen.<br />
Dazu gibt es auch auf Wunsch die<br />
Einhebel-Bedienung fOr 2 bis 5<br />
Steuerqerate sowie die elektronisch<br />
betatigte Kraftheberregelung<br />
<strong>der</strong> neuesten Generation.<br />
Die barenstarken SchIOter-GroBtraktoren<br />
haben aile die weltweit<br />
einmalige, hydraulisch kippbare<br />
•<br />
Super - Silence - GroBraumkabine<br />
mit breiten SchiebetOren links und<br />
rechts und konnen auf Wunsch<br />
mit einem drehbaren Fahrerstand<br />
fOr Vorwarts- und ROckwartsfahrt<br />
sowie mit Klimaanlage, Bordcomputer<br />
und Radar-Schlupfregelung<br />
geliefert werden.<br />
Ein beson<strong>der</strong>s groBer Vorteil besteht<br />
darin, daB diese barenstarken<br />
SchlOter-GroBtraktoren mit<br />
<strong>der</strong> exklusiven Spitzentechnik<br />
und <strong>der</strong> international anerkannten<br />
Spitzenqualitat die einzigen starken<br />
Schlepper dieser Art sind, die<br />
in <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland<br />
mit deutschen Fachkraften<br />
entwickelt, konstruiert und produziert<br />
werden.<br />
Der an die Zukunft seines Traktors<br />
denkende Kaufer wird dieses<br />
"Made in Germany" beson<strong>der</strong>s<br />
schatzen,<br />
Seit 25 Jahren macht uns bei den<br />
barenstarken Traktoren keiner<br />
was vor - hochstens nach!
44. Jahrg. <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
P Max<br />
197 mbor<br />
~~---+~----"-"-'-~~--~~~----~~-+--- ---<br />
-1-------~~~----------~~~~~~~d_ 61<br />
2,0 2,5 3,0<br />
MeOzeit<br />
Abb. 5: <strong>Dr</strong>uckverlauf an <strong>der</strong> <strong>Dr</strong>ucksonde wiihrend <strong>der</strong> Einbettung<br />
0,5 km/h. In die vom Schar geoffnete Furche<br />
wurde <strong>der</strong> <strong>Dr</strong>ucksensor mit Hilfe eines<br />
Fuhrungsgestelles senkrecht durch Einstechen<br />
in die Furchensohle eingebracht. Die<br />
Tiefenfuhrung (Abstand Spuroberkante zu<br />
Oberkante <strong>der</strong> MeJ3membran) wurde tiber<br />
die Scharoberkante gesteuert.<br />
Me6ergebnisse<br />
Der Verlauf des Sondendruckes P wahrend<br />
des Einbettungsvorganges ist in Abbildung<br />
5 dargestellt. Der Sondendruck ist tiber <strong>der</strong><br />
MeJ3zeitaufgetragen. Der <strong>Dr</strong>uckverlauf beginnt<br />
bei ambar, wenn <strong>der</strong> <strong>Dr</strong>ucksensor in<br />
die Furche gegebep wird; er erreicht sein<br />
Maximum P.Max> wenn die <strong>Dr</strong>uckrollenachse<br />
dem <strong>Dr</strong>ucksensor am nachsten ist. Nach<br />
einem steilen <strong>Dr</strong>uckabfall wird <strong>der</strong> verbleibende<br />
elastische <strong>Dr</strong>uck P' End gemessen,<br />
welcher fur eine liingere Zeit konstant<br />
bleibt.<br />
In den folgenden vier Darstellungen werden<br />
einige vorliiufige Ergebnisse <strong>der</strong> <strong>Dr</strong>uckmessungen<br />
in <strong>der</strong> Furche vorgestellt. Bei den<br />
aufgezeichneten Sondendrucken handelt es<br />
sich nur urn Relativwerte, die keine direkte<br />
Aussage tiber den Grad <strong>der</strong> Verdichtung in<br />
<strong>der</strong> Furche zulassen.<br />
<strong>Dr</strong>uckrollengesamtgewicht F<br />
Den EinfluJ3 des <strong>Dr</strong>uckrollengesamtgewichtes<br />
F auf den Pflanzdruck in <strong>der</strong> Furche<br />
zeigt Abbildung 6. Auf <strong>der</strong> x-Achse ist F in<br />
Stufen <strong>von</strong> 20daN zwischen 22,3 und 80 daN<br />
aufgetragen. Die y-Achsen beschreibenden<br />
Sondendruck in einer Mel3tiefe T <strong>von</strong> 2 em.<br />
Den maximalen Sondendruck PMax beschreibt<br />
die linke Skala in einem Mel3bereich<br />
zwischen a und 400 mbar. Der Enddruck<br />
PEnd richtet sich nach <strong>der</strong> rechten<br />
Skala in einem Mel3bereich <strong>von</strong> Obis 200<br />
mbar; die Symbole sind geschlossen gezeichnet.<br />
Die weiteren, konstant gehaltenen<br />
Parameter sind angegeben.<br />
Die stufenweise Gewichtserhohungfuhrtzu<br />
einer signifikanten <strong>Dr</strong>uckerhohung <strong>von</strong><br />
91,9 auf 409,5 mbar an <strong>der</strong> Sonde. Der<br />
Enddruck wird weniger beeinflul3t durch<br />
die Gewichtszunahme, wobei ebenfalls signifikante<br />
Unterschiede zu verzeichnen<br />
sind. Hier fuhrt eine Gewichtserhohung <strong>von</strong><br />
22,3 auf 80 daN zu einer <strong>Dr</strong>uckerhohung<br />
<strong>von</strong> 34,8 auf 100,5 mbar.<br />
1m untersuchten Belastungsbereich liegen<br />
annahernd lineare Zusammenhange vor.<br />
PEnd<br />
mbcr<br />
obwohl mit steigen<strong>der</strong> Belastung die Spurtiefe<br />
und damit die Rollenaufstandsfliiche<br />
ebenfalls steigen. Ein schwach degressiver<br />
Verlauf ware zu erwarten gewesen. Dieses<br />
Verhalten mag darauf zuruckzufuhren sein,<br />
daf eine verhaltnismabig geringe Bodenbelastung<br />
vorliegt. Der in den Untersuchungen<br />
errechnete mittlere Kontaktflachendruck<br />
zwischen Boden und <strong>Dr</strong>uckrollen<br />
erreichte maximal 0,5 bar.<br />
<strong>Dr</strong>uckrollenbreite 8<br />
Durch eine Veran<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Rollenbreite<br />
B ist es moglich, den <strong>Dr</strong>uck am Ballen bei<br />
konstantem <strong>Dr</strong>uckrollengesamtgewicht<br />
entscheidend zu veran<strong>der</strong>n. Die Verdoppelung<br />
<strong>der</strong> Rollenbreite <strong>von</strong> 4,2 auf 8,4 em<br />
fuhrt bei 40 em Durchmesser zu einer Reduzierung<br />
des maximalen Sondendruckes <strong>von</strong><br />
382 mbar auf217 mbar. Der Enddruck geht<br />
zuruck <strong>von</strong> 103 mbar auf 53 mbar (Abb. 6).<br />
Die starke Abnahme des Sondendruckes<br />
bei Zunahme <strong>der</strong> <strong>Dr</strong>uckrollenbreite ist unter<br />
an<strong>der</strong>em auf die Vergrofierung des Abstandes<br />
zwischen den <strong>Dr</strong>uckzentren unter<br />
den Rollen und <strong>der</strong> Furche zuruckzufuhren,<br />
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200 - 00<br />
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44.Jahrg.<br />
Landtechni k Sonde rheft<br />
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300<br />
VD 16<br />
ce. 20' F daN<br />
D em T 20 em<br />
B 84 em D l03o/em<br />
A S,O em WG 22 34 'I,<br />
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+ Gesamtgewieht F<br />
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Abb. 7: Sondendruck in Abhiingigke it vom<br />
<strong>Dr</strong>uckrollengesamtgewicht F und vom <strong>Dr</strong>uckrollendurchm<br />
esser D<br />
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Mit den gewonnene n Ergebni ssen soil es<br />
moglich wer den, eine bessere Wertung <strong>der</strong><br />
Pflanzmaschinen in Bezug au f ihre Einbettungsqualitat<br />
durchzufiihren.<br />
Literatur<br />
Biieher sind mit _ gezeiehnet<br />
[I) _ Bolling, I.: Boden verdichtung und Tri ebk raftverhalten<br />
bei Reife n - Ne ue MeB- und Rechenmethoden<br />
- . Dissertation, Forschungsberi cht Agrartechnik<br />
des Arbeitskreises Forschung und Leh re <strong>der</strong><br />
Max-Eyth-GeseUsehaft (MEG), Mu nchen, 1987<br />
[2J _ Kanafojski, C, : Diinge-, Sa- und Ptla nzmaschinen<br />
. VEB Ver lag Technik Berlin , Reihe Landrnaschinentechnik,<br />
1967<br />
[3] Labo wsky, H,-J.: Neuhei ten aus Liempd e 1989<br />
Ge miise 25 (1989), S. 338 - 341<br />
[4J Petkov , T. und R. Trajanov: Untersuchungen iiber<br />
den ProzeB de r Furc henschlieBung bei POanzma <br />
schinen. Farm Machi nery, Vol. XV , Nr. 5, Sofia<br />
1978<br />
[5] Sohne , W. : Das mecha nische Verh alten des Acke r<br />
bodens bei Belastungen unter rollenden Ra<strong>der</strong>n<br />
sowie bei <strong>der</strong> Bodenbearbeitung. Grundlagen <strong>der</strong><br />
<strong>Landtechnik</strong> I (1951), H. 3, S. 87 - 94<br />
[6] Sohne, W. : Die Kraftiibertragung zwischen Schlepperreifen<br />
und Ackerboden. Grundlagen <strong>der</strong> Landtech<br />
nik 2 (1952), H. 2, S. 75 - 87<br />
IL<br />
VD 17<br />
0
380 Tierische Produktion 44.Jahrg. Landt echnik <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
-------------- - - - - -- --------- - - "'---- -------<br />
Technik in <strong>der</strong> Tierhaltung<br />
Von Josef Boxberger<br />
Die Losung <strong>von</strong> techni schen Problemen fur<br />
den Bereich <strong>der</strong> Futtergewinnung, <strong>der</strong> Futteraufbereitung,<br />
Lagerung und <strong>der</strong>Tierhaltung<br />
hat an <strong>der</strong> <strong>Landtechnik</strong> Weihenstephan<br />
lange Tradition. Aufdie Region abgestimmt<br />
und durch den Son<strong>der</strong>forschungsbereich<br />
141 "Produktionstechniken <strong>der</strong> Rin<strong>der</strong>haltung"<br />
erheblich unterstiitzt, lag <strong>der</strong><br />
Schwerpunkt <strong>der</strong> Arbeiten bei <strong>der</strong> Rin<strong>der</strong>haltung.<br />
Erst in jiingster Zeit konnten auch<br />
die Arbeiten auf dem Gebiet <strong>der</strong> Schweineh<br />
altung wie<strong>der</strong> verstarkt werden. In begrenztem<br />
Rahmen wurden daneben auch<br />
kontinuierlich Arbeiten aufdem Gebiet<strong>der</strong><br />
Technik fur die Pferdehaltung durchgefuhrt.<br />
Einen bedeutenden Arbeitsschwerpunkt<br />
bildeten die Verfahren <strong>der</strong> Futterernte. Mit<br />
gezielten Messungen wurde systematiscb<br />
zur Weiterentwicklung <strong>von</strong> Feldhackslern<br />
und Ladewagen, insbeson<strong>der</strong>e <strong>von</strong> Zerkleinerungstechniken,<br />
beigetragen. Ahnliche<br />
Arbeiten wurden mit Pressen, vor allem mit<br />
Rundballenpressen, durchgefuhrt. Das hohe<br />
Gewicht <strong>der</strong> Rundballen machte spezielle<br />
Lade- und Einlagerungstechniken erfor<strong>der</strong>lich,<br />
die in <strong>der</strong>Praxis einerausgedehnten<br />
Erprobung unterzogen werden. Arbeiten<br />
an Mahaufbereitern haben zur Reduzierung<br />
des Wetterrisikos bei <strong>der</strong> Futterernte<br />
beigetragen. Neuere Techniken zur Halmaufbereitung<br />
befinden sich in <strong>der</strong> Erprobung.<br />
Mit zunehmen<strong>der</strong> Bedeutung <strong>der</strong><br />
Futterruben muBten die neuen Ernteverfahren<br />
untersucht und gleichzeitig Losungen<br />
fur verbesserte Konservierungsverfahren<br />
(Silierung, Saftbindung) gefunden<br />
werden.<br />
Ziel <strong>von</strong> VerbesserungsmaBnahmen bei <strong>der</strong><br />
Silage-Gewinnung in Flachsilos sind hohe<br />
Verdichtung bei <strong>der</strong> Einlagerungsowie verlustfreie<br />
und arbeitsparende Entnahme und<br />
Verteilung im Stall. Mit ahnlicher Zielsetzung<br />
wurden mod erne Verfahren <strong>der</strong> Heugewinnung<br />
untersucht und Vorschlage fur<br />
Heubergehallen mit solargewarrnter Luft<br />
und erdlastiger Lagerung entwickelt, bei<br />
denen Einlagerung und Entnahme mit einfacher,<br />
mobiler Mechanisierung durchzufuhren<br />
sind.<br />
Bei den Untersuchungen zur Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Fuuerungstechniken zur Grundfuuervorlage<br />
reicht die Palette <strong>der</strong> einzelnen<br />
Arbeiten <strong>von</strong> <strong>der</strong> Einlagerung uber die<br />
Futtervorlage bis hin zur FreBpl atzgestaltung.<br />
So konnte das Angebot <strong>der</strong> Industrie<br />
<strong>von</strong> Blockschnei<strong>der</strong>n bis Frasmischwagen<br />
standig in die Untersuchungen einbezogen<br />
werden. Bezuglich <strong>der</strong> Kraftfuttervorlage<br />
richtete sich das H auptaugenmerk auf die<br />
Entwicklung bei <strong>der</strong> Abruffutterung <strong>von</strong><br />
Kiihen . In verschiedenen Projektgruppen<br />
wurde neben <strong>der</strong> Technik (Identifizierung,<br />
Dosiergenauigkeit) vor allern die Reaktion<br />
<strong>der</strong>Tiere untersucht, urn daraus Vorschlage<br />
fur technische Verbesserungen und Standorte<br />
fur die Futterstationen entwickeln zu<br />
konnen, Als Alternative und Ergiinzungzur<br />
Abruffiitterung wurde auBerdem die Gruppenfutterung<br />
untersucht, wobei vor allem<br />
die Moglichkeiten <strong>der</strong> elektronischen<br />
Gruppeneinteilung interessierten.<br />
Die Untersuchungen zur Fiuterungstechnik<br />
fur Schweine umfal3ten vor allem die<br />
Dos iergenauigkeit <strong>von</strong> Flussigfutterungsanlagen.<br />
Exakte Verhaltensregistrierung<br />
soil dazu beitragen, die bisher bestehenden<br />
Probleme bei <strong>der</strong> Abruffiitterung fiir Sauen<br />
durch Vorschlage zur technischen Verbesserung<br />
zu reduzieren.<br />
Die angewandte melkte chnis che Forschung<br />
steht im Spannungsfeld zwischen vielfaltigen<br />
arbeitswirtschaftlichen For<strong>der</strong>ungen<br />
und tiergerechter Funktion: Unter dem<br />
Zwang zur Rationalisierung standen zunachst<br />
einfache Losungen <strong>der</strong> Teilautornatisierung<br />
wie .Abscbaltautomaten'' o<strong>der</strong><br />
"automatische Melkzeugabnahrne" im<br />
Vor<strong>der</strong>grund. Daneben verstarkten sich<br />
aber Bernuhungen zur Verbesserung <strong>der</strong><br />
Arbeitsweise <strong>von</strong> Melkmaschinen , da dies<br />
ausgepragte Folgen fur die Leistungsbiologie<br />
und damit auch die Okonornie hat. In<br />
diesem Zusammenhang sind umfassende<br />
Analysen zur Optimierung <strong>der</strong> Vakuurnapplikation<br />
ebenso zu nennen wie die erfolgreiche<br />
Mech anisierung vollwertiger<br />
Vorstimulation mit dem Vibrationsverfahren<br />
o<strong>der</strong> die Mechanisierung des Ausmelkens<br />
. In den letzten Jahren kommen verstarkt<br />
Arbeiten an MilchmengenmeBgeriiten<br />
hinzu . Schwerpunktrnalsige Zielstellung<br />
dabei ist , den Massestrom zu erfassen und<br />
damit - ohne Schaumprobleme - exakte<br />
MilchmeBkurven in <strong>der</strong> Praxis aufstellen zu<br />
konnen . Auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> genannten Projekte<br />
ist eine zunehmend tiergemiiBe Melkarbeit<br />
rnoglich, ohne daB <strong>der</strong> arbeitswirtschaftliche<br />
Fortschritt geopfert wird.<br />
D a die Entwicklung mo<strong>der</strong>ner Haltungsverfahren<br />
fur Rin<strong>der</strong> und Schweine zunachst<br />
vorrangig <strong>der</strong> Arbeitseinsparung und -erleichterung<br />
diente, waren Untersuchungen<br />
dringend erfor<strong>der</strong>lich, mit <strong>der</strong>en Hilfe die<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Tiere an die Stalleinrichtung<br />
bewertet werden konnten. In umfangreichen<br />
Bewegungsstudien an Rin<strong>der</strong>n<br />
wurden die Freiraumanspruche studiert<br />
und Vorschlage fur tiergernalie Stand- und<br />
Boxenausfuhrung entwickelt. Mit gleicher<br />
Zielsetzung wurde an <strong>der</strong> quantitativen Erfassung<br />
<strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen an Fufsboden in<br />
Lauf- und Liegebereich gearbeitet.<br />
Gleichrangige Bedeutung wurde aber auch<br />
schon seit vielen Jahren dem Problernbereich<br />
Stallklima und Emissionen eingeraumt.<br />
Sowohl bei thermischer als auch bei<br />
Ventilatorenhiftung galt das Hauptaugenmerk<br />
<strong>der</strong> Zuluftfuhrung und hier vor allem<br />
feinverteilenden Systemen (etwa Porenluftung).<br />
Zur Bekiimpfung <strong>der</strong> Stalluftemissionen<br />
konnte mit <strong>der</strong> Weiterentwicklung<br />
biologischer Filter in Form <strong>von</strong> Erdfiltern<br />
ein wesentlicher Beitrag zur Umweltentlastung<br />
geleistet werden. Erganzend dazu<br />
wurden Untersuchungen zur Stallufthygiene<br />
(UV-Bestrahlung) und zu Fragen <strong>der</strong><br />
Wirtschaftlichkeit <strong>von</strong> StallklimamaBnahmen<br />
durchgefUhrt.<br />
Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt bildeten<br />
seit jeher die Fragen <strong>der</strong> Entmistung und<br />
Stallmistverwertung, So konnten aus den<br />
Untersuchungen weiterentwickelte Verfahren<br />
<strong>der</strong> Flussigentrnistung (Rinnenentmistung)<br />
, Verbesserungen an Pumpen<br />
(Pumpstationen) und an Verteileinrichtungen<br />
fur Gulletankwagen vorgeschlagen<br />
werden. Daneben haben Versuche mit verschiedenen<br />
Giillebehandlungsverfahren<br />
(Beluftung, Biogas-Verfahren, Ozonbehandlung,<br />
elektrische Behandlung) Hinweise<br />
auf <strong>der</strong>en Wirksamkeit gegeben.<br />
In den letzten Jahren konnte sich mit fortschreiten<strong>der</strong><br />
Verbesserung <strong>der</strong> ProzeBtechnik<br />
und <strong>der</strong> zunehmenden Leistungsfahigkeit<br />
<strong>von</strong> Personalcomputern ein neuer Arbeitsschwerpunkt<br />
ansiedeln, <strong>der</strong> in dem<br />
Begriff Management-Systeme zusammenzufassen<br />
ist. Fur die Milchviehhaltung waren<br />
dazu Arbeiten an Geraten zur Milchmengenmessung<br />
erfor<strong>der</strong>lich, wobei die gewonnenen<br />
Daten <strong>der</strong> individuellen Milchmenge<br />
uber das Managementsystem mit<br />
Hilfe des Laktationsstandes und <strong>der</strong> Bewertung<br />
des Grundfutters zur Kraftfutterdosierung<br />
dienen. Untersuchungen an Wiegesystemen<br />
tragen dazu bei, daB auch die Lebendmasse<br />
in die Futterungsberechnung<br />
einbezogen werden kann. Zur gesicherten<br />
Erfassung tierindividueller Daten werden<br />
leistungsfahige Identifizierungssysteme benotigt,<br />
zu <strong>der</strong>en Weiterentwicklung stets<br />
beigetragen werden konnte. Urn eine reibungslose<br />
Datenubertragung zwischen ProzeBtechnik<br />
und Betriebs-PC zu gewahrleisten,<br />
mul3te schliel3lich entsprechende Software<br />
entwickelt werden.
44. Jahrg. <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
381<br />
Neuere Moglichkeiten <strong>der</strong> Mahgutaufbereitung<br />
Von Manfred Schurig*)<br />
Untersuchungen an einem Reil3walzenpriifstand zur Aufbereitung <strong>von</strong> Halmgut<br />
zeigten, daB durch intensive Aufbereitung des Erntegutes (Wiesengras) <strong>der</strong><br />
Trocknungsverlauf (Feldphase) wesentlich beschleunigt werden kann.<br />
Der Prufstand, gefertigt in <strong>der</strong> eigenen Versuchswerkstatte, besitzt eine Zentralwalze<br />
mit einem Durchmesser <strong>von</strong> 400 mm, die <strong>von</strong> funf gegenlaufigen Walzen<br />
(Durchmesser 200 mm) umgeben ist. Der Durchsatz lag bei 10 t/h Frischgut. Das<br />
anfanglich geplante Formen <strong>von</strong> Matten erwies sich als unpraktikabel, die Ablage<br />
im losen Schwad fuhrte zu 70 % TM nach funf Stunden.<br />
1000<br />
An experimental conditioning device, consisting of a cylin<strong>der</strong> (diameter 400 mm)<br />
surrounded by five counter rotating rollers (diameter 200 mm), was designed and<br />
built. It has a capacity of 10 t/h . Tests were made on grass and other agricultural<br />
products to destroy the structure of the material for faster field drying. <strong>Dr</strong>ying rates<br />
of grass were determined. It was shown that the material placed in a swath dried<br />
faster than in mats, reaching 70 % dry matter after 5 hours.<br />
Die mechanische Aufbereitung<strong>von</strong> Mahgut<br />
hat <strong>zum</strong> Ziel, die Wasserabgabe <strong>der</strong> Pflanzen<br />
zu beschleunigen. Durch eine Beschadigung<br />
o<strong>der</strong> Zerstorung <strong>der</strong> Oberflache wird<br />
erreicht, daB die Verdunstung wesentlich<br />
schneller einsetzt. Die Grundgedanken einer<br />
mechanischen Aufbereitung gehen zuruck<br />
in die funfziger Jahre, vornehmlich<br />
wurden damals Quetschwalzen verwendet,<br />
um vor allem Luzerne und Klee damit zu<br />
behandeln. Zumindest in Nordamerika erzielte<br />
man damit beachtliche Erfolge.<br />
Die Einfuhrung dieser Technik auch in<br />
Deutschland scheiterte daran , daB das hier<br />
fur die Silage und Heubereitung verwendete<br />
Material im wesentlichen aus blattreichen<br />
Pflanzen und Grasern ~esteht, bei denen ein<br />
Quetscherfolg durch Walzen im zweiten<br />
und dritten Schnitt kaum sichtbar war.<br />
Erstdie Einfuhrung neuererTechniken, die<br />
sich mehr des Schlagens und Rei bens bedienen,<br />
fuhrten dazu, daB mit Mahaufbereitern<br />
- also in einem Arbeitsgang maben<br />
und zerstoren <strong>der</strong> Oberflache <strong>von</strong> Halm und<br />
Blatt - die Feldtrocknungsphase auch bei<br />
den hier iiblichen Grasern deutlich verkurzt<br />
werden konnte. So ist es bei entsprechenden<br />
Witterungsbedingungen durchaus moglich,<br />
ohne zusatzliche Arbeitsgange vierStunden<br />
nach dem Mahen 40 % TM zu erreichen und<br />
mit <strong>der</strong> Ernte <strong>von</strong> Anwelkgut zu beginnen.<br />
Neue Impulse zur Aufbereitung <strong>von</strong> Futterpflanzen<br />
- vornehmlich Luzerne - wurden<br />
<strong>von</strong> Bruhn und Koegel [1] gegeben. Durch<br />
intensives Zerkleinern (Mazerieren) <strong>von</strong><br />
Luzerne und anschlieBendes Zusammendriicken<br />
des Materials in eine etwa 10 mm<br />
starke Matte, die aufdie Mahstoppel ausgebreitet<br />
wurde, erreichte man wesentlich<br />
kiirzere Feldtrocknungsphasen.<br />
Dieses Verfahren brachte, <strong>zum</strong>indest in<br />
Wisconsin, eine erhebliche Trocknungsbeschleunigung,<br />
so daB es rnoglich wurde, an<br />
einem Tag ohne zusatzliche Arbeitsgange<br />
Heu zu bereiten.<br />
Das <strong>von</strong> Bruhn und Koegel eingesetzte<br />
Gerat (Abb. 1) war Vorbild fur die hiesigen<br />
Untersuchungen. In modifizierter Form<br />
Abb. 1: Schematische Darstellung eines Gerates<br />
zur Aufbereitung <strong>von</strong> Grungut (Mallen) (nach<br />
Koegel)<br />
entstand in <strong>der</strong> eigenen Werkstatte ein<br />
ReiBwalzenpriifstand, mit dem die nachfolgend<br />
beschriebenerr Untersuchungen<br />
durchgefuhrt wurden.<br />
Nachdem Koegel festgestellt hatte, daB<br />
mehr als funf periphere Walzen keine sichtbar<br />
starkere Aufbereitung und auch keine<br />
Steigerung des Trocknungsverlaufes bringen,<br />
wurde beschlossen, den Priifstand mit<br />
einer zentralen Walze (Durchmesser<br />
400 mm) und funf peripheren Walzen aus <br />
zustatten (Abb. 2).<br />
Die Mattenforrn verzogert die Trocknung<br />
Die ersten Testversuche zeigten, daB bei<br />
einer <strong>Dr</strong>ehzahl <strong>von</strong> 1l00/min- 1 <strong>der</strong> Zentralwalze<br />
und 2200/min 1 <strong>der</strong> peripheren Walze<br />
die fur unsere Vorstellungen optimalste<br />
Zerkleinerung erreicht wird (Abb. 3). Das<br />
Ziel, eine Matte zu formen, wie es in [1, 2]<br />
vorgeschlagen wird , wurde <strong>von</strong> uns aufgegeben,<br />
da sich in Vorversuchen gezeigthat,<br />
daB <strong>zum</strong> einen die Matte schwer zu formen<br />
ist (Stabilitat), <strong>zum</strong> an<strong>der</strong>en die Abtrocknungsgeschwindigkeit<br />
gehemmt wird, da<br />
die Unterseite <strong>der</strong> Matte schlecht abtrocknet.<br />
Ein Wenden <strong>der</strong> Matte ware notwendig,<br />
wurde aber nicht ins Auge gefaBt , da<br />
mit starken Brockelverlusten zu rechnen ist.<br />
Abb. 2: Schematische Darstellung des ReifJwalzen-<br />
Prufstandes<br />
Wir entschlossen uns daher, die Zerkleinerung<br />
des Materials durch die ReiBwalzen so<br />
gering wie moglich zu halten, wohl aber die<br />
Pflanzen an vielen Teilen ihrer Oberflache<br />
zu zerstoren.<br />
Das so bearbeitete Material wurde dann<br />
nicht in einer Matte, son<strong>der</strong>n in einem<br />
lockeren Schwad abgelegt.<br />
Mit dieser Konfiguration wurden aile Versuche<br />
gefahren. Das Walzenprofil des Prufstandes<br />
ergab sich aus dem <strong>Prof</strong>il <strong>der</strong> peripheren<br />
Walzen, da hier auf handelsiibJiche<br />
Quetschwalzen, wie sie in selbstfahrenden<br />
Feldhackslern verwendet werden, <strong>der</strong> Einfachheit<br />
halber zuriickgegriffen wurde.<br />
Die Beschickung des Priifstandes erfolgte<br />
uber ein For<strong>der</strong>band, auf das frisch gernahtes<br />
Wiesengras in <strong>der</strong> Menge aufgelegt<br />
wurde, daB sich aufgrund <strong>der</strong> Bandgeschwindigkeit<br />
eine Durchsatzleistung <strong>von</strong><br />
8 t/h Frischmasse ergab. Das behandelte<br />
Material wurde auf Siebe (1 m') ausgebreitet<br />
und auf die Grasstoppel <strong>zum</strong> Abtrocknen<br />
gelegt. Das Wiegen <strong>der</strong> Siebe erfolgte<br />
stiindlich, um so den Trocknungsverlauf<br />
festzustellen. Dabei zeigte sich sehr deutlich,<br />
daB das Schwadgewicht eine entscheidende<br />
Rolle spielt. Die Versuche wurden<br />
sowohl mit 1,5 kg/m' als auch 2,5 kg/rn'<br />
durchgefuhrt,<br />
Ein zusatzlicher Wendevorgang macht sich<br />
verstandlicherweise bei einem hoheren<br />
Schwadgewicht wesentlich starker bemerkbar.<br />
Die Ergebnisse zeigen weiter, daB sich<br />
durch intensive Aufbereitung <strong>von</strong> Mahgut<br />
eine gegenuber den herkommlichen Mahaufbereitern<br />
wesentlich starkere Trocknungsbeschleunigung<br />
auf dem FeJd erreichen<br />
laBt. So war es durchaus moglich , fiinf<br />
Ourch- Zahne- Umfangs-<br />
Bezeichnung messer Lange zahl Orehzahl geschwindigkeit<br />
n min. n max. V min. V max .<br />
[mm] [mm] [z] [min-I] [min-I] [m/s] [m/s]<br />
Walze groB (0) 400 608 240 320 . 1100 6,7 23,0<br />
1-5 Walze klein (d) 158 608 80 378 2200 ' .<br />
3,2 18,2<br />
: D = 23,0 m/s<br />
Umfangsgeschwindigkeit<br />
ter <strong>der</strong> Bayerischen Landesanstalt fur<br />
Oifferenzgeschwindigkeit : ~~ =<br />
<strong>Landtechnik</strong> und betreut die Bereiche<br />
L¥<br />
?Jf+<br />
Futterbau und Feldversuchswesen. Der Ourchsatz : ca. 8 t/h<br />
vorliegende Beitrag entstand unter Mit spez. Leistungsbedarf : ca . 2 kW/t/h<br />
arbeit <strong>von</strong> Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Rodel<br />
und Dipl.-Ing. (FH) Otto Zirngibl. Abb. 3: Technische Daten des<br />
(Mahweide, 17,7 % Trockenmasse, 31,6 % Rohfaser )<br />
Reifiwalzen-Prufstandes<br />
*) LD <strong>Dr</strong>. Manfred Schurig ist Betriebslei -"H~_I..4mm : d = 10,75 m/s
~<br />
I<br />
382 Tierische Produktion 44.Jahrg. <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
------ --- - - - - ------- ----------_.:::.-_-------<br />
Stunden nach dem Miihen einen Trockenmassegehalt<br />
<strong>von</strong> 70 % zu erreichen<br />
(Abb.4).<br />
Hohere Brockelverluste muss en<br />
vermieden werden<br />
Unbefriedigend bleibt die Feststellung, daf3<br />
durch die intensive Aufbereitung zwangsliiufig<br />
Halmteile abgetrennt werden und<br />
somit <strong>der</strong> Feinanteil im Schwad zunimmt.<br />
Diese Tatsache fuhrt unweigerlich zu hoheren<br />
Brockelverlusten, die den Vorteil <strong>der</strong><br />
schnelleren Abtrocknung auf dem Feld zunichte<br />
machen konnen. Diese Brockelverluste<br />
lassen sich nur vermeiden, wenn es<br />
gelingt, eine Matte zu formen, wie das bei<br />
Luzerne rnoglich ist, aber bei Gras aufgrund<br />
des geringeren Pektingehaltes nicht erreichbar<br />
scheint. Neuere Versuche aus Kanada<br />
[3] scheinen dies zu bestiitigen.<br />
90<br />
Mbh.velde (3. Autwuchs l, 28 07.1988. 28.9 % Rotitoser<br />
/ l-<br />
Der Einsatz dieser relativ aufwendigen Aufbereitungsgeriite<br />
erscheint nur sinnvoll,<br />
wenn aufweitere Arbeitsgiinge - Wenden,<br />
Zetten und Schwaden - giinzlich verzichtet<br />
wird. Inwieweit das unter unseren Klimaverhiiltnissen<br />
moglich ist, sei dahingestellt.<br />
Die Versuche zeigen aber deutlich, daJ3<br />
durch intensive Aufbereitung tatsiichlich<br />
die Feldtrocknungszeit weiter erheblich<br />
