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ES-Spiegel - Halbjährlicher Newsletter der Chemnitzer Europa-Studien Studium 13 etwas suchte und auch bereit war seine Kleidung zu verteilen, war noch eine freie Ecke zu finden. Für mich sind solche Erfahrungen unmittelbar mit ERASMUS verbunden. Sehr entscheidend für einen gelungenen Aufenthalt ist die Qualität der Gastuniversität. Hier wurde ich keinesfalls enttäuscht. Die gesamte UTA ist sehr modern und ansprechend. Die Dozenten und Dozentinnen sind problemlos und sehr schnell per E-Mail erreichbar. Ich musste nie länger als einen Tag auf eine Antwort warten. Auch Korrekturen erfolgten äußerst zügig, und spätestens nach zwei Wochen wurde das Ergebnis bekanntgegeben. Es gibt ein sehr vielfältiges Angebot an englischsprachigen Veranstaltungen und so war es nicht schwierig, genügend Credits zu bekommen. Das Semester ist in Tampere nochmal in zwei Perioden unterteilt, und daher finden einige Kurse nur rund zwei Monate statt. Ich empfand das als angenehm, da sich der Prüfungsstress etwas verteilt. Eine bei Dozenten sehr beliebte Aufgabe sind Lerntagebücher. Ich kann nur jedem sagen, der an die UTA gehen möchte, dass er/sie bereit sein sollte, jeden Nachmittag entsprechende Einträge zu schreiben. Unbedingt empfehle ich auch die Belegung von Finnischsprachkursen, welche definitiv eine Teilnahme wert sind! Mindestens genauso wichtig wie die Lehreinrichtung sind auch die Freizeitangebote. Was hat Tampere zu bieten und wo lässt sich Geld sparen? Ich habe jeden Tag in einer der Mensen der Universität gegessen. Das Essen dort ist sehr schmackhaft und günstig. Für 2,50 bis 2,70 Euro kann man sich einen Salat selber zusammenstellen und bekommt ein Hauptgericht, drei Butterbrote sowie zwei Getränke. Zum Einkaufen ist Lidl (z.B. in der Nähe vom Bahnhof) zu empfehlen, da finnische Supermärkte sehr teuer sind. Das Geld, welches sich so sparen lässt, kann in der Gaststadt und in Gesamtfinnland schnell wieder ausgegeben werden. In Tampere gibt es dazu vielfältige Möglichkeiten. Zur Freizeitgestaltung existieren z.B. ein Vergnügungspark, eine Schwimmhalle sowie eine Eislaufbahn. Ich habe es auch immer sehr genossen, mit anderen Austauschstudenten am See spazieren zu gehen. Reisen ist auch kostengünstig möglich, da einem beispielsweise mit dem finnischen Studentenausweis 50% Rabatt auf alle Zugfahrten gewährt wird. Das Erasmusstudentennetzwerk (ESN) organisiert auch mehrere Fahrten (z.B. nach Moskau oder Tallin). Ich bin damit nach Lappland gereist, weil das angebotene Programm sehr überzeugend war und sich nicht selber organisieren ließ. Aus eigener Erfahrung kann ich für Tallin nur raten, sich mit anderen Studenten zusammenzuschließen und alleine dorthin zu reisen, da es kostengünstiger ist. Reisen ist immer empfehlenswert. Ich bin durch die geo -grafische Lage Finnlands auch an Orte gereist, die ich sonst vielleicht nie gesehen hätte. Zusammenfassend kann ich sagen, dass der Aufenthalt wunderschön war und ich in Tampere eine unvergessliche, spannende, vielfältige und sehr lehrreiche Zeit hatte, in der ich viele neue Freunde gefunden habe. Ein Auslandssemester generell und auch insbesondere an der Universität Tampere ist dringendst weiterzuempfehlen! Technische Universität Chemnitz SS 13
