Sonderheft der Zeitschrift Landtechnik zum Tod von Prof. Dr ... - TUM
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_________________<br />
404 Regenerative Energien<br />
I/h<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
o<br />
o 200 400 600 800 1000 W/m 2<br />
Sola rstrahl uno<br />
Abb. 5: For<strong>der</strong>menge und <strong>Dr</strong>uck in Abhangigkeit <strong>von</strong> <strong>der</strong> Solarstrahlung (W/m') beim Beregnen <strong>von</strong><br />
Feldgemiise (Haag, Amper) mit Solargenerator 144 W, Gleichstrommotor mit angeflanschter Rollenpumpe,<br />
Kreisregner mit maximal 14 m Wurfdurchmesser<br />
weitgehend zu automatisieren. Die eingesparte<br />
Zeit steht jetzt zur besseren Tierbetreuung<br />
und Futterkonservierung zur Verfiigung.<br />
AuBerdem kann UbersehuBwasser<br />
zur Bewasserung troekener Weideflachen<br />
nutzbringend verwertet werden. Aueh die<br />
Stromversorgung <strong>von</strong> zwei leistungsstarken<br />
Weidezaungeriiten ist jetzt weitgehend gesiehert.<br />
Zahlreiehe weitere Beispiele lieBen<br />
sieh anfu hren. (<br />
Naeh heutigen Erkenntnissen kommen vor<br />
allem folgende netzferne Anwendungen in<br />
Frage, wo eine Wirtsehaftliehkeit gegenuber<br />
verbrennungsmotorgetriebenen Pumpen<br />
und Stromerzeugern o<strong>der</strong> dem standigen<br />
Hin- und Hertransport <strong>von</strong> Batterien<br />
gegeben ist:<br />
Wasserf6r<strong>der</strong>ung fur Bewasserungszwecke<br />
Viele Kleingarten, Sehrebergartenanlagen<br />
sowie Anbauflachen fur Feldgemuse, Obst<br />
und Krauter, aber aueh Gewachshauser<br />
sind nieht ans offentliche Strom- o<strong>der</strong> Wassernetz<br />
angesehlossen o<strong>der</strong> zu tragbaren<br />
Kosten ansehlieBbar (Abb. 3). Da <strong>der</strong> Wasserverbrauch<br />
weitgehend parallel <strong>zum</strong> Sonnenseheinangebot<br />
verlauft (wenn's regnet,<br />
braueht man nieht zu gieBen) und mansehon<br />
mit relativ kleinen Solargeneratoren erstaunlieh<br />
groBe, notfalls aueh leieht und<br />
billig zu speiehernde Wassermengen fardem<br />
kann, ist dies ein beson<strong>der</strong>s wiehtiges<br />
Gebiet. Aueh wird man oft, wie Vorversuehe<br />
ergeben haben, dureh direkte Kopplung<br />
einer Gleiehstrompumpe an den Solargenerator<br />
und ohne Batterie o<strong>der</strong> elektronisehe<br />
Regelung auskommen - <strong>zum</strong>indest fur den<br />
Anfang. In Abbildung4 sind ersteErgebnisse<br />
bei <strong>der</strong> Wasserfor<strong>der</strong>ung fur eine grofsere<br />
Sehrebergartenanlage dargestellt. Abbildung<br />
5 zeigt einen Versueh mit <strong>der</strong> gleiehen<br />
Anlage bei <strong>der</strong> Feldgernusebewasserung<br />
mit einem Nie<strong>der</strong>druek-Kreisregner. Trotz<br />
<strong>der</strong> ermutigenden Ergebnisse muB auf diesem<br />
Gebiet noeh weitergearbeitet werden,<br />
um stromsparende, sehr leieht anlaufende<br />
Pumpen untersehiedlieher For<strong>der</strong>leistung<br />
und -hohe zu finden o<strong>der</strong> diese mit wasserund<br />
energiesparenden Verteileinriehtungen<br />
zu kombinieren (Abb. 6).<br />
bar<br />
IIh<br />
bar<br />
1,5<br />
1.0<br />
0,5<br />
Abb. 6: Einfacher Prufstand fur erste Messungen<br />
an kleinen, solarzellenbetriebenen Wasserpumpen<br />
Wasserfor<strong>der</strong>ung zur<br />
Weidetrankebecken-Versorgung<br />
Zahlreiehe Tierhalter fahren bis zu zweimal<br />
taglich Wasser auf hofferne Weiden, obwohl<br />
Grundwasser vorhanden ist. Die bekannten,<br />
<strong>von</strong> den Tieren selbstzu betatigenden<br />
Pumpen konnen nur aus maximal 7 m<br />
Tiefe for<strong>der</strong>n, und manehe Rin<strong>der</strong> lemen<br />
den Umgang damit nieht. Fur kleinereTiere<br />