verkurzt werden kann. Jetzt angelaufene<br />
Versuche, die ihren Ursprung aus den Arbeiten<br />
mit dem ReiJ3walzenpriifstand haben,<br />
zielen darauf ab, mit geringem technischen<br />
Aufwand die Oberfliiche <strong>von</strong> Halm,<br />
Stengel und Blatt an moglichst vielen Stel<br />
v:-<br />
/<br />
I 1#<br />
/ V --<br />
~-<br />
-: /~<br />
,<br />
;?-.;..-'<br />
LSkg/m 2 Qufbereihl1<br />
70 2.5kg/m 2oulber ellel<br />
50<br />
La<br />
3D<br />
20<br />
10<br />
La<br />
C'<br />
~ 30<br />
;;<br />
~ 20<br />
~<br />
~ 10<br />
,~<br />
Lullleuchte I<br />
i<br />
I<br />
I<br />
-r--t--t-<br />
Lultl"mperolur<br />
I I<br />
1,Skg/m2 unbehandell<br />
2.5kg/m 2 unb"hondelt<br />
•<br />
Abb. 4: Trocknungsverlauf <strong>von</strong> Gras nach<br />
unterschiedlicher Behandlung<br />
len schonend zu zerstoren, Dabei aber keine<br />
Zerkleinerung <strong>der</strong> Pflanzen und Abtrennung<br />
<strong>von</strong> Bliittern (Luzerne, Klee) hervorzurufen.<br />
Erste Ergebnisse deuten darauf<br />
hin, daJ3 dies moglich ist. Sobald weitere<br />
Ergebnisse tiber diese Arbeiten vorliegen,<br />
wird daruber berichtet.<br />
Der ReiJ3walzenpriifstand dient zwischenzeitlich<br />
dazu, auch an<strong>der</strong>e landwirtschaftliche<br />
Produkte aufzubereiten. Als beson<strong>der</strong>s<br />
geeignet hat er sich erwiesen, Flachs aufzuschlieJ3en,<br />
also die Faser <strong>von</strong> den Schiibenzu<br />
trennen.<br />
Ausblick<br />
Die anzustrebende intensive Aufbereitung<br />
(superconditioning) bei gleichzeitiger Reduzierung<br />
<strong>der</strong> Brockelverluste wird auch in<br />
Zukunft <strong>von</strong> groJ3er Bedeutung fur die<br />
Futterbaubetriebe sein. Ziel sollte es sein,<br />
drei Stunden nach dem Mahen, ohnezusiitzliche<br />
Arbeitsgiinge, mit dem Aufnehmen<br />
des Erntegutes als Anwelkgut zu beginnen.<br />
In Verbindung mit dem Einsatz neuer Wendegeriite<br />
(Konverter) konnte es dann moglich<br />
werden, bei entsprechendem Wetter<br />
Heu an einem Tag zu bereiten.<br />
DaJ3diese Werte erreichbar sind, haben die<br />
Untersuchungen mit dem ReiJ3walzenpriifstand<br />
gezeigt. Sich daraus ergebende neuere<br />
Aufbereitungstechniken deuten darauf<br />
hin, daJ3 <strong>der</strong> Landwirtschaft in einiger Zeit<br />
praktikable Geriite dafur an die Hand gegeben<br />
werden konnen.<br />
Literatnr:<br />
[1] Shinners, K. J., R. Koegel und R. Straub: Design<br />
Consi<strong>der</strong>ations and Performance of Forage Maceration<br />
Devices. ASAE Paper-No. 86-1531<br />
[2] Walther, K., S. Oztekin und H. Wandel: Halmfutterernte<br />
auf einen Tag verkiirzt. <strong>Landtechnik</strong> 44<br />
(1989), H. 4, S. 128-129<br />
[3] Savoice, P. und S. Beauregard: Forage Superconditioning:<br />
Species and Compression effects. ASAE<br />
Paper-No. 89-1063<br />
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44. Jahrg. <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
383<br />
Elektronikeinsatz zur leistungsbezogenen<br />
Milchviehfutterung<br />
Von Heinrich Pirkelmann und Georg Wendl*)<br />
Die mo<strong>der</strong>ne Mikroelektronik in <strong>der</strong> Milchviehhaltung errnoglicht den direkten<br />
automatischen Zugriff auf das einzelne Tier. Damit konnen die Tierleistungen<br />
kontinuierlich erfaBt und darauf basierend eine exakte Nahrstoffversorgung<br />
durchgefuhrt werden. Aber auch die Voraussetzung fur ein besseres Management<br />
wird durch die standige Verfiigbarkeit vieler individueller Daten geschaffen. Die<br />
Entwicklungen in <strong>der</strong> ProzeBtechnik sind im Laufstall am weitestenfortgeschritten ,<br />
es zeichnen sich jedoch auch fiir den Anbindestall entsprechende Losungen abo Eine<br />
sinnvolle und okonornische Nutzung <strong>der</strong> Techniken wird jedoch nur durch<br />
integrierte Systeme zwischen ProzeBtechnik und Managementsystemen erreicht.<br />
Langfristig ist eine Erweiterung zu Expertensystemen anzustreben.<br />
Electronics in dairying provide automatic access to the individual cow. By this means<br />
it is possible to record animal performancecontinuously,and based on it , to achieve a<br />
more exact nutrient supply. Moreover, through the permanent availability of many<br />
individual cow's data, better herd management can be achieved. Computer based<br />
process techniques for cubicle houses are in a very advanced stage of development ,<br />
but also for stanchion barns there are some techniques available or just in th e<br />
development stage. The use of these techniques is only economical, if processing<br />
equipment and herd management systems are integrated. In the long run, an<br />
expansion to expert systems is worth being strived for.<br />
Zukiinftige Entwicklung <strong>der</strong><br />
MilchviehhaItung<br />
Urn technische Entwicklungen in <strong>der</strong> Milchviehfutterung<br />
abschatzen zu konnen, ist als<br />
wichtige Orientierungshilfe zunachst ein<br />
Blick auf die sich abzeichnenden Trends <strong>der</strong><br />
Milchproduktion generell erfor<strong>der</strong>lich. Dabei<br />
kann bei dem gegebenen Versorgungsgrad<br />
auf na tionaler und europaischer Ebene<br />
da<strong>von</strong> ausgegangen werden, daf3 die mengenbegrenzende<br />
Ouotenregelung fiir die<br />
nachsten Jahre bestehen bleibt. Es ist jedoch<br />
eine grobere Handelbarkeit <strong>der</strong> Kontingente<br />
und damit ein Strukturwandel zu<br />
grotseren Herden zu erwarten.<br />
Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist im<br />
spezi alisierten Milchviehbetrieb weiterhin<br />
eine Erhohung des Leistungsniveaus <strong>von</strong><br />
groBer Bedeutung (Tab. 1). Diesgiltsowohl<br />
fur die Milchmenge als auch fur die Milchinhaltsstoffe,<br />
denen insbeson<strong>der</strong>e beim Eiweif3<br />
hinsichtlich <strong>der</strong> Erschliel3ung neuer<br />
Absatzrnarkte und Verwertungsmoglichkeiten<br />
grof3e Bedeutung zukommt. Urn<br />
dazu die ernahrungsphysiologischen Voraussetzungen<br />
zu schaffen, ist <strong>von</strong> allen Leistungsmerkmalen<br />
die Steigerung <strong>der</strong> Futteraufnahme<br />
das effektivste Kriterium. Dabei<br />
wird bei reduzierter Kuhzahl und dem<br />
dadurch bedingten geringeren Futterflachenbedarf<br />
die Produktion guter Grundfutterqualitaten<br />
immer bedeutsamer werden.<br />
Eine Leistungssteigerung wird sich im Betriebsergebnis<br />
aber nur nie<strong>der</strong>schlagen,<br />
wenn auch an<strong>der</strong>e leistungsabhangige Parameter<br />
wie Krankheiten, Verluste und<br />
Fruchtbarkeit ausreichend beriicksichtigt<br />
werden. Von groBer wirtschaftlicher Bedeutung<br />
wird bei <strong>der</strong> begrenzten Kalberzahl<br />
auch die Fleischleistung sein.<br />
") <strong>Dr</strong>. Heinrich Pirkelmann ist Fachleiter<br />
an <strong>der</strong> Bayerischen Landesanstalt fiir<br />
<strong>Landtechnik</strong> <strong>der</strong> Technischen Universitat<br />
Miinchen, <strong>Dr</strong>. Georg Wendl ist<br />
ebendort wissenschaftlicher Mitarbeiter.<br />
Tab. 1: Wirtschaftliche Bedeutung (Grenznutzen)<br />
<strong>der</strong> Leistungsmerkmale beim Rind(Vorschatzung<br />
f iir das Jahr 2000, real) nach [6J<br />
Merkmal Einheit DMlEinheit<br />
FCM' kg 0,21-0,35<br />
Milchfett' kg 1,95-4,70<br />
Milcheiweili'<br />
(o h. Eiwei13quote) kg 4,42-6,91<br />
Milcheiweifl'<br />
(mit Eiwei13quote) kg 2,72-5,21'<br />
Fett- U . eiweiBfreie<br />
Milchmenge ' kg -0,09--0,27<br />
Melkbarkeit IImin 60<br />
Futteraufnahme' kg TSrrag 129-194<br />
Zwischenkalbzeir' Tag 0,60-1,00<br />
Nutzungsdauer Jahr 80<br />
Futtcrv erw ertung StE/kg 0,17<br />
T ageszunahme g 1,77<br />
Wachstumskapazitat kg LG 0<br />
Muskelflcischanteil % 48<br />
I ) Niedri ger Wert fur 8500 kg, hoherer Wert fur 5500 kg Milchleistung<br />
2) Niedrig er Wert bei bereits hoher, hoherer Wert bei noch<br />
geringer Trockensubstan zaufnahme<br />
J) Bei Eiweiflquotc ana log de r f ettquote (+0.1 % EiweiJl Kilrzung<br />
dec Rcferenzmen ge urn 1,8 %)<br />
~) Niedriger Wert beinied rigem, h6hererWert bei hohem Kelberpreis<br />
Konsequenzen fiir die Fiitterungstechnik<br />
Aus diesen nur angedeuteten Entwicklungstendenzen<br />
ergeben sich wichtige Hinweise<br />
auf zukiinftige Aufgabenstellungen<br />
<strong>der</strong> Haltungs- und Fiitterungstechnik. Die<br />
steigenden Leistungsanfor<strong>der</strong>ungen werden<br />
ohne negative Auswirkungen auf Gesundheit<br />
und Fruchtbarkeit nur durch eine<br />
bedarfsgerechte, den physiologischen Erfor<strong>der</strong>nissen<br />
angepal3te Versorgung zu erfullen<br />
sein. Mehr als bisher wird daher<br />
neben einer exakten Kraftfuttergabe auch<br />
auf eine leistungsorientierte Grundfuttervorlage<br />
und dem differenzierten Einsatz<br />
unterschiedlicher Qualitaten zu achten<br />
sein. Praktikable Losungsansatze fur diese<br />
zentrale Aufgabe sind sowohl fur die bislang<br />
vorherrschenden Anbindestalle als auch fur<br />
die zukiinftig wegen ihrer ethologischen<br />
und arbeitswirtschaftlichen Vorteile im<br />
Vor<strong>der</strong>grund stehenden Laufstalle zu entwickeln.<br />
Die Anpassung <strong>der</strong> technischen<br />
Einrichtungen und <strong>der</strong> verrnehrt notwendigen<br />
automatisrerten Funktionsablaufe an<br />
das Tier und die Beriicksichtigung biologischer<br />
Reaktionen wird das Gelingen dieser<br />
Zielstellung wesentlich beeinflussen.<br />
Futterungstechnik ist aus dieser Sicht mehr<br />
als nur mechanisierte Futterzuteilung. Bei<br />
dem im hoheren Leistungsniveau steigenden<br />
Anteil <strong>der</strong> Futterkosten auf mehr als 50<br />
% <strong>der</strong> Gestehungskosten <strong>der</strong> Milch is! eine<br />
bestmogliche Verwertung aller eingesetzten<br />
Futtermittel anzustreben. Dem Leistungsverlauf<br />
eng angepaBte Futterrationen<br />
auf <strong>der</strong> Basis aktueller Informationen<br />
iiber Tierleistung und Futterinhaltsstoffe<br />
sind daher unerlafiliche Voraussetzungen<br />
fur eine okonomische Nutzung <strong>der</strong> mit<br />
zunehmend hoheren Investitionen belasteten<br />
Fiitterungstechnik. Sie kann somit nicht<br />
isoliert, son<strong>der</strong>n nur als Bestandteil eines<br />
umfassenden Managementsystems betrachtet<br />
und in ihren Auswirkungen bewertet<br />
werden.<br />
Voraussetzungen fiir die leistungsbezogene<br />
Fiitterung<br />
Ein e grundlegende Voraussetzung fur die<br />
Automatisierung <strong>der</strong> individuellen Versorgung<br />
und Datenerfassung ist ein funktionsfahiges<br />
Identifizierungssystem. Die seit etwa<br />
15 Jahren bekannten und zur Zeit fur<br />
Milchkiihe ausschlief3lich eingesetzten<br />
Trans- und Respon<strong>der</strong> am Halsband bringen<br />
eine sichere Tiererkennung bei engen<br />
Abstanden bis zu rund 20 em <strong>zum</strong> Empfanger,<br />
wie er iiblicherweise in Kraftfutterstationen<br />
gegeben ist. Eine zu geringe Erkennung<br />
squote wird dagegen noch in verschiedenen<br />
Betrieben mit EinzelpJatzidentifizierung<br />
im Melkstand in Verbindung mit <strong>der</strong><br />
automatischen Milchmengenmessung erreicht.<br />
Hier fiihren Durchgangsantennen<br />
am Melkstandeingang meist zu einem besseren<br />
Ergebnis.<br />
Nach amerikanischen Untersuchungen sind<br />
bei Einzelplatzidentifizierung im Melkstand<br />
Ohrtranspon<strong>der</strong> sicherer. Sie werden<br />
aber bisher bei uns nur in <strong>der</strong> Schweinehaltung<br />
o<strong>der</strong> versuchsweise in <strong>der</strong> Rin<strong>der</strong>mast,<br />
nicht dagegen in <strong>der</strong> Milchviehhaltung eingesetzt.<br />
Eine Anwendung ist auch nicht zu<br />
erwarten, da sie gegeniiber dem Halsband<br />
keine nennenswerten Vorteile aufweisen.<br />
Dies diirfte insbeson<strong>der</strong>e fiir Systeme mit<br />
Energieversorgung iiber Lithiumbatterien<br />
Abb. 1: Sensoren unterschiedlicher Grofle zur<br />
automatischen Tieridentifizierung
384 Tierische Produktion 44.Jahrg. <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
- --- ---- - - - - - - - - - - - - - - - ------ - -"'------- - ----<br />
+3<br />
%<br />
+1<br />
O +- ......l" J...-",,p- -..fJ e....,.,P- rJ
44. Jahrg. <strong>Landtechnik</strong> Son<strong>der</strong>hef t<br />
385<br />
EJ.~<br />
160~-"""'--~<br />
Gruppe I _ ....__ Gruppe II<br />
MJ +-I~~77~-:r-- ---t- --T---::-r--t---=---,------'--'--,--------j<br />
120 H~~~~~~~7)~~~~~~j1 --t--- t-----1<br />
100 ~h-"""'-7tTffh"ti" h"h"ti"h"77'~Zz'Zz':a~ -+--- -r-- -j Gruppen<br />
FUtterung<br />
Herden<br />
80 ~'r-7''r-7''J.L7'7£<br />
FUtterung<br />
60~~<br />
40<br />
160<br />
Laktationstag<br />
A bb. 6: Energieverso rgung bei Gruppen- un d Herdenfutterung (K uh 85)<br />
Futteru ngscomputer in den Dosierwagen<br />
erleichtern die Bedienung bei <strong>der</strong> Soli mengenvorgabe,<br />
ub ernehmen die Steuerung aller<br />
Funktion sabl aufe und speichern zusatzlich<br />
die Verzehrsda ten abo Damit besteht<br />
wie im Laufstall die Moglichkeit <strong>der</strong> Anbindung<br />
an einen Betrieb sre chner. Dazu erfor<strong>der</strong>liche<br />
beruhrungslose Dateniibertragungsmedien<br />
sind in Erpro bung .<br />
Grundfutterversorgung<br />
Die Me chani sierung <strong>der</strong> Grundfutterfutte<br />
run g wird in Z ukunft im wesentliche n <strong>von</strong><br />
folge nde n drei Zielste llunge n gepragt sei n:<br />
• Ve rbesserung <strong>der</strong> A rbeitswirtschaft<br />
• U nterstutzung einer moglichst hohen T<br />
A ufnahme und<br />
• Erfass ung des ind ividuellen Grundfutter<br />
verzehrs.<br />
D ie arbe itswir tscha ftliche n Belange werden<br />
in <strong>der</strong> Grundfutterversorgung vor allem<br />
durch eine Weit erentwicklung <strong>der</strong> Geratetechnik<br />
zu den ve rsta rkt angestrebten vollme<br />
chanisierten Ver fahren <strong>von</strong> <strong>der</strong> Entnahme<br />
bis zur Verteilung im Stall abgedeckt.<br />
Unterstiitzun g konnen elektro nische Hilfsmittel<br />
dagegen bei <strong>der</strong> qua lita tive n Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Futterung ge be n.<br />
E ine bessere A npassun g <strong>der</strong> leist un gsbezogene<br />
n Zuteilung unterscn iedl icher G rundfutte<br />
rqua lita te n ist uber die Gruppen fiitterun<br />
g rnoglich. Dab ei solle n die Komponenten<br />
mit hoh er Energiekon zentrat ion , <strong>der</strong><br />
wichtigste n Einflul3grbl3e fu r die Futteraufna<br />
hme, den hochleistenden Ti eren in <strong>der</strong><br />
ers ten Lakt at ion sh alft e verabreicht werden.<br />
Di e Zuteilung de r rohfaserreichen<br />
Futter arten gegen Lakt ationsende verhin<strong>der</strong>t<br />
da gegen eine U berfutterung <strong>der</strong> Tiere<br />
mit unerwunscht er Verfettung und negatiyen<br />
Auswirkungen auf den Gebur tsablauf<br />
und die Fol gelaktation (Abb. 6).<br />
1m Laufstall ka nn die G ruppierung im Gegensatz<br />
zu mechan ischen A btrennunge n bei<br />
allen Herden grofien und ohne negative<br />
Auswirkungen auf das Ti er verhalt en und<br />
den Arbeitsau fwan d durch elektronisch gesteuer<br />
te T or e am Fr el3plat z o<strong>der</strong> zu F ret3bereichen<br />
erfolge n, wa hren d die Herde anso n<br />
ste n eine E inh eit bleibt. Sperrg itter an jedem<br />
Fre l3platz sind in allen Lau fstallsystemen<br />
mog lich , erfo rde m aber einen relativ<br />
hohen Au fwand fur die mechanischen und<br />
elektronische n Ba ute ile. Am Futtertisch<br />
abgegrenzte Fr e fs bereiche sind mit gerin<br />
gem Aufwand zu schaffe n , se tze n dagegen<br />
eine n zusatzlichen Umtriebsgang <strong>zum</strong><br />
Melk stand vora us und lassen sich in offe ne n<br />
Sta llen mit La ufho f leichter verwirk liche n<br />
als in geschlosse ne n Sta llanlage n (A bb, 7).<br />
Z ur Ve rme idung <strong>der</strong> Se lektion sind fiir die<br />
Gruppe nfutte rung Futtermischunge n zu<br />
empfe hlen. H insichtlich <strong>der</strong> differ enzierten<br />
G ru ndfuttervorlage geniigen zwei Lei<br />
stu ngsgruppen bei E rga nzung mit zusatzli<br />
cher indivi due ller Kraftfuttergabe. Wird<br />
das gesamte Kraftfutter tiber die Mischung<br />
gegeben, so sind mind est ens drei Gruppen<br />
erfor<strong>der</strong>l ich. D ie Zuordnung <strong>der</strong> Kiihe in<br />
die Leistu ngsgruppen kann uber den Futte<br />
rungscomputer erfolgen .<br />
Eine wesentliche Vorausse tzung fur eine<br />
leistungsgerechte Kraftfutt erer ganzung ist<br />
die Kenntnis <strong>der</strong> tier individue llen Grund<br />
futter aufnahm e. Dies ist uber eine portio<br />
nierte Vorl age an das Ei nze ltie r o<strong>der</strong> eine<br />
Schatzun g <strong>der</strong> Verzehrs menge aus dem ad<br />
lib. vorge legten Futter zu erreiche n.<br />
D ie port ioni erte Futtervo rlage se tzt die<br />
Zu ordnung eines festen Frel3platzes an das<br />
Ein zelti er voraus, wie es im A nbindes ta ll<br />
o<strong>der</strong> bei elektronisch geste ue rten Schran<br />
ken am Frel3gitter im Laufstall <strong>der</strong> Fall ist.<br />
Fur die Futterzut eilun g ste ht als serienrna<br />
Bige Losun g ein schie ne nge fuhrte r Dosier<br />
wagen mit Wiegeband zu r Ver fiigung (Abb.<br />
8) . Di e stan dpl atzbezogen e So llmengen<br />
vorgabe erfolgt tiber eine n zentra len Futte<br />
rungscomputer , <strong>der</strong> auch die Aufsummie<br />
rung <strong>der</strong> Au str agsme ngen vornimmt. Urn<br />
einerseits die hochstrnogliche Futterauf<br />
nahme zu erreich en , an<strong>der</strong>erseits aber kei<br />
ne Futterverluste in Kauf ne hmen zu rnus<br />
sen, ist ein e gute Tierbeobachtung un d ein<br />
Herantasten an die richtig bem essen e So ll<br />
menge erfor<strong>der</strong>l ich . Die individ ue lle Zutei<br />
lung hat weiterhin nur Erfolg, wenn A btren<br />
nungen zwischen den Fre fspl at zen ange<br />
bracht sind.<br />
Technisch einfacher und fur die Zukunft<br />
bed eutsam er ist die Vorratsfutte rung. Di e<br />
Sch atzun g <strong>der</strong> tier ind ividu ellen Verzehrsmen<br />
ge aus dem ad lib . vor gele gten Grundfutter<br />
wird durch ein multivariantes Progra<br />
mm versucht. Dieses Schatzprograrnm<br />
be rucksichtigt die verschieden en Ei nflul3<br />
faktoren auf die Futteraufnahme , die sich<br />
• auf das Tier (Lebendgewicht , Lakt a<br />
tions- und Trachtigkeitsstand) ,<br />
• auf das Futter (Energiegeh alt ,T -Gehalt,<br />
Struktur) und<br />
• die Fiitteru ngstechnik (Frel3zeit , Vo rlagefre<br />
que nz , Mischung)<br />
beziehe n. In <strong>der</strong> Praxiserprobung ergeben<br />
sich nach dieser Method e se hr grot3e Stre u<br />
un gen in <strong>der</strong> Futteraufnahme (Abb. 9). Auf<br />
dieser Basis ist im Ve rgleic h zu <strong>der</strong> bisher<br />
iiblichen , herdeneinheitli chen G rundfutte<br />
raufnahme eine wesentlich gena uere A n<br />
passun g <strong>der</strong> Kr aftfuttermenge an den tier individu<br />
ellen Lei stungsbedarf gegeb en .<br />
Einbindung <strong>der</strong> Prozefitechnik<br />
in ein Managementsystem<br />
Einsatzkonzep t Prozeiirechner - Betriebscomp<br />
uter<br />
Die Mik roelektronik in <strong>der</strong> Milchviehhaltung<br />
die nte zun achst vor a llem <strong>der</strong> automatischen<br />
Kra ftfutterzutei lu ng, einer re inen<br />
Ste uerungsaufga be. 1m Zuge <strong>der</strong> Entwicklun<br />
g kamen folgende A ufga ben hinzu :<br />
zusatzliche Date ne rfass ung (be isp ielsweise<br />
Milchmen ge , ve rsuchsweise Korper<br />
gcwicht, Milchtemperatur)<br />
In format ion sverarbeitung (Kuhka len<strong>der</strong><br />
, Ve rwa ltung <strong>der</strong> Milchmengen,<br />
Starnrnda te nverwa ltu ng, Futterplanun<br />
g, Jungvieh registe r)<br />
Di eser Au sbau hatte zur Konsequenz, dal3<br />
aus dem ursprunglich einfa chen Fiitterungs<br />
::::::::::::~<br />
Abb. 7: Gruppenfituerung mit Torsteuerung zu<br />
Frefibe reiche n in einem Laufs tall m it aufienliegen<strong>der</strong><br />
FrefJhalle<br />
Abb. 8: Schienengefuhrter Gru ndfuuerdosierwagen
:<br />
386<br />
44.Jahrg. <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
17<br />
~ kg<br />
LJ<br />
Rationsanteil inT: Maissilage 66.5·1.<br />
u..<br />
qI<br />
1S<br />
1..:h=o.--f:I.J-.=-.=__o=.-=-=-==-=-=-=o=;;o;=- Grassilage 21, ] ·1,<br />
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I---'i'i++-~f'o"+-~~I---"""'+--.II------- Futterruhen 10.2'1,<br />
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ClJ<br />
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44. Jahrg. <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
sollte auch jetzt schon bei Neuinvestitionen<br />
<strong>der</strong> PC-Lbsung <strong>der</strong> Vorzug gegeben werden<br />
; denn <strong>der</strong> hohere Nutzen und <strong>der</strong><br />
mogl iche Au sbau decken bei weitem die<br />
geringfugig hoheren Kosten abo<br />
Kunftige Entwicklungen im Softwarebereich<br />
Aile herkomrnlichen produktionstechnischen<br />
Programme ve ra rbe iten heute im<br />
wesentlichen "nur" die automatisch o<strong>der</strong><br />
manuell erfaf3ten Daten zu entsprechenden<br />
Kenngrofsen, auf denen basierend <strong>der</strong><br />
Landwirt seine Entscheidungen trifft. Zukunft<br />
ig werden diese Man agementsysteme<br />
um sog en annte Expertensysteme erga nzt<br />
werden. Ziel eines Expe rtensystems ist , das<br />
Wissen eine s menschlichen Experten bei<br />
<strong>der</strong> Lo sun g eines Problems vor Ort zur<br />
Verfugung zu stellen. Fur die Milchviehhaltung<br />
durften folgende Bereiche zuerst an<br />
Bedeutung gewinnen:<br />
• Diagnose <strong>von</strong> abnormalen Zu standen<br />
wahrend des Produktionsprozesses<br />
(Mil chmenge, Milchinhaltsstoffe , Gewicht,<br />
Futterverbrau ch , Temperatur,<br />
Brunst , Krankheiten, Fehlerl ok alisierung<br />
bei Technik)<br />
• Empfehlung <strong>von</strong> H andlungsalternativen<br />
(<strong>zum</strong> Beispiel Futterung, Selektion,<br />
Fehl erbehebung in Technik) .<br />
G erad e beim fruhzeitigen Erkennen <strong>von</strong><br />
abnormalen Zustanden wahrend de s Produktionsprozesses<br />
"Milcherzeugung"<br />
konnten <strong>der</strong>artige Systeme den Landwirt<br />
entJ ast en und auJ3erdem zu einer weiteren<br />
Senkung de s Produktionsmitteleinsatzes<br />
fuhren, Die allgemeine Verfugbarkeit <strong>der</strong>artiger<br />
Systeme durfte aber noch ei nige Zeit<br />
auf sich warten lassen , da bisher nur in<br />
Forschungseinrichtungen daran gea rbeitet<br />
wird .<br />
Literatur<br />
[1] Pirk elmann , H .: Rechnergestiitzte T ra nkeverfahren<br />
fiir Kalb er. In : VDlfMEG-Kolloquium Landtcchni<br />
k: Elcktro nik in <strong>der</strong>Tierh altun g, H . 5, S. 84 <br />
98<br />
[2J Pirkelm ann , H . und G . Wendl: Microcomputer <br />
based feeding of dairy cows by using automatic milk<br />
recording und body weighing. Pro ceedings of3. AG<br />
EN G in Paris Yom 2. bis 6. Marz 1988, S. 128 - 130<br />
[3] Pirke lma nn, H . und G . Wendl : Ergebnisse zur<br />
computerges tutzte n, leistun gsabh an gigen Gru p<br />
pen- und Einzelt ier fiilterung in <strong>der</strong> Milchvie hha l<br />
tu ng. Pro ceedings Yom 11. CI GR- Kon gre ll in Du <br />
blin vorn 4. bis 8. September 1989 (in <strong>Dr</strong>uck)<br />
[4] Spa hr, S. L., H . 13 . Puckett und Deligeersang:<br />
Performanc e of elektro nic animal ide ntification syste<br />
ms in milking parlor. Pro ceedi ngs of 3. Symposium:<br />
A uto ma tion in Dair ying in Wage ningen vorn<br />
9. bis 11. Sept emb er 1987, S. 385 - 394<br />
[5] Wendl , G. und H . Pirke lma nn : Erfah rungen mit<br />
rech ner gestiitzten Futterungsverfahr en in prak tischcn<br />
Milchvi ehbet rieben. In: VOl-fMEG-Kolloquium<br />
<strong>Landtechnik</strong>: Elektronikei nsa tz in <strong>der</strong> Tierhaltung,<br />
H . 5, S. 50 - 65<br />
[6] Zeddies, J. und F. Ruths: Persp cktiven 2000 <strong>der</strong><br />
Schwarz bun tzucht - 6konomische Zie lorienlieru ng<br />
und Folgeabschatzung, In: Perspe ktiven 2000 fiir die<br />
Deutsche Schwarzbuntzucht, Dokumentation iiber<br />
die Vo rtragstag ung am 5. uod 6. Januar 1989 in<br />
Verden/All er, S. 33 - 46<br />
*) D r. agr. hab il. H ermann Worstorffleitet<br />
die Arbeit sgruppe "Milchgewinnung"<br />
im In stitut fur Ph ysiol ogie <strong>der</strong> Suddeutschen<br />
Versuchs- und Forschungsanstalt<br />
fur Milchwirtschaft de r TU Munchen<br />
Weihenstephan ; Ing. agr. Axel Prediger<br />
hat als Versuchsingenieur an die sem<br />
Beitrag mitgearbeitet.<br />
Schaum als Storfaktor volumetrischer<br />
Milchmengenmessung<br />
Von Hermann Worstorff*)<br />
Die betriebsspezifische Justierbarkeit volumetrischer Milchmengenmesser ist fragwurdig<br />
und nur bei stationaren Gersten anwendbar. Fur die weit verbreiteten<br />
Anbindestalle und den sporadischen Ein satz bei <strong>der</strong>Milchleistungsprufung dagegen<br />
werden mobile Milchmengenmesser benotigt. Diese mussen vom jeweiligen<br />
Schaumverhalten und melktechnischen Einflussen unabhangig arbeiten, insbeson<strong>der</strong>e,<br />
wenn auch zuverlassige Milchflufikurven ausgegeben werden sollen. Aus<br />
Kosten- und H andhabungsgrunden sind in den Milchmengenmesser moglichst viele<br />
melktechnische Funktionen zu integrieren.<br />
Th e possibilities to individually adjust volumetric milk measurementequipmentare<br />
questionable and restricted to stationar y use. Th e widespread stanchion barns and<br />
milk recording by Dairy Herd Improvement org anizations, however, necessitate<br />
mobile milk meters. The measurement must function independent ofvariablefroth<br />
conditions and influences of the milking equipment used, especially, if true milk flow<br />
profiles are to be attained. Due to cost and handling, as many milking machine<br />
functions as possible have to be int egrated into the milk meter.<br />
<br />
OffizielleundbetriebseigeneMilchmengen beispielsweise <strong>der</strong> bei Milchmengenmesmessung<br />
sern nach DIN/ISO 5707 zul assige maxima<br />
Traditionell ist die Bestimmung<strong>der</strong>tierindi Ie Vakuumverlust <strong>von</strong> 3 kP a bei 3 kg/min<br />
vidue llen Milchmenge eine Dornan e de r Durchsatz [5) viel zu hoch fur ein ordnungs<br />
Landeskontroll ve rb an de. Dan eben hat gernabes Melken , wenn er auf Milchflutsraabe<br />
r - mit be reits etlich en 1000 G e raten ten vo n 9 bis 12 kg/min hochgerechnet wird .<br />
eine Entwicklung zur betriebsinternen Bis zu die sen Dur chsatzen wird aber ge<br />
Mengenmessung eingesetzt, urn Kr aft fut pruft.<br />
ter-Abrufautomaten sauber an die Leistung Noch problemati scher erscheint die sogea<br />
npasse n und dadurch kostengiinstiger pro nannte Routineprufung, bei <strong>der</strong> nicht nur<br />
du zieren zu konnen [1, 2) . Durch die laufen die Funktion ge tes te t, son<strong>der</strong>n gegebenende<br />
Messung wird <strong>der</strong> sog e nannte St ich pro falls auch eine Justierung de r Mengenan zeibenfehler<br />
ausgeschaltet [3) und sogar eine ge vorgenomme n wird. Wie nachfolgend<br />
automa tische Festsetzun g <strong>der</strong> R ati onen nah erdargelegt, muJ3bei klein eren Geraten<br />
rnoglich. Di e melktechnischen Anforde <strong>der</strong> bislang vorwiegend eingesetzten ganz<br />
rungen a n die Milchmengenrnessererhohe n o<strong>der</strong> teilweise volumetrisch messenden Tysich<br />
