ES-Spiegel Nr.16.pdf - Technische Universität Chemnitz
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<strong>ES</strong>-<strong>Spiegel</strong> - Halbjährlicher Newsletter der <strong>Chemnitz</strong>er Europa-Studien<br />
Studium<br />
8<br />
Zweiten Weltkrieg noch erhaltenen<br />
gebliebenen Altstädte in Polen) ist für<br />
Architekturliebhaber eine Bescherung.<br />
Doch auch für Menschen, die<br />
einfach gerne durch die Innenstadt<br />
schlendern, um die Atmosphäre aufzugreifen,<br />
ist sie ein wahrer Genuss.<br />
Kleine Hinterhofcafés laden zum gemütlichen<br />
Plausch bei einer Vielfalt<br />
an selbstgemachten Torten und<br />
Heißgetränken ein, am Ufer der<br />
Weichsel kann man sich von postkartenreifen<br />
Sonnenuntergängen begeistern<br />
lassen und am Abend blüht<br />
das studentische Leben inmitten von<br />
Bars und Clubs erst richtig auf.<br />
abstempeln und mit einer Gebühr von<br />
10 zł (2,50€) legalisieren lassen).<br />
Doch auch damit lässt es sich anfreunden,<br />
da das Wohnheimleben<br />
zwischen all den Erasmusstudenten<br />
eine interkulturelle und intensive Erfahrung<br />
ist. Die Gemeinschaftsküchen<br />
werden gegen Abend in Clubs verwandelt<br />
und laden (zumindest bis 23<br />
Uhr) regelmäßig zu wilden Feiereien<br />
ein.<br />
Die meisten Erasmusstudenten werden<br />
– falls sie sich nicht anderweitig<br />
eine Bleibe suchen – auf die Wohnheime<br />
10 und 11 verteilt – nah am<br />
Campus, aber leider eine 15minütige<br />
Busfahrt vom Zentrum entfernt. Da<br />
ich (aufgrund eines Freiwilligendienstes<br />
und dem <strong>Chemnitz</strong>er Polnischunterricht)<br />
schon mit der Sprache des<br />
Landes ein wenig vertraut war, wurde<br />
ich mit zwei slowakischen Kommilitonen<br />
(und bald guten Freunden) in<br />
einem Wohnheim nahe der Altstadt<br />
untergebracht. Allen, die schon einmal<br />
ein mittelosteuropäisches Wohnheim<br />
betreten haben, ist der dortige<br />
Kontrollzwang wohl bekannt. Für<br />
mich war es anfangs jedenfalls ungewohnt,<br />
grundsätzlich meinen Ausweis<br />
zu hinterlassen, in Korridoren<br />
und vor dem Haus kameraüberwacht<br />
zu werden und keinen Besuch nach<br />
23 Uhr empfangen zu dürfen (es sei<br />
denn, ich habe ihn einen Werktag<br />
zuvor bei den morgendlichen Sprechzeiten<br />
der Wohnheimleitung schriftlich<br />
angemeldet, von der Rezeption<br />
Da es nicht nur mir, sondern den<br />
meisten Erasmusstudenten in Toruń<br />
überaus gut gefiel, hat sich ein Großteil<br />
spontan dafür entschieden, auch<br />
im Sommersemester dort zu bleiben.<br />
Kurzfristig habe ich mit einer Slowakin<br />
und einem Niederländer eine WG gegründet,<br />
in der wir glücklich und zufrieden<br />
bis ans Ende des Semesters<br />
lebten. Im Allgemeinen gestaltet es<br />
sich leicht, in Toruń eine schöne Wohnung<br />
zu finden. Die angeworbene<br />
Makleragentur ist jedoch unter keinen<br />
Umständen zu empfehlen.<br />
<strong>Chemnitz</strong>er Europa-Studenten in<br />
Toruń sind in erster Linie bei den Politikwissenschaftlern<br />
(und den Studenten<br />
der International Studies) ansässig.<br />
Durch die internationale Ausrichtung<br />
des Studienganges gibt es ein<br />
überraschend vielfältiges Angebot an<br />
Kursen in Englisch, die von den Inhalten<br />
weit über SK/V 2 hinausreichen<br />
(beispielsweise mit Recht, Geschichte,<br />
Kulturwissenschaft, etc.). Dennoch<br />
wäre ein allgemeines Interesse an<br />
politischen Themen von Vorteil. Die<br />
Kurse – selbst die auf Englisch – werden<br />
größtenteils von polnischen Studenten<br />
belegt und sind eine hervorragende<br />
Möglichkeit, engere Kontakte<br />
mit Einheimischen zu knüpfen. Wer<br />
<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Chemnitz</strong> SS 13