ES-Spiegel - Halbjährlicher Newsletter der Chemnitzer Europa-Studien Studium 14 Tobias Fißmer tobias.fißmer @s2010.tu-chemnitz.de Eine russischsprachige Stadt mit Flair, wo ich das Leben genießen und mein Russisch aufbessern kann – so hatte ich mir das Ziel für meine Auslandszeit vorgestellt. Die "typische“ ES'ler-Wahl Tomsk entsprach nicht meinen Vorstellungen, und so flog ich im Februar schließlich nach St. Petersburg, der selbst ernannten "kulturellen Hauptstadt" Russlands. Im Herzen der schönsten Stadt des Landes habe ich ein Semester an der "Staatlichen Hochschule für Wirtschaft und Finanzen" studiert. Vorher war noch einiges zu erledigen, aber dank Auslands-Bafög, PROMOS-Stipendium und der wirklich vorbildlichen Rundum-Betreuung der Petersburger Uni hielt sich der finanzielle und sonstige Aufwand in Grenzen. Untergebracht war ich im Wohnheim direkt neben der Uni, gemeinsam mit fast allen anderen Austauschstudenten aus allen Teilen Europas. Das Wohnheim befindet sich am Newskij Prospekt, der wohl bekanntesten Straße im Zentrum der Stadt. Die Universität selbst ist im Gebäude der ehemaligen Staatsbank Katharinas der Großen untergebracht – im Zentrum der Stadt gibt es kaum ein Gebäude, das nicht auf die ein oder andere Weise geschichtsträchtig ist. Kaum ein paar Meter von der Uni entfernt befinden sich die Kirchen, die ich vorher nur aus dem Reiseführer kannte, und so sieht man rund um die Uni vor allem im Sommer Unmengen von Touristen sowie grade auch abends (neu-)reiche Russen, die ihren Wohlstand mit luxuriösen Autos auf dem "Newskij" zur Schau stellen. Die Petersburger sind besonders stolz auf ihre Geschichte und ihre Kultur. Und dabei nicht zuletzt auf die vielen, teilweise grandiosen Museen, wie die Eremitage, die pompös Ein Semester in St. Petersburg Tobias Fißmer im ehemaligen Winterpalast der Zaren untergebracht ist. Da wir dank unseres russischen Studentenausweises kostenlosen Eintritt in alle Museen hatten, haben wir grade in den kalten Monaten sehr viel Zeit dort verbracht. Vor der Abreise hatte ich mir vorgenommen, auch von den Veranstaltungen an der Uni einiges mitzunehmen. Die FINEC – meine Universität – hat ein eigenes Programm für ausländische Studenten. Das hat den Vorteil, dass die Veranstaltungen wenig spezifisches Vorwissen verlangen und an den Bedürfnissen der Austauschstudenten ausgerichtet sind: Alle Veranstaltungen fanden als Block statt, mit 3-6 Terminen in einer Woche, mit jeweils 4 Stunden. Mit einem ambitionierten Stundenplan kamen dadurch in manchen Wochen schon mal 40 Vorlesungsstunden zusammen – andererseits blieben aber auch genug freie Wochen, in denen man die Stadt, den Rest des Landes und das naheliegende Baltikum entdecken konnte. Von St. Petersburg aus kann man per Bus sehr günstig ins Baltikum fahren, Helsinki ist weniger als 4 Zugstunden entfernt, und der Rest des Landes ist gut per Flugzeug erreichbar. Das wurde von uns auch ausgiebig genutzt. So habe ich unter anderem mit einem finnischen Kommilitonen zusammen eine Tour von Nowosibirsk per Bahn zurück nach St. Petersburg gemacht, bei der wir in vier Städten "couchsurfend" Station gemacht und das Land und die Russen sehr direkt kennengelernt haben. Das bietet sich auch an, denn ehrlich gesagt: neben den Zentren von Moskau und St. Petersburg gibt es in den meisten russischen Städten nur sehr begrenztes "Sightseeing"-Potential. Dafür aber umso interessantere Einblicke in das andere Russland, abseits der kulturellen Hauptstadt Russ- Technische Universität Chemnitz SS 13
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