bei pe rm anentem Einsatz, da Qualitat pen mit ei ne r erhe bliche n Unsicherheit<br />
<strong>der</strong> Melkarbeit und H andhabung keines du rch in de r Milch enthaltenen Schaum<br />
falls in Mitleidenschaft gezogen werden ge rechne t werden. Zumindest fur den modiirfen.<br />
bilen Einsatz sind daher Milchmengenmesse<br />
r zu for<strong>der</strong>n , die vo rn jeweili gen Sch aum<br />
Sollen die betriebseigen en D aten offiziell<br />
verhalten sowi e melktechnisch en Einflusanerkannt<br />
werden, unterliegen die Gerate<br />
sen (beisp ielswe ise kin eti sche Energie <strong>der</strong><br />
den Sp ez ifikationen des Internationalen<br />
einstrornenden Milch) un abhangig arbei ten<br />
Komitees zur Ermittlung <strong>der</strong> Wirtschaftund<br />
somit auch keiner betriebsspezifischen<br />
lichkeit <strong>von</strong> Milchtieren [4). In <strong>der</strong> bisheri<br />
Ju stierung be durfen .<br />
ge n Praxis hat da s dazu ge fuhrt, daf3<strong>von</strong> den<br />
Firmen nur zugelassene Gerate ange bo te n 1m Schaum kann viel Milch enthalten sein<br />
werden. Diese Entwicklung muJ3 nicht Aus <strong>der</strong> praktischen Arbeit insbeso n<strong>der</strong>e<br />
nachteilig sein, legt aber den Prufstellen mit MeJ3behaIter-Melkanl agen ist bek annt,<br />
eine erhebliche Verantwortung auf. So ist daf sich das durchschnittliche Sch aumver<br />
16<br />
14<br />
Ol<br />
~ 12<br />
'" N 10<br />
~<br />
~ '"<br />
'
388 ________________ Tierische Produktion<br />
o<br />
c<br />
.€<br />
verschdumte Milch<br />
Ol<br />
""<br />
c:: _ schaumfreie Milch<br />
::> 3<br />
s:<br />
U<br />
~<br />
17.98 kg Gesamtgemelk<br />
6.57 kg (36,6°/.) Schaum<br />
w=O-100"10<br />
o o 2 4 6 8,<br />
Melkdauer (min)<br />
Abb. 2: Milch.Schaum- Verhaltnis innerhalb einer Me/kung<br />
halten einer Herde in Abhangigkeit <strong>von</strong><br />
Ftitterung (etwa Weideaustrieb) und Laktationsstadium<br />
an<strong>der</strong>n kann. Eigene Messungen<br />
mit einer im Punkt "Mobile Gerate<br />
rnussen Schaum messen" beschriebenen<br />
Technik erganzen diese Aussage fur das<br />
Schaumverhalten <strong>von</strong> Einzelkuhen innerhalb<br />
einer Melkzeit (Abb. 1).<br />
Zehn Gemelke <strong>der</strong> Braunviehherde auf <strong>der</strong><br />
Versuchsstation , Veitshof" (7200 kg/a) sind<br />
nach deszendieren<strong>der</strong> Milchmenge aufgetragen<br />
und jeweils nach anteiliger Flussigkeit<br />
und anteiligem Schaum unterglie<strong>der</strong>t.<br />
Die tierindividuellen Unterschiede sind betrachtlich:<br />
Zwischen 29 % und 50 % <strong>der</strong><br />
ermolkenen Milch flossen als Schaum durch<br />
den Milchrnengenrnesser! Diese nach bisherigen<br />
Erfahrungen keineswegs untypische<br />
Spannweite muf bei <strong>der</strong> betriebsinternen<br />
Geratejustierung nach IKEWM uberbruckt<br />
werden, wobei man versucht, den Mittelwert<br />
<strong>der</strong> Fehler fur die Herde zu minimieren.<br />
Wah rend sich <strong>der</strong> mittlere Schaumgehalt<br />
noch tiber eine gewisse Periode "eineichen"<br />
laBt, sind Einzelkuhe <strong>von</strong> systematischen<br />
Abweichungen betroffen, weiI das Milch:<br />
Schaum-Verhaltnis nicht nur tierindividuell<br />
verschieden ist, son<strong>der</strong>n sich sogar in Abhangigkeit<br />
<strong>von</strong> <strong>der</strong> Fluidzusammensetzung<br />
wahrend des Melkens an<strong>der</strong>t (Abb. 2).<br />
1m Koordinatensystem "MilchfluB gegen<br />
Melkdauer" ist ein tierindividuelles Abgabeprofil,<br />
aufgeteilt nach .flussiger" und<br />
.verschaumter" Milch, dargestellt. Es wird<br />
~ 60<br />
E<br />
=50<br />
E<br />
~<br />
III<br />
~ 30<br />
E<br />
::><br />
'020<br />
><br />
70 +--+ - - 60 \ e.L./m in )<br />
Lec\
44.Jahrg.<br />
<strong>Landtechnik</strong> Sonde rhef t<br />
389<br />
DlItei: 1.MES005SB.DAT; 1<br />
Kanal : O. 1.<br />
6<br />
5<br />
4<br />
...<br />
~<br />
3<br />
o<br />
><br />
2<br />
o<br />
-1<br />
I-<br />
vom SA.11-09-BB. 16 : 53: 32 / Abteetrete - 50000uS<br />
140 145 150 155 160 165 170 175<br />
Abb. 5: Mef3signal bei Recor<strong>der</strong>wdgung mit lind ohne Filterung<br />
min desten s erfor<strong>der</strong>Jiche G robe <strong>von</strong> Be ruhigu<br />
ngsgefafsen im unteren Teil <strong>von</strong> Abbildung<br />
4. Der not wendige Gefaflquerschnitt<br />
(die Stau hohe hat keinerlei Bedeutung!) ist<br />
hier fur drei Fliissigkei tsd urc hsa tze tiber<br />
dem Blasen du rchmesser aufgetragen. Dabei<br />
ist un ter steJlt , daB die Entgasung nicht<br />
du rch Turbulenze n info lge zustrornen <strong>der</strong><br />
Milc h ges tort wird: Trotz dieser Idealanna<br />
hme kann bei hoheren Mil chflussen und<br />
einer O berflache <strong>von</strong> 200 cm' nur gro berer<br />
Sch au m a bgeschieden werden, wa hre nd feine<br />
Blasen im Gefaf verbleiben und sich dort<br />
ak kumulieren o<strong>der</strong> mit au sgeschleust werden.<br />
Bezogen auf kleinere Mi lchmengenmesser<br />
ist also bei de r Ko nst ruktion und<br />
Wa hl des MeBprinzips kei nesfalls <strong>von</strong> luftfreie<br />
r Milc h auszugehen .<br />
Sekunden<br />
Foigerungen fiir stationiire<br />
volumetrische Geriite<br />
D a bei festem Einbau im Melksta nd die<br />
Bau grolle <strong>von</strong> un tergeordne te r Bedeutung<br />
ist , sollte die Ei nlaufkammer zur Lufta b<br />
schei dung - im Einklang mit den For<strong>der</strong>ungen<br />
des IKE WM - so grob sein , da Bsie eine<br />
weitgeh en d vo llstan dige Luftabscheidung<br />
gestattet [2]. Wie im vorigen Kapitel abge <br />
leitet, ist fur die Entgas ung in einem StaugefaB<br />
vor allern fur eine hinreichend groBe<br />
Oberflache zu sorgen, da eine grofiere Stauhohe<br />
und das so er zeu gte Vo lume n die<br />
A bschei dung nicht ve rbessern. Di e dadurch<br />
gegebene , vorwiegend flache un d brei te<br />
Ko nstruktio n wiirde sich prinzipieJl auc h fur<br />
die Lu ftabscheidu ng mit Hilfe eines Ri eselfilmes<br />
[6] eig nen; das Verfahren fuh rt aber<br />
- man gelsT urb ulenz - zu gewissen Problemen<br />
bei <strong>der</strong> Reinigun g, denen wirksam<br />
begegn et werden rmibte.<br />
Ein zwe iter unbedingt zu be achten<strong>der</strong><br />
Punkt ist die Kon struktion des Einlau fes:<br />
Wie in A bbildung 3 gezeigt , ist mit er heblichen<br />
E instromgeschwindigkeiten in den<br />
Milchmengenmesser zu rechnen. Wird die<br />
kinetische E nergie nicht abge ba ut , ko mm t<br />
es zu einer Verwirbelung de r Milch in <strong>der</strong><br />
Vorka nuner, un d die E ntgasung wird gestart.<br />
A na loges wur de - iibe r die Verweilzeit<br />
und das potentie lle Aufbauen <strong>von</strong><br />
Schau m durch verspritze nde Milch - fur<br />
den Rieselfilm ge lte n. Weiterhin ist <strong>der</strong><br />
Abbau <strong>der</strong> kinetischen E ne rgie eine Grundvoraussetzung<br />
, wen n mit verschiedensten<br />
Melkeinheiten gleiche MeBergebnisse er <br />
zielt werden sollen. A ls E influBfakto ren auf<br />
die kinetische Energie de r einstro rnenden<br />
Milch sind - neben prinzipie llen U nterschie<br />
de n zwisc he n Wechsel- un d G leic h<br />
taktpulsierun g - vor allem <strong>der</strong> mom entan e<br />
MilchfluB, unterschiedliche Puffervolumina<br />
und variable Luftm en gen zu nennen ,<br />
wobei <strong>der</strong> Leckluftan teil nicht zu standardisieren<br />
ist.<br />
Mobile Geriite mussen Schaum messen<br />
Wie in Abbildung 4 dargestellt , kann bei <br />
aus handhabungstech nischen Grunden<br />
zwinge nd kleinen - Milchmengenmessern<br />
fur den mob ilen Einsa tz in A nbindesta llen<br />
nicht vo n luftfreier Milch ausgegangen werde<br />
n. Werde n diese Gerate zu rspo ra dischen<br />
Milchle istungsprufung eingesetzt , erhohen<br />
sich die Anfor<strong>der</strong>ungen weiter, da betriebsspezifische<br />
Einflusse bau ar tbedingt ausgeschlossen<br />
werden mussen, E ine Justierung<br />
auf Melkrnaschine und/o<strong>der</strong> Scha um ist hier<br />
a priori unmoglich,<br />
Zur Diskussion ste he n <strong>der</strong>zeit zwe i me B<br />
techni sche Altern ati ven , <strong>von</strong> denen die erste<br />
in sta tio narer A usfu hru ng gerade au f<br />
den Markt ge ko mme n ist. Es erfolgt ei ne<br />
Wiigung <strong>von</strong> Portionen , wobei be im A usschle<br />
use n mit dem mom ent an en F luB weitergerechnet<br />
wird. Die zweite ist ein Verfahren<br />
mit echter Durchfl ufsmessung und<br />
laufen<strong>der</strong> Dichtebestimmung in <strong>der</strong> MeB-<br />
". !:\ Melkstandsysteme, ~ • Fiir die bessere Milchqualitit<br />
tj . Kiinnermelken mit Verstand<br />
Computerfiitterung- u.<br />
• Fur die bessere Wirtschaftllchkeit<br />
Managementsysteme, .<br />
elektron. Milkmeter,<br />
die Technik <strong>von</strong><br />
(AOR anerkannt),<br />
Milchkiihlung<br />
liQJ~<br />
dem Marktfiihrer in England, elnem<br />
<strong>der</strong> anspruchsvollslen Markle<br />
Europas.<br />
~ .<br />
For<strong>der</strong>n Sieausfiihrliche<br />
Produktlnformatlon an!<br />
Denn es geht urn mehr alsnur urn die Milch<br />
L<br />
LEI. mt-FaLWOOD-LK<br />
Kiiltetechnik . Melkanlagen . Fertigbau<br />
5204 Lohmar21 . Tel.02206/3021<br />
Telex 887521 . Fax 02206/821 08
390 Tierische Produktion 44.Jahrg. <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
-------------------- ----------_::=..-_-------<br />
kammer, so dal3 verschaurnte Milch nur<br />
entsprechend ihrem Fliissigkeitsanteil bewertet<br />
wird.<br />
Die Wagung erfaBt automatisch die<br />
Schaumanteile mit und stellt somit ein prinzipiell<br />
sehr einfaches Verfahren dar. Bei <strong>der</strong><br />
Realisierung wird man aber nicht ohne<br />
aufwendige Technik auskommen, da das<br />
Wageelernent gegen StoBbelastung gesichert<br />
und das MeBsignal aus einer Schwingung<br />
herausgefiltert werden muB. Ein prinzipielles<br />
Beispiel fur ein solchesAusgangssignal<br />
gibt Abbildung 5.<br />
Die AbbiJdung zeigt einen stark gespreizten<br />
Ausschnitt aus dem Melkbeginn in einen<br />
Mefsbehalter mit DMS-Wageelemertt; 1 V<br />
entspricht 1 kg/min Milch . Es wird deutlich,<br />
daB <strong>der</strong> tatsachliche MilchfluB (durchgezogene<br />
starke Linie) aus Schwingungen isoliert<br />
werden kann , die - trotzgrol3erDampfung<br />
- mit ihren Spitzen weit in positiveund<br />
negative Bereiche vorstoBen .<br />
Das zweite Verfahren ist yom Prinzip her<br />
schwieriger, aber relativ einfach in <strong>der</strong> Ausfuhrung<br />
ohne bewegliche Teile: In einem<br />
Vorlauf wird die kinetische Energie <strong>der</strong><br />
einstrornenden Milch in einer Rotation abgebaut,<br />
wobei bereits ein Grol3teil <strong>der</strong> Luft<br />
herauszentrifugiert [8], urn die MeBstrecke<br />
herumgefuhrt und am Ausgang des Gerates<br />
zur Minimierung <strong>der</strong> Vakuumverluste wie<strong>der</strong><br />
zugegeben wird . Die eigentliche MeBkammer<br />
wird <strong>von</strong> unten eingespeist und<br />
weist als MeBprinzip die Stauhohe am<br />
Schlitz auf. Dabei wird elektronisch in dunnen<br />
Schichten gleichzeitig die jeweilige spezifische<br />
Dichte abgegriffen, so daB Dichteprofile<br />
errechnet werden konnen (Abb. 6).<br />
Die Stauhohe im Gefaf ist tiber <strong>der</strong> spezifischen<br />
Dichte aufgetragen, es ergibt sich ein<br />
typischer s-forrniger Verlauf: Bis knapp 30<br />
mm Stauhohe liegt - an <strong>der</strong> Dichte erkennbar<br />
- praktisch luftfreie Milch vor. daruber<br />
E<br />
E<br />
90 ~\---+- --+----+-----1<br />
30<br />
.25<br />
anteiliges Gas<br />
.50 .75 1.0<br />
spez.Dichte<br />
Abb. 6: Dichteprofil <strong>von</strong> Milch am Mepschlitz<br />
(Schema)<br />
befindet sich eine Schaumauflage abnehmen<strong>der</strong><br />
Dichte bis hin zu praktisch milchfreiem,<br />
grobporigem Schaum. Durch laufende<br />
Verrechnung <strong>der</strong> jeweiligenSchichtdicken<br />
mit <strong>der</strong> zugehorigen Dichte und dem<br />
hydrostatischen <strong>Dr</strong>uck erhalt man auch bei<br />
als Fluid vorliegen<strong>der</strong> Milch den momentanen<br />
Massestrom.<br />
Abschliel3end bleibt festzustellen, dal3eine<br />
zuverlassige Milchmengenmessung auf dem<br />
Bauernhof an eine gewisse Baugrotse und/<br />
o<strong>der</strong> einen gewissen meBtechnischen Aufwand<br />
gebunden ist: Selbst bei grol3ztigiger<br />
Ausstattung mit Abscheide-Oberflache<br />
bleibt das Problem .Restmilch im Schaum"<br />
<strong>zum</strong>indest bei <strong>der</strong>letzten Teilfullung, sodaB<br />
Geraten zur Erfassung des Massestromes<br />
<strong>der</strong> Vorzug gegeben werden muB. Die<br />
Technik sollte daher auch genutzt werden,<br />
urn nicht nur die Melkmaschine besser zu<br />
steuern als bislang [9], son<strong>der</strong>n gleichzeitig<br />
soilten Mengen-Zeit-Diagr amme ("Milchflul3kurven<br />
") fur die Beurteilung <strong>der</strong> Qualitat<br />
<strong>der</strong> Melkarbeit und zuchterische Entscheidungen<br />
ausgegeben werden konnen<br />
[10]; die Information "Milchmenge" fallt als<br />
Nebenprodukt ohnehin an . Damit alles fiir<br />
den Landwirt finanzierbar und - bei mobilen<br />
Losungen - hantierbar bleibt, sollte die<br />
Industrie verstarkt bernuht sein, in die<br />
Milchmengenmessung die Pulsator- und<br />
MilchfluBsteuerung sowie eventuell weitere<br />
Funktionen zu integrieren.<br />
Literatur<br />
[1] Pirkelrnann , H. : Techniken zur leistungsgerechien<br />
Rin<strong>der</strong>futterung. Bayer. Ldw, 64 (1987) , H. 4, S.<br />
449 - 459<br />
12] Ordolff, D. : Gerate zur Milchmengenmessung <br />
Bauarten. KTBL-Arbeitsblall Nr. 0226 (1987)<br />
[3J Worstorff, H .: Prozellsleuerung in de r Milchviehhaltung.<br />
Tierzuchter 38 (1986), H. I, S. 25 - 27<br />
[4] lKEWM: Die Anerkennung <strong>von</strong> Milchmengenrnebgeraten<br />
. Son<strong>der</strong>druck April 1988, 19 S.<br />
[5] Worstoff, H . und H. Stanzel: Zur Messuog <strong>der</strong><br />
Stromungsverluste <strong>von</strong> Milchflull- und Milchrnengenmefsgeraten<br />
. <strong>Landtechnik</strong> 38 (1983), H. 7/8, S.<br />
308 - 313<br />
[6J Scholtysik, B. J. und H. Worstorff: Verbesserungen<br />
<strong>der</strong> Vakuumbedingungen bei Mel kanlagen<br />
durch Luftabscheidung und getrennt e Vakuumsysteme<br />
fur Milchentzug und Milcht ransport. Grundlagen<br />
<strong>der</strong> Landtechoik 29 (1979) , S. 153 - 158<br />
[71 Grindal, R . J.: Influence of milking conditio ns and<br />
vacuum control on hydraulic milking performance.<br />
J. Dairy Res. 55 (1988), S. 15 - 24<br />
[8] Oelze, H. -H .: Ga sabscheidende Einrichtungen.<br />
PTB-Bericht "Vo lumen- und Massemessungen <strong>von</strong><br />
Flussigkeiten" (1987) , S. 12 - 50<br />
[91 Beyersdorfer, G ., H . Preull , P. Schwani cke und G .<br />
Andres: Erprobungsergebnisse eines neuen Kippschalen-Milchmengenmellgerates,<br />
Einsatzrnoglichkeiten<br />
und Anfor<strong>der</strong>ungen in Melkstandanlagen.<br />
Tierzucht 42 (1988), H. 11. S. 511 - 512<br />
[10] oen, H. und H . Worstorff: InformationsquelJe<br />
Milchflullkurve. Tierzuchter 41 (1989) , H. 7, S.<br />
303- 305<br />
Auswirkungen <strong>von</strong> Abruffutterungsanlagen auf das<br />
Verhalten <strong>von</strong> tragenden Sauen und Kuhen<br />
Von Josef Boxberger*)<br />
Abruffutterungsanlagen dienen bei Milchkuhcn <strong>der</strong> individuellen Versorgung mit<br />
Kraftfutter, bei Sauen wird unter Urnstanden das gesamte Futter tiber die<br />
Abrufstation verabreicht. In beiden Fallen fuhrt diese Futterungstechnik zu<br />
sozialen Auseinan<strong>der</strong>setzungen. Ziel <strong>der</strong> Untersuchungen ist es, durch entsprechende<br />
technische Ausstattung und Wahl <strong>der</strong>Standorte diesozialen Probleme in <strong>der</strong><br />
Herde zu reduzieren. Bei den Sauen brachte eine Einschrankung <strong>der</strong> Stationszugangszeit<br />
eine starke Verringerung <strong>der</strong> Fehlbelegung <strong>der</strong> Station. Bei Kuhen hatte<br />
die Grundfuttergabe Einflul3 auf das Verhalten an <strong>der</strong> Abrufstation. Durch<br />
mehrmalige tagliche Futtervorlage verbessert sich das Verhalten gegenuber <strong>der</strong><br />
einmaligen Grundfuttergabe. Bei Herden mit mehreren Abrufstationen sollten<br />
diese im Stall verteilt angeordnet werden.<br />
Respon<strong>der</strong> feeding plants provide the individual concentrate supply for dairy cows,<br />
whereas for sows all feed is given through the respon<strong>der</strong> station. In both cases this<br />
feeding technology causes social clashes in the herds. The aim of this investigation is<br />
to reduce the social problems through appropriate equipping and selection of<br />
locations. With sows, restricting admission time to the station led to consi<strong>der</strong>ably<br />
reduced incorrect utilization of the station. With cows, the basic ration had<br />
consi<strong>der</strong>able influence on behaviour at the respon<strong>der</strong> station. Roughage feeding<br />
several times daily improves behaviour compared to single roughage feeding . For<br />
herds with several respon<strong>der</strong> stations, these should be distributed throughout the<br />
stall.<br />
Wahrend in <strong>der</strong> Milchviehhaltung bereits<br />
lange Erfahrungen mit Kraftfutterabrufanlagen<br />
vorliegen, ist diese Technik in <strong>der</strong><br />
Schweinefutterung noch relativ neu. Mit<br />
<strong>der</strong> Einfuhrung dieser Fiitterungstechnologie<br />
in <strong>der</strong> Rin<strong>der</strong>haltung kam es in erster<br />
Linie zu einer Verbesserung <strong>der</strong> individuellen,<br />
leistungsgerechten Kraftfutterverabreichung<br />
in Laufstallen. Die Ubertragung<br />
auf die Schweinehaltung hingegen initiierte<br />
unter gean<strong>der</strong>ten gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
(Verordnung <strong>zum</strong> Schutz <strong>von</strong><br />
Schweinen bei Stallhaltung) einen Trend<br />
zuruck zur Gruppenhaltung bei einem erweiterten<br />
FreBplatz: Tier-Verhaltnis <strong>von</strong><br />
bis zu 1:50.<br />
*) Privatdozent <strong>Dr</strong>. <strong>Dr</strong>. habil. Josef Boxberger<br />
leitet an <strong>der</strong> Bayerischen Landesanstalt<br />
fur <strong>Landtechnik</strong> die Abteilung<br />
"Schweinehaltung, Aufstallungs- und<br />
Dungtechnik". Der vorliegende Beitrag<br />
entstand unter Mitarbeit <strong>von</strong> Dipl.-Ing.<br />
agr. Karl Kempkens und Dipl.-Ing. agr.<br />
Bernd Lehmann.
44.Jahrg.<br />
Landtcchnik <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
391<br />
Da das Verhalten <strong>der</strong> Sauen sich doch sehr<br />
<strong>von</strong> dem <strong>der</strong> Rin<strong>der</strong> unterscheidet und im<br />
Gegensatz zur Milchviehhaltung, wo durch<br />
den Einsatz <strong>von</strong> reichlich Grundfutter das<br />
Interesse am Kraftfutter nicht so ausgepragt<br />
ist, die Sauen teilweise sogar mit Alleinfutter<br />
versorgt werden, muBte es in den ersten<br />
Erprobungen zu Schwierigkeiten kommen.<br />
Aber nicht nur in <strong>der</strong> Schweinehaltung<br />
verursacht die Abruffiitterung Probleme.<br />
Auch fur Milchkiihe in Laufstallen mit<br />
Kraftfutterautomaten bedeuten diese einen<br />
zusiitzlichen StreBfaktor, nur ist eben das<br />
Ausdrucks- und Aggressionsverhalten <strong>von</strong><br />
Rin<strong>der</strong>n an<strong>der</strong>s aJs das <strong>der</strong> Schweine und<br />
demzufolge sind die Auswirkungen einer<br />
Abruffutterung auf Milchkiihe haufig weniger<br />
offensichtlich.<br />
Welche Auswirkungen Abruffiitterungsanlagen<br />
auf das Verhalten <strong>von</strong> tragenden<br />
Sauen und Milchkiihen haben, soil in einem<br />
<strong>der</strong>zeit noch laufenden Projekt fiir Sauen,<br />
das yom BMELFgef6r<strong>der</strong>t wird , untersucht<br />
werden. Die Forschungsarbeiten iiber das<br />
Verhalten <strong>von</strong> Milchkiihen im Liegeboxenlaufstall,<br />
gef6r<strong>der</strong>t durch die DFG und die<br />
Konrad Adenauer Stiftung, sind bereits<br />
abgeschlossen.<br />
Durch die exakten Verhaltensanalysenwerden<br />
ferner Hinweise zur Verbesserung <strong>der</strong><br />
Standorte <strong>von</strong> Versorgungseinrichtungen<br />
wie etwa Tranken und Futterabrufstationen<br />
innerhalb des Stallgrundrisses sowie <strong>der</strong><br />
gesamten Raumstrukturierung und eventuell<br />
des Fiitterungsmanagement gewonnen.<br />
AuBerdem ergeben sich Vorschlage zur<br />
Optimierung <strong>der</strong> Abrufstationen seiber aus<br />
dem Verhalten <strong>der</strong> Tiere an diesen Automaten.<br />
Methode<br />
Fiir die Gewinnung <strong>von</strong> Verhaltensdaten<br />
werden in den Untersuchungen eindeutig<br />
<strong>von</strong>einan<strong>der</strong> abgrenzbare MerkmaJe herangezogen.<br />
Diese sind beispielsweise Liegen,<br />
Sitzen, Stehen, Gehen, Fressen, Saufen und<br />
soziale Auseinan<strong>der</strong>setzungen.<br />
Bei <strong>der</strong> Registrierung kommen drei Methoden<br />
<strong>zum</strong> Einsatz:<br />
Die Nahbereichsphotogrammetrie in<br />
Mono- o<strong>der</strong> Stereoaufnahmetechnik<br />
[12,2,6,5). Sie erlaubt die Quantifizierung<br />
<strong>von</strong> Verhaltensmerkmalen und,<br />
iiber die Registrierung <strong>der</strong> Tierpositionen<br />
in <strong>der</strong> Bucht, die Berechnung <strong>der</strong><br />
taglich absoJvierten Wegstrecken fur jedes<br />
Tier.<br />
Die Beobachtung und Protokollierung<br />
durch den Versuchsansteller wahrend<br />
<strong>der</strong> BiJdgewinnung durch die Nahbereichsphotogrammetrie,<br />
je nach Erfor<strong>der</strong>nissen<br />
in Mono- o<strong>der</strong> Stereoaufnahmetechnik.<br />
Die Videotechnik zur Unterstiitzung des<br />
Protokolls bei Beobachtungen in <strong>der</strong><br />
Gruppen- und Laufstallhaltung o<strong>der</strong> als<br />
ausschlieBliches Verfahren fur Untersuchungenin<br />
<strong>der</strong>Einzelhaltung, da hierdie<br />
Bewegung mit Ortsveran<strong>der</strong>ung nicht<br />
moglich ist.<br />
E<br />
~<br />
T<br />
+- --'-'S,OOm 6,IOm<br />
1<br />
Futterstation<br />
T Tr u nk e<br />
Ausf ofl schleus e<br />
Lie qe Il c che ----<br />
Sou Nr .\5 . 08m<br />
Sou Nr .7 . 658m<br />
Abb. 1: Wegstreckendiagramme fur zwei Sauen bei Abruffiaterung<br />
Als Resultat <strong>der</strong> Auswertung konnen Verhaltensdaten<br />
nach Dauer und Haufigkeit<br />
sowohl individuell als auch gruppenspezifisch<br />
angegeben und hinsichtlich <strong>der</strong> zeitlichen<br />
und raumlichen VerteiJung analysiert<br />
werden.<br />
Ergebnisse<br />
Die nun folgende Darstellung <strong>der</strong>Ergebnisse<br />
<strong>zum</strong> Verhalten <strong>von</strong> Sauen bei Gruppenhal<br />
tung mit Abruffiitterung und <strong>von</strong> Milch <br />
kuhen im Liegeboxenlaufstall mit zwei<br />
Kraftfutterabrufstationen wird getrennt<br />
nach <strong>der</strong> jeweiligen Spezies vorgenommen<br />
und soli exemplarisch anhand ausgewahlter<br />
Verhaltensmerkmale die Auswirkungen<br />
<strong>der</strong> Abruffiitterung verdeutlichen.<br />
Tragende Sauen<br />
Bei <strong>der</strong> Darstellung erster vorlaufiger Ergebnisse<br />
<strong>zum</strong> Verhalten <strong>von</strong> Sauen bei<br />
Gruppenhaltung mit Abruffutterung steht<br />
das Bewegungsverhalten und das Verhalten<br />
<strong>der</strong> Sauen an <strong>der</strong> Futterstation im Vor<strong>der</strong>grund,<br />
da diese beiden Bereiche zunachst<br />
die gr613te Aussagekraft besitzen.<br />
Bewegungsverhalten<br />
Die Bewegungsstrecken <strong>der</strong> einzelnen Sauen<br />
bestatigen die 1980 gefundene individuel1e<br />
Schwankungsbreite <strong>der</strong> Werte [4]<br />
(Tab. 1).<br />
Mit 377 m und 589 mist <strong>der</strong> Mittelwert bei<br />
zentralisierter Fiitterung deutlich hoher als<br />
in <strong>der</strong> <strong>Dr</strong>eiflachenbucht, wo die Tiere nur<br />
206 m im Durchschnitt zuriicklegten [4].<br />
Wahrend in letzterem System alle Tiere<br />
gleichzeitig ihr Futter erhalten, sind an <strong>der</strong><br />
Abrufstation oft mehrere und damit langere<br />
Wege notig, bis die einzelnen Sauen an ihr<br />
Fressen gelangen.<br />
Die graphische Auswertung <strong>der</strong> Wegstrekken<br />
zweier Sauen mit nahezu durchschnittlichen,<br />
absolvierten Distanzen zeigt, daB<br />
Aktivitat und Bewegung in hohem MaBe<br />
durch Futter o<strong>der</strong> Futtersuche motiviert<br />
sind, und daher die Futterstation im Mittelpunkt<br />
des Interesses <strong>der</strong> Tiere steht<br />
(Abb. 1).<br />
Tab. 1: Taglicli zuruckgelegte Wegstrecke fur Sauen in verschiedenen Gruppenhaltungssystemen<br />
Jeppsson [4)<br />
Versuch 1<br />
Versuch 2<br />
Haltungssystern<br />
Einzelfref3stiinde<br />
Abruffiitterung<br />
Abruffiitterung<br />
Wegstrecke<br />
(m/Sau und Tag)<br />
min . 0 max.<br />
43 206<br />
231 377<br />
184 589<br />
424<br />
651<br />
1139<br />
T<br />
E<br />
o<br />
:;:.<br />
In <strong>der</strong> ersten Untersuchung stellten sich<br />
bestimmte Sauen mit Vorliebe parallel <strong>zum</strong><br />
fressenden Tier neben die Station. Dabei<br />
hielten sie den Kopf in Trognahe (Abb. 1<br />
links). An <strong>der</strong> Station ohne AuslaBschleuse<br />
(Versuch 2) versuchten die Sauen sowohl<br />
durch den Eingang als auch durch den<br />
Ausgang die Station zu betreten (Abb. 1<br />
rechts), was einen reibungslosen Tierwechsel<br />
im FreBplatz nahezu unm6glich machte.<br />
Suuionsbesuche<br />
Die Anzahl an Fehlbelegungen, also Stati<br />
onsbesuche ohne Futterabruf, ist ein weite<br />
res Indiz fur die Attraktivitat <strong>der</strong> Futtersta<br />
tion (Tab. 2).<br />
Bei uneingeschranktem Stationszugang<strong>von</strong><br />
0.00 Uhr bis 24.00 Uhr (Versuch 1) kommt<br />
es zu 9,5 Fehlbelegungen pro Sau und Tag,<br />
die zusammen 30,3 Minuten pro Sau und<br />
Tag in Anspruch nehmen. Zum Futterabruf<br />
hingegen ist die Station durchschnittlich nur<br />
18 Minuten pro Sau und Tag belegt bei<br />
durchschnittlich 1,1 Besuchen pro Sau und<br />
Tag. Dieser hohe Anteil unnotiger Stationsdurchlaufefuhrt<br />
zu einerstarken mecha-<br />
Tab. 2: Durchschnittliche Dauer und Frequenz<br />
<strong>der</strong> Stationsbelegung bei uneingeschriinkter und<br />
eingeschriinkter Zugangszeit fur zwei Gruppen<br />
<strong>von</strong> Sauen mit Abruffutterung<br />
Gruppengrobe<br />
Stationszugangszeit<br />
(Uhr)<br />
Versuch<br />
1 2<br />
14 22<br />
000 bis 24 00 6 00 bis 18 00<br />
ohne<br />
Futteranspruch:<br />
H iiufigkeit (n) 9,5 2;7<br />
Dauer (min)<br />
30,3 1,1<br />
mit Futteranspruch:<br />
Haufigkeit (n) 1,1 1<br />
Dauer (min) 18 16,6<br />
nischen Beanspruchung <strong>der</strong> Technik und zu<br />
erheblicher Unruhe in <strong>der</strong> Gruppe.<br />
Durch Begrenzung <strong>der</strong> Stationszugangszeit,<br />
etwa <strong>von</strong> 6.00 Uhr bis 18.00 Uhr<br />
(Versuch 2), kann die Frequenz auf2,7und<br />
die durchschnittliche Dauer <strong>der</strong> Fehlbelegungszeit<br />
auf 1,1 Minuten pro Sau und Tag<br />
reduziert werden. Einezu starkeEinschrankung<br />
des Zeitraumes fur den Futterabruf<br />
kann aber auch dazu fiihren, daB "Nachziigler"<br />
o<strong>der</strong> "schiichterne" Tiere nicht mehr an<br />
ihre Ration gelangen konnen (Abb. 2).
