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ES-Spiegel Nr.16.pdf - Technische Universität Chemnitz

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<strong>ES</strong>-<strong>Spiegel</strong> - Halbjährlicher Newsletter der <strong>Chemnitz</strong>er Europa-Studien<br />

Studium<br />

6<br />

fen, welcher uns nach einem Foto mit<br />

seinem Enkel gefragt hat. Ausländer,<br />

und dann auch noch in größerer<br />

Gruppe, sind für viele Japaner ein<br />

noch unbekanntes Bild.<br />

Die <strong>Universität</strong> Nagoya selbst zählt<br />

zu den besten <strong>Universität</strong>en Japans,<br />

was für Japaner sehr bedeutend ist.<br />

Dort ist der Name der <strong>Universität</strong> alles.<br />

Was man studiert hat, spielt<br />

kaum eine Rolle. Anders als hier ist<br />

der Arbeitsaufwand in der Uni recht<br />

gering, da der Leistungsdruck an eine<br />

gute Uni zu kommen noch einmal<br />

um einiges höher ist. Es gibt für jede<br />

Uni separate Aufnahmeprüfungen,<br />

welche je nach Bekanntheitsgrad der<br />

Uni natürlich extrem schwer sind.<br />

Auch das Abschließen der Schule an<br />

sich erfordert ständiges intensives<br />

Lernen, was wohl auch an der japanischen<br />

Sprache selbst liegt.<br />

Meine Veranstaltungen unterschieden<br />

sich im Niveau und auch in der-<br />

Fähigkeit des Dozenten Englisch zu<br />

sprechen sehr voneinander. Prinzipiell<br />

muss ich sagen, dass das erste<br />

Semester recht einfach war. Davon<br />

ausgenommen war der Japanisch-<br />

Sprachkurs. Bei 15 Stunden Unterricht<br />

die Woche und dem Durchnehmen<br />

nahezu jeder grammatischen<br />

Grundform brummte einem doch etwas<br />

der Schädel, und auch die<br />

Schwierigkeit der ca. 10 000 verschiedenen<br />

Schriftzeichen machte es<br />

nicht gerade einfacher.<br />

Auf der anderen Seite war ich nach<br />

ein paar Monaten bereits dazu in der<br />

Lage, einfache Gespräche mit Japanern<br />

zu führen und mit Beginn des<br />

Sommersemesters auch etwas aktiver<br />

an dem Block kaigi teilzunehmen.<br />

Im Rahmen von NUPACE kann man<br />

an einem recht breitgefächerten Angebot<br />

von Lehrveranstaltungen teilnehmen,<br />

wobei jeder alles besuchen<br />

kann. Prinzipiell bekommt man für<br />

alle Seminare zwei NU-Credits, welche<br />

in 3,89 ECTS-Credits umgerechnet<br />

werden. Aus Interessensgründen<br />

habe ich Veranstaltungen des Internationalen<br />

Rechts, Umweltmanagements<br />

und der Politik besucht. Der<br />

Versuch, eine Makroökonomieveranstaltung<br />

zu besuchen ist gescheitert,<br />

da sowohl die Englischkenntnisse des<br />

Professors als auch mein thematisches<br />

Interesse nicht ausreichend<br />

waren.<br />

Natürlich gab es auch hier Vorlesungen<br />

und Seminare, bei denen man es<br />

sich im Nachhinein noch einmal anders<br />

überlegen wollte. Doch nach drei<br />

Wochen gibt es kein Zurück mehr.<br />

Einmal fest angemeldet, muss man<br />

die Prüfungsleistung ablegen sonst<br />

fällt man mit einer 5,0 durch. Auch<br />

herrscht eine Anwesenheitspflicht von<br />

80%. Zu spät kommen von mehr als<br />

fünf Minuten wird theoretisch mit einem<br />

„zu spät“-Vermerk gekennzeichnet<br />

(vier davon ergeben einmal gefehlt),<br />

mehr als 30 Minuten zu spät<br />

sind ebenfalls ein Abwesenheitsvermerk.<br />

Die strikte Anwendung dieser<br />

Regeln hängt allerdings vom Professor<br />

ab, wobei japanische Professoren<br />

im Allgemeinen darauf bestehen.<br />

Doch besteht ein Auslandsjahr natürlich<br />

nicht nur aus Lernen. Wochenendausflüge<br />

in die historischen<br />

Hauptstädte Kyoto und Nara standen<br />

ebenso auf dem Plan wie Wandertrips<br />

in den nahegelegenen Bergen um die<br />

Dörfer Tsumago, Inuyama und den<br />

weltbekannten Fuji.<br />

In den Ferien konnte man dann natürlich<br />

auch etwas weiter wegfahren.<br />

Über Neujahr ging es für mich nach<br />

Tokyo, wo wir den Countdown zusammen<br />

mit tausenden Japanern und anderen<br />

Ausländern auf der Hauptkreuzung<br />

Shibuya erleben konnten. Zu<br />

Silvester erlebte ich außerdem noch<br />

eine Überraschung. Es gibt kein Feu-<br />

<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Chemnitz</strong> SS 13

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