(Sehafe, Ziegen, Wild) kommen solehe Anlagen<br />
uberhaupt nieh t in Frage. Da die Tiere<br />
natiirlieh in Schonwetter- o<strong>der</strong> gar Hitzeperioden<br />
am meisten Wasser trinken, <strong>der</strong><br />
Landwirt aber kaum Zeit fur das lastige<br />
Wasserfahren hat, ist aueh dieser Einsatzbereich<br />
fur die Photovoltaik pradestiniert.<br />
Als Wasserreservoir konnen die ehemaligen<br />
Wasserfasser verwendet werden und<br />
mit einer gleiehstrombetriebenen Tauehpumpe<br />
kann Wasser aueh aus mehr als 7 m<br />
Tiefe gefor<strong>der</strong>t werden.<br />
Stromversorgung netzferner Stiille,<br />
Teilaussiedlungen und Anlagen<br />
Im Zuge <strong>der</strong> Extensivierung in <strong>der</strong> Tierhaltung<br />
gibt es viele hof- und netzferne Stille<br />
fur Fleisehrin<strong>der</strong>, Damwild, Hirsehe, Sehafe,<br />
Ziegen und Pferde, die ohne Stromversorgung<br />
betrieben werden mussen. Fur die<br />
notwendige Beleuehtung wird oft mit Petroleum-<br />
o<strong>der</strong> Benzinlampen (Brandgefahr)<br />
o<strong>der</strong> batteriebetriebenen Handlampen gearbeitet.<br />
Ein kleines Gleiehstromnetz fur<br />
44. Jahrg. ~ <strong>Landtechnik</strong> <strong>Son<strong>der</strong>heft</strong> _<br />
he lies Licht - etwa bei Geburten und<br />
Tierarztbesuehen, <strong>zum</strong> Wasserpumpen und<br />
<strong>zum</strong> AnsehluB kleinerer Gerate (Bohrmasehine,<br />
Sehafsehermasehine) - wurde die<br />
Produktionsbedingungen wesentJieh verbessern.<br />
Aueh auf diesem Gebiet konnten<br />
erfolgreiehe Vorversuehe mit <strong>der</strong> Solarstromversorgung<br />
eines Milehsehafstalles<br />
und einer Imkerei (Abb. 7) gemaeht werden.<br />
Bei Teilaussiedlungen <strong>von</strong> intensiv<br />
betriebenen Rin<strong>der</strong>- und Schweinestallen<br />
ist <strong>der</strong> Antrieb <strong>der</strong> Stallufter neben <strong>der</strong><br />
Beleuehtung und Wasserversorgung das<br />
HauptprobJem, da die energieaufwendigen<br />
Arbeiten wie Futterentnahme, Misehen<br />
und Futtern o<strong>der</strong> Gulleaufruhren und<br />
-pumpen aueh mit <strong>der</strong> Sehlepperzapfwelle<br />
erJedigt werden konnen, Solargeneratoren<br />
mit 1 bis 2 kW Spitzenleistung konnten hier<br />
viel helfen.<br />
Befidlen und Beluften <strong>von</strong> Fischteichen<br />
Hier herrseht ein groBes Interesse vieler<br />
Teiehwirte, kleine und mittlere Teiehe, fur<br />
die ein Dieselaggregat zu aufwendig ist, mit<br />
Solargeneratoren zu versorgen. Gerade in<br />
dieht belegten Teiehen mit Zusatzfutterung<br />
herrseht im Sommer und Herbst Sauerstoffmangel,<br />
vor allem in windsehwaehen, sonnenreiehen<br />
Perioden. Wahrend jedoeh kleine,<br />
gleiehstrombetriebene Aggregate zur<br />
Beliiftung <strong>von</strong> Fischbehaltern bei LKW<br />
Transport verfugbar sind, gibt es noeh keine<br />
grofseren im Leistungsbereieh <strong>von</strong> 0,2 bis 2<br />
kW, so daB vorerst aufWeehselstrom-Ringverdiehter<br />
zuruckgegriffen werden muB,<br />
die dann uber Weehselriehter mit dem in<br />
Batterien gespeieherten Solarstrom versorgt<br />
werden. Offen ist aueh noeh die Frage,<br />
ob eine direkte Kopplung einesTeichlufters<br />
mit dem Solargenerator rnoglich und sinnvoll<br />
ist und welehe Beluftungssysterne aueh<br />
bei untersehiedliehen <strong>Dr</strong>ehzahlen gute Wirkungsgrade<br />
haben und den eingetragenen<br />
Sauerstoff auf eine moglichst groBe Flache<br />
verteilen.<br />
Abb. 7: Versorgung einer gewerblichen lmkerei<br />
durch Solargenerator und Windkraftanlage mit 12<br />
Volt-Gleichstrom fur Licht, wasserjor<strong>der</strong>ung,<br />
Bienenbrutkasten, Honigschleu<strong>der</strong> und Kleinstaubsauger