392<br />
------------------ ---------~--------<br />
Beide Phanomene - die hohe Attraktivitat<br />
<strong>der</strong> Futterstation und als Folge eine Tierkonzentration<br />
im stationsnahen Bereich <br />
sowie die vermehrte 'Fortbewegung im<br />
Gruppendurchschnitt erhohen die Begegnungswahrscheinlichkeit<br />
<strong>von</strong> Tieren in <strong>der</strong><br />
Bucht und damit die Zahl <strong>der</strong> repulsiven<br />
sozialen Auseinan<strong>der</strong>setzungen. Letztere<br />
bezeichnen die Auswirkungen aggressiven<br />
Verhaltens <strong>der</strong> Tiere gegeneinan<strong>der</strong>.<br />
20<br />
16 ·<br />
s:<br />
:::, 14<br />
-5 "<br />
~<br />
"<br />
~<br />
c:<br />
.Q<br />
2<br />
V1<br />
18<br />
n ohne Futternnspruch<br />
12 ·<br />
10<br />
8 ·<br />
2<br />
0<br />
~ mi t futterunspruch<br />
o 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24<br />
Ze it I Slu nd~n l<br />
Abb. 2: Anzahl <strong>der</strong> Stationsbesuche mit und ohne<br />
Fuueranspruch einer Gruppe <strong>von</strong> 22 Sauen bei<br />
einer Stationszugangszeit <strong>von</strong> 6.00 bis 18.00 Uhr.<br />
Milchkiihe<br />
Der Einsatz <strong>von</strong> Abrufautomaten (Gleitzeitsystem)<br />
im Liegeboxenlaufstall fuhrte,<br />
wie schon in [1,7,8,10] beschrieben, bei den<br />
Milchkiihen im Vergleich zur vorhergehenden<br />
Kraftfuttergabe am FreBgitter vor allem<br />
zu einem drastischen Anstieg <strong>der</strong> repulsiven<br />
sozialen Auseinan<strong>der</strong>setzungen<br />
(Abb. 3). r'<br />
Dieser Anstieg ist fast ausschlieBlich zuriickzufiihren<br />
auf Verdrangungen im Bereich<br />
<strong>der</strong> Futterautomaten. Das heiBt, die<br />
Kraftfutterstationen stellen einen attraktiyen<br />
Anlaufpunkt fur die Tiere dar, wodurch<br />
Konkurrenz und damit Aggression entstehen.<br />
Dies wird deutlich anhand eines Wegstreckendiagramms<br />
einer Kuh (Abb. 4).<br />
Auffallig sind die haufig registrierten Positionen<br />
im Bereich <strong>der</strong> Kraftfutterautomaten.<br />
Dadurch entsteht in diesem Stallbereich<br />
eine Art .Ballungszentrum" <strong>der</strong>Tieraktivitat,<br />
haufig konnen also die jeweiligen<br />
Individualdistanzen nicht eingehalten werden<br />
und es kommt zu Konfrontationen.<br />
Mit den sozialen Auseinan<strong>der</strong>setzungen<br />
einhergingen bei Einsatz<strong>der</strong> Abrufautomaten<br />
: eine urn 20 % kiirzere tagliche Grundfutteraufnahme,<br />
eine urn 25 % verkiirzte<br />
durchschnittliche FreBphasendauer am<br />
FreBgitter (p=O,Ol), eine um20 % haufigere<br />
tagliche Anzahl an Stehphasen in <strong>der</strong><br />
Liegebox (p=0,05) sowie eine urn 20 %<br />
langere taglich zuriickgelegte Wegstrecke<br />
(p=0,065). Diese Auswirkungen konntcn<br />
allerdings lediglich in <strong>der</strong> Winterphase mit<br />
einmal taglicher Silagevorlage festgestellt<br />
werden. Bei dreimal taglicher Griinfuttervorlage<br />
im Sommer wurde - unter an<strong>der</strong>em<br />
durch ein damit erzeugtes herdensynchrones<br />
Verhalten - mancher Effekt iiberlagert.<br />
Die Untersuchungen <strong>zum</strong> Standort <strong>der</strong> Abrufautomaten<br />
konnen wie folgt zusammengefaBt<br />
werden:<br />
innerhalb eines konventionellen Laufstallgrundrisses<br />
(hier 3reihig) konnen<br />
negative Effekte <strong>der</strong> AbruffUtterung auf<br />
das Tierverhalten nur begrenzt ausgeschaltet<br />
werden. Durch die Vorgabe<br />
Tierische Produktion 44. Jahrg. <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
240 , ---- - - -r<br />
'<br />
c<br />
g;,<br />
c<br />
200<br />
::J<br />
N<br />
a;<br />
~ ~ 160 -1- - - - - - <br />
-g=!2<br />
g ~<br />
~ ':2 120<br />
J.8<br />
~ 80<br />
~<br />
o<br />
21,8<br />
Versuchstag 1 2<br />
tats. HerdengrorJe 39 42<br />
5talionsstandort 51<br />
Grundfutter Wi Wi<br />
~ KF - 5tation<br />
fmm Triinke<br />
r:ii:ZZJ FrEirJg itler<br />
lIIII!IIIJ Laufgang<br />
c::::J Liegebox<br />
W. - - ::::::<br />
225 - - - - - - ---,<br />
223<br />
3 4 5 6<br />
40 41 34 35<br />
52 51 51 52<br />
50 50 Wi Wi<br />
Abb. 3: Anzahl repulsiver sozialer Auseinan<strong>der</strong>setzungen in <strong>der</strong> beobachteten Milehviehh erde an seehs<br />
Versuehstagen (jeweils umgerechnet auf 40 Kuhe , Kempkens, 1989)<br />
E<br />
c<br />
einer gewissen Anzahl an Ubergangen fiihren zu einer haufigen Unterbrechung<br />
zwischen Frels- und Liegebereich sowie <strong>der</strong> Liegephasen.<br />
schmaler Lautgange sind Unterschrei Aufgrund <strong>der</strong>vorliegenden Ergebnisse solltungen<br />
<strong>der</strong> Individualdistanzen und "so te auch im Milchviehbereich <strong>der</strong> Einsatz<strong>der</strong><br />
zialer StreB" in bestimmtem MaBe vor Abruffiitterung kritisch betrachtet werden.<br />
gegeben.<br />
Geht man <strong>von</strong> <strong>der</strong> (aufgrund einer ausgegli<br />
Die Verlagerung <strong>der</strong> Kraftfutterstatio chenen Bilanz) ,,6kologisch optimalen"<br />
nen in einen auBerhalb des Stallesliegen 5000 I-Kuh aus [9], so reduziert sich <strong>der</strong><br />
den Laufbereich fuhrt zu einem geziel tagliche Kraftfutteraufwand pro Kuh auf<br />
ten Futterabruf (weniger Fehlbelegun ein Mail, das auch am FreBgitter o<strong>der</strong> am<br />
gen ohne Futteranspruch) und reduziert Melkstand verabreicht werden konnte. 1st<br />
aggressive Auseinan<strong>der</strong>setzungen. Die die Abruffiitterung jedoch erfor<strong>der</strong>lich, so<br />
Kiihe sind dafiir aber gezwungen, lange soliten die Bemiihungen auf ein rnoglichst<br />
Wege in Kauf zu nehmen.<br />
"streBfreies" Tierverhalten ausgerichtet<br />
Kiihe sind grundsatzlich bestrebt, kurze sein.<br />
Wege zu gehen [2,3], was dazu fiihren<br />
sollte, Versorgungseinrichtungen - ins Literatur<br />
beson<strong>der</strong>e Kraftfutterautomaten und Bucher sind mit. gezeichnet<br />
[1] Andreae. U. und D . Schmidt: Tagesrhythmik,<br />
Tranken - nahe beieinan<strong>der</strong> zu stati Sozialverhalten und Ruheverhalten <strong>von</strong> Milchkuonieren.<br />
hen bei kontinuierlicherautomatischer Kraftfutter<br />
Werden mehrere Kraftfutterautomaten versorgung. In: Landbauforschung Volkenrode, 33<br />
(1983). H. 4. S. 208-218<br />
benotigt, so soliten diese im Stallbereich 12] • Bockisch , F.-J.: Beitrag <strong>zum</strong> Verhaltcn <strong>von</strong><br />
gut verteilt werden. Ansonsten versu KOhen im Liegeboxenlaufstall und Bedeutung fur<br />
chen die Kiihe nach Verlassen einer einige Funktionsmal3e. Diss. <strong>TUM</strong>-Weihenstephan,<br />
1985<br />
Station die nachstgelegene aufzusuchen,<br />
[3] • Bogner. H. und A. Grauvogel: Verhalten landobwohl<br />
kein Futteranspruch besteht. wirtschaftlicher Nutztiere. Verlag Eugen Ulmer ,<br />
Futterautomaten im Liegebereich, also 1984<br />
am Laufgang zwischen den Liegeboxen, Forlselzung Seile 393<br />
14<br />
befchrborer Futtert isch<br />
Masch.<br />
Raum<br />
2xl,<br />
FG-Melksland<br />
Milchkammer<br />
2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26<br />
Stalltief e in m<br />
Abb. 4: Tageswegstreeke einer Kuh, zuruckgelegte Streeke: 804 m (Kempkens, 1989)
44. Jahrg. <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
393<br />
Reduzierung <strong>von</strong> Ammoniakemissionen<br />
aus <strong>der</strong> Abluft <strong>von</strong> Intensiv-Tierhaltungen<br />
Von Hans-Dieter Zeisig*}<br />
In den letzten Jahren sind insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> Nahe <strong>von</strong> Huhnerstallen verstarkt<br />
Waldschaden zu beobachten. In Gewachshausversuchen mit Huhnerstallabluft<br />
konnte gezeigt werden, daB eine Trockenentstaubung mit speziellen Filtermatten<br />
rnoglich ist, jedoch <strong>der</strong> Staub <strong>der</strong> Stalluft nicht primar pflanzenschiidigend wirkt,<br />
son<strong>der</strong>n in jedem Fall <strong>der</strong> Ammoniakgehalt reduziert werden muB. Die biologische<br />
Abluftreinigung mit Hilfe eines Biofilters wird <strong>der</strong>zeit an einem Huhnerstall<br />
erprobt, wobei speziell die ordnungsgemafse Funktion <strong>der</strong> Vorentstaubung, <strong>der</strong><br />
Filtermaterialmischung und Befeuchtungseinrichtung untersucht werden.<br />
In recent years forests damages have markedly occurred near poultry houses.<br />
Investigations on greenhouses with waste airfrom a poultry house, showed that dust<br />
can be removed from waste air by specially constructed filter mats . It was also shown<br />
that dust is not the main cause of plant damage, but ammonia. Investigations are<br />
being conducted on proper predusting, filter material mixture and automatic<br />
moisturizing at biofilter installations.<br />
In den letzten Jahren sind in einzelnen<br />
Regionen des Bundesgebietes verstarkt<br />
Waldschaden in <strong>der</strong> Nahe <strong>von</strong> Hiihnerstallungen,<br />
aber auch Schweinestallungen festgestellt<br />
worden. Diese Beobachtungen sind<br />
keineswegs neu, so berichtete etwa Larnpadius<br />
1963 [zit. in 3] <strong>von</strong> Erkrankungen an<br />
Fichten in <strong>der</strong> Umgebung eines Schweinemaststalles.<br />
Ebenso beobachteten Kiihne<br />
[6] sowie Garber und Schiirmann [3] Ab<br />
sterbeerscheinungen an Koniferen in <strong>der</strong><br />
Nahe <strong>von</strong> Huhnerstallen.<br />
Seit Bestehen <strong>der</strong> zur Zeitgultigen techni<br />
schen Anleitung zur Reinhaltung <strong>der</strong> Luft,<br />
in <strong>der</strong> bekanntlicl{<strong>der</strong> Wald als beson<strong>der</strong>s<br />
schiitzenswert in dieser Beziehung prak<br />
tisch <strong>der</strong> Wohnbebauung gleichgesetzt ist,<br />
*) <strong>Dr</strong>. Ing. Hans-Dieter Zeisig leitet an <strong>der</strong><br />
Bayerischen Landesanstalt fur <strong>Landtechnik</strong><br />
das Referat Maschinen- und<br />
Umwelttechnik. Der vorliegende Beitrag<br />
entstand unter Mitarbeit <strong>von</strong> Waltraut<br />
Wolfertstetter und Josef Kreitmeier.<br />
Fortselzung <strong>von</strong> Seite 392<br />
141 Jeppsson , M.• J . Svends on und B. Andreasson :<br />
Behaviour studies of ..loose" and ..fixed" dry sows<br />
maintained un<strong>der</strong> the same husbandry, feeding and<br />
stable conditions. Swedi sh University of Agricultural<br />
Sciences , Report 10, Lund , 1980<br />
[5] • Kempkens, K.: Der Einfluf3 <strong>von</strong> Kraftfutterabruffiitterung<br />
und Grundfuuervorlage auf das Verhallen<br />
<strong>von</strong> Kiihen im Liegeb oxenlaufstall. Diss.<br />
<strong>TUM</strong> -Weihenstephan, 1989<br />
[6] • Kirchner, M.: Verhallenskenndaten <strong>von</strong> Mastbullen<br />
in Vollspaltenbodenbuchten und Folgerungen<br />
fur die Buchtengestaltung. Diss. <strong>TUM</strong>-Weihenstephan,<br />
1987<br />
[7] Metz, 1. und A. H. Ipem a: Beh aviour of cows in<br />
completely automated feedin g systems. Societ y for<br />
Veterinary Ethology, Tiinikon , 1987<br />
[8] • Metz,1. H. M. undH. K. Wierenga:Behaviour al<br />
criteria for the design of hou sing systems for cattle.<br />
In: Cattle housing systems , lameness and behaviour.<br />
M. NyhoffPublishers , Dordrecht , S. 14-25,<br />
1987<br />
[9] Pfeffer, E. und H. Spiekers : Stickstoffbilanz in<br />
Milchviehbetrieben. Tierziichter41 (1989), H. 6, S.<br />
246-247<br />
[10] Schuilling, H. J. und Sj. Vellinga : Ethologische<br />
problemen bij de toedi ening van krachtvocr aan<br />
melkvee via een geprogrammeerde krachtvoerautomaat.<br />
IMAG, 1979<br />
[11] Wenner, H.-L. und B. Lehm ann : Das Verhalten<br />
<strong>von</strong> Sauen bei Abruffutterung, In: Proceedings of<br />
the 11th international congre ss on agricultural<br />
engineering, S. 831-836, Dublin, 1989<br />
[12] • Zips, A .: Nahbereichsphotogrammetrie - Eine<br />
Methode zur Reg istrierung und Qu antifizierung<br />
des TierverhaJtens im Liegcboxenlaufstall. Diss.<br />
<strong>TUM</strong>-Weihenstephan, 1983<br />
sind auch die Genehmigungsbeh6rden angehalten,<br />
<strong>der</strong> artige Schadigungen verstarkt<br />
zu beriicksichtigen.<br />
Das gasforrnige Ammoniak ist in diesen<br />
Fallen als <strong>der</strong> vorherrschende Schadstoff<br />
anzusehen, wahrend an<strong>der</strong>e EinfluBfaktoren<br />
wie etwa die Staubfracht o<strong>der</strong> auch die<br />
Temperatur des Abluftstromes eine mehr<br />
o<strong>der</strong> weniger untergeordnete Rolle spielen.<br />
Nach Hochrechnungen <strong>von</strong> Buijsmann [1]<br />
werden in <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland<br />
etwa 371 000 t Ammoniak jahrlich emittiert.<br />
Da<strong>von</strong> entfallen auf industrielle Quellen<br />
o<strong>der</strong> Verarbeitungsvorgange etwa<br />
6000 t, auf die Mineraldiingung etwa 35 000<br />
t und auf die Viehhaltung etwa 329 000 t,<br />
wo<strong>von</strong> etwa 40 bis 50 % mit <strong>der</strong> Abluft aus<br />
<strong>der</strong> Stallhaltung abgefiihrt werden. Der<br />
Anteil <strong>der</strong> sogenannten "natiirlichen"<br />
Quellen ist weitgehend unbekannt.<br />
Versucht man, analog <strong>der</strong> in [4] vorgenommenen<br />
Abschatzung <strong>der</strong> N-Eintrage in<br />
Griinlandsysteme eine solche nur fur das<br />
Ammoniak aus <strong>der</strong> Gasphase vorzunehmen,<br />
so ergibt sich bei einer durchschnittlichen<br />
Gaskonzentration in <strong>der</strong> Umgebungsluft<br />
<strong>von</strong> 8 ug/m' und einer neuerdings haufig<br />
verwendeten Depositionsgeschwindigkeit<br />
-H'<br />
-50.-<br />
-<br />
-<br />
OH <br />
HNOJ _<br />
NHJ<br />
NH3<br />
NHJ<br />
NHJ<br />
<strong>von</strong> 1,6 cm/s eine Depositionsrate <strong>von</strong> etwa<br />
33 kg N/ha und Jahr. Als sogenannte "criticalload"<br />
fiir Magerstandorte, wie ihn normalerweise<br />
<strong>der</strong> Waldboden dar stellt, werden<br />
allgemein 20 kg N/ha und Jahr angesehen.<br />
Das bedeutet, daB alleine aus <strong>der</strong><br />
Gasphase des Ammoniaks fur bestimmte<br />
Standorte diese "kritische Belastung" bereits<br />
iiberschritten wird (Abb. 1).<br />
In Abbildung 1 ist versucht worden, den<br />
Weg des Ammoniaks mit <strong>der</strong> Abluft eines<br />
Stallgebaudes - auch in seinen Reaktionen<br />
- schematisch darzustellen. .<br />
Zu erkennen sind zwei Wege: einm al die<br />
unmittelbare Einwirkung aus <strong>der</strong> Gasphase<br />
und <strong>zum</strong> an<strong>der</strong>en <strong>der</strong> Umweg iiber den<br />
Nie<strong>der</strong>schlag iiber diverse Umwandlungsprodukte<br />
auch aus Reaktionen mit an<strong>der</strong>en<br />
in <strong>der</strong> Luft vorhandenen Gasen. Selbstvestandlich<br />
fallt auch auf den "stallnahen"<br />
Wald Nie<strong>der</strong>schlag, so daB sich hier die<br />
beiden Wirkungsgruppen addieren.<br />
Welche Teile <strong>der</strong> Stallabluft schadigen die<br />
Pflanzen?<br />
Die Ubertragung dieser Zusamrnenhange<br />
auf die beobachteten Waldschaden in unmittel<br />
barer Nahe <strong>von</strong> beispielsweise Huhnerstallungen<br />
fiihrte fiir uns zu folgen<strong>der</strong><br />
Fragestellung: Sind die Pflanzenschadigungen<br />
tatsachlich nur auf den Gasgehalt, insbeson<strong>der</strong>e<br />
Ammoniakgehalt <strong>der</strong> Stalluft ,<br />
zuriickzufiihren o<strong>der</strong> spielen die mit normalen<br />
Liiftungsanlagen ausgetragenen Staubmengen<br />
nicht auch eine Rolle ? Zur Klarung<br />
dieser Fragestellung verwendeten wir<br />
Kleingewachshauser mit einer Grundflache<br />
<strong>von</strong> rund 8,8 m' und einem umbauten Raum<br />
<strong>von</strong> 24,8 m' (Abb. 2).<br />
Zwei dieser Gewachshauser wurden an einen<br />
Legehennenstall mit Kafighaltung angeschlossen,<br />
wobei in einer Variante die<br />
normale Stalluft eingeblasen wurde, wahrend<br />
in <strong>der</strong> zweiten Variante die Stalluft<br />
durch Zwischenschaltung einer Filtermatte<br />
mit einem Abscheidegrad <strong>von</strong> rund 98 %<br />
- NHJ' HNOJ - NH, N03 --~..<br />
Abb. 1: Weg des Ammoniaks mit <strong>der</strong> Stalluft und seine Reaktionen (nach K. lsermann, 1988)
394<br />
---------------------<br />
Tierische Produktion 44.Jahrg. <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
- 3.'.. • 1<br />
Abb. 2: Versuchsanordnung (schematisch) fUr Pf/anzenversuche mit Huhnerstallabluft<br />
"entstaubt" wurde. Eine dritte Yariante<br />
eines <strong>der</strong>artigen Kleingewachshauses wurde<br />
am gleichen Standort mit normaler<br />
Frischluft (AuBenluft) bei gleichem Luftdurchsatz<br />
wie die Stalluftvarianten beschickt.<br />
Zur Erzeugung gleicher Temperaturverhaltnisse<br />
in allen drei Yarianten wurde<br />
hier eine elektrische Zusatzheizung in<br />
den Luftansaug zwischengeschaltet.<br />
In allen drei Yarianten befanden sich zeitgleich<br />
die gJeiche Anzahl <strong>von</strong> Pflanztopfen<br />
(Einheitserde) mit folgenden Pflanzenarten:<br />
Weidelgras, Rotklee, Hafer, Tomaten,<br />
Buschbohnen, Kopfsalat und Fichten. Der<br />
Wasserbedarf <strong>der</strong> Pflanzen wurde durch<br />
automatisch arbeitende Tropfchenbewasserung<br />
gedeckt. Wahrend <strong>der</strong> gesamten<br />
Yegetationsperiode - wobei beispielsweise<br />
Weidelgras, Rotklee o<strong>der</strong> auch Kopfsalat<br />
mehrfach geerntet wurden - betrug die<br />
durchschnittliche Nl-Ij-Konzentration in<br />
dem mit normaler Stalluft beaufschlagten<br />
Gewachshaus rund 3 ppm, wahrend die<br />
Yariante mit <strong>der</strong> "entstaubten" Stalluft eine<br />
geringfiigig niedrigere Ammoniakkonzentration<br />
aufwies . Bedingt durch unterschiedliche<br />
Sonneneinstrahlung wahrend <strong>der</strong> Yegetationsperiode<br />
muBte , urn einen uberrna<br />
Bigen Temperaturanstieg in den Kleingewachshausern<br />
zu vermeiden, <strong>der</strong> Luftdurchsatz<br />
in allen drei Yarianten gleichrna<br />
Big zwischen etwa 900 mvh und etwa<br />
2000 mvh variiert werden.<br />
0,9 ,----------<br />
mg\m'+--------------------_<br />
¢:=<br />
I<br />
Stall<br />
Ergebnisse <strong>der</strong> Gewiichshausversuche<br />
Grundsatzlich wurden in den Stalluftvarianten,<br />
also in den Yarianten mit <strong>der</strong> ammoniakhaltigen<br />
Luft, bei allen eingesetzten<br />
Pflanzen Schaden festgestellt, wobei die<br />
einzelnen Arten durchaus unterschiedlich<br />
reagierten [5]. Weidelgras zeigte beispielsweise<br />
auBer einem verstarkten Wachstum<br />
die geringsten o<strong>der</strong> kaum erkennbare Schaden,<br />
wahrend <strong>zum</strong> Beispiel bei Tomaten bei<br />
durchaus normalem Fruchtansatz die<br />
Friichte, bevor sie reifen konnten , <strong>von</strong><br />
innen verfaulten. Bei Kopfsalat haben sich<br />
in den Stalluftvarianten kaum Salatkopfe<br />
ausgebildet - bevor es dazu kam, faulte <strong>der</strong><br />
Salat <strong>von</strong> innen heraus. Beim Haferwie<strong>der</strong>urn<br />
haben sich in den Stalluftvarianten praktisch<br />
keine normalen Korner ausgebildet<br />
und Koniferen zeigten bei zunachst verstarktern<br />
Austrieb wahrend <strong>der</strong> einen Yegetationsperiode<br />
eine Gelbfarbung <strong>der</strong> Nadeln<br />
und teilweise auch einen Nadelabwurf.<br />
Weiterhin zeigte sich in parallel durchgefuhrten<br />
Yersuchen , daB die Schaden an<br />
Koniferen nach einer vier- bis funfwochigen<br />
Regenerationsphase in einer Yegetationshalle<br />
durchaus reversibelsind (neuausgebildete<br />
Triebe und Nadeln wiesen keine Schaden<br />
mehr auf) und daB <strong>der</strong> Staubgehalt <strong>der</strong><br />
Stalluft sich nicht primar pflanzenschadigend<br />
auswirkt, son<strong>der</strong>n lediglich als zusatzlicher<br />
Diinger (offensichtlich vor allem<br />
Stickstoffdiinger) wirkt.<br />
---,<br />
0,7 -j-------------------~'ll___-_j<br />
0,6 +------------------------I%/A----I<br />
:g 0,5 +--------------------<br />
..<br />
Cl<br />
-g 0,4 -r----------------------~/;/--__I<br />
tl<br />
Vi 0,3 +------------....__---------t'/./A----I<br />
0,2 -j----------- 0;;:t---+;:0 -----~:l____-__1<br />
0,1<br />
100<br />
80<br />
40<br />
~ 7"<br />
'/<br />
/<br />
/'<br />
Die daraus zu ziehende Konsequenz ist, daB<br />
nicht nur <strong>der</strong> Ammoniakgehalt <strong>der</strong> Abluft,<br />
son<strong>der</strong>n insgesamt <strong>der</strong> Arnrnoniak-Ausstof<br />
erheblich reduziert werden muB, wenn man<br />
<strong>der</strong> artige Schaden vermeiden will.<br />
Ma6nahmen zur Reduzierung <strong>der</strong> Ammoniakemission<br />
Dies kann einmal geschehen durch entsprechen<br />
de Aufstallungsvarianten, wobei<br />
Dung-Abtransport und Luftfuhrung beson<strong>der</strong>e<br />
Aufmerksamkeit zu widmen sind. AJlerdings<br />
ist hier <strong>der</strong> Erkenntnisstand noch<br />
nicht so weit fortgeschritten, daBeindeutige<br />
Empfehlungen rnoglich sind . AuBerdem<br />
erscheint die Reduktion des Ammoniak<br />
AusstoBes - insbeson<strong>der</strong>e bei Berucksichtigung<br />
<strong>der</strong> gesamten Nl-lj-Emissionen<br />
(Stall abluft , Giille- o<strong>der</strong> Festmistlager und<br />
Ausbringung <strong>der</strong> Fak alien) nur in relativ<br />
bescheidenem Umfang moglich .<br />
Daher sind auf jeden Fall fur die Reduktion<br />
<strong>der</strong> Ammoniakemissionen aus <strong>der</strong> Stalluft<br />
an<strong>der</strong>e Yerfahren zu wahlen. KostenmiiBig<br />
interessant erscheint dafur <strong>der</strong> biologische<br />
Abbau entwe<strong>der</strong> in Biowaschern o<strong>der</strong> in<br />
Biofiltern.<br />
Biowiischer scheiden nach dem <strong>der</strong>zeitigen<br />
Erkenntnisstand aus , da aufgrund nie<strong>der</strong>landischer<br />
Unt ersuchungen [2] seJbst bei<br />
funkt ionell richtigem Aufbau bei dem NH r<br />
Abbau belastetes und damit auch zu entsorgendes<br />
Abwasser anfallt in einer Grolienordnung,<br />
die beispielsweise bei Mastschweinen<br />
etwa 50 % des Giilleanfalles <strong>der</strong><br />
Mastschweine entspricht. Damit wiirde das<br />
Abluftproblem <strong>zum</strong>indest teilweise zu einem<br />
Abwasserproblem.<br />
Bei Biofiltern entsteht dieses Abw asserproblem<br />
nicht , allerdings ist hier fur eine langfristige<br />
ordnungsgemiiBe Funktion eine<br />
Yorentstaubung <strong>der</strong> Abluft erfor<strong>der</strong>Jich.<br />
Der Einsatz einer NaBentstaubung, iihnlich<br />
wie sie fur diesen Zweck im industriellen<br />
Bereich ublich ist (beispielsweise Tierkorper-Beseitigungsanstalten,<br />
Gelatineherstellung,<br />
ChemischeIndustrie, Fertigfutterherstellung<br />
fur Hunde und Katzen) kommt<br />
hier kaum in Frage, da damit, ahnlich wie<br />
bei Biowiischern, auch ein zusatzliches Abwasserproblem<br />
geschaffen wird . Ais auch<br />
unter Kostengesichtspunkten zu akzeptierendes<br />
Yerfahren erscheint hier eine Trokkenentstaubung<br />
uber entsprechend konzipierte<br />
Filtermatten angebracht.<br />
Die Anfor<strong>der</strong>ungen an einen <strong>der</strong>artigen<br />
Filtermattenaufbau sind: geringer Stromungswi<strong>der</strong>stand<br />
, hohes Staub speich er<br />
0,4-
44 . Jahrg. <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
395<br />
2,0 ,-- --,- - - T--:- - ---,-- - - r-- - -,--- ---, 150<br />
mbar<br />
1,5 + - - --+-- -++-- - - f-- --f-- -+----+<br />
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50 +-----t------.-1rl------+-.,,--j,.l
396 44.Jahrg. <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
Landwirtschaftliches Bauwesen<br />
Von Leonhard Rittel und Gerhard Englert<br />
Baukonstruktion<br />
Die baukonstruktiven Aktivitaten an <strong>der</strong><br />
<strong>Landtechnik</strong> Weihenstephan konnten mit<br />
Beginn des Son<strong>der</strong>forschungsbereiches 141<br />
irn Jahre 1973 wesentlich erweitert werden .<br />
Ublicherweise werden massive Aulsenwande<br />
beidseitig mit Putz versehen. Das Verputzen<br />
<strong>der</strong> Wande ist jedoch teuer und ein<br />
Saubern, beispielsweise <strong>der</strong> Stallinnenwande,<br />
aus hygienischen Griinden mit dem<br />
Hochdruckreiniger oft nicht mach bar. Als<br />
Putzersatz bieten sich abspritzbare zementgebundene<br />
Holzspanplatten an. Die Montage<br />
dieser groBformatigen Platten kann ein<br />
geschickter Landwirt durchaus in Eigenleistung<br />
vornehmen. Schwierigkeiten bereitete<br />
die richtige Wahl <strong>der</strong> Befestigungsmittel,<br />
da die Wandplatten standigen mechanischen<br />
Beanspruchungen durch die Tiere<br />
ausgesetzt sind. In einer Versuchsreihe und<br />
in Praxisbauten konnten durch Ausziehversuche<br />
brauchbare Befestigungen ermittelt<br />
werden (unterschiedliche Schraubenarten,<br />
Ankernagel, Rillennagel, Diibel). Die besten<br />
Werte lieferten Holzschrauben mit<br />
einer Einschraubtiefe <strong>von</strong> 60 mm . Parallel<br />
dazu wurden in einem an<strong>der</strong>en Projekt die<br />
Auswirkungen unterschiedlicher Oberflachenbehandlungen<br />
und <strong>der</strong> Reinigungseffekt<br />
auf solche Platten in einem Langzeitversuch<br />
beobachtet.<br />
Zur Errichtung <strong>von</strong> Einfachgebiiuden in<br />
Eigenleistung wurden Zweigelenk-Holzrahmenkonstruktionen<br />
(Starrahmen) fiir<br />
unterschiedliche Gebaudeabmessungen<br />
entwickelt. Die relativ engstehenden Rahmen<br />
eignen sich vor allem fiir langserschlossene<br />
Gebaude (Stallgebaude). Zum Bau<br />
<strong>von</strong> Unterstell- und Bergehallen sind .jedoch<br />
quererschlossene Gebaude mit einer<br />
Einfahrtsbreite <strong>von</strong> 5,00 m besser. Dazu<br />
konnte ein kompakter, in Eigenleistung<br />
einfach herzustellen<strong>der</strong> Kastentrager entworfen<br />
werden, <strong>der</strong> sich aus Kantholzern<br />
und aufgenagelten Sperrholzplatten zusammensetzt.<br />
Mit dieser Bauart war es auch<br />
rnoglich, <strong>zum</strong> erstenmal eine Dachdeckenkonstruktion<br />
fiir Stallgebaude mit massiver<br />
Umfassung auszufiihren. Das Luftvolumen<br />
des Stallinneren erhohte sich so betrachtlich.<br />
Die aufgelegten Pfetten tragen oben<br />
die Dacheindeckung und unten sind die<br />
Warmedammplatten befestigt. Die Eindekkung<br />
mit roten , kleinformatigen Dachziegeln<br />
und <strong>der</strong> helle AuBenputz geben dem<br />
Gebaude ein gefalliges Aussehen, das sich<br />
in die vorhandene Dorfbebauung gut einfugt.<br />
Erganzt wurde dieses Bauprinzip durch die<br />
Entwicklung einer verstellbaren Trauf<br />
Firstluftung (freie Liiftung) , die sich fiir die<br />
siidlichen Klimagebiete besser eignet als die<br />
starre Ausfiihrung. Ober eine Mechanik<br />
werden die Traufklappen einseitigsynchron<br />
verstellt und passen die Zuluft den Wetterund<br />
Stallklimabedingungen an. Die Abluft<br />
wird durch Senken und Heben <strong>der</strong> Firsthaube<br />
reguliert. Die transparente, etwa 1,40 m<br />
breite Firstabdeckung laBt soviel Licht in<br />
den Stall ein, daf bei Gebaudebreiten bis zu<br />
12,50 m aufFensterverzichtet werden kann.<br />
Dieses Liiftungssystem fand in <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />
soviel Anklang, daB neue Rindviehlaufstalle<br />
fast generell damit ausgestattet<br />
werden.<br />
Diese Kastentragerbauart stand auch Pate<br />
beim Bau <strong>von</strong> Unterstell- und Bergehallen.<br />
Die innen vollig .Jreie" Dachkonstruktion<br />
bietet sich fiir unterschiedliche Nutzungszwecke<br />
ohne Einschrankung an und laBt<br />
beispielsweise die Einlagerung <strong>von</strong> Heu<br />
o<strong>der</strong> Stroh mit mobiler Technik bis <strong>zum</strong><br />
First zu, eine beachtliche Ausnutzung des<br />
umbauten Raumes.<br />
Zum Bau kleinerer Einfachgebaude wurden<br />
Alternativkonstruktionen in Rundholz<br />
erarbeitet. Voraussetzung dazu war die<br />
Entwicklung <strong>von</strong> schalenforrnigen .Rundholzverbin<strong>der</strong>n"<br />
, die kraftschliissige Holzverbindungen<br />
errnoglichen und sich unterschiedlichen<br />
Holzdurchmessern anpassen .<br />
Die verschiedenen vorgeformten und mit<br />
Nagellochern versehenen Elemente aus<br />
verzinktem Tiefziehblech lassen sich mit<br />
Rillennagel problemlos auf die Rundholzer<br />
aufnageln. Auch Einfachgriindungen, wie<br />
direktes Einbetonieren <strong>der</strong> Holzstiitzen in<br />
den Boden, wurden untersucht. Die daraus<br />
gewonnenen Erfahrungen fanden Eingang<br />
in die DIN 18900 ("Mastenbauart").<br />
Parallel zu den bisher genannten Arbeiten<br />
lief die Konzeption <strong>von</strong> Kantholzstutzenstiillen,<br />
die <strong>zum</strong> Unterbringen <strong>von</strong> Kiihen in<br />
zweireihigen Anbindestallen o<strong>der</strong> auch in<br />
breiteren Laufstallen geeignet sind . Nach<br />
und nach sammelte sich so eine breite<br />
Palette unterschiedlicher Gebaudetypen<br />
mit verschiedenen Schneelasten an , die im<br />
.Weihenstephaner Bauprogramm" zusammengefaBt<br />
sind. Uber den Landtechnischen<br />
Verein kann <strong>der</strong> bauwillige Landwirt die<br />
kompletten Bauunterlagen anfor<strong>der</strong>n. Diese<br />
reichen <strong>von</strong> Vorinforrnationsblattern mit<br />
dreidimensionalen Ubersichtszeichnungen,<br />
die stufenfbrmigden baukonstruktiven<br />
Aufbau darstellen, bis zur Statik mit Konstruktionszeichnungen<br />
und Materiallisten.<br />
Diese Arbeiten waren eine wesentliche<br />
Grundlage fur die Ermittlung des lnvestitionsbedarfes<br />
landwirtschaftlicher BaumafJ·<br />
nahmen, <strong>der</strong> sich aus Material- und Arbeitszeitbedarf<br />
errechnen laBt. Der Materialbedarf<br />
konnte den vorliegenden, gepriiften<br />
Statiken des Bauprogramms entnommen<br />
werden, die Arbeitszeitwertesind in Baukatalogen<br />
enthalten und wurden durch Arbeitszeitmessungen<br />
auf landwirtschaftlichen<br />
Baustellen iiberpriift und erganzt. Ermittelte<br />
Korrekturfaktoren modulieren<br />
diese Katalogdaten in hier anwendbare<br />
Werte. Die Auswertung <strong>von</strong> Bauabrechnungen<br />
<strong>von</strong> iiber Bayern verstreute BaumaBnahmen<br />
lieB eine Preisdatei fiir die<br />
Materialpreise <strong>der</strong> notwendigen Gewerke<br />
entstehen.<br />
Mit dem System: "Kalkulation fiir das landwirtschaftliche<br />
Bauwesen (Kalbau)" kann<br />
iiber verschiedene "Hierarchieformen" <strong>der</strong><br />
Investitionsbedarfvorermittelt werden. Erganzend<br />
dazu laufen Einzelabrechnungen<br />
fertiggestellter Objekte. Die Abrechnungen<br />
weisen die Kosten und die Arbeitszeit<br />
fiir die Einzelgewerke aus (soweit getrennt<br />
darstellbar). Ein bauwilliger Landwirt kann<br />
so ein fertiges Objekt, das seinen Bauvorstellungen<br />
nahe kommt, besichtigen und<br />
kennt dazu den notwendigen Einsatz an<br />
Kapital und Arbeit. Dies stellt fur ihn einen<br />
wesentlichen Beitrag zu einer verniinftigen<br />
Entscheidungsfindung dar.<br />
Baustoffuntersuchungen<br />
Den Schwerpunkt <strong>der</strong> Baustoffuntersuchungen<br />
bildeten Untersuchungen zur Haltbarkeit<br />
bei den spezifischen Urnwelt- und<br />
Betriebseinfliissen landwirtschaftlicher<br />
Einsatzgebiete wie insbeson<strong>der</strong>e:<br />
• Stallklima (hoher Wasserdampfgehalt<br />
sowie aggressive Gase wie NH 3 o<strong>der</strong><br />
H 2 S in <strong>der</strong> Stalluft),<br />
• Exkremente, etwa in Form <strong>von</strong> Fliissigmist,<br />
• Futter- und Diingemittel,<br />
• Reinigungs- und Desinfektionsmittel,<br />
• mechanische Belastungen durch Tiere<br />
und Gerate (beispielsweise Hochdruckreiniger),<br />
• biologische Einwirkungen (<strong>zum</strong> Beispiel<br />
Pilzbefall , UngezieferfraB).<br />
Zur verlablichen Auswahl <strong>von</strong> Baustoffen<br />
fur die landwirtschaftlichen Gebaude muf<br />
bekannt sein, ob ihre ftir die jeweilige<br />
Verwendung wesentlichen Eigenschaftswerte<br />
bei den jeweils einwirkenden Umwelt-<br />
und Betriebseinfliissen erhalten bleiben.<br />
Untersuchungen im Rahmen des Son<strong>der</strong>forschungsbereiches<br />
141 "Produktionstechniken<br />
<strong>der</strong> Rin<strong>der</strong>haltung" und, mit<br />
deutlich verringertem Aufwand, im Rahmen<br />
<strong>der</strong> laufenden Arbeiten an <strong>der</strong> Bayeri <br />
schen LandesanstaIt fiir <strong>Landtechnik</strong> sowie<br />
iiber Prufauftrage an die im Jahr 1977an <strong>der</strong><br />
Landesanstalt eingerichtete "Priifstelle fur<br />
Baustoffe in <strong>der</strong> Landwirtschaft" hatten<br />
auBer einigen Ergebnissen zur Haltbarkeit<br />
fur eine Reihe <strong>von</strong> Baustoffen aucb Informationen<br />
zu maBgeblichen Eigenschaftswerten<br />
und <strong>zum</strong> Praxisverhalten sowie zur<br />
Verarbeitung zur Folge.<br />
An folgenden Bau- und Werkstoffen wurden<br />
bis jetzt Untersuchungen durchgefuhrt:<br />
• Kunststoffolien o<strong>der</strong> -planen und beschichtete<br />
Gewebe,<br />
• Warrnedarnrnplatten aus Kunststoff<br />
Hartschaum,<br />
• Stroh-Bauplatten,<br />
• Holzwerkstoffe (Baufurnierplatten,<br />
kunstharz- und zementgebundene Holzspanplatten)<br />
,
44. Jahrg. <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
397<br />
Praxisuntersuchungen <strong>zum</strong> Einsatz <strong>von</strong><br />
zementgebundenen Holzspanplatten als Wandverkleidung<br />
<strong>von</strong> Sttillen<br />
Von Gerhard Englert*)<br />
DasVerputzen <strong>von</strong> Wandenist eine kostspielige bauliche Mafsnahme, die zudem bei<br />
Ausfuhrung in Eigenleistung einige Erfahrung voraussetzt. Es verwun<strong>der</strong>t daher<br />
nicht, daB imrner wie<strong>der</strong> versucht wird , Wandverkleidungen als Alternativen <strong>zum</strong><br />
Putz einzusetzen. Stehen optische Gesichtspunkte nicht im Vor<strong>der</strong>grund, wird in<br />
erster Linie an grofsflachige Platten gedacht. Auf diese Weise sind aufwendige<br />
Verlegearbeiten zu vermeiden.<br />
Roughcasting walls is expensive and requires some know-how, if done by the farmer<br />
in self-help. Concrete bonded wood particle boards could be a cheaper alternative<br />
for wall c1addings in stables. To gain practical experience, boards coated with<br />
different plastic lacquers were tested as wall c1addings in a dairy cow stable for 11<br />
years. It was shown that 8 mm thick boards were sufficient. In general, the boards<br />
with a acrylic or silicone coating could be cleaned easier than those with PUR or<br />
epoxy resin coating or with no coating. The fixation with screws and plugs isdurable.<br />
The use of special steel screws is recommendable.<br />
UmweIt- und Betriebsbelastungen<br />
bei Willldverkleidungen<br />
Derartige Wandverkleidungen konnen in<br />
Stall en - insbeson<strong>der</strong>e in Bereichen, die<br />
den Tieren zuganglich sind - einer Reihe<br />
beson<strong>der</strong>er Belastungen ausgesetzt sein:<br />
• mech anische Belastungen durch Tiere<br />
(StaBe , Abriebkrafte) sowie durch<br />
Hochdruckreiniger (hohe <strong>Dr</strong>uckbelastungen)<br />
,<br />
• Feuchtedehnungen infolge <strong>von</strong> Wassereinwirkungen<br />
beirn Reinigen sowie <strong>von</strong><br />
An<strong>der</strong>ungen im Wasserdampfgehalt <strong>der</strong><br />
Stalluft,<br />
• chemische Einwirkungen durch Exkremente,<br />
Reinigungs- o<strong>der</strong> Desinfektionsmittel,<br />
• durch den hohen Wasserdampfgehalt<br />
<strong>der</strong> Stalluft bedingte o<strong>der</strong> verstarkte<br />
biologische Einwirkungen wie Schimmelbildung.<br />
Abb. 1: Wandverkleidung mil zementgebundenen Holzspanplatten<br />
Tab. 1: Wichlige Eigenschaftswerte <strong>von</strong> kunstharz<br />
(VIOO)-und zementgebundenen Holzspanplauen<br />
Baustoffeigenschaft MaG· Za hlenwer t bei<br />
einhcit ku nstharz - I zementgebundene<br />
n Platten<br />
Dichte kglm J 650 1200<br />
Biegefestigkeit N/mm 2 20 12<br />
Ouerzugfcstigke it N/mm 2 1 0.4<br />
Dickenquellung bei % 12 1,8<br />
24 h \Vasserlagerung<br />
Langen- und Breiten - % 0.25 bis 0.4 0.3 bis 0,4<br />
an<strong>der</strong>ung bei<br />
Feuchteand erun g<br />
<strong>von</strong> 25 bis 95 %<br />
Wasserdampfd urchlassigkeit<br />
(u- Wer t)<br />
1 45 23<br />
Der Einsatz <strong>von</strong> Wandverkleidungen ist<br />
daher nicht nur nach ihrem Kaufpreis, son<strong>der</strong>n<br />
auch ihrer Haltbarkeit bei diesen Urnwelt-<br />
und Betriebseinflussen zu bewerten.<br />
Fonsetzung <strong>von</strong> Seite 396 <strong>der</strong> Warrnedamrnung (unterschiedliche<br />
• Bitumenwellplatten,<br />
Bauteile mit verschiedenen Darnmschicht<br />
• metallische Werkstoffe: Aluminiumkaeine<br />
Vielz ahl <strong>von</strong> Untersuchungsalternati<br />
dicken sowie Warrnedammstoffen) meist<br />
schierungen <strong>von</strong> Warmedarnrn-Hart<br />
schaumplatten, korrosionsgeschutzte yen dar.<br />
Nagel ,<br />
Das an <strong>der</strong> <strong>Landtechnik</strong> Weihenstephan<br />
• Silolacke.<br />
entwickelte EDV-Rechenprogramm "W A<br />
BILOP" erlaubt es fur beliebig dimensio<br />
Wirtschaftlichkeitspriifung<br />
nierte und belegte Stalle in unterschiedlides<br />
Warmeenergieeinsatzes<br />
chen Klimagebieten zu ermitteln, bei welim<br />
landwirtschaftlichen Betrieb<br />
chen D arnrnschichtdicken sich fur beliebig<br />
Ausgehend <strong>von</strong> den umfangreichen Unter vorgebbare Warmedammstoffe im Wandsuchungen<br />
an Warrnedarnmstoffen entwik und/o<strong>der</strong> Deckenbereich die Defizite in <strong>der</strong><br />
kelte sich iiber die Fragestellung, welche Warrneenergiebilanz durch eine Heizung<br />
Darnrnschichtdicken in den einzelnen Stall mit insgesamt geringsten Jahreskosten ausgeb<br />
auden ausgewahlt werden sollten, das gleichen lassen. Dabei kann auch <strong>der</strong> Ein<br />
Arbeitsgebi et <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeitspru satz eine s Luft/Luft-Warrnetauschers in die<br />
fung des Warmeenergieeinsatzes im land Berechnungen einbezogen werden. Ein zur<br />
wirtschaftlichen Betrieb.<br />
Zeit in Arbeit befindliches Rechenpro<br />
Als Prufgrolse <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeitsunter gramm erfaBt auch den Warrneverbrauch<br />
suchungen dienen die jahrlichen Gesamt im Wohnhaus sowie zur Warmwasserbereikosten,<br />
mit denen sich ein vorgegebener tung und , als zur konventionellen 01-, Gas<br />
Bedarf an Warrneenergie abdecken liiBt. o<strong>der</strong> Elektroheizung alternative Warrne<br />
Da dieser Bed arf uber die Bemessung <strong>der</strong> quellen, die Nutzung <strong>von</strong> Abwarrne mit<br />
Warmedarnrnung veran<strong>der</strong>t werden kann , Warrnepumpen sowie die Verbrennung <strong>von</strong><br />
stellen die verschiedenen Ausfuhrungen Holz, Stroh und Biogas.<br />
Wandverkleidungen mit<br />
zementgebundenen Holzspanplatten<br />
Die seit einigen Jahren auf dem Markt<br />
angebotenen zementgebundenen Holzspanplatten<br />
erfullen mit Plattengroflen <strong>von</strong><br />
bis zu 3,9 m' die Anfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Grofifl a<br />
chigkeit. Ihre gute Feuchtestabilitat (geringe<br />
Dickenquellung, siehe Tab. 1) laBt sie<br />
insbeson<strong>der</strong>e auch als Wandverkleidung in<br />
Stallen (Abb. 1) geeignet erscheinen.<br />
Bei ein em Preis <strong>von</strong> etwa 12 Dlvl/rn/fur ein e<br />
8 mm dicke Platte ergeben sich auBerdem im<br />
Vergleich mit dem finanziellen Au fwand<br />
<strong>von</strong> 25 DM/m 2 (fur Material sowie Verarbeitung<br />
in Fremdleistung) fur eine 3,5 mm<br />
dicke Innenputzschicht <strong>zum</strong>indest bezuglich<br />
<strong>der</strong> Ausgangsinvestition interessante<br />
finanzielle Perspektiven.<br />
*) <strong>Dr</strong>. <strong>Dr</strong>. habil. Gerhard Englert leitet an<br />
<strong>der</strong> Bayerischen Landesanstalt fur<br />
<strong>Landtechnik</strong> die Abteilung Landwirtschaftliches<br />
Bauwesen. Der vorliegende<br />
Beitrag entstand unter Mitarbeit <strong>von</strong> <strong>Dr</strong>.<br />
Leonhard Rittel, Anton Beibl und Johann<br />
Neuhauser.
398 Bauwesen 44. Jahrg. <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - ----------------='-----------<br />
Untersuchungen zur Haltbarkeit<br />
Urn auch zur Haltbarkeit zementgebundener<br />
Holzspanplatten beim Einsatz als<br />
Wandverkleidung in Stallen Praxiserfahrungen<br />
sammeln zu konnen, wurde im Jahr<br />
1978 in einem Milchviehstall ein Versuch<br />
angelegt, mit dem folgende Fragestellungen<br />
beantwortet werden sollten:<br />
• Welche Plattendicken sind fur Wandbereiche<br />
erfor<strong>der</strong>lich, die den Tieren zuganglich<br />
sind?<br />
• Wie lassen sich die Platten reinigen?<br />
LaBt sich die Reinigungsfahigkeit durch<br />
Anstriche verbessern?<br />
Entsprechend diesen Fragen waren in den<br />
Versuch Platten einbezogen, die sich in<br />
folgenden Versuchskriterien unterschieden:<br />
• Plattendicken: 8, 10 und 12 mm<br />
• Platten im Rohzustand sowie mit Anstrich<br />
aus<br />
Acrylharz,<br />
Epoxidharz,<br />
Polyurethan und<br />
Silikonharz.<br />
Die Platten mit den Abmessungen 2,5x1 ,25<br />
m wurden uber Diibel mit galvanisch verzinkten<br />
Rundkopf- o<strong>der</strong> alternativ mit<br />
Sechskantschrauben (27 Schrauben je Platte)<br />
befestigt.<br />
Eine Reinigung <strong>der</strong> Platten mit einem<br />
Hochdruckreiniger erfolgte nur im Jahr<br />
1983 sowie vor <strong>der</strong> Uberprufung im Jahr<br />
1989, wobei ein Teil <strong>der</strong> Platten einen Tag<br />
vorher eingeweicht wurd e .<br />
Ergebnisse<br />
Die Ergebnisse <strong>der</strong> visuellen Uberprufung<br />
<strong>der</strong> Platten lassen sich wie folgt zusammen<br />
fassen:<br />
• AuBer zwei kleineren Bruchstellen im<br />
unteren Bereich einer 10 mm dicken Platte<br />
konnten keine Beschadigungen festgesteJJt<br />
werden. Diese Schad en durften auf Unebenheiten<br />
in <strong>der</strong> Auflageflache zuruckzufuhren<br />
sein . Eine Plattendicke <strong>von</strong> 8 mm ist<br />
daher ausreichend.<br />
Kleine Lautstalle<br />
Von Leonhard Rittel*)<br />
DieMilchkontingentierungeroffnetdie Moglichkeit, Um- und NeubaumaBnahmen<br />
auf einigermaBen sicherer Basis planen zu konnen. Gerade Zu- und Nebenerwerbsbetriebe<br />
mit kleinen Milchviehbestanden nutzen dies, urn ihre Milchviehstalle zu<br />
mo<strong>der</strong>nisieren und <strong>von</strong> Anbinde- auf Laufstallhaltung uberzugehen. Dabei steht<br />
<strong>der</strong> Gedanke an eine erleichterte Arbeit im Vor<strong>der</strong>grund. Nachfolgend werden<br />
verschiedene Varianten fur kleinere Laufstalle vorgestellt.<br />
The milk quota ~ystem makes it fairly safe to plan structural alterations or new<br />
constructions. Especially part-time farms with small dairy herds are taking<br />
advantage of this to mo<strong>der</strong>nize dairy cow houses and change from stanchion stables<br />
to loose housing. Easing work is the foremost thought. In the following various types<br />
of loose housing are presented.<br />
Die Auswirkungen <strong>der</strong> Milchkontingentierung<br />
veranlassen zur Zeit viele kleinere,<br />
milchviehhaltende Betriebe uber den Umo<strong>der</strong><br />
sogar Neubau ihrer Kuhstalle nachzudenken.<br />
Wenn die Erneuerungsbedurftigkeit<br />
<strong>der</strong> alten Anlage in wesentlichen Teilen<br />
o<strong>der</strong> insgesamt ansteht, dann muB eine doch<br />
tiefgreifende Entscheidung getroffen werden.<br />
Aber das vorhandene Milchkontingent<br />
gibt doch Planungssicherheit und Perspektive.<br />
Meistens werden diese kleineren Bestande<br />
im Neben- o<strong>der</strong> Zuerwerb bewirtschaftet<br />
und sind somit vor allem <strong>der</strong> Arbeitsplatz<br />
<strong>der</strong> Fr au, <strong>der</strong> deshalb auch<br />
.frauenarbeitsgerecht'' ausgestattet sein<br />
soIl. Diese Oberlegungen fuhren logischerweise<br />
<strong>zum</strong> Melkstand und damit <strong>zum</strong> Laufstall,<br />
auch fur Bestande mit 20 Kuhen und<br />
weniger. Gerade in Bayern ist dies <strong>von</strong><br />
beson<strong>der</strong>em Interesse, weil30 % <strong>der</strong> Kuhe<br />
in Bestanden <strong>von</strong> bis zu 20 Tieren gehalten<br />
werden.<br />
Urnfrage unter Landwirten<br />
Den Wunsch naeh dem "kleinen Laufstall"<br />
begrunden die Landwirte, so die Ergebnisse<br />
einer durchgefuhrten Erhebung, zuerst mit<br />
") <strong>Dr</strong>. Leonhard Rittel betreut an <strong>der</strong><br />
Bayerischen Landesanstalt fur <strong>Landtechnik</strong><br />
die Bereiche Bautechnik, Bauplanung<br />
und Kalkulation sowie Baupreisdatei.<br />
Der vorliegende Beitrag entstand<br />
unter Mitarbeit <strong>von</strong> Bautechniker<br />
Anton Beibl.<br />
<strong>der</strong> leichteren und korpergerechteren Arbeit<br />
im Melkstand. Das Argument fiir die<br />
Bewegungsfreiheit und die artgerechtere<br />
Haltung <strong>der</strong> Kuhe kommt auf Platz zwei.<br />
Weiterhin wird in ungeordneter Reihenfolge<br />
eine bessere, milchkammernahe Unterbringung<br />
<strong>der</strong> Kalber und eine zweckrnabigere<br />
Aufstallung des Jungviehs an einer<br />
gemeinsamen Futterachse mit den Kuhen<br />
angefuhrt. Am SchluB wird noch die Begrundung<br />
nachgeschoben, daB eine kompIette<br />
Absauganlage fiireinen Anbindestall<br />
auch nicht viel billiger sei, als die gesamte<br />
Melktechnik mit Stand. Bei Betrieben, in<br />
denen die WeiterfUhrung durch die nachste<br />
Spo tt_"boden<br />
• Die mit einem Anstrich aus Acryl- und<br />
Silicon harz versehenen Platten lassen sich<br />
im allgemeinen deutlich besser reinigen als<br />
die Platten mit einem Anstrich aus Epoxidharz<br />
o<strong>der</strong> Polyurethan. Bei den Platten<br />
ohne Anstrich laBt sich <strong>der</strong> anhaftende<br />
Schmutz auch bei langerer Einwirkung des<br />
Hochdruckreinigerstrahls nur sehr schwer<br />
beseitigen. Ein vorhergehendes Einweichen<br />
verbessert jedoch in allen Fallen die<br />
Reinigungsfahigkeit deutlich.<br />
• Die einwirkenden Exkremente fuhren<br />
bei hellen Anstrichen zu einer grun-braunen<br />
Verfarbung,<br />
• Die Befestigung mit Diibeln und Schrauben<br />
fuhrt zu einer dauerhaft festen Anbindung<br />
<strong>der</strong> Platten an die Wand. Ein galvanischer<br />
Korrosionsschutz reicht allerdings im<br />
Stall nicht aus, so daB langerfristig die<br />
Zerstorung <strong>der</strong> Schraubenkopfe und damit<br />
eine Gefahrdung <strong>der</strong> Befestigung <strong>der</strong> Platten<br />
zu erwarten ist. Es empfiehlt sich deshalb,<br />
Edelstahl-Schrauben zu verwenden.<br />
Der Mehrpreis betragt etw a 0,60 DM/m'.<br />
Generation nicht sicher ist, wird die Investitionsfreudigkeit<br />
dadurch "gedampft", daB<br />
die Umbaukosten nur so hoch sein sollen,<br />
daB nach dem Auslaufen des Betriebes<br />
moglichst keine Schulden mehr bleiben.<br />
Umbau <strong>von</strong> Altgebiiuden oft schwierig<br />
Dies alles sind sehr verstandliche Grunde,<br />
aber ihre Verwirklichung macht je nach<br />
gegebener Situation erhebliche Schwierigkeiten.<br />
Die sinnvolle Verwertung <strong>der</strong> vorhandenen<br />
Gebaudesubstanz laBt nur bei<br />
"ausgefeilter" Planung gute Losungen entstehen.<br />
Ein Laufstall braucht mehr Grundflache<br />
als ein Anbindestall, <strong>der</strong> meist in<br />
Gebaudebreiten <strong>von</strong> rund 12 m untergebracht<br />
ist. Anbauten, eine AuBenfiitterung<br />
o<strong>der</strong> die raurnliche Trennung <strong>von</strong> verschieden<br />
en Bereichen wie Melken, Liegen und<br />
Fressen in alten Stallgebauden o<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />
anliegenden Scheune sind oft nicht zu umgehen<br />
. Die funktionsgerechte Einpassung des<br />
Melkstandes in Altgebaude mit Stutzen<br />
verursachtoft erhebliches Kopfzerbrechen.<br />
Auch die getrennte Unterbringung des<br />
J ungviehs laBt sich nicht immer vermeiden,<br />
urn ausreichend Flache fur den Milchviehlaufstall<br />
zu gewinnen. Bei Sommerweide<br />
braucht das Jungvieh nur zur Winterzeit auf<br />
Schnitt A-A<br />
Nutzflaeche: 25.0m x 18.0m= 450 m'<br />
Planbefestigt: 66'; 297 m.l<br />
Spaltenbaden Gesamt 34'; 153 m'<br />
Spclteabcden Kuehe und Jungvieh 139 m'<br />
Spattenboden Keelber<br />
14 m'<br />
11m Umfassun9<br />
Nutzflaeche/Kuhplatz + NZ<br />
Abb. 1: Liegeboxenlaufstall fur 20 Kiihe mit Nachzucht in Gruppenbuchten<br />
86 m<br />
18.0 m'
44. Jahrg. <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
399<br />
~------- Z5.7' ------------<<br />
Abb. 2: Liegeboxenlaufslall fur 20 Kuhe mil Nachzucht in Einzelboxen<br />
Nutzflceche. 25 .Qm )( 19.0m- 475 m 2<br />
Plonbetestigt 65"; 30B m 2<br />
Spaltenboden Gesomt 35% 167 m 1<br />
Spollenboden Kuotle und Junovieh 153 rrf<br />
Spaltenboden Koelber<br />
14 m 1<br />
Ifm Umfos8un9<br />
Nulzflaeche/KuhplalztNZ<br />
(<br />
Nutzflceche: 30.0m x 19.0m = 570 m 2<br />
2<br />
Planbefestlgt 64'; 363 m<br />
Spaltenboden Gesamt 36'; 207 rrr<br />
Spcltenbcden Kuehe und Jungyieh 193 m:<br />
Spoltenboden Kaelber<br />
14 m<br />
11m Umlassung<br />
98 m<br />
Nutzflaeche/Kuhplol2 t NZ 25 ITT<br />
Abb. 3: Liegeboxenlaufstall fur 20 Kuhe mil Iungviehaufzucht<br />
Schnitt A-A<br />
Nutz/loeche: 27.75m x 15.00m = 416 m 2<br />
Plonbefestigt: 69'; 286 m Z<br />
Spoltenboden Gesomt 31X 130 m Z<br />
Spoltllnboden Kuehe und Jungvieh 116 m 2<br />
Spcltenbcden Koelber 14 m 2<br />
11m Umfassung<br />
NUlzfloeche/KuhplolztNZ<br />
Abb. 4: Liegeboxenlaufstall fur 20 Kuhe mil Nachzucht in Einzelboxen<br />
dem Hofe Platz, dazu reichen relativ einfa<br />
che, preiswerte, aber arbeitsgerechte<br />
Raumlichkeiten aus. Bei guter Liiftung mit<br />
richtiger baulicher Ausfiihrung kann auf<br />
eine Warrnedammung verzichtet werden.<br />
Vorgehensweise<br />
Ais Planungsgrundlage ist bei UmbaumaJ3<br />
nahmen zunachst ein genaues AufmaB <strong>der</strong><br />
vorhandenen Bausubstanz aufzunehmen.<br />
Die daraus angefertigten GrundriBzeich<br />
nungen, Schnitte und Details enthalten alle<br />
88m<br />
2<br />
19.0 m<br />
85m<br />
18.10 m Z<br />
wichtigen MaJ3e. Angaben und Hinweise,<br />
die eine kostensparende Wie<strong>der</strong>verwendung<br />
vorhandener baulicher Gegebenheiten<br />
o<strong>der</strong> Einrichtungen errnoglichen, sind<br />
unbedingt mitaufzunehmen.<br />
Hier soli versucht werden, fur eine vorgegebene<br />
Bestandsgrofse unterschiedliche Planungsvarianten<br />
darzustellen. Sicherlich ist<br />
dies auf dem Zeichenbrett fur eine Neubaulosung<br />
vieI einfacher als fur eine UmbaumaBnahme,<br />
bei <strong>der</strong> die betriebsspezifische<br />
Einpassung des Melkstandes, des Kalberabteiles<br />
und <strong>der</strong> Liegeboxenanordnung gefragt<br />
ist. Aber in mehreren Ausfiihrungsformen<br />
und Varianten dargestellt, konnen<br />
doch .Planungselemente und ganze Baugruppen"<br />
iibernommen und in das Altgebaude<br />
umgesetzt und eingepaBt werden.<br />
Auch so entstehen relativ schnell mehrere<br />
Planungsmodelle, aus denen sich <strong>der</strong> Landwirt<br />
"seinen" Stall aussuchen o<strong>der</strong>"zurechtrucken"<br />
kann. DaJ3 dazu viele Uberlegungen<br />
und eine langerfristige Planungsphase<br />
notig isr. versteht sich <strong>von</strong> selbst.<br />
Planungen fiir 20 Kiihe mit Nachzucht<br />
Die Planungsvorhaben sehen einen Bestand<br />
<strong>von</strong> etwa 20 Kiihen mit Nachzucht<br />
vor. Zusatzlich sollen noch drei bis vier<br />
hochtrachtige Kalbinnen beriicksichtigt<br />
werden. Zur Nachzucht zahlen drei Kalber<br />
in Einzelboxen, sieben Kalber in Sammelboxen<br />
und 14 Stiick Jungvieh <strong>von</strong> 5 bis 26<br />
Monaten.<br />
Die Grundrifslosung in Abbildung 1 zeigt<br />
die klassische Form eines zweireihigen Liegeboxenlaufstalles.<br />
Auf <strong>der</strong> Kuhseite sind<br />
auch die Liegeboxen fur die hochtrachtigen<br />
Kalbinnen angeordnet. Durch Verschieben<br />
des Durchganges konnten auch die trockenstehenden<br />
<strong>von</strong> den laktierenden Kiihen zu<br />
den Kalbinnen abgeson<strong>der</strong>t werden. Der<br />
Melkstand ist als 2 x 2 o<strong>der</strong> 2 x 3Fischgratenstand<br />
ausgebildet. Das Jungvieh ist in zwei<br />
Gruppen in Vollspaltenbodenbuchten untergebracht.<br />
Daneben ist eine Abkalbeboxe<br />
vorgesehen. Die Sammelbucht fiir die Kalber<br />
ist mit Vollspaltenboden ausgelegt, <strong>der</strong><br />
mit einem Holzbalken abgetrennt wird, so<br />
daB im hinteren Bereich eingestreut werden<br />
kann. Bei Bedarf ware dieses Planungsmuster<br />
problemlos zu erweitern.<br />
In Abbildung2 sind fiir dasJungvieh Einzelboxen<br />
vorgesehen. Der Platzmehrbedarf<br />
wurde zu Ungunsten <strong>der</strong> Abkalbebucht und<br />
des Kraftfutterraumes sowie durch eine<br />
Gebaudeverbreiterung gewonnen. Als Variante<br />
ist ein 2 x 2 Tandemmelkstand eingezeichnet.<br />
In dieser Planungsvariante (Abb, 3) ist <strong>der</strong><br />
Jungviehbereich stark ausgepragt. Durch<br />
den Zukauf weiblicher Kalber versuchen<br />
kontingentarme Betriebe das vorhandene<br />
Griinland besser zu nutzen. Die hochtrachtigen<br />
Kalbionen, die Kalber und die Technikraurne<br />
finden sich auf <strong>der</strong> Kuhseite. Die<br />
grohere Stallange macht dies moglich,<br />
Die bisher gezeigten Losungen sehen eine<br />
Dachdeckenkonstruktion mit einer Stiitze<br />
auJ3erhalb <strong>der</strong> Mitte am Futtertisch vor.<br />
Diese etwas aufwendigere Ausfiihrung ermoglicht<br />
die Anordnung des Melkstandes,<br />
<strong>der</strong> Liegeboxen sowie <strong>der</strong> Jungviehaufstallung<br />
ohne Beeintrachtigung <strong>von</strong> Stutzenreihen.<br />
Die Entwurfszeichnung auf Abbildung 4<br />
unterscheidet sich grundsatzlich <strong>von</strong> den<br />
vorher gezeigten Vorschlagen. Die Futtervorlage<br />
erfolgt aufeinemStichfuttertisch, in<br />
dessen Verliingerung <strong>der</strong> Kraftfutterstand,<br />
die Kalberboxen und ein Tandemmelkstand<br />
untergebracht sind. Das Jungvieh ist<br />
in zwei Gruppen in Einzelboxen aufgestallt.<br />
Die Liegeboxen fur die Kiihe und die Kalbinnen<br />
sind aufeiner Futtertischseiteeinreihig<br />
und wandseitig angeordnet. Da bei<br />
dieser Konstellation Stiitzen beidseits des<br />
Futtertisches nicht storen und die Einzelspannweiten<br />
5 m nicht iiberschreiten, ist<br />
hier eine einfache Kantholzstutzenkonstruktion<br />
anwendbar.
400 Bauwesen 44. Jahrg. <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
--------------------- ---------------='-------------<br />
Loufhot bell.blg<br />
~~jl~<br />
Nutztloech.<br />
Nutzflaecho Geaomt: 434 m 2<br />
Nutzfloecho Stall: 2J.Om X 1D.Om _ 2JO m 2<br />
Fr...holle + .N: 17.0m )( 12.0m _ 204 m 2<br />
12.50 Spaltenboden Geaomt: 2."<br />
stoll<br />
,~.~~:<br />
F.....hoU. + JunCJV!eh 77.0 m 2<br />
~.~<br />
Kaelber<br />
14.0 m<br />
2<br />
Pl
44. Jahrg. <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
Sonnenenergie, Windkraft, Biogas<br />
Schon 1976 konnte an <strong>der</strong> <strong>Landtechnik</strong><br />
Weihenstephan damit begonnen werden,<br />
Sonnenenergie und an<strong>der</strong>e umweltfreundliche<br />
Energiequellen zu erforschen, ihre Nutzung<br />
weiterzu entwickeln und diese Energieformen<br />
<strong>der</strong> Praxis zur Verfiigung zu<br />
stellen. Ziel dabei war es, einfache und<br />
preiswerte, aber funktionssichere und wirksame<br />
Systeme zu finden, die es den Menschen<br />
auf dem Lande errnoglichen, vieI<br />
E igenleistung einzusetzen, urn moglichst<br />
bald auf Erd61 und an<strong>der</strong>e pr oblematische<br />
Energietrager verzichten und gleichzeitig<br />
die Produktionstechnik verbessern zu<br />
konnen.<br />
Beson<strong>der</strong>s gut ist dies bei <strong>der</strong> solarlechnischen<br />
Trocknung <strong>von</strong> Heu, Getreide und<br />
Leguminosen gelungen. Mit dem Konzept,<br />
preiswerte und leicht zu verarbeitende Materialien<br />
aus <strong>der</strong> Ma ssenproduktion zu verwenden,<br />
wurden Einfach-Luftkollektoren<br />
entwicke lt , vermessen und eingefuhrt, die<br />
leicht in die vorhandene Bausubstanz integriert<br />
und mit vorhandenen o<strong>der</strong> neu zu<br />
err ichtenden Trocknungsanlagen kombiniert<br />
werden konnen . Aber auch bei <strong>der</strong><br />
Von Heinz Schulz<br />
1.Dur chlreibe= 2.Tondem 3.Fischgraelen= 4.Fischgraeten=<br />
melkslond 2 x 2 2 x 2 melkstand 2 x 2 melkstond 2 x 3<br />
5.Durchtreibe=<br />
melkstand 1 x 3<br />
9. Quadratmelk=<br />
stand 1 x 3<br />
Abb. 8: Melkstandformen<br />
6.Tondem<br />
1 x 3<br />
10 . Quadratmelk=<br />
stand 1 x 4<br />
solaren Wasser erwarmung gelang ein guter<br />
Wurf: D as Kunststoff-Rippenrohr-System<br />
konnte sich weg en sein er Preiswurdigkeit,<br />
Korrosion sbe standigkeit und vielseitigen<br />
E insatzmoglichk eiten auch bei rel ativ niedrigen<br />
Olpreisen durchsetzen. Inzwischen<br />
laufen viele, zahl enmafsig schon nicht mehr<br />
zu erfassende Luft- und Wasserkollektoren<br />
in <strong>der</strong> Praxis, die nach Weihenstephaner<br />
Planen ge baut wurde n. Dennoch mul3 auf<br />
diesem Gebiet weitergearbeitet werden,<br />
urn die Anlagentechnik zu verb essern und<br />
die vorliegende n Erkenntnisse zu verbreiten.<br />
Grundlegende Arbeiten mussen noch<br />
auf dem Gebiet <strong>der</strong> Solartrocknung <strong>von</strong><br />
Kr autern, Obst, Gernuse und fiir Entwicklun<br />
gslan<strong>der</strong> auch <strong>von</strong> Fleisch und Fisch<br />
geleiste t werden.<br />
E inen ebenfalls erfreulichen Verlauf hat die<br />
Entwicklung und Erprobung <strong>von</strong> LuftlLuftwarmetauschem<br />
genommen. Pnifstandund<br />
Praxisversuche fiih rten schnell zu weitgeh<br />
end ausgereifte n und wirtschaftlichen<br />
Techniken, mit denen biszu 60 % <strong>der</strong>in <strong>der</strong><br />
Stalluft enthaltenen Abwarrne ruckgewo n<br />
nen werden kann, urn Energie fiir die Stall-<br />
7.Fischgraeten
_________________ 402 Regenerative Energien 44 . Jahrg. --=- <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong> _<br />
Einsatz <strong>der</strong> Photovoltaik im landlichen Raum<br />
Von Heinz Schulz*)<br />
Die Photovoltaik wird zukiinftig eine wachsende Rolle bei <strong>der</strong> dezentralen<br />
Stromerzeugung spielen. Unter Abwagung <strong>der</strong> Vor- und Nachteile des Solarstroms<br />
kommen nach gegenwartigen Erkenntnissen als Einsatzgebiete vor allern die<br />
Wasserfor<strong>der</strong>ung fiir Bewasserungszwecke und Weidetranken, die Stromversorgung<br />
netzferner Stalle, die Fischteichbeliiftung, <strong>der</strong> Antrieb <strong>von</strong> Ventilatoren und<br />
die Giilleoligolyse in Frage. Es wird iibererste Versuchsergebnisse berichtet, auf das<br />
neue BMIT-Demonstrationsprogramm hingewiesen, die Gleichstrorn-Geratetechnik<br />
angesprochen und auf Preisentwicklungen eingegangen.<br />
Photovoltaics will be of growing importance for electric power supply in remote<br />
areas. Ifthe advantages and disadvantages of solar power are evaluated to the latest<br />
results, the following fields of application for solar power come into question:<br />
pumpingwater for irrigation and field troughs, powerfor remote stables, aerationof<br />
fish ponds, ventilation and olygolysis of liquid manure. First results of experiments<br />
are reported about, the latest demonstration program of the BMIT (Fe<strong>der</strong>al<br />
Ministry of Research and Technology) is referred to, the technique of direct current<br />
equipment technology is mentioned and the price trend is highlighted.<br />
Vor- UDd Nachteile<br />
Die Photovoltaik, also die Stromerzeugung<br />
aus Sonnenlicht mit Solarzellen, erlebt zur<br />
Zeit weltweit einen starken Aufschwung.<br />
Dies liegt einerseits daran, daB die laufend<br />
sinkenden Preise fur Solargeneratoren einen<br />
Stand erreicht haben, die netzferne<br />
Anwendungen in den Bereich <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit<br />
kommen lassen. An<strong>der</strong>erseits<br />
aber werden standig neue Einsatzgebiete<br />
*) LD <strong>Dr</strong>. HeinzSchulzleitetdieAbteilung<br />
Energiewirtschaft und Antriebstechnik<br />
<strong>der</strong> Bayerischen Landesanstalt fur<br />
<strong>Landtechnik</strong> und ist Geschaftsfuhrer des<br />
Landtechnischen Vereins in Bayern.<br />
Fortsetzung <strong>von</strong> Seite 401<br />
fernen Betrieben o<strong>der</strong> Anlagen beraten und<br />
Pilotvorhaben betreuen zu konnen. Aber<br />
auch Versuchsarbeiten sind notig, urn<br />
stromsparende, aber wirkungsvolle und robuste<br />
Gleichstrorngerate zu finden. r» die<br />
solare Stromerzeugung sehr zukunftstrachtig<br />
erscheint, die Einsatzrnoglichkeiten aus<br />
landtechnischer Sicht aber noch zu wenig<br />
bekanntsind, soli im nachfolgenden Beitrag<br />
ausfuhrlich darauf eingegangen werden.<br />
Urn die beschriebenen Moglichkeiten <strong>der</strong><br />
Offentlichkeit naher zu bringen, wurde neben<br />
den iiblichen Vortragen und Veroffentlichungen<br />
an Ausstellungen verschiedener<br />
Organisationen mitgwirkt und eine eigene,<br />
standige Ausstellung in Weihenstephan<br />
aufgebaut. Aber auch <strong>der</strong> Vertrieb <strong>von</strong><br />
Schriften und Bauanleitungen uberumweltfreundliche<br />
Energiequellen hat viel zur Praxisanwendung<br />
beigetragen.<br />
Dankenswert unterstiitzt wurden diese Arbeiten<br />
vor allem vorn Bundesministerium<br />
fur Forschung und Technologie, <strong>der</strong> Kommission<br />
<strong>der</strong> EG, dem BayerischenStaatsministerium<br />
fur Erniihrung, Landwirtschaft<br />
und Forsten, dem Bundesministerium fur<br />
Ernahrung, Landwirtschaft und Forsten,<br />
<strong>der</strong> Deutschen Forschungsgemeinschaft,<br />
<strong>der</strong> Schweisfurth-Stiftung, <strong>der</strong> einschlagigen<br />
Industrie und vielen Landwirten mit<br />
Pioniergeist.<br />
gefunden, in denen die beson<strong>der</strong>en Vorteile<br />
des Solarstroms gegeniiber an<strong>der</strong>en Stromerzeugern<br />
<strong>zum</strong> Tragen kommen.<br />
Vorteilhaft sind narnlich vor allem folgende<br />
Eigenschaften:<br />
Solarzellen erzeugen Strom ohne Urnweltbelastungen.<br />
Es gibt we<strong>der</strong> Probleme<br />
mit Abgasen , Schadstoffen, Abwarme<br />
und Ruckstanden, noch Larrnbelastungen.<br />
Man hat keinen mechanischen Verschleils<br />
, und die Stabilitat gegeniiber<br />
Witterungseinfliissen ist auBerordentlich<br />
hoch. Gute Fabrikate durften nach<br />
gegenwartigen Erkenntnissen auf eine<br />
mehr als dreifligjahrige Nutzungsdauer<br />
kommen. Solargeneratoren sind absolut<br />
leerlauf- und kurzschluBfest.<br />
Der Arbeitsaufwand fur Reparaturen<br />
und Wartung entfiillt bei fest montierten<br />
Anlagen, <strong>zum</strong>indest in solchen Klimagebieten,<br />
wo Staub und Schmutz durch<br />
Regen und Schnee abgewaschen<br />
werden.<br />
Ampere<br />
900 W1m2 (direkt) 18<br />
0<br />
C<br />
OO"r ldirekt ) i'·'<br />
550W I m 2 I direkl schroq ) 14 0 C<br />
200 WI m 2 I direkl ,schrog J 8 0 C<br />
'150 WI m 2 (diffus) 6° C leichler Regen<br />
Da kein Brennstoffbenotigt wird , treten<br />
auch keine Betriebskosten auf, auBerdem<br />
entfallen aile Probleme mit Transport,<br />
Lagerung und Handhabung <strong>von</strong><br />
konventionellen Energietragern.<br />
Engpasse mit <strong>der</strong> Rohstoffversorgung<br />
gibt es bei Siliziumsolarzellen nicht,<br />
denn Silizium ist nach Sauerstoff das auf<br />
unserem Planeten am haufigsten vorhandene<br />
chemische Element, das beispielsweise<br />
auch aus Quarzsand gewonnen<br />
wird.<br />
Die Teile ausgedienter Solargeneratoren<br />
(Zellen, Glasabdeckung, Metallrahmen)<br />
konnen gut in Recycling-Prozessen<br />
wie<strong>der</strong>verwertet werden.<br />
Es deutet alles darauf hin, daB die Preisentwicklung<br />
in <strong>der</strong> Photovoltaik zukiinftig<br />
weiterhin deutlich fallend sein wird.<br />
Ein Abflachen <strong>der</strong> Preiskurve wird erst<br />
in zehn bis zwanzig Jahren erwartet.<br />
Es ist anzunehmen, daB diese vorteilhaften<br />
Eigenschaften <strong>der</strong> Photovoltaik eine Akzeptanz<br />
in <strong>der</strong> breiten Bevolkerung verschaffen<br />
werden. Auch die Absicht, in Wakkersdorf<br />
ansteJle <strong>der</strong> geplanten Wie<strong>der</strong>aufarbeitungsanlage<br />
fur Kernbrennstabe eine<br />
Fabrik fur die GroBserienherstellung <strong>von</strong><br />
Solarzellen zu bauen, wird diese Technologie<br />
im BewuBtsein breiter Bevolkerungskreise<br />
sicherlich aufwerten .<br />
Wo viel Sonne ist, gibt es aber auch Schatten<br />
. Deshalb sollen hier die Nachteile einer<br />
solaren Stromversorgung nicht verschwiegen<br />
werden:<br />
Die Leistung und Arbeit <strong>der</strong> Solarzellen<br />
unterliegen naturgemaf starken, witte<br />
rungsbedingten Schwankungen. Kann<br />
<strong>der</strong> erzeugte Strom nicht direkt ver<br />
braucht werden (Antrieb <strong>von</strong> Wasser<br />
pumpen o<strong>der</strong> Ventilatoren), mussen<br />
Batteriespeicher zwischengeschaltet<br />
werden.<br />
Die Wirkungsgrade handelsublicher So<br />
largeneratoren liegen bei maximal 16 %<br />
O+----+-----if-----+----+---+----+----/-..H-"to<br />
10 Volt 20 30 35<br />
Punkte hbchs ter<br />
Leistung<br />
I peaK points)<br />
Abb. 1: L eistung sk ennlinien eines Solargenerators bei unterschiedlichen wiuerungsbedingungen; Stromstiirke<br />
[IJ in Ampere undSpannung [VJ in Volt; Sonneneinstrahlungsintensitiit in W/m 2 ; Auj3ememperalur<br />
in °C (2 Arco-Solar-Generatoren 26 - 2000 mil je 35 Silizium-Solarzellen 100 m 0, in Reihe geschaltet,<br />
eigene outdoor-Messungen}<br />
38
44.Jahrg .<br />
<strong>Landtechnik</strong> Son<strong>der</strong> heft<br />
403<br />
A bb. 2: Groiierer Solargenerator (max . 400 W) mit Schwimmp ump e fu r<br />
Bewasserungsanlagen. Die spe ziell[iir Solarantrieb entwickelte Kreiselpumpe<br />
hat einen elektroniscli ko mmuticrten, burstenlosen Gleichstrom m otor.<br />
in relativ niedrigem Berei ch . Eine Steigerung<br />
auf maximal 25 % wird prognostiziert,<br />
aber wohl erst lan gerfristig erreicht.<br />
Gegenwa rtig ist <strong>der</strong> Preis fur ph otovoltaisch<br />
er zeugt en Stro m no ch hoher als<br />
fur Netzstrom im Normalt arif ohne Beru<br />
cksichtigung <strong>der</strong> "sozialen Kosten"<br />
<strong>der</strong> Stro me rze ugung mit fossilen Brennstoffen<br />
. Deshalb beschrankt sich vorerst<br />
die wirtschaftlich sinnvo lle A nwe ndung<br />
auf netzferne Anlagen od er Verbrau <br />
cher mit se hr hoh en T arifen .<br />
- Sol argeneratoren benotigen Dach- und<br />
G rundflache n, 'die moglichst gan ztagig<br />
<strong>von</strong> de r Sonne beschienen werden. Bei<br />
A ufstellung im fre ien Gelande rnussen<br />
sie die bstahlsicher und gege n Be schadigu<br />
ngen durch Mensch und Tiergesichert<br />
an gebracht werden.<br />
D a So largene ra tore n G leic hstro m erzeugen<br />
, <strong>der</strong> haufig in Batterien gespeichert<br />
wird , liegt es nahe, gleic hstro mbetri<br />
ebene G er ate ei nzusetze n un d den<br />
U mweg ub er Wechselricht er zu ersparen.<br />
T rotz standig er Verbesse rungen<br />
gibt es hier aber noch Pr obl eme, stromsparende<br />
und fur D auerbetrieb geeignete<br />
Gleichstromver br au cher (Pumpen ,<br />
Kompressoren, Ve ntilatore n , Kuhlgerate)<br />
zu finden .<br />
E s fehlt in del' Praxis noch an Wissen<br />
ub er Planung und Betrieb <strong>von</strong> Solargener<br />
atoren . E inen geei gn ete n benzino<strong>der</strong><br />
dieselm otorgetriebenen Stromerze<br />
uger ka nn man leicht er au swahl en und<br />
betreiben als eine noch zu wenig bek annte<br />
Photovolt aikanlage .<br />
In <strong>der</strong> Photovoltaik gibt es nur wenig<br />
Spielraum zur Koste nse nkung durch<br />
Sel bstbau. Wahrend man W indkraftanlagen<br />
, Wasser- und Luftkollektoren<br />
o<strong>der</strong> Stalluft-Wa rrnetauscher durchaus<br />
mit pr eiswerten Materi alien und Bauteilen<br />
selbst err ichten kann, sollte ma n<br />
Solar gen er at oren als montagefertige<br />
Einheit kaufen und nicht versuche n ,<br />
Sol arzelJen miteinan<strong>der</strong> zu verlot en un d<br />
zwischen Glasplatten zu kapseln .<br />
tige Massenproduktion erscheint die arnorph<br />
e Te chni k besonde rs gut gee igne t, doc h<br />
liegen die erreichb aren Zellenwirkungsgrade<br />
noch un ter 10 % , wahrend polykristalline<br />
12 bis 14 % und monokristall ine 14 bis 16 %<br />
erreich en . Die Wirkungsgrad e sind tempe <br />
raturabh angig un d steig en mit sinke n<strong>der</strong><br />
Zell entemp er atu r. Deshalb erzielt man mit<br />
Solargen er at oren im Wint er ein e be ssere<br />
Energieausbeute als mit Kollektor en .<br />
Ein e Siliziumsolarzelle erzeugt un abhangig<br />
<strong>von</strong> ihr er Gro f3e eine Le erlauf-Gleichspannun<br />
g <strong>von</strong> etwa 0,5 bis 0,6 V, die auch kaum<br />
<strong>von</strong> <strong>der</strong> Intensitat <strong>der</strong> So nne neinstrahlung<br />
beeinflu f3t wird. Dies ist insofern gunsti g,<br />
als auch bei bedecktem Himmel so hohe<br />
Spa nnunge n erreicht werde n, daf3 wen igstens<br />
etw as Strom in eine Batterie flie f3en<br />
kann. Di e Strornstarke unddamit auch die<br />
Le istung ein er Z elle ist hingegen linear<br />
abhangig <strong>von</strong> ihrer Grolse und <strong>der</strong> Sonnenstr<br />
ahlungsintensitat . Die grofiten zur Zeit<br />
hergestellten mon okristallinen So larzellen<br />
mit 100 em' Flache kommen bei voller<br />
Sonnen ein strahlung <strong>von</strong> 1000 W/m 2 auf2,4<br />
bis 3 A Nennstrorn. Durch Reihen- und<br />
Par allelschaltung <strong>der</strong> Zellen zu eine m Modul<br />
sowie mehrerer Module untereinan<strong>der</strong><br />
kann man nah ezu belieb ig grof3e Spa nnungen,<br />
Strornstarken und da mit Le istungen<br />
erre ichen, Standard module we rde n meist<br />
A bb. 3: w asserj orde rung f iir eine Schreberganenanlage mit einer kleinen<br />
Ex zenterrollenp umpe, die iiber einen permanentmagneterregten Kollektor<br />
Gleichstrommotor direkt yom Solargenerator (m ax . 144 W) betrieben wird.<br />
. I I I<br />
2 ~ . 8 . ~ 9 . 10.9.<br />
<strong>zum</strong> Laden <strong>von</strong> Batterien mit 12, 24 und<br />
se ltene r 36 Vo lt Nennsp an nun g ausge legt .<br />
So large nera toren haben typische Stro m<br />
Spa nnu ngske nnlinien mit Punkten maxim<br />
aIer Le istung (peak po int) , die nur be i<br />
bestimmter Spa nnung erreicht wird (Abb.<br />
1) . D er elektrische Wid erstand de s Verbra<br />
uc he rs muf da her moglichst gut auf den<br />
Generator a bgestim mt und eventuell gerege<br />
lt werde n.<br />
Anwendungsbereiche<br />
Es gibt ein e Reihe <strong>von</strong> Anwendungsgebi e<br />
ten im landlichen Raum , die interessant<br />
ers chei nen und teilweise auch schon erprobt<br />
wur de n. D a Sol arstrom eine relat iv hochwertige<br />
Energi eform ist , gelingt es dabei<br />
oft , nicht nur fossile E ne rgie trag er einzuspa<br />
re n , son<strong>der</strong>n auch die Produktionsbedingun<br />
gen zu verbessern. Hierzu ein konkretes<br />
Be ispie l: In einem netzfernen 55 ha<br />
Grunlandbetrieb im Ficht elgebirge mit exten<br />
siver Ti erhaltung (Fleischrinde r , D amwild,<br />
H irsch e) muf3ten bisher taglich bis zu<br />
3500 I Wasse r zu m Tranken <strong>der</strong> Tier e <strong>von</strong><br />
H and ode r mit ein er Z apfw ellenpumpe ge<br />
Ior<strong>der</strong>t werden, wozu ein A rbeitsa ufwa nd<br />
<strong>von</strong> zwei Stunden er for<strong>der</strong>lich war. Mit<br />
H ilfe <strong>von</strong> Solar gener at oren, die vor allem<br />
im Winter du rch kleine Windturbinen unterstutzt<br />
we rden, gelang es , die Pumpar beit<br />
I I III I I<br />
20 .9 . 1.10. 10.10. 1988<br />
Grundsatzliches<br />
Marktbeh errschen d sind gegenwartig So<br />
largen eratoren mit Zellen, die au s monokri A bb. 4: Tiiglich gefo r<strong>der</strong>te Wasserm enge (m'ld) in del'Schrebergartenanlage Puchh eim 24.8. bis 12.10.88;<br />
sta lline m , polykr istallinem und amo rp he m So largenerator 144 W, Gleichstrommotor mit angeflanschter Rollenpumpe, Ford erhoh e 3,2 m, For<strong>der</strong><br />
Silizium hergestellt we rden. Furdie zukiinf- weite 90 m dureh 3/4" Plr-Rippenro hr
_________________<br />
404 Regenerative Energien<br />
I/h<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
o<br />
o 200 400 600 800 1000 W/m 2<br />
Sola rstrahl uno<br />
Abb. 5: For<strong>der</strong>menge und <strong>Dr</strong>uck in Abhangigkeit <strong>von</strong> <strong>der</strong> Solarstrahlung (W/m') beim Beregnen <strong>von</strong><br />
Feldgemiise (Haag, Amper) mit Solargenerator 144 W, Gleichstrommotor mit angeflanschter Rollenpumpe,<br />
Kreisregner mit maximal 14 m Wurfdurchmesser<br />
weitgehend zu automatisieren. Die eingesparte<br />
Zeit steht jetzt zur besseren Tierbetreuung<br />
und Futterkonservierung zur Verfiigung.<br />
AuBerdem kann UbersehuBwasser<br />
zur Bewasserung troekener Weideflachen<br />
nutzbringend verwertet werden. Aueh die<br />
Stromversorgung <strong>von</strong> zwei leistungsstarken<br />
Weidezaungeriiten ist jetzt weitgehend gesiehert.<br />
Zahlreiehe weitere Beispiele lieBen<br />
sieh anfu hren. (<br />
Naeh heutigen Erkenntnissen kommen vor<br />
allem folgende netzferne Anwendungen in<br />
Frage, wo eine Wirtsehaftliehkeit gegenuber<br />
verbrennungsmotorgetriebenen Pumpen<br />
und Stromerzeugern o<strong>der</strong> dem standigen<br />
Hin- und Hertransport <strong>von</strong> Batterien<br />
gegeben ist:<br />
Wasserf6r<strong>der</strong>ung fur Bewasserungszwecke<br />
Viele Kleingarten, Sehrebergartenanlagen<br />
sowie Anbauflachen fur Feldgemuse, Obst<br />
und Krauter, aber aueh Gewachshauser<br />
sind nieht ans offentliche Strom- o<strong>der</strong> Wassernetz<br />
angesehlossen o<strong>der</strong> zu tragbaren<br />
Kosten ansehlieBbar (Abb. 3). Da <strong>der</strong> Wasserverbrauch<br />
weitgehend parallel <strong>zum</strong> Sonnenseheinangebot<br />
verlauft (wenn's regnet,<br />
braueht man nieht zu gieBen) und mansehon<br />
mit relativ kleinen Solargeneratoren erstaunlieh<br />
groBe, notfalls aueh leieht und<br />
billig zu speiehernde Wassermengen fardem<br />
kann, ist dies ein beson<strong>der</strong>s wiehtiges<br />
Gebiet. Aueh wird man oft, wie Vorversuehe<br />
ergeben haben, dureh direkte Kopplung<br />
einer Gleiehstrompumpe an den Solargenerator<br />
und ohne Batterie o<strong>der</strong> elektronisehe<br />
Regelung auskommen - <strong>zum</strong>indest fur den<br />
Anfang. In Abbildung4 sind ersteErgebnisse<br />
bei <strong>der</strong> Wasserfor<strong>der</strong>ung fur eine grofsere<br />
Sehrebergartenanlage dargestellt. Abbildung<br />
5 zeigt einen Versueh mit <strong>der</strong> gleiehen<br />
Anlage bei <strong>der</strong> Feldgernusebewasserung<br />
mit einem Nie<strong>der</strong>druek-Kreisregner. Trotz<br />
<strong>der</strong> ermutigenden Ergebnisse muB auf diesem<br />
Gebiet noeh weitergearbeitet werden,<br />
um stromsparende, sehr leieht anlaufende<br />
Pumpen untersehiedlieher For<strong>der</strong>leistung<br />
und -hohe zu finden o<strong>der</strong> diese mit wasserund<br />
energiesparenden Verteileinriehtungen<br />
zu kombinieren (Abb. 6).<br />
bar<br />
IIh<br />
bar<br />
1,5<br />
1.0<br />
0,5<br />
Abb. 6: Einfacher Prufstand fur erste Messungen<br />
an kleinen, solarzellenbetriebenen Wasserpumpen<br />
Wasserfor<strong>der</strong>ung zur<br />
Weidetrankebecken-Versorgung<br />
Zahlreiehe Tierhalter fahren bis zu zweimal<br />
taglich Wasser auf hofferne Weiden, obwohl<br />
Grundwasser vorhanden ist. Die bekannten,<br />
<strong>von</strong> den Tieren selbstzu betatigenden<br />
Pumpen konnen nur aus maximal 7 m<br />
Tiefe for<strong>der</strong>n, und manehe Rin<strong>der</strong> lemen<br />
den Umgang damit nieht. Fur kleinereTiere<br />
(Sehafe, Ziegen, Wild) kommen solehe Anlagen<br />
uberhaupt nieh t in Frage. Da die Tiere<br />
natiirlieh in Schonwetter- o<strong>der</strong> gar Hitzeperioden<br />
am meisten Wasser trinken, <strong>der</strong><br />
Landwirt aber kaum Zeit fur das lastige<br />
Wasserfahren hat, ist aueh dieser Einsatzbereich<br />
fur die Photovoltaik pradestiniert.<br />
Als Wasserreservoir konnen die ehemaligen<br />
Wasserfasser verwendet werden und<br />
mit einer gleiehstrombetriebenen Tauehpumpe<br />
kann Wasser aueh aus mehr als 7 m<br />
Tiefe gefor<strong>der</strong>t werden.<br />
Stromversorgung netzferner Stiille,<br />
Teilaussiedlungen und Anlagen<br />
Im Zuge <strong>der</strong> Extensivierung in <strong>der</strong> Tierhaltung<br />
gibt es viele hof- und netzferne Stille<br />
fur Fleisehrin<strong>der</strong>, Damwild, Hirsehe, Sehafe,<br />
Ziegen und Pferde, die ohne Stromversorgung<br />
betrieben werden mussen. Fur die<br />
notwendige Beleuehtung wird oft mit Petroleum-<br />
o<strong>der</strong> Benzinlampen (Brandgefahr)<br />
o<strong>der</strong> batteriebetriebenen Handlampen gearbeitet.<br />
Ein kleines Gleiehstromnetz fur<br />
44. Jahrg. ~ <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong> _<br />
he lies Licht - etwa bei Geburten und<br />
Tierarztbesuehen, <strong>zum</strong> Wasserpumpen und<br />
<strong>zum</strong> AnsehluB kleinerer Gerate (Bohrmasehine,<br />
Sehafsehermasehine) - wurde die<br />
Produktionsbedingungen wesentJieh verbessern.<br />
Aueh auf diesem Gebiet konnten<br />
erfolgreiehe Vorversuehe mit <strong>der</strong> Solarstromversorgung<br />
eines Milehsehafstalles<br />
und einer Imkerei (Abb. 7) gemaeht werden.<br />
Bei Teilaussiedlungen <strong>von</strong> intensiv<br />
betriebenen Rin<strong>der</strong>- und Schweinestallen<br />
ist <strong>der</strong> Antrieb <strong>der</strong> Stallufter neben <strong>der</strong><br />
Beleuehtung und Wasserversorgung das<br />
HauptprobJem, da die energieaufwendigen<br />
Arbeiten wie Futterentnahme, Misehen<br />
und Futtern o<strong>der</strong> Gulleaufruhren und<br />
-pumpen aueh mit <strong>der</strong> Sehlepperzapfwelle<br />
erJedigt werden konnen, Solargeneratoren<br />
mit 1 bis 2 kW Spitzenleistung konnten hier<br />
viel helfen.<br />
Befidlen und Beluften <strong>von</strong> Fischteichen<br />
Hier herrseht ein groBes Interesse vieler<br />
Teiehwirte, kleine und mittlere Teiehe, fur<br />
die ein Dieselaggregat zu aufwendig ist, mit<br />
Solargeneratoren zu versorgen. Gerade in<br />
dieht belegten Teiehen mit Zusatzfutterung<br />
herrseht im Sommer und Herbst Sauerstoffmangel,<br />
vor allem in windsehwaehen, sonnenreiehen<br />
Perioden. Wahrend jedoeh kleine,<br />
gleiehstrombetriebene Aggregate zur<br />
Beliiftung <strong>von</strong> Fischbehaltern bei LKW<br />
Transport verfugbar sind, gibt es noeh keine<br />
grofseren im Leistungsbereieh <strong>von</strong> 0,2 bis 2<br />
kW, so daB vorerst aufWeehselstrom-Ringverdiehter<br />
zuruckgegriffen werden muB,<br />
die dann uber Weehselriehter mit dem in<br />
Batterien gespeieherten Solarstrom versorgt<br />
werden. Offen ist aueh noeh die Frage,<br />
ob eine direkte Kopplung einesTeichlufters<br />
mit dem Solargenerator rnoglich und sinnvoll<br />
ist und welehe Beluftungssysterne aueh<br />
bei untersehiedliehen <strong>Dr</strong>ehzahlen gute Wirkungsgrade<br />
haben und den eingetragenen<br />
Sauerstoff auf eine moglichst groBe Flache<br />
verteilen.<br />
Abb. 7: Versorgung einer gewerblichen lmkerei<br />
durch Solargenerator und Windkraftanlage mit 12<br />
Volt-Gleichstrom fur Licht, wasserjor<strong>der</strong>ung,<br />
Bienenbrutkasten, Honigschleu<strong>der</strong> und Kleinstaubsauger
44.Jahrg.<br />
<strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
405<br />
Antrieb <strong>von</strong> Ventilatoren zur<br />
Trocknungsluftfor<strong>der</strong>ung in Verbindung<br />
mit Luftkollektoren<br />
Auch hier herrschen giinstige Einsatzbedingungen,<br />
da die meisten Trocknungsgiiter<br />
wahrend <strong>der</strong> sonnenreichen Jahreszeit zu<br />
trocknen sind. Allerdings ist hier das Problem<br />
<strong>der</strong> ausreichenden Auslastung <strong>der</strong><br />
Solargeneratoren zu beachten.<br />
Eine direkte Kopplung des Generators und<br />
des Ventilatormotors ist moglich. Erste<br />
Versuche mit einem kleinen, mobilen, netzunabhangigen<br />
Ki:irnertrockner mit integriertem<br />
Luftkollektor ergaben, daB <strong>der</strong><br />
Ventilator schon bei einer Solarstrahlung<br />
<strong>von</strong> 200 W1m'(bedeckterHimmel)zu laufen<br />
beginnt, urn seine hochste Fi:ir<strong>der</strong>leistung<br />
bei voller Sonne und damit auch hoher<br />
Kollektorleistung zu bringen . Da die solartechnische<br />
Trocknung weltweit eine zunehmende<br />
Bedeutung erlangt, sollte diese Einsatzmi:iglichkeit<br />
weiterverfolgt werden.<br />
Solarzellenbetriebene Weidezaungeriite<br />
Sie kamen schon vor iiber zehn Jahren auf<br />
den Markt. Es gab Anfangsschwierigkeiten<br />
mit zu schwachen und wenig dauerhaften<br />
Akkumulatoren sowie mit <strong>der</strong> elektronischen<br />
La<strong>der</strong>egelung. Inzwischen sind aber<br />
zwei Gerate DLG-gepriift. Unverstandlicherweise<br />
sind die Preise fiir <strong>der</strong>artige Gerate<br />
in den letzten Jahren aber so stark gestiegen,<br />
daB Landwirte mit Weiden ohne Netzanschluf3<br />
Gerate fiir Wegwerf-Trockenbatterien<br />
bevorzugen. Eine wirtschaftliche Alternative<br />
besteht aber darin, ein preiswertes<br />
und leistungsstarkes Standardgerat fur Anschlul3an<br />
eine Autobatterie zu nehmen und<br />
diese mit einem nofmalen, kleinen Solargenerator<br />
aufzuladen.<br />
Forschnng wird intensiviert<br />
Urn die heute schon wirtschaftlichen Einsatzmi:iglichkeiten<br />
<strong>der</strong> Photovoltaik bei<br />
netzfernen Kleinanlagen im Leistungsbereich<br />
bis ca. 2 kW <strong>der</strong> Offentlichkeit nahezubringen,<br />
wird das BMFT in Zusammenarbeit<br />
mit den Bundesministerien fiir Verkehr,<br />
Wirtschaft, Landwirtschaft, Umwelt,<br />
Post und Inneres ein gri:il3eres Demonstrationsprogramm<br />
fi:ir<strong>der</strong>n. Die Fe<strong>der</strong>fuhrung<br />
obliegt dabei <strong>der</strong> Zentralstelle fiir Solartechnik<br />
in Hilden. Zur Betreuung <strong>der</strong> landwirtschaftlichen<br />
Projekte sind das KTBL,<br />
die Universitat Hohenheim, die FAL Volkenrode<br />
und die <strong>Landtechnik</strong> Weihenstephan<br />
bereit. Neben den schon beschriebenen<br />
Einsatzmi:iglichkeiten werden dabei<br />
Anlagen zur Oligolyse <strong>von</strong> Giille<br />
(Schwimmdecken- und Geruchsreduzierung<br />
mit Gleichstromdurchleitung) sowie<br />
Kleingerate zur Schorfwarnung und Mikroklimaerfassung<br />
beriicksichtigt. Es ist zu<br />
erwarten, daB <strong>von</strong> diesem Programm ein<br />
starker Entwicklungs- und Erkenntnisschub<br />
<strong>zum</strong> Einsatz <strong>der</strong> Photovoltaik auf<br />
dem Lande ausgeht.<br />
Zunehmend werden auch gri:if3ere Photovoltaikprojekte<br />
in <strong>der</strong> Landwirtschaft unter<br />
Beteiligung <strong>der</strong> regionalen Energieversorgungsunternehmen<br />
durchgefiihrt. So betreiben<br />
die Pfalzwerke auf <strong>der</strong> landwirtschaftlichen<br />
Versuchsstation Limburgerhof<br />
eine Tropfchenbewasserungsanlage und<br />
auf dem Versuchsgut Rehhiitte <strong>der</strong> BASF<br />
eine Stalliiftung sowie Giilleoligolyse mit<br />
Solarstrom. An den landwirtschaftlichen<br />
Lehranstalten Triesdorf lauft seit Juni 1989<br />
eine nachgefuhrte, 38 m' groBe Photovoltaik-Anlage<br />
zur Stromversorgung eines<br />
Modulpreis<br />
( DM/Wp)<br />
n<br />
30<br />
F'<br />
20<br />
10<br />
I--<br />
1\<br />
ristalIine<br />
Module<br />
o<br />
1980 1990<br />
I itdr<br />
erhgungskopozi Q<br />
10 MWp.o.<br />
1\<br />
,\ ~i::~Z.~;,-<br />
~~<br />
2000<br />
z-:<br />
-t-<br />
Jahr<br />
Abb. 8: Bisherige und prognostizierte Preisentwicklung bei kristallinen und amorphen Silizium<br />
Solargeneratoren (nach Strese, Bolkow-Systemtechnik}<br />
Schweinemaststalls unter Fe<strong>der</strong>fuhrung des<br />
Frankischen Uberlandwerks und bei Bad<br />
Kochel wird unter Betreuung <strong>der</strong> Isar-Amperwerke<br />
ein Aussiedlungsbetrieb mit Solargeneratoren<br />
und einer Kraft/Warrne<br />
Kopplungsanlage ausgeriistet. Das Triesdorfer<br />
Schweinestallprojekt ist <strong>der</strong> Auftakt<br />
zu einem gri:iBeren Programm mit sechs<br />
weiteren Anlagen, <strong>von</strong> denen eines bis zur<br />
Erprobung solaren Wasserstoffs in <strong>der</strong><br />
Haustechnik reicht.<br />
2010<br />
Angebot an Komponenten nimmt zu<br />
Auch bei den Systemkomponenten wie Batterien,<br />
La<strong>der</strong>egler, Gleichstromverbraucher<br />
und Wechselrichter sind Fortschritte<br />
erzielt, aber auch noch offene Probleme<br />
erkannt worden. Preiswerte, wartungsarme,<br />
stationare Bleibatterien fur Solargeneratoren<br />
sind seit einigen Jahren verfugbar.<br />
Bei beson<strong>der</strong>s hohen Anspriichen an die<br />
Lebensdauer (mehr als zehn Jahre), kommen<br />
auch hochwertige Blei- und Nickel<br />
Cadmium-Akkus in Frage. Bei letzteren<br />
erscheint eine neuentwickelte Ausfuhrung<br />
mit Faserelektroden interessant, weil sie<br />
preiswerter ist und eine noch hohere Ladezyklenzahl<br />
errnoglicht als die bekannten<br />
Typen mit Rohrchen-, Taschen- o<strong>der</strong><br />
Sinterelektroden.<br />
Als Motoren <strong>zum</strong> Antrieb <strong>von</strong> Pumpen,<br />
Ventilatoren und Kompressoren sollten bei<br />
kleineren Photovoltaikanlagen im Leistungsbereich<br />
bis etwa 2 kW vorzugsweise<br />
Gleichstrommaschinen mit Kollektor und<br />
Permanentmagneterregung eingesetzt werden.<br />
Da sie keine Feldwicklung haben,<br />
benotigen sie auch keine hohen Anlaufstri:ime<br />
und konnen direkt mit dem Solargenerator<br />
gekoppelt werden. AuBerdem erreichen<br />
sie Wirkungsgrade <strong>von</strong> etwa 85 %. Noch<br />
bessere Werte bis 90 % werden <strong>von</strong> kollektorlosen,<br />
ebenfalls perrnanentrnagneterregten<br />
Wechsel- und <strong>Dr</strong>ehstrommotoren<br />
mit elektronischer Kommutierung des<br />
Gleichstroms aus Solargenerator o<strong>der</strong> Batterie<br />
erreicht.<br />
Das Angebot an energiesparenden, gleichstrombetriebenen<br />
Geraten wird erfreulicherweise<br />
immergri:iBer,vor allern auch durch<br />
Impulse aus <strong>der</strong> Caravan- und Bootstechnik<br />
. Halogen- und Leuchtstofflampen,<br />
Pumpen, kleine Ventilatoren und Kiihlgerate<br />
ftir 12 und 24 Volt sind hier vor allem zu<br />
nennen. Es gibt aber noch Probleme, fur<br />
Dauerbetrieb geeignete, langlebige und<br />
preiswerte Tauchpumpen zu finden, vor<br />
allem im Leistungsbereich unter 100 W .<br />
Oftmals wird man aber auch noch vorhandene<br />
Wechselstrorngerate betreiben rnussen,<br />
weil es <strong>zum</strong> Beispiel noch keine Stalliifter,<br />
Schafschermaschinen o<strong>der</strong> Hochdruckreiniger<br />
fiir Gleichstrom gibt. Hier helfen<br />
dann elektronische Wechselrichter, die den<br />
in Batterien gespeicherten Solarstrom mit<br />
Vollastwirkungsgraden zwischen 85 und<br />
95 % in Wechselstrom mit weitgehen<strong>der</strong><br />
Spannungs- und Frequenzkonstanthaltung<br />
umwandeJn. Neben den preiswerten Rechteck-Wandlern<br />
fur Ohmsche Verbraucher<br />
kommen fur anspruchsvollere, induktive<br />
Verbraucher auch Gerate <strong>zum</strong> Einsatz, die<br />
einen trapez- o<strong>der</strong> sinusfi:irmigen Wechselstrom<br />
erzeugen.<br />
Ansblick<br />
Die Zukunft <strong>der</strong> Photovoltaik ist wegen <strong>der</strong><br />
zu erwartenden, weiteren Preisrucklaufigkeit<br />
sehr positiv zu beurteilen. Zur Zeit<br />
liegen die Preise fur hochwertige, montagefertige<br />
Solargeneratoren (Module) aus mono-<br />
und polykristallinem Silizium zwischen<br />
10 und 16 DM je Watt Nennleistung, wenn<br />
es sich urn Abnahmemengen zwischen<br />
100 W und 1 kW handelt. Bei Son<strong>der</strong>angeboten<br />
und GroBmengen werden schon Preise<br />
zwischen 8 und 10 DM je Watt eingeraumt,<br />
Wie aus Abbildung 8 zu ersehen ist,<br />
wird schon in wenigen Jahren mit Preisen<br />
unter 5 DM/W gerechnet und in etwa zehn<br />
Jahren ein Preisruckgang bei den amorphen<br />
Modulen auf 3 DM/W erwartet. Mit Hilfe<br />
<strong>der</strong> Faustregel, daB eine Solarzelle mit 1<br />
Watt Nennleistung in unseren Breitengraden<br />
eine jahrliche Strommenge <strong>von</strong> 1 KWh<br />
erzeugt, kann man sich leicht die Kosten des<br />
Solarstroms bei unterschiedlicher Lebensdauer<br />
<strong>der</strong> Module errechnen. Aber schon
________________ 406 Regenerative Energien 44. Jahrg. -=- <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong> _<br />
Energie aus Biomasse<br />
Aufgrund des Treibhauseffektes durch Nutzung<br />
fossiler Energietrager wie Kohle, 01,<br />
Gas und wegen <strong>der</strong> Begrenztheit dieser<br />
Energieressourcen gilt es, Energie einzusparen<br />
und regenerative Energiesysteme<br />
neu zu erschlieBen. An<strong>der</strong>erseits sind die<br />
Agrarmarkte weltweit durch ein im Verhaltnis<br />
zur Nachfrage uberhohtes Angebot<br />
belastet, was regional zu fur den Landwirt<br />
ruinosen Preisverfallen fur Agrarprodukte<br />
fuhrte. Somit entstand eine groBe Chance<br />
zur Nutzung land- und forstwirtschaftlicher<br />
Reststoffe, aber auch zur Produktion <strong>von</strong><br />
Energietragern aus pflanzlicher Substanz<br />
auf nicht o<strong>der</strong> nur extensiv genutzten Flachen<br />
in Deutschland, Europa und vor allen<br />
Dingen in Entwicklungslan<strong>der</strong>n.<br />
Zum Potential<br />
Heute liegt <strong>der</strong> Primarenergieverbrauch<br />
weltweit bei 9 Mrd. t Olaquivalent (= tOE).<br />
7 Mrd. tOE entstammen fossilen Energiequellen<br />
wie Kohle, Erdi:il, Erdgas. Wenn<br />
man auch nur die Halfte <strong>der</strong> fossilen Rohstoffe<br />
durch regenerative Systeme ersetzen<br />
miiBte, so waren das weltweit3,5Mrd. tOE.<br />
Jahrlich wachst weltweit auf Landflachen<br />
eine Pflanzenmasse zu, die einem Energieaquivalent<br />
<strong>von</strong> 70 Mrd. tOE entspricht, also<br />
dem 20fachen Wert dessen, was oben als<br />
notwendiges Einsparpotential benannt<br />
wurde. Daraus wird bereits ersichtlich, welche<br />
Bedeutung die Biomasse aus <strong>der</strong> Sicht<br />
des Energiepotentials hat. Dies wird hier<br />
deshalb so deutlich gemacht, weil in <strong>der</strong><br />
Presse haufig genau das Gegenteil dieser<br />
Fakten zu Papier gebracht wird. Da das<br />
Potential sehr groB ist, lohnt es sich, die<br />
ganze Bandbreite <strong>der</strong> technischen Moglichkeiten<br />
zur energetischen Nutzung<strong>von</strong> Energiepflanzen<br />
zu untersuchen.<br />
Fortsetzung <strong>von</strong> Seite 405<br />
beim gegenwartigen Preisniveau ist photovoltaischer<br />
Strom billiger als solcher aus<br />
kleinen verbrennungsmotorgetriebenen<br />
Stromerzeugern ohne Abwarrnenutzung.<br />
In wenigen Jahren schon kann es fiirmanche<br />
Betriebe interessant sein, zu schwach gewordene<br />
Hofnetze durch Solarstrom zu<br />
unterstiitzen, anstatt eine aufwendige Netzverstarkung<br />
vorzunehmen. Dies kommt vor<br />
aUem in Frage, wenn ein hoher Stromverbrauch<br />
im Sommer vorliegt wie fur Stalliiftung,<br />
For<strong>der</strong>gerate und Trocknungsanlagen.<br />
Deshalb mussen schon jetzt auch <strong>der</strong>artige<br />
Pilot- und Demonstrationsprojekte<br />
im Netzverbund gefi:ir<strong>der</strong>t werden.<br />
AuBerdem ist die Zusammenarbeit mit Entwicklungslan<strong>der</strong>n<br />
aufdiesem Gebiet zu verstarken,<br />
und zwar nicht nur, damit iibliche<br />
Entwicklungshilfe geleistet wird, son<strong>der</strong>n<br />
auch, urn gegenseitige, positive und negative<br />
Erfahrungen auszutauschen. So konnte<br />
beispielsweise die <strong>Landtechnik</strong> Weihenstephan<br />
schon die Erfahrungen fur unsere<br />
heimische Landwirtschaft nutzen, die erste<br />
Photovoltaik-Projekte in Paraguay erbrachten.<br />
Von Arno Strehler<br />
Weihenstephaner Arbeiten<br />
Die Arbeiten <strong>der</strong> <strong>Landtechnik</strong> Weihenstephan<br />
auf diesem Gebiet begannen mit <strong>der</strong><br />
Verfeuerung <strong>von</strong> Stroh und Holz nach <strong>der</strong><br />
ersten Energiepreiskrise <strong>von</strong> 1973. DerTest<br />
<strong>der</strong> ersten am Markt befindlichen Strohfeuerungsanlagen<br />
ergab, daB es urn die<br />
Feuerungsqualitat nicht sehr gut stand. Vor<br />
allem gaben die erhi:ihte Staubemission,<br />
sichtbarer Rauch und die Geruchsemission<br />
AniaB zu Beanstandungen. Durch konstruktive<br />
Verbesserungen im Nachbrennbereich<br />
konnte die Emission bei Unterbrandkesseln<br />
erheblich reduziert werden.<br />
Bei manchen Strohofen kam es durch (Tberhitzung<br />
im Brennstoffbereich zu Schlackebildung<br />
und demzufolge zu Funktionssti:irungen<br />
im Rostbereich. Die Senkung <strong>der</strong><br />
Heizi:ilpreise ab 1986 fuhrte zur Stagnation<br />
des Absatzes <strong>von</strong> Strohfeuerungsanlagen,<br />
obwohl die technische Verbesserung <strong>der</strong><br />
Anlagen fortgesetzt wurde. Wah rend es fur<br />
Uberschulistroh an<strong>der</strong>e kostengiinstige<br />
Entsorgungswege gibt, muB Schwachholz<br />
bei <strong>der</strong> Durchforstung aus dem Wald entnommen<br />
werden. Daher blieb das Interesse<br />
an mo<strong>der</strong>nen Holzfeuerungsanlagen trotz<br />
<strong>der</strong> Olpreisverringerung bestehen, vor allem<br />
fur Hackschnitzelfeuerungen und<br />
Scheitholzunterbrandkessel. Der Anwendungsschwerpunkt<br />
liegt im landlichen<br />
Raum, sowohl fur Einzelwohnhausfeuerungen<br />
als auch fur Fernheizsysteme.<br />
Emission verringert, Umwelt entlastet<br />
Die Emission an CO 2 , CH 4 , Staub, RuB und<br />
NO x konnte durch technischen Fortschritt<br />
erheblich verringert werden. Die Nutzung<br />
<strong>von</strong> Athanol und Pflanzeni:il ist vorerst auf<br />
Pilotprojekte beschrankt. Es besteht die<br />
Absicht in den Landwirtschaftsministerien,<br />
die Verwertung <strong>von</strong> Pflanzeni:il in Traktoren<br />
verstarkt zu for<strong>der</strong>n,<br />
Auf dem Rohstoffsektor sind es technische<br />
Ole, die in die Praxis Eingang fanden. Die<br />
meiste Bedeutung erlangten Sagekettenole<br />
und Hydrauliki:ile, <strong>der</strong>en Anwendung auf<br />
dem Wunsch einer deutlichen Verringerung<br />
<strong>der</strong> Umweltbelastung basiert.<br />
Raps als Energietrager<br />
Von Arno Strehler*)<br />
Neben Umweltaspekten wird <strong>von</strong> <strong>der</strong> Energieerzeugung aus Biomasse eine<br />
Entlastung <strong>der</strong> Agrarrnarkte erwartet.<br />
Die Gewinnung eines fliissigen Energietragers aus dem Rapskorn mit Hilfe <strong>der</strong><br />
chemischen Extraktion ist ein grofstechnisch bewahrtes Trennungsverfahren. Auch<br />
die Olgewinnung in Kleinanlagen ist moglich. Die Verwendung als Kraftstoff ist nur<br />
im Vorkammer-Dieselmotor o<strong>der</strong> in speziell ausgeriisteten Motoren moglich, Bei<br />
Umesterung des Rapsols konnen herkommliche Dieselmotoren betrieben werden.<br />
Die zusatzliche energetische Nutzung <strong>von</strong> Rapsstroh verdoppelt den Energieertrag<br />
je Hektar. Durch exakte Verbrennungsluftregulierung an Feuerungsanlagen kann<br />
<strong>der</strong> hoheren Abbrandgeschwindigkeit <strong>von</strong> Rapsstroh Rechnung getragen werden<br />
und die Energieumsetzung bei geringem Schadstoffausstof erfolgen.<br />
Through energy production from biomass, a relief of pressure on agrarian markets<br />
can be expected.<br />
Producing a liquid energy carrier from rape seed through chemical extraction is a<br />
proven industrial separation method. Production in small plants is also possible.<br />
Utilization is only possible in pre-chamber diesel engines or in specially adapted<br />
engines. Through transesterification standard diesel engines can be operated with<br />
rape seed oil.<br />
The additional use of rape seed straw as an energy source doubles the energy output<br />
per hectare. Through exact combustion air control offurnaces, the burning velocity<br />
of this straw can be set and the energy transfer will take place with less noxious<br />
substance exhaust.<br />
Stetig ansteigende Marktordnungskosten<br />
sind <strong>der</strong> Hauptgrund fur die Suche nach<br />
Produktionsalternativen fur die Landwirtschaft<br />
<strong>der</strong> Europaischen Gemeinschaft. Die<br />
Produktion <strong>von</strong> Energietragern wird als<br />
eine Mi:iglichkeitzur Verringerung <strong>der</strong> Nahrungsmittelerzeugung<br />
angesehen. Auf rund<br />
10 Mio. Hektar als uberschussig gelten<strong>der</strong><br />
Agrarflache <strong>der</strong> EG [4] konnten unter gunstigen<br />
Voraussetzungen jedoch nur knapp<br />
7 % des Minerali:ilbedarfs gedeckt werden;<br />
folglich stellt sich <strong>der</strong> Energiebereich als<br />
nicht zu sattigen<strong>der</strong> Absatzmarkt dar. Die<br />
Schonung fossiler Energietrager und eine<br />
Verringerung des COz-Anstiegs in <strong>der</strong> Atmosphare<br />
lassen die Aufnahme <strong>der</strong> Energieerzeugung<br />
aus Biomasse dringend not<br />
wendig erscheinen.<br />
Unter dem Aspekt eines mi:iglichst hohen<br />
Flachenenergieertrages soUte <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />
Rapspflanze das Rapsol als fliissiger Ener<br />
gietrager und das Rapsstroh als Festbrenn<br />
stoff genutzt werden. Abbildung 1 zeigt die<br />
notwendigen Verarbeitungs- und A ufberei<br />
tungsmaBnahmen.<br />
*) <strong>Dr</strong>. Arno Strehler leitet an <strong>der</strong> Bayerischen<br />
Landesanstalt fur <strong>Landtechnik</strong> die<br />
AbteiJung Technik im Pflanzenbau. Der<br />
Beitrag entstand unter Mitarbeit <strong>von</strong><br />
Dipl.-Ing. agr. Rudolf Apfelbeck und<br />
Dipl.-Ing. agr. Bernhard Widmann.
eLAAS entwicke/t und fertigt<br />
ausschlieB/ich Maschinen<br />
fiir die Ernte.<br />
Und forscht standig nach<br />
noch besseren Verfahren.<br />
Erntetechnik ist eine Wissenschaft<br />
fur sich, ist Spezialistensache:<br />
Die Ernte <strong>von</strong> Getreide stellt<br />
an<strong>der</strong>e Anfor<strong>der</strong>ungen als die <strong>von</strong><br />
Mais o<strong>der</strong> Reis; Grassamendrusch<br />
ist etwas an<strong>der</strong>es als die<br />
Bergung <strong>von</strong> GrOnfutter, Silage,<br />
Heu und Stroh.<br />
CLAAS-Erntemaschinen sichern<br />
die Ernte auf den Fel<strong>der</strong>n <strong>der</strong>Welt.<br />
Ihre l.elstunqsstarke, Zuverlassigkeit<br />
und hochwertige Oualitat<br />
mit dem Siegel "Made in Germany"<br />
werden <strong>von</strong> Landwirten<br />
und Lohnunternehmern rund um<br />
den Erdball hoch qeschatzt.<br />
Wir fUhren Oualltat ins Feld<br />
£111115<br />
DER ERNTESPEZIALIST
408 44. Jahrg. Landt echnik <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
Anbau<br />
Miihdr usch<br />
Ernte - Bergung_<br />
KornerraRs als Energietrager<br />
chem.Extraktion<br />
(Gronanlagen )<br />
I-i-':::::=:::,,+===-j<br />
mech.Abpress g.<br />
I Kleinanlagen I<br />
(loses Stroh/Ballen)<br />
Br i kettierung, LogerunglBriketls)<br />
Kraftstoff<br />
8rennstoff<br />
Futtermittel<br />
Brennstoff<br />
Dungemittel<br />
Verarbeitung -Aufbereitung_ IVerwertUDQ<br />
A bb. 1: Verfahrensschritte zur Produktion <strong>von</strong> Energietriigern aus <strong>der</strong> Rap sp[lan ze<br />
Rapsojgewinnung ..<br />
Im Rapskorn sind 38 bis 45 % 01 enthalten .<br />
Ein im Bundesgebiet durchschnittlich erntbarer<br />
Samenertrag <strong>von</strong> rund 3 t/ha fuhrt zu<br />
1,2 t 01. in grol3technischem Mafistab wird<br />
aus <strong>der</strong> Rapssaat die Halfte des Ols mechanisch<br />
abgeprel3t und das Restol aus dem<br />
zerkleinerten Prel3kuchen mit Hilfe <strong>von</strong><br />
Losungsbenzin (n-Hexan) extrahiert. Im<br />
Extraktionsschrot verbleibt ein Restolgehalt<br />
<strong>von</strong> 0,5 bis 2 %.<br />
Die Verarbeitungskapazitat in bundesdeutschen<br />
Olmuhlen liegt zwischen 1000 und<br />
3000 t pro Tag. Die lahresverarbeitungskapazitat<br />
betragt 3,7 Mio. t und nimmt einen<br />
Anteil <strong>von</strong> 40 % <strong>der</strong> EG-Verarbeitung ein.<br />
Ohne Neu anlagen konnte damit theoretisch<br />
<strong>der</strong> Rapskornertrag einer Anbauflache <strong>von</strong><br />
1,2 Mio . ha entolt werden. Diese Flache<br />
wiirde ein erVerdreifachung des <strong>der</strong>zeitigen<br />
Anbaues gleichkommen und mit rund 18 %<br />
<strong>der</strong> Ackerflache aus Fruchtfolgegriinden<br />
auch bereits die maximal mogliche Flachenausdehnung<br />
darstellen [2].<br />
Fiir die Trennung <strong>von</strong> Rapsol und Schrot<br />
aus dem Korn ist ein Energieaufwand <strong>von</strong><br />
820 bis 1160 MJ/t Saat notwendig [6]. Bezogen<br />
auf den Energiegehalt des gewonnenen<br />
Rapsols miissen die Abtrennung vom Korn<br />
rund 6,3 bis 8,2 % <strong>der</strong> darin enthaltenen<br />
Energie aufgewendet werden. Der Anteil<br />
<strong>der</strong> elektischen Energie liegt bei nur 1 bis<br />
1,5 % des Energiegehaltes des gewonnenen<br />
Ols. Die Extraktionskosten werden mit 70<br />
bis 90 DM/t Saat angegeben [6].<br />
Die Olgewinnung ist auch mit kleinen mechanischen<br />
Pressen (0,12 bis 2,4 tid) moglich.<br />
Der Abprel3grad betragt 60 bis 85 %<br />
und <strong>der</strong> spezifische elektrische Energieverbrauchschwanktzwischen<br />
50 und 110 kWhit<br />
Saat (180 bis 396 MJ/t) [10]. Bezogen auf<br />
den Energiegehalt des gewonnenen Rapsols<br />
miiBten fur die mechanische Abtren<br />
nung vom Korn in Kleinanlagen rund 1,6 bis<br />
4,6 % <strong>der</strong> darin enthaltenen Energie aufgewendet<br />
werden. Durch Schwerkraftsedimentation<br />
ist eine Olreinigung <strong>von</strong> festen<br />
Partikeln kleiner als 311mzu erreichen [10].<br />
Als Futtermittel kann bei bestehen<strong>der</strong> Absatzstruktur<br />
ein Marktpreis <strong>von</strong> 300 bis 400<br />
DM/t fur Rapsextraktionsschrot erzielt<br />
werden. Das Rapsextraktionsschrot konnte<br />
in geeigneten Fe ststoffeuerungsanlagen unter<br />
Einhaltung <strong>der</strong> gesetzlich vorgeschrie-<br />
benen Emissionsgrenzwerte en ergetisch<br />
verwertet werden. Es weist einen Heizwert<br />
<strong>von</strong> 15,5 MJ/kg aufund bei einer rnonetaren<br />
Bewertung <strong>der</strong> Energiegehalte ist im Vergleich<br />
zu einem Heizolpreis <strong>von</strong> 0,40 DM/I<br />
ein Substitutionswert <strong>von</strong> etwa 170 DM/t zu<br />
ver anschlagen. Beim Einsatz als Diingemittel<br />
und vollstandiger Verwertung <strong>der</strong> enthaltenen<br />
Nahrstoffe errechnet sich ein Wert<br />
<strong>von</strong> rund 110 DM/t Rapsschrot [2]. Som it<br />
fiihrt die Verfiitterung zur hochsten Wertschopfung.<br />
Rapsstrobmengen - Rapsstrobbergung <br />
Autbereitung<br />
Fiir die Verwertung<strong>von</strong> Rapsstroh alsEnergietrager<br />
sind die Rapsstrohmengen und<br />
<strong>der</strong>en Heizwert sowie das Trocknungsverhalt<br />
en und <strong>der</strong> Ernteertrag <strong>von</strong> Bedeutung.<br />
Aus Sortenvergleichsversuchen in Bayern<br />
ergab sich bei acht Rapssorten im dreijahrigen<br />
Durchschnitt ein Strohertrag <strong>von</strong> 7,5 t<br />
TS/ha. Die drei besten Sorten wiesen 10 bis<br />
15 % hohere Ertrage auf. Der mittlere<br />
Kornertrag betrug 2,89 t TS/ha, wobei die<br />
vier ertragsstarksten Sorten diesen Wert urn<br />
10 bis 18 % iibertrafen. Bei alleiniger Kornernte<br />
betragt <strong>der</strong> "Harvesting Index" 0,28<br />
(Kornertrag zu oberirdischem Biomasseertrag)<br />
. Sorten- und Jahreseinfliisse aufKornund<br />
Strohertrag waren statistisch signifikant<br />
abzusichern. Ein hoher Kornertrag<br />
war stets auch mit einem hohen Strohertrag<br />
korreliert [1].<br />
Zum Zeitpunkt des Komdruschs weist<br />
Rapsstroh einen Feuchtegehalt <strong>von</strong> 50 bis<br />
65 % auf. Urn die Brockelverluste moglichst<br />
gering zu halten, muf das durch die<br />
<strong>Dr</strong>uschaggregate stark zerkleinerte Stroh<br />
im Schwad getrocknet werden. Ein Feuchtegleichgewicht<br />
<strong>von</strong> 17 bis 19 % wird bei<br />
giinstigen Witterungsbedingungen nach<br />
zwei Tagen Tr ocknungsdauer erreicht.<br />
Mit Ladewagen und Ballenpressen sind<br />
ohne erntegutbedingte Storungen 70 bis<br />
85 % <strong>der</strong> vom Mahdrescher erfaBten Rapsstrohmengen<br />
erntbar.<br />
Die Brikettierung <strong>von</strong> Strohbrennstoffen<br />
reduziert den Lagerraumbedarfund errnoglicht<br />
die Verwendung in absatzig beschickten<br />
Feuerungsanlagen kleinerer Leistung<br />
(< 100 kW). Im Vergleich zu Getreidestroh<br />
konnte bei <strong>der</strong> Br ikettierung <strong>von</strong> Rapsol<br />
eine Steigerung <strong>der</strong> Durchsatzleistung <strong>von</strong><br />
50 bis 70 % verzeichnet werden und je nach<br />
Anlagenart eine Reduzierung des spezifischen<br />
Stromverbrauchs urn 20 bis 40 % auf<br />
60 bis 70 kWh/t.<br />
Energieeinsatz - Energieertrag<br />
Fiir die Gegeniiberstellung <strong>der</strong> Energieaufwendungen<br />
und Enrage werden die vorgenannten<br />
Durchschnittsertrage angenommen<br />
(Korn 2,9 t/ha; Stroh 7,5 t/ha; Strohbergequote<br />
0,75). Fiir den Energieaufwand<br />
wurden Werte <strong>von</strong> [9] und eigene Ergebnisse<br />
verwendet (Ubersicht 1).<br />
Ubersicht 1: Gegenuberstellung <strong>der</strong> Energieauj <br />
wendungen und Ertrage<br />
En ergieertrag:<br />
Korn 2,9 t TS /ha 72,0 GJ /ha<br />
Stroh 6,3 t TS/h a 95,0 GJ/ha<br />
En ergieaufwand:<br />
Produktion (nur Korn) ]7 ,4 GJ /ha<br />
(+ Stroh) ]9,9 GJ /ha<br />
Transport<br />
0,3 GJ /ha<br />
Extraktion<br />
4,2 GJ /ha<br />
Brikettierung<br />
1,7GJ/ha<br />
Energiegewinn:<br />
nurKornernte (72,0 - 21,9) = 50,1 GJ/ha<br />
Ertrag : Aufwand = 3,3 : ]<br />
Energiegewinn:<br />
+ Strohernte (167,6 - 24,4) = 143,2GJ/ha<br />
Ertrag : Aufwand = 6,9 : 1<br />
Energiegewinn:<br />
Strohbrik. (167,6-26,1) = 141,5GJ/ha<br />
Ertrag : Aufwand = 6,4 : 1<br />
1 G1 ~ 27.7 I Olaquivalent (OE)<br />
Durch die Bergung <strong>von</strong> Rapsstroh laBt sich<br />
<strong>der</strong> Energieertrag gegeniiber alleiniger<br />
Nutzung <strong>von</strong> Rapskom <strong>von</strong> 72 GJ/ha (2000 I<br />
OE /ha) auf 167,5 GJ/ha (4650 I OE/ha)<br />
mehr als verdoppeln. Auch eine Brikettierung<br />
des gesamten Rapsstrohs verringert<br />
den Netto-Energieertrag nur urn weniger<br />
als 2 %. Der geringe Energieaufwand fur<br />
die Gewinnung des Rapsols sowie die Moglichkeit,<br />
samtliche Produkte verwerten und<br />
ohne grofsere Umweltbeeintrachtigungen<br />
einsetzen zu konnen, sind als Hauptvorteile<br />
dieses Energietragerproduktionsverfahrens<br />
anzusehen.<br />
Tab. 1:Normanfor<strong>der</strong>ungen an Dieselolundentsprechende Kennwerte <strong>von</strong> RapsolundRapsolmethylester<br />
RME (ails [1])<br />
Kennwert Einh. DIN-Norm' Diesel Rapsol RME<br />
Spalte ] 2 3 4 5 6<br />
Dichte ® (15 °C)<br />
Kin. Visko sitat (20°C)<br />
Flammpunkt<br />
Filtricrgrenze<br />
Cet anzahl CZ<br />
Koksruckstand<br />
Schwefelgehalt<br />
g/rnl<br />
rnrnvs<br />
°C<br />
°C<br />
%<br />
%<br />
') nach DI N 51 601; 2) Sommer; 3) Winte r<br />
0,815 bis 0,855<br />
2 bis 8<br />
> 55<br />
0 2/-123<br />
> 45<br />
< 0,1<br />
< 0,20<br />
0,82<br />
4,5 bis 5,0<br />
-<br />
- 15/ - 24<br />
::: 50<br />
-<br />
0,18<br />
0,914 bis 0,922<br />
66 bis 72<br />
240 bis 250<br />
-4 bis -9<br />
37 bis 38<br />
0,20 bis 0,30<br />
0,0<br />
0,876 bis 0,886<br />
6,3 bis 8,1<br />
130 bis ]88<br />
- 3 bis -7<br />
49 bis 55<br />
0,03 bis 0,50<br />
0,0
44.Jahrg.<br />
<strong>Landtechnik</strong> Sond erheft<br />
409<br />
Tab. 2: Versuche mit Rapsol und Dieselolals Kraftstoffmit indirekteinspritzenden Dieselmotoren und dem Energetische Verwertung <strong>von</strong> Rapsol<br />
Elsbett-Dieselm otor (aus [IJ) - als Brennstoff<br />
Die DIN-Anford erungen fur Heizol EL<br />
He rsteller/ max. Mot orleistung .. min. spezifischer Verbra uch<br />
erfullt Rapsol in vier Punkten nicht. Mit<br />
Zylin<strong>der</strong>zahl R.-OI 0 .-01 Pm., I R.-Ol 0 .-01 bernin i in %<br />
kW kW % glkWh glkWh (Gcw. (Vol.) eincr Dichte <strong>von</strong> 0,92 kg/I iibertrifft das<br />
Pflanzenol den Norm-Hochstwert urn etwa<br />
SpaJte 1 2 3 4 5 6 7 8 7 % und weist mit 35,8 bis 37,4 MJ/kg einen<br />
11 bis 15 % zu geringen Hei zwert auf. Die<br />
Hatz/l " 3,2 3,2 0 365 290 + 25,8 + 12,2<br />
Hatzl}"6 Viskositat und <strong>der</strong> Koksriickstand ube r<br />
3,2 3,2 0 374 290 + 29,0 + 14,9<br />
Yanma r/P" - - - 4,5 - - + 16,5 - schreiten bei Rapsol als Brenn stoff die<br />
Hatzl1 4 8,7 8,9 - 2,3 · 295 253 + 16,6 + 3,9 vorgegebenen Gr enzwerte urn das Zw61fund<br />
das <strong>Dr</strong>eifache .<br />
H atz/l ' 9,3 9,4 -1,1 295 220 + 34,0 + 19,5<br />
KHD /3 4 - - - 256 234 + 9,4 - 2,5 Tr otz <strong>der</strong> Abweichungen <strong>von</strong> den Normwerten<br />
laBt sich ein Gemisch <strong>von</strong> Rapsol<br />
KH D/3 5 - - - 255 234 + 9,0 - 2,8<br />
Elko/3/T/LLK<br />
_ 7<br />
- 249 7 210 + 18,3 + 8,2<br />
und Heizol E L bis zu einem Mischun gsverhaltnis<br />
<strong>von</strong> 1:1in Zerstaubungsbrennern fur<br />
I) Pr ~.lent u.a l e Ver an<strong>der</strong> un g gegeniibe.r D ieselbetrteb; 2) D j ~. Werte gelt en fi.i~ cine M~)l?rb el a st u n g <strong>von</strong> rund 70 % de r Ncnnlei srung: 3) He izol EL gut ver brennen. Urn Ablagerungen<br />
im Kesselraum zu vermeiden , kann je<br />
Rap so l : D iese l 0:= 7 : 3; 4.5, ) Aufber eitungsstufen des Rapso ls: roh, entschleimt, raffiniert; 7) Sonnenblumenol ; T = A bgasturbola<strong>der</strong> ;<br />
LLK = Ladeluftkiihlung.<br />
nach Kesselkonstruktion eine Reduzierung<br />
des Rapsolanteils bis auf 20 % notw end ig<br />
Energetische Verwertung <strong>von</strong> Rapsol den de rzeit durchgefiihrt. Mef3ergebnisse werd en . Ein Gemisch aus Rapsol und Die<br />
- als Kraftstoff eines umgebauten Motors sind in Tabelle 3 sel- o<strong>der</strong> Heizol bleibt homogen . In reiner<br />
Rapsol erfiillt in fiinf Punkten die Anforde angefiihrt. Die maximale Motorleistung Form konnte Rap sol mit einem Brenner fur<br />
rungen <strong>der</strong> DIN-Norm fur Dieselkraftstoffe (DB OM 352 ATL) betragt sowohl im .mittelschweres'' Heizol M und Brenn stoffnicht<br />
, wie <strong>der</strong> Vergleich in Tabelle 1 ver Or iginalzustand mit Dieselol als auch nach vorwarmung auf 90 bis 100 °C verbrannt<br />
deutl icht. <strong>der</strong> Umriistung mit Rapsol 92,7 kW bei werd en . Bei allen Versuchen konnten mit<br />
Die um den Faktor 10 hohere Visko sitat 2310 min -I. Der Motorumbau erfolgte aus 12 bis 13 Vol.-% COz-Gehalt gleichhohe<br />
(schlechtere Kraftstoffzerstaubung), die Forschungmitteln des Bayerischen Staats Werte wie bei Heizol und etwas geringere<br />
fiinf bis zehn Punkte unter dem Mindest ministeriums fur Ernahrung, Land wirt Abgasemissionen gemesse n werde n.<br />
wert <strong>von</strong> 45 liegende Cetanzahl (Ziindwil schaft und Forsten .<br />
ligkeit) und <strong>der</strong> zwei- bis dreifach hoh ere<br />
Energetische Verwertung <strong>von</strong> Rapsstroh<br />
Aufgrund <strong>der</strong> Motoroptimierung auf den<br />
Koksriickstand (0,2 bis 0,3 %) sind vermutals<br />
Brennstoff<br />
Kraftstoff Rapsol ist je nach <strong>Dr</strong>ehzahlbelich<br />
fur die Bildung <strong>von</strong> Abl agerungen im<br />
Aufgrund seiner grolien Oberflache brennt<br />
reich und Motorbelastung teilweise mit vo<br />
Bereich <strong>der</strong> Zylin<strong>der</strong>buchse, <strong>der</strong> Kolben<br />
Rap sstroh schnell er ab als Stiickholz- o<strong>der</strong><br />
lumetrisch geringerem Kraftstoffverbrauch<br />
und <strong>der</strong> Vent ile in konventionellen direktin<br />
ballengepreBte Getreidestrohbrennstof<br />
als bei Dieselbetrieb zu rechnen.<br />
einspritzenden Dieselm otoren verantwor t<br />
fe [5]. Durch die etwa 20 % hohere Ab<br />
Umgeestertes Rapsol kann in Dieselmotolich.<br />
Die teer- und koksarti gen Verbrenbrandgeschwindi<br />
gkeit bei Ballen ergab sich<br />
ren auch <strong>der</strong>zeit schon verwend et werd en .<br />
nungsruckstande fuhren<br />
bei fast allen Verbrennungsversuchen ein<br />
Zll Funktionssto And erungen <strong>der</strong> maximalen Motorleistung<br />
rungen <strong>der</strong> Motoren und zu ubermabigem<br />
hoherer CO-Gehalt und eine hohere Staub<br />
bewegen sich 5 bis 10 % iiber und unter den<br />
VerschleiB. Die Dichte und <strong>der</strong> Gr enzwert<br />
emission als bei den vorn Hersteller vorge<br />
Vergleichswerten mit Dieselbetrieb . Trotz<br />
<strong>der</strong> Filtrierbark eit iiberschreiten ebenfalls<br />
schriebenen Brennstoffen. Um bei <strong>der</strong> Ver<br />
<strong>der</strong> Erhohung des minimalen spezifischen<br />
die Normwerte fur Dieselol, Wahrend die<br />
feuerung <strong>von</strong> Rapsstroh die gesetzlichen<br />
Kraftstoffverbrauchs urn bis zu 17 % bleibt<br />
Dichte aufgrund <strong>der</strong> molekularen Zusam<strong>der</strong><br />
maximale Motorwirkungsgrad unver<br />
Bestimmungen einh alten zu konn en , miiBte<br />
mensetzung unveran<strong>der</strong>bar ist, laBtsich die<br />
bei den Feuerungsanla gen ein besserer<br />
ande rt o<strong>der</strong> erhoht sich geringfugig<br />
Wintertauglichkeit durch Additive verbes<br />
Schwelgasausbrand und eine wirksam ere<br />
(Tab. 4).<br />
sern.<br />
Staub abscheidung angestrebt werden. Die<br />
Schrnierolverdunnungen und Schmierolre<br />
Durch eine Umesterung <strong>von</strong> Rapsol mit<br />
Versuchsergebnisse deuten darauf hin, daf<br />
aktionen mit dem Esterkraftsto ff erweisen<br />
einwertigen Alk oholen (Met hanol, Ath a<br />
diese Vorgaben bei Anlagen mit unterem<br />
sich <strong>der</strong>zeit noch als ungelo ste Probleme,<br />
noI) konn en mit Ausnahme <strong>der</strong> Dichte die<br />
Brenn stoffabbrand und Heizleistungen<br />
die weitere Forschung saktivitaten notwen iiber 20 kW ohne grofseren konstruktiven<br />
Normanfor<strong>der</strong>ungen erfiillt werden<br />
(Tab. 1, Sp. 6). Der Grenzwert <strong>der</strong> Filtrierbarkeit<br />
wird jeweils nur fiir die Sommermonate<br />
eingehalten, kann jed och durch Zu satz<br />
<strong>von</strong> Additiven er hoht werden. Die Geruchsneutralitat<br />
des Kraftstoffs, die hohen<br />
Flammtemperaturen, die gute biologische<br />
Abbaubarkeit und <strong>der</strong> geringe Schwefelgehalt<br />
(10 bis 500 ppm) sprechen fur den<br />
Einsatz <strong>der</strong> Pflanzenolkraftstoffe.<br />
Mit Vork amm er-Dieselmotoren gro beren<br />
Hubvolumens ist ein problemloser Betrieb<br />
mit nicht umgee stertem Pflanzenol iiber<br />
mehrere tausend Betriebsstunden nachgewiesen<br />
[3]. Leistun gs- und Verbrauchsmessungen<br />
sind in Tabelle 2 zusammengestellt.<br />
lin Vergleich zu Dieselbetrieb bleibt die<br />
maximale Motorleistung nahezu konstant,<br />
<strong>der</strong> spezifische Kraftstoffverbr auch steigt<br />
aufgrund des geringeren Energiegehaltes<br />
<strong>von</strong> Rapsol (gewichtsbezogen etwa 15 %)<br />
urn 10 bis 30 %. Mit dem direkteinspritzenden<br />
Elsbett-Dieselmotor und <strong>der</strong> Moglichkeit<br />
einer entsprechend en Umriistung <strong>von</strong><br />
Serienm otoren konnten Vorteile wie Pflanzenoltauglichkeit<br />
und gerin gerer Kraftstoffverbrauch<br />
gegeniiber Vorkamrner<br />
Dieselmotoren genutzt werd en ; Praxiserpro<br />
bungen mit mehreren Mot oren wer-<br />
dig erscheinen lassen. Aufwand zu verwirklichen sind [7,8].<br />
Tab. 3: Mo torleistung und Kraftstoffv erbrauch eines Dieselm otors (DB OM 352 ATL) vor und nach <strong>der</strong><br />
Umriistung durch die Fa. Elsbett, Hilpoltstein<br />
Dieselol<br />
(vor U.)<br />
Rapsol<br />
(nach U.)<br />
Kraftstoff<br />
stoff<br />
<strong>Dr</strong>ehzahl<br />
min - I<br />
2600<br />
1600<br />
2600<br />
1600<br />
Leist ung<br />
kW<br />
91,8<br />
70<br />
91,8<br />
70<br />
spez. V rbr auch Ver brauch<br />
glkWh mVkWh Vh<br />
235 285 26,1<br />
218 264 18,5<br />
270 293 26,9<br />
218 237 16,6<br />
Tab . 4: Versuche mit Rapsolmethylester und Dieselol als Kraftstoff in Dieselmotoren (aus [IJ)<br />
Hersteller/ max. Motorleistung min. spezifischer Verbrauch<br />
Zylin<strong>der</strong> zahl R.-OI 0.-01 Pm,,1 R.-Ol 0.-01 berni ni in %<br />
Einspritzung kW kW % glkWh glkWh (Gew. (Vol.)<br />
Spalte 1 2 3 4 5 6 7 8<br />
HatzillOI'-' 2,4 2,4 0 355 311 + 14,1 + 6,4<br />
Pell er/21DI 8,0 8,1 - 1 366 336 + 8,9 + 1,5<br />
Steyr/4/DI 44,3 42,2 - 5,0 254 234 8,5 + 1,1<br />
VW/4/ID I 37,9 38,4 - 1,4 322 281 + 14,6 + 6,8<br />
VW/4/ID IIT 47,3 49,5 - 4,5 308 288 + 7,0 - 0,4<br />
V W /4/01 32,7 35,8 - 8,7 270 235 + 14,9 + 7,1<br />
MWMl4IDI' 42,7 42,7 0 291 249 +17 + 8,9<br />
- /-/01 18,6 18,6 0 302 262 + 15,3 + 7,4<br />
I) Proze ntuale vcran<strong>der</strong> ung gegen uber D iese lbetrieb; 2) Krafts toff Rapsethyleste r ; 3) We rle bel CtW3 75 % de r max . Motor leistun g; 4)<br />
Werle bez iehe n sich auf gemessene Za pfwe llcn leistung; T ~ Abg asturbola<strong>der</strong>
410<br />
44 .Jahrg. Lan d technik <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
Literatur<br />
Bucher sind mit. gezeic hnet<br />
[1] • Apfelb eck , R .: Rap s als Eoergiepfl an ze - Verwertung<br />
<strong>von</strong> Rapsol und Rap sstroh zur Energiegewinnung.<br />
Diss erta tion, In stitut fur Landtechn ik,<br />
Tlf-Munchen/Weihen stephan, 1989<br />
[2] Doleschel , P., H . Stein ha user und A. Heifsen huber:<br />
Pflanz en ol als Kraftstoff - cine Alternative fur<br />
den Rap san bau? Bayerisches Landwirtschaftl iches<br />
Jahrbuch , 65 (1988), H . 8<br />
[3] Fuls , J ., C. S. Hawkins und F. J. C. Hu go: T ractor<br />
Engine Per form an ce on Sun flower Oil Fuel. - In:<br />
Journal of Agr icult ural Enginee ring Resea rch , 3D,<br />
(1984) , S. 20-35<br />
[41 Heidrich . E. und R. Schafer: Einfluf3 und Nut zung<br />
<strong>von</strong>Bi om asse als Energi etrager aufdie ar be itswirtschafrliche<br />
Lage , d ie En ergiesitu atio n und die<br />
Ag ra rma rk tpro bleme <strong>der</strong> Eu rop aische n Gerneinschaften.<br />
Eod bericht zorn Vo rhaben ESE-R-065-D<br />
(B) Studi e Ill. FreisingIWeihe nste phan, 1984<br />
[5] • Hellwig, M.: Zu m Abbrand <strong>von</strong> Holzbrennstoffen<br />
unter beson<strong>der</strong>er Ber iicksichtigung <strong>der</strong> zeitli <br />
chen Abliiufe. Dissertation, Institut fur <strong>Landtechnik</strong>,<br />
T'U-Munchen/weih en steph an , 1988<br />
[6] N. N.: Energieverbrauch fur die E xtraktion <strong>von</strong><br />
Rapssaat. Ve rtrauliche Mitteilu ng de r Olrnuhlcnindustrie<br />
, 1987<br />
[7J Stre hler, A .: Wiirme au s Stro h und Holz. DL G<br />
Man uskript Nr. 045, 1987<br />
[8] Strehler , A ., H . Rogenh ofer , U. Krau s, M. Hellwig<br />
und P. Schulze Lamm ers: Verfeuerung <strong>von</strong> Stro h<br />
als Brikett s in Klein anlagen (Ha usbrand) und iiber<br />
Gro13ballen in Grof3anlagen (Brennere ien, Giirtnereien,<br />
ab 500 kW Heizleistung). BMIT-Forschungsberich<br />
t 03E -8319-A , Landtech nik Weihenste<br />
phan, 1987<br />
[9J • Sturmer, H.: Flussig e Ene rgiet rager agrarischen<br />
Ursprungs - Eine roh stofforienti ert e Analyse zur<br />
Be urte ilung <strong>der</strong> Konkurrenzfiihigkeit <strong>von</strong> Biotreibstoffen.<br />
Dissertation , Lehrstu hl fur angewandte<br />
landwirtschaftliche Bet riebslehre <strong>der</strong> TU<br />
Munchen/Weihenstcphan , 1987<br />
[to ] Widmann , B. A .: Gewinn ung und Reinigung vo n<br />
Rap sol - Unt ersuchun gen an einer Kleinanla ge .<br />
Diplom arbe it , Institul tur Land technik TU -Miinchen/Weihenste<br />
phan, 1988<br />
Mitarbeiter des Instituts und <strong>der</strong> Bayerischen Landesanstalt fur <strong>Landtechnik</strong>, die mit ihren<br />
Beitriigen dieses <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong> gestaltet haben.<br />
Von links nach rechts : <strong>Dr</strong>. Geo rg Wendl, <strong>Dr</strong>. <strong>Dr</strong>. habil. Gerhard Englert, <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. habil. Manfred Estler, <strong>Dr</strong>. Leonhard Rittel , <strong>Dr</strong>. Hans<br />
Stanzel, Priv , Doz. <strong>Dr</strong> . <strong>Dr</strong>. habil. JosefBoxb erger, <strong>Dr</strong>. Manfred Schurig, <strong>Dr</strong>.slng, Hans-Dieter Z eisig, <strong>Dr</strong>. Heinrich Pirkelmann, Dipl.-Ing.<br />
agr. Martin Geyer, <strong>Dr</strong>. Hermann Auernhammer
44. Jahrg . Landt echni k <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
411<br />
Promotionen<br />
19 Weber, Willi<br />
1 Schon, Johann 26. 11. 1969, Justus Liebig-Universitas<br />
Giej3en " Voraussetz ungen und Moglichkeiten<br />
einer Mechanisierung <strong>der</strong> Vorratsfiuterung<br />
in Rin<strong>der</strong>laufstdllen - unter beson<strong>der</strong>er<br />
Berucksichtigung <strong>von</strong> ortsgebunden<br />
en Raufen und Raufenwegen"<br />
20 Hofstetter,<br />
Eugen Maria<br />
2 Merkes, Rudolf 14.2.1970, Justust Liebig-UniversitatGiej3en.Technische<br />
Hilfsmittel und Verf ahren<br />
21 Riuel, L eonhard<br />
fiir das Ernten und Fuuern <strong>von</strong> Grungut"<br />
3 Versbach, Manfr ed 29.5. 1970, Justus Liebig-UniversitiuGiej3en<br />
.Technik und Verfahren <strong>der</strong> Ein zeltierfuuerung<br />
im Rindviehlaufstall"<br />
4 Jost , Hubert 21.7. 1971, Justus Liebig-Universitiit Giej3en<br />
.Entwicklung einer EDV-Methode<br />
22 Sauer, Hildegard<br />
zur landtechnischen Beurteilung <strong>von</strong> Mechanisierungsverfahren<br />
und Gebiiudelosungen<br />
fur die Rin<strong>der</strong>haltung''<br />
5 Pen, Char-Lie 1971, Justus Liebig-Universitiit Giej3en<br />
"Untersuchungen zur Steigerung <strong>der</strong> Arbeitsleistung<br />
beim Melk en in Gruppen<br />
23 Heinl, Brigitte<br />
melkstiinden - insb eson<strong>der</strong>e durcb Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Arbeitsorganisation und<br />
Automatisierung einiger A rbeitsverrichtungen"<br />
24 L ehmer, Maximilian<br />
6 Ordolf, Dieter 28. 2. 1972, Technische Universitiit Munchen<br />
.D er Arbeitszeitbedarf beim Melken<br />
in Melk stiinden und die wichtigsten Einfluj3faktoren<br />
"<br />
25 Pfadler, Walter<br />
7 Stan zel, Han s 27. 7. 1973, Techn ische Universitiit Munchen<br />
"Untersuchungen zur Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Maisb estelltechn ik "<br />
8 Pirkelmann, Heinrich 21. 2. 1974, Techn ische Universitiit Mun<br />
26 Schafer, Rupert<br />
(<br />
9 Strehler, Arno<br />
10 Knittel, Har ry<br />
11 <strong>von</strong> Heyl, Ludwig<br />
zu Herrnsheim<br />
12 Ayik, M usa<br />
13 Zeltner, Eckhard<br />
14 Auernhammer,<br />
Hermann<br />
15 Richter, Wolfgang<br />
16 Lasson , Eberhard<br />
17 Metzn er, Rainer<br />
18 Labowsky,<br />
Hans-Joachim<br />
chen .Voraussetzungen. Moglichkeiten<br />
und Grenzen <strong>der</strong> handwerklichen Selbsthilfe<br />
in <strong>der</strong> Landwirtschaft"<br />
15. 7. 1974, Technische Universitat Munchen<br />
"Die Trocknungslufuemperatur bei<br />
<strong>der</strong> Kornermaistrocknung in ihrerAuswirkung<br />
auf Trocknungstechnik, Futterqualitiit<br />
und Kosten"<br />
20. 3. 1975, Techn ische Universitiit Miin <br />
chen .Auswirkungen <strong>der</strong> Min imalbestelltechnik<br />
auf physikalische Bodeneigenschaften"<br />
31. 7. 1975, Technis che Universitat Miinchen<br />
,,A nalyse des elektrischen Leistungsund<br />
Energiebedarfes wichtiger Berei che<br />
<strong>der</strong> Rin<strong>der</strong>- und Schw einehaltung"<br />
31. 7. 1975, Technische Universitas Miinchen<br />
.Analyse des elektrischen Leistungsund<br />
Energiebedarfes wichtiger Bereiche<br />
<strong>der</strong> Milch viehh altung"<br />
16. 9. 1975, Techn ische Universitiit uo».<br />
chen .B etriebstechnische und pflanzenbauliche<br />
A sp ekte verschiedener Minimal<br />
Bestellverfahren"<br />
7. 3. 1977, Techn ische Universitiit Munchen<br />
" Untersuchungen z ur A nbau- und<br />
Erntetechnik <strong>von</strong> Einlegegurken"<br />
28. 7. 1977, Technische Universi tat Miinchen<br />
" Untersuchungen <strong>zum</strong> Einfluj3 <strong>der</strong><br />
melkmaschin entechn ischen Param eter<br />
Vakuumhohe, Pulszahl und Liinge <strong>der</strong><br />
Saugphase aufdie Milchabgabe <strong>der</strong> Kuh "<br />
31. 7.1978, Technische Universitiit Miinchen<br />
.Feuerungstechnische Kenngroben<br />
<strong>von</strong> Getreidestroh"<br />
24. 7. 1979, Technische Universiiat Munchen<br />
"Vergleichende Untersuchungen an<br />
ausgewahlten, selbsthilfefreundlichen<br />
Holztragwerken zur Kapitaleinsparung<br />
beim Bau landwirtschaftl icher Betriebsgebiiude"<br />
21. 7. 1981, Techn ische Uni versitiit Miinchen<br />
.Arbeitsw issenschaftliche Untersuchungen<br />
und Methodenuberprufung<br />
durcn Modellkalkulationen in <strong>der</strong> Milchviehhaltung"<br />
8. 7. 1981, Techn ische Unive rsitiit Munchen<br />
.Experim entelle Untersuchungen zur<br />
Beeinflussung <strong>der</strong> Mil chabgabe durch<br />
Melkmaschinen mit konstanter bzw. kontrollierter<br />
Vakuumapplikation"<br />
3. 8. 1981, Techn ische Universitat Munchen<br />
.Herstellung <strong>von</strong> Grund-Kraftfuttermischungen<br />
in Futtermis chwagen und <strong>der</strong>en<br />
Einsatz in <strong>der</strong> M ilchviehhaltung"<br />
3. 8. 1981, Techn ische Universitiit Mun <br />
chen " Untersuchungen zur Erm iulung optimaler<br />
Funktionsmafse <strong>von</strong> Spaltenboden<br />
in Milch viehlaufstdllen"<br />
3. 8. 1982, Technische Universitiit Miinchen<br />
"Technische und oko nomische Beurteilung<br />
des Bio gasverfahrens in Betrieben<br />
Die O~ginal RAU-Keilzinken, in geschmiedeten, robu<br />
Zlnkenhaltemoptimal befestigt sinddas exclu<br />
16. 9. 1975, Techn ische Universitiit Miinstechen<br />
.Eine integrierte Methode z ur Arsivbeitszeitanalyse, Planzeiterstellung und<br />
Herzstiick<strong>der</strong> RAU-ROTOTILLER.<br />
M odellkalkulation landwirtschaftlicher<br />
Arbeiten, dargestellt an verschiedenen Arbeitsverfahren<br />
<strong>der</strong> Bullenmast"<br />
15. 6. 1976, Techn ische Universitiit Munchen<br />
.Notwendige Leistung <strong>von</strong> Grunfutterheij3lufttrock<br />
nern in Abhiingigkeit<br />
wichtiger Einfluj3groj3en"<br />
9. 9. 1976, Techn ische Universitiit Munchen<br />
"Untersuchungen uber die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>von</strong> Rin<strong>der</strong>n an die Wiirme- und<br />
Hiirteeigenschaften <strong>von</strong> Stand- und Li ege<br />
• RAU-ROTOTiLLER - <strong>der</strong> meistgekaufte<br />
Zinkenrotor Europas. Universell<br />
fOr Saatbettbereitung, Stoppelumbruch<br />
und nichtwendende, konservierende<br />
Bodenbearbeitung<br />
bewahrt,<br />
• Mit Aufbau- o<strong>der</strong> 3PkI.-Anbau<br />
Sarnaschlnen zur Bestellsaatmaschine<br />
(auch nachtraqlich) ausrustbar.<br />
• ~AU-ROTOTiLLER spar! Energie,<br />
Zeit und Kosten und schont den<br />
Boden.<br />
[liichen "<br />
Kolog<br />
4. 10. 1976, ie<br />
& Konomie .1,50 - 1,80 - 2,20 - 2,50 - 3,00<br />
Technische Universitiit MiinIllchen<br />
.Kennwerte f ur tiergemiij3e Versor\::All \~~. \(erlangen SieyorfOhrung o<strong>der</strong>
_ 412 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Wissenschaftliche Tiitigkeit ----'=---- _<br />
44 . Jahrg. <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong><br />
27 Zips, Arno<br />
28 Heins, Friedrich<br />
29 Wendl, Georg<br />
30 Nacke, Eberhard<br />
31 Schulze Lammers,<br />
Peter<br />
32 Bo ckisch,<br />
Franz-Josef<br />
33 Donner, Agota<br />
34 Schmidt,<br />
Wern er Ludwig<br />
5 <strong>Dr</strong>.-1ng. Karl-Hans Kromer 1.8.1983<br />
chen .Satugutvo rbeh andlung z ur Sich eTechnische Univ ersitiit Munchen, Fachg ebiet <strong>Landtechnik</strong><br />
rung und Beschleun igung des Auflaufes <br />
am Beispiel <strong>der</strong> Petersilie"<br />
6 <strong>Dr</strong> . rer. nat. Gerhard Englert 13. 12. 1983<br />
17. 11. 1986, Technische Universitiu MiinTechnischchen .Entwicklung einer Melk-Mefs-EinBaustoffkunde und Universitiit Miin chen, Fachgebiet .L andwirtschaftl iche<br />
Bauphysik"<br />
richtung zur Erfassung <strong>von</strong> Milchabgabeprofilen<br />
inn erhalb <strong>der</strong> Pulszyklen bei abgestuften<br />
<strong>Dr</strong>u ckverhaltnissen''<br />
<strong>der</strong> tierischen Produktion anhand <strong>von</strong> statisch<br />
en und dynamischen Modellen"<br />
17. 2. 1983, Technische Universitiit Munchen<br />
.Nahbereichspho togram metrie - ei3ne Meth ode zur Registrierung und Quantichen<br />
.Fliissige En ergietrager agrarischen<br />
Sturmer, Hermann 27. 4. 1987, Technische Universitat Miinfizierung<br />
des Tierverhalt ens im Li egeboxenlaufstalllys<br />
e zur Beurteilun g <strong>der</strong> Konkurrenzfiihig<br />
Ursprungs - Ein e rohstofforientierte Ana<br />
20. 5. 1983, Technische Universitiit Munk<br />
eit <strong>von</strong> Biotreibstoffen "<br />
chen .Brennstoffverbrauch in landwirt3schaf tlichen W ohnhiiusern Bayerns und<br />
chen " Verhaltensk enndaten <strong>von</strong> Mastbul<br />
Kirchner, Monika 27. 5. 1987, Technische Universitat Miin<br />
Moglichkeiten <strong>der</strong> Wiirmebedarfsdeckung<br />
len in Vollspaltenbodenbuchten und Folgerungen<br />
f ur die Buchtengestaltung''<br />
durch Stroh und Holz"<br />
9. 8. 1983, Techn ische Univ ersitiu Miin37 Hellwig, Manfred 12. 8. 1988, Technische Universitas Miin<br />
chen .Mahodischer Beitrag zur Ermittlung<br />
<strong>der</strong> R eparaturk osten undzurGesamtkostenkalkulation<br />
landwirtschaftlicher<br />
Mas chin en - dargestellt am Beispiel <strong>von</strong><br />
M elkanlagen "<br />
6. 12. 1983, Technische Universitiit MunHabilitationenchen<br />
.Ein M odellkalkulationssystem zur<br />
Ermittlung des 1nvestitionsbedarfes landwirtschaftlicher Betriebsgebaude - dargeFachbereich Nahrungswirtschafts- und Haushaltswissenschaften<br />
<strong>Dr</strong>. agr. Anton Gerhard Meiering 14. 1. 1972<br />
stellt am Beispi el ausgewiihlter Stallbaulodesungen fur die Milchviehhaltung"<br />
Fach <strong>Landtechnik</strong><br />
Justus Liebig-Universitdt Giefsen<br />
27. 9. 1984, Technische Univ ersitiit Munchen .Kenngrofsen <strong>der</strong> therm ischen Ge<br />
<strong>Dr</strong>. agr. Manfred Estler 30. 1. 1976<br />
Technische Universitat Munchen, Fachg ebiet <strong>Landtechnik</strong><br />
genstromvergasung <strong>von</strong> Weizenstroh und<br />
ausgewiihlten Holzbrennstoff en "<br />
3 <strong>Dr</strong>. agr. Hermann Worstorff 1. 2. 1978<br />
1985, Technische Uni versiuit Munchen Technische Universitdt Munchen , Fachgebiet <strong>Landtechnik</strong><br />
"Beitrag <strong>zum</strong> Verhalten <strong>von</strong> Kuhen im<br />
Liegeboxenlaufstall und Bedeutungfur die 4 <strong>Dr</strong>. agr. Josef Boxberger 28. 2. 1983<br />
Funktionsbereiche"<br />
Technisch e Universitiit Munchen, Fachg ebiet <strong>Landtechnik</strong><br />
25. 3. 1986, Techn ische Uni versitdt Miin <br />
chen .Zum Abbrand <strong>von</strong> Holzbrennstoff<br />
en unter beson<strong>der</strong>er Berucksichtigung<strong>der</strong><br />
zeitlichen Abliiufe"<br />
(Datum = Ausstellungsdatum <strong>der</strong> Urkunde)<br />
Westfalia Separator AG . Postfach 3720 4740 Oelde . Tel. : (02522) 77-0. Westf ali a Sep arator Austria Ges. mbH . Wallackgasse 4 . A-1234 Wien . Tel. : (0222) 69 46 21-0<br />
Westfalia Sepa rator AG . Worb lent alstr. 28 . CH-3 063 Ittingen . Tel.: (031) 583161
44. Jahrg. Lan d techn ik So nde rhef t<br />
Veriinenllichungen <strong>von</strong> <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. Wenner<br />
1969 bis Mai 1909<br />
413<br />
Wenner , H . L. , E . Ise nsee und H . Sch on : Aufgabc n <strong>der</strong> Landtechn ik in<br />
Gege nwa rt und Zukunft. <strong>Landtechnik</strong> 24 (1969) , H . 6, S. 150-155<br />
We nner , H . L. : G run futterernte. Generalb ericht VI[ CIG R- Ko ngre13 Baden <br />
Baden 1969, Band 8, S. 215-225<br />
Wenner , H. L. un d H . Scho n: Rationelle Aufst allungsforme n und Arbeitsve r<br />
fahren fur die R inde rmast. DLG-Archiv 45 (1969) , S. 35-49<br />
Wenner , H . L. un d H . Schon: Notwe ndigkeit zur Baukostensenkung. Bau en<br />
auf de m Lande 24 (1973) , H . 1, S. 5-9<br />
We nner , H . L und H . Schon : Di e E ntwick lung de r Lan dtechnik unt er dem<br />
Einfluf kiinftige r Ag ra rprod uktio n . Beri ch t iibe r die Wintertagun g 1973 dcr<br />
Oste rr. Gesellschaft f. Land- und Forstwirtsch aft spolitik, Wien , S. 99 - 117<br />
Wenne r , H . L. und M. Estle r: Per spektiven <strong>der</strong> <strong>Landtechnik</strong> im inten siven<br />
Getre idebau. BASF-Mitteilunge n fur de n Lan db au 3173, S. 73-90<br />
Wenner, H . L. und H. Schon : Einsatz<br />
Wen ne r, H. L. , A . Strehl e r un d W .<br />
<strong>der</strong>Technik in grofseren Milchviehbe<br />
Richter: Stand und Entwicklung bei<br />
standen. Landtechn ik 25 (1970), H. G riinfuttertrocknungsanl agen .<br />
23/24, S. 724-727 Schri fte n reihe <strong>der</strong> <strong>Landtechnik</strong> Wei<br />
Wenner , H . L. und A . G . Meie ring: hen stephan, 1973, Nr. 15<br />
Der Ein fluf <strong>der</strong> Witt erung auf die<br />
Sauerstoffaufnahrne vo n Silo hoc hbe<br />
Wenne r, H. L.: Neue Wege in dcr<br />
Milchviehhaltung. D er T ierziic hte r<br />
haltern . Fortschritt-Berichte des<br />
VD! , Reihe 14, Nr. 12, 1970<br />
26 (1974) , H . 9, S. 388 - 392<br />
Wenner , H . L. , D . Lu tz und E . Isen<br />
Wenner, H . L., M. Schurig, O . Zirnsee:<br />
Mech an isierung <strong>der</strong> Ho ftrans gib l und M . Wagner: Ve rfahre nstec h<br />
po rt e. Landtechn isch e For schung 19<br />
nik bei <strong>der</strong> Frisch gut ber e itstellung.<br />
(1971) , H . 2 [n : KTBL-Schrift 176: Heil3lufttrock<br />
Wenner, H. L. : Ca rl Heinrich Denk nu ng vo n Griinfutter (1974) , S. 66-82<br />
ker. Bonner Gelehrte - Beitrage zur<br />
Wenn er , H . L.: Technische Moglich<br />
Geschichte <strong>der</strong> Wissens chaften in<br />
keiten fur die arbeitsspar e nde H and<br />
Bonn, Bouvier -R ohrscheid , Bonn,<br />
hab un g <strong>von</strong> Futterriiben. Landtech<br />
1971 nik 29 (1974), H. 12, S. 546 - 548<br />
Wenner, H . L. : Yom B auernhofzur<br />
landwirt sch aftlich en Produktion st at <br />
Wenne r , H . L.: Entwicklungen in <strong>der</strong><br />
te . Elektrizitiit 21 (197 1), H . 1<br />
Melk technik. DLG-Denksch rift :<br />
We nner, H . L., H . Scho n und C. L.<br />
Vortrage <strong>der</strong> Hochschultagung Mun<br />
Pertsch : Optim ale Buchten- und<br />
ste r, Lan dwirtsch aft sverl ag H iltrup ,<br />
Melkzeu gzahl bei m Fisc hgra te nrne lkstand.<br />
(1976) , S. 49-56<br />
De r T ierzuchter 23 (1971), H.<br />
We nne r, H . L. : Melk en - noch e in<br />
2, S. 41- 44<br />
ar bei tswirtscha ftliches Problem ? Ar<br />
Wenner, H . L. und H. Schon: Neuere<br />
cbiv <strong>der</strong> DLG, Bd. 57 ( 1976) , S.<br />
landtechnisch e E ntwi cklungen in <strong>der</strong><br />
71-87<br />
Rindviehhaltung. Bayer. Landw.<br />
Jahrbuch 48 (1971) , So n<strong>der</strong>haft 1, S.<br />
Wenner, H. L .. Sch we rpunkte zu<br />
88-106 ku nftiger Leistungssteigerungen in<br />
Wenner, H. L.: Di e zu kunftige Ent<br />
<strong>der</strong> <strong>Landtechnik</strong>. Schluter-I nforrnawicklung<br />
<strong>der</strong> Agrar pr oduktion und tion sschrift (1976)<br />
ihre A uswi rk ung auf die Landtech <br />
nik. Beri cht <strong>der</strong> LAV-Tagung 1971 ,<br />
We nner, H . L.: U be rro llen uns die<br />
Maschinenbau -Ve rlag, Fr ankfurt, Groflmasc binen? top agrar (1976) , H .<br />
1971 6, S. 39-42<br />
We nner, H . L. und H. Schon : A rbe itsw issenscha ft un d Arbe itsleh re. A ID<br />
Bericht, Bonn-Bad Godes berg, 1972<br />
Wenner , H . L. und A . Weidinger: Ch an cen lind G re nzen leistungsst ar ker<br />
Schlepper. Landt echnik 28 (1973), H . 8, S. 231 - 238<br />
Wenner, H . L. , H . Scho n und J. Boxberger : Haltungsverfahren fur Milch vieh .<br />
Bauen auf dem Lande 24 (1973), H. 2, S. 30-33<br />
Wenner , H . L. , J . Boxberger und H. Scho n: Mehr Milchkuhe - weni ger<br />
Arbeit . to p agrar (1973), 4 Folgen<br />
We nner, H . L. und H . Scho n: T en den zen a rbei tswirtsc haftliche r Ve rbesseru<br />
nge n bei m masch inell en Milchent zug. Deutsche Molk er ei Zeitung, H . 31,<br />
(1976) , S. 925-931<br />
Wenner , H. L.: Fragen de r Mec ha nisierung ein es Rindviehbetriebes unter<br />
Be rucksichtigung de r Energic. So nde rd ru ck KTBL, AEL, HEA .Elektrizit at<br />
- E nergie fur die Landw irt schaft " (1976), S. 35-41<br />
Wenner, H. L.: Entwicklungst end enzen in <strong>der</strong> Mel kt echni k. Bauen und<br />
Technik in <strong>der</strong> Milchviehhaltung, Schrifte nre ihe d. ABTL-NW, (1977) , H. 17,<br />
S.25-36<br />
Verlag:<br />
Verlagsieit er:<br />
Herausgeber:<br />
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Edua rd F. Beckmann KG<br />
3160 Lehrte-H annove r, Hau s Heid eck<br />
Postfach 11 20 . Telefon (05132 ) 530 16<br />
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Peter Frank Beckma nn<br />
Kuratorium fur Tech nik un d Bauwesen<br />
in <strong>der</strong> Landwirtsch aft (KTBL)<br />
6100 Darmstadt-Kr an ichstein<br />
<strong>Dr</strong>. Rainer Met zner<br />
Kuratorium fur Technik un d Ba uwesen<br />
in <strong>der</strong> Landwirtsch aft (KTBL)<br />
6100 Darmst ad t-Kran ichstein<br />
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<strong>Dr</strong>. H.-H. Be rtr am . LK R he inlan d , Bo nn<br />
Dipl.-Ing. arc h. Th . Darnrn , LK-WL, Munster<br />
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MinR. H. Hunsele r, BML, Bonn<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H . Ko bsell. Gotting en<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H .-J . Matthies, Br aunschweig<br />
Dipl.-Ing. agr. F . Stange, LAV . Frankfurt/Mai n<br />
Dipl.-Ing. ag r. (F H) H . Wand el. Hohenheim<br />
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<strong>Dr</strong>uck:<br />
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(Z ur Zeit ist die A nze igenpreis liste Nr . 29 giiltig)<br />
W . Rumpeltin, Buch dru ckerei und Zeitungsve rlag G mbH.<br />
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die <strong>der</strong> Redaktion. Mit PR gezeic hnete Beitrage sind Firmenberichte und<br />
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D ie <strong>Zeitschrift</strong> ersc heint mo na tlich.<br />
Der Bezu gspr eis be triigt O M 22,50 + Porto je Vie rte lja hr, fur das E inzelheft<br />
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des KTBL ist die Bez ugsgebuhr irn Mit glied sbeilrag e ntha lten. Ve rtrieb in<br />
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Pre ssegroflve rtrieb, A - 1015 Wien I, Schwarzenbergst ral3e 6.<br />
D as A bonnernent ka nn jcde rzeit be gonnen we rde n . Wir d es nicht sec hs<br />
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um ein weit er es Q uartal.<br />
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LANDTECHNIK<br />
Fachzeitschrift fUr<br />
Agrartechnik und<br />
landllches Bauen<br />
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3160 Lchrte, Postfach II 20<br />
Wen ner, H . L.: Entwicklungen und Zwange <strong>der</strong> Tee hnik <strong>von</strong> morgen <br />
grofser - billiger - huma ne r? A rehivba nd d . DL G Nr . 62 (1978) , S. 51-65<br />
We nner, H. L. : Neue Stromtarife und steigende elektr ische Leistungsanspru<br />
che . Schriftenreihe <strong>der</strong> Landte chn ik Weihensteph an (1978) , Bd . 3,S. 93-117<br />
Wenn er, H . L. : Kiinftige Entwicklun gen <strong>der</strong> Landwirtschaft in den 80er<br />
l ahren - was ist tec hnisch mac hbar? Feld und Wald (1978) , H. 6, S. 21-38<br />
We nner, H . L.: Mod erne Verfahren de rTierhaltung. Der Tierziiehter (1978),<br />
H. 9, S. 402<br />
Wenn er , H . L.: 10These n zu mod ern en Verfahre u <strong>der</strong>Tier haltung. Landtecb<br />
nik 33 (1978), H . 6, S. 257 -259<br />
Wenn er , H . L.: E nerg ieeinsparung in <strong>der</strong> Tierproduk tion - Technischer<br />
Bereich . Bericht e iiber Landwirtschaft d . BML, 195. Sonde rheft, (1979) ,<br />
S. 184- 200<br />
Wenner , H . L. : Leistungssteigerung beim Geratec insatz durch hohere<br />
Geschwindigkeit , grolsere Arbeitsbreite o<strong>der</strong> Ge riitekombination. Landtech<br />
nik <strong>von</strong> morgen , Folge 19, Fa. Schliiter, S. 19- 40<br />
Wenner, H . L.: En er gieverbrauch in <strong>der</strong> Tierproduktion und Einsparungs<br />
moglichk eiten. Der Tierziichter, (1980) , H. 4, S. 158-161<br />
Wenner, H . L.: Verb raueh und Einsparmoglichkeiten an Elektrizitat fur die<br />
Tierprodu ktion . Broschiire : Energieeinsatz in <strong>der</strong> Land wirtsehaft. BStML,<br />
Okt. 1980<br />
Wenner , H . L.:<strong>Landtechnik</strong> imStreiflieh t. La ndteehnik 35 (1980), H .5, S.211<br />
Wenner, H . L. : Zur E nergies itua tio n de r Landwirtschaft - Probleme und<br />
Foigerungen . Baye r. La ndw . l ah rbu eh , <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong> Nr. 2 (1980) und Land <br />
teehn ik 35 (1980) H . 8/9 , S. 364-369<br />
We nner, H . L. : Kraftstoffe aus Agr arpro du ktio n - ein Ausweg aus de r<br />
Uberschufssitua tio n? DLG-Mitteilungen (1980) , H. 15<br />
Wenn er , H . L. : O ptima ler Energieeinsatz im Aekerb au . Tagun gsbro schiire<br />
<strong>der</strong> Osten. Ge sellschaft fur Land- und Fo rstwirtschaftspolitik , Wien , (1980),<br />
S. 82-103<br />
We nner, H. L. : Zukunftsper spektiven <strong>der</strong> Mechanisierung. Agrarte chni k<br />
intern at ional 59, (1980) , H . 9, S. 14-21<br />
Wenner, H . L. : <strong>Landtechnik</strong> - heut e uud morgen . Mechanisierung <strong>der</strong><br />
Landwirtschaft ausgereizt? Feld und Wald , (1981), H . 28, S. 38-40<br />
zurn ·Sn\e\' ..<br />
ae\ t"<br />
Wen ner, H . L.: Energieeinsparung in <strong>der</strong>Tierproduktion . Schrift enreih e <strong>der</strong><br />
Hohenheimer Ar beiten , Reihe Agrarteehn ik, (1981), H . 115, Eu gen U lmer<br />
Ve rlag , S. 43-67<br />
Wenner, H . L. : Moglichk eiten und G renzen zur Energiee insparung und<br />
Nutzung eigener Ene rgiequellen. Landteehnik <strong>von</strong> morgen , Folge 20, Hr g.<br />
Fa. Schluter-Mo to renwerke , Freising, (1981), S. 8-23<br />
Wenner, H . L. : Techni sche Losun gen fur Kraftfutt erd osierung und Melk en .<br />
DL G-Mitteilun gen , (1981), H . 20, S. 1077-1079<br />
Wenn er , H . L. : Agrarproduktion - Energiebe da rf und En ergiean fall.<br />
Symposiumsbericht KTBL, AEL, HEA 1982<br />
Wenner, H. L.: Einsatz und Leistung grol3erer Ackerschlepper - Schlepper<br />
leistun g in Abhangigkeit <strong>von</strong> Betri ebsgrofse und Betriebstyp. Landt echn ik<br />
<strong>von</strong> morgen , Foige 22, Hrg.: Fa. Schluter-Motorenfabrik , Freising, (1982) ,<br />
S. 28-45<br />
Wenner , H. L.: Energiebedarf und En er gieanfall in <strong>der</strong> Landwirtschaft.<br />
<strong>Landtechnik</strong> 38 (1983), H. 1, S. 6-10<br />
Wenner, H. L. : Bedeutung und Stand <strong>der</strong> Teehnik in <strong>der</strong> Tierproduktion.<br />
Landteehn ik 39 (1984), H. 1, S. 12-18<br />
Wenn er , H . L.: Elektrizitatseins atz und Chance n an<strong>der</strong>er Energiequ ellen in<br />
landwirtschaftlichen Betrieben <strong>der</strong> BR-Deutsehland. CIG R-Ko ngre l3-Do ku<br />
ment at ion , Budapest , (1984) , S. 286-291<br />
Wenn er, H . L. : Krit isehe We rtung de r teehn isch-betr ieblichen Entw icklu ngs<br />
rnoglich keiten de rTierha ltuog. Tagun gsber icht A EL-H EA-KTBL (1985), S.<br />
191-205 und KTBL Arbeitspap ier 100<br />
Wenner, H . L. : Die Entwicklun g <strong>der</strong> Landteehn ik und ihre Au swirkungen auf<br />
die bauerliche n Famili en wirtschaften . Sonde rhaf t <strong>der</strong> Zei tschr ift "Fo rde <br />
run gsdienst" Hrsg.: Bundesministerium f. Land- und Forstwirtschaft , Wien ,<br />
Rep . Osterr., .Agrartagung 1984" (1985), S. 91-110<br />
Wenn er , H . L. : Vo n <strong>der</strong> Siche l zur Mikroelek tronik - Ge schicbte de r<br />
Landtechni k <strong>von</strong> Entwicklungsschu ben geken nzeichnet. Bayer. Landw .<br />
WochenbJatt 175, (1985), H . 17. S. 12-14<br />
Wenn er, H . L. : Zu gkr aft : ges te rn - heute - mor gen . DLG-Mitteilungen,<br />
(1985) , H . 22, S. 1253-1257<br />
Wenn er , H. L. : Landteehnik imS treiflieht. Landteehnik41 (1986), H . 2, S. 65<br />
Au ernhamm er , H., H . Pirk elm ann und H . L. Wenner: Probleme teehni seher<br />
Weiteren twieklung Iur kleine Milchviehbet riebe . KTBL-Arbeitspapier 115,<br />
Darm stadt , (1987), S. 161-182<br />
Wenn er , H . L.: Be itrag <strong>der</strong> Landteeh nik zur Rat ionalisierung <strong>der</strong> Agrarpro <br />
duktio n. Tagun gsband <strong>der</strong> Osten. Gesellschaft f. La nd- und Forstwirtschafts<br />
politik, Wien, (1987) , S. 49-68<br />
Wenn er, H . L. ,1. Boxberger, H. Pirk elm ann undH . Worstorff: Teehnik in <strong>der</strong><br />
Rindviehh altung. In: lahrbuch A grartechnik, Maschinenbau-Verlag GmbH,<br />
FrankfurUM., (1988), Bd. 1, S. 113-118<br />
Wenner, H . L., W. Bohrn, M. Dernmel und H . Auernhammer: Elektroener<br />
gieda ten fur den landwirtschaftlichen Bet rieb. AbschluBbericht fur AEL,<br />
Weihensteph an, (1988), Bd. 11, S. 178<br />
Wenner, H . L.: Bedeutung guter G rundfutterqualitaten in <strong>der</strong> Rin<strong>der</strong>hal<br />
tung. Schri ftenreihe <strong>der</strong> <strong>Landtechnik</strong> Weihenstephan, 3/1988, S. 7-10<br />
Wenner, H . L. und A . Strehler : Getreidetrocknung und -Iagerung. In:<br />
Faustzahlen fur Land wirtsehaft und Gartenba u. Land wirtsehaftsverl ag Miin<br />
ste r-Hiltrup, (1988) , S. 440-450<br />
Wenner, H . L. : Landteehoik im StreiOieht. Landteehnik 43 (1988) , H . 11,<br />
S.445<br />
Wenn er, H. L. , H . Auernhamm er und M. Demm el: Elektroe nergiebedar f<br />
rechn er gestutzter Produktionsverf ahren in <strong>der</strong> Inn enwirtschaft . Landtechn ik<br />
44 (1989), H . 2, S. 73-76<br />
Wenn er, H . L. : Mechanisieru ngspr obleme de r de utschen Landwirtschaft.<br />
Tagungsberi cht Sud osteurop a-Gesellschaft, 1989<br />
Ent scheidende Jahrzehnte<br />
begleitet die Zeitschr ift<br />
LANDTECRNIK<br />
die Entwicklung yon Agr art echnik und<br />
landwirtschaftlichem Bauwesen .<br />
Viele neue Erkenntnisse<br />
wurden zuerst hier vorge stellt,<br />
spater in Buchern , bevor sie Allgemeingut<br />
wurden als letzter Stand <strong>der</strong> Technik.<br />
VERLAG EDUARD F. BE CKMANN KG<br />
LEHRTE