ES-Spiegel Nr.16.pdf - Technische Universität Chemnitz
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<strong>ES</strong>-<strong>Spiegel</strong> - Halbjährlicher Newsletter der <strong>Chemnitz</strong>er Europa-Studien<br />
Studium<br />
12<br />
Anika Simm<br />
anika.simm<br />
@s2011.tu-chemnitz.de<br />
Ein unvergesslich schönes Auslandssemester in Finnland<br />
Anika Simm<br />
Schon unmittelbar nach der dreizehnjährigen<br />
Schulzeit war für mich klar,<br />
dass ich ein Semester im Ausland<br />
verbringen möchte. Daher besuchte<br />
ich bereits ab Studienbeginn in<br />
<strong>Chemnitz</strong> Informationsveranstaltungen<br />
zur Möglichkeit des Auslandssemesters.<br />
Da ich mir noch nicht sicher<br />
war, in welcher Sprache ich mich besonders<br />
in der Praxis beweisen wollte,<br />
besuchte ich das IUZ und ließ<br />
mich beraten. Anschließend stand die<br />
Entscheidung fest, dass es nicht<br />
nach Russland, sondern in ein Land<br />
der EU geht. Schon immer bin ich<br />
von den nordischen Ländern Europas<br />
begeistert. Zuerst dachte ich an<br />
Schweden oder Norwegen. Nachdem<br />
ich die für diese Länder verantwortlichen<br />
Koordinatoren aufgesucht hatte,<br />
war klar, dass es mit meiner Studienrichtung<br />
Europa-Studien nicht möglich<br />
ist, dorthin zu gehen. Nun konzentrierte<br />
ich mich auf Dänemark und<br />
Finnland, besuchte die Koordinatoren,<br />
bewarb mich bei ihnen ganz unkompliziert,<br />
bekam von ihnen Zusagen<br />
und hatte die Qual der Wahl. Ich<br />
überlegte lange, ehe meine Entscheidung<br />
auf die <strong>Universität</strong> Tampere<br />
(UTA) in Finnland fiel. Von Dänemark<br />
hatte ich bereits einen ersten Eindruck<br />
durch einen dreiwöchigen Familienurlaub.<br />
Finnland war mir völlig<br />
unbekannt, und das reizte mich in<br />
besonderem Maße. Wie lebt und studiert<br />
es sich in diesem großen, aber<br />
sehr dünn besiedelten Land? Ist die<br />
Sprache wirklich so schwer wie immer<br />
behauptet? Diese und weitere<br />
Fragen wollte ich in weniger als einem<br />
Jahr für mich beantworten können.<br />
Jetzt als meine Gastuniversität feststand,<br />
konnte die gezielte Vorbereitung<br />
beginnen. Ich bekam eine E-<br />
Mail von meinem Ansprechpartner in<br />
Finnland. In dieser wurde sehr genau<br />
beschrieben, wie jetzt weiter verfahren<br />
werden muss. Anschließend bewarb<br />
ich mich bei der Gasthochschule.<br />
Als dann auch diese reine Formalität<br />
erledigt war, konnte ich mich um<br />
den Flug und die Wohnmöglichkeit<br />
kümmern. Es gibt Direktfüge mit Ryan<br />
-air von Frankfurt (Hahn) oder Bremen.<br />
Da ich aber zu weit entfernt von<br />
diesen deutschen Flughäfen wohne,<br />
entschied ich mich für einen Flug von<br />
Berlin über Stockholm nach Tampere.<br />
Nachdem meine Anreise nun geregelt<br />
war, ging es an das etwas schwierigere<br />
Unterfangen der Beschaffung von<br />
bezahlbarem Wohnraum. So bewarb<br />
ich mich unverzüglich, nachdem ich<br />
die Zusage der <strong>Universität</strong> aus Tampere<br />
erhalten hatte, um einen Wohnheimplatz.<br />
Ich gehörte auch zu den<br />
glücklichen Austauschstudenten, die<br />
ein Zimmer bekamen. Für Erasmusstudenten,<br />
und auch nur für diese,<br />
gibt es zwei Wohnheime (City und Lapinkaari).<br />
Mein Zimmer in Lapinkaari<br />
(ein Wohnheim, welches rund zwei<br />
Kilometer von der <strong>Universität</strong> sehr<br />
idyllisch an einem See gelegen ist)<br />
bewohnte ich allein. Ich verfügte über<br />
mein eigenes kleines Bad. Die Küche<br />
wurde jeweils von allen Bewohnern<br />
einer Etage genutzt. Für mich stellte<br />
das kein Problem dar, da ich auch aus<br />
dem Wohnheim in <strong>Chemnitz</strong> ähnliches<br />
gewohnt war. Andere Studenten<br />
ohne Wohnheimerfahrung hielten die<br />
Zustände aber für äußerst unhygienisch.<br />
Ich kann jedem nur raten, flexibel<br />
zu sein, denn Hygiene wird nicht<br />
in jeder Kultur gleich definiert. Das<br />
Wohnheim hat auch zwei Waschmaschinen<br />
und einen Trockner sowie<br />
einen Trockenraum. Die Nutzung ist<br />
kostenlos und unproblematisch, wenn<br />
man sich rechtzeitig einen Platz, mit<br />
Hilfe der dafür vorgesehenen Bücher,<br />
reserviert. Der Trockenraum war<br />
meistens überfüllt, aber wenn man<br />
<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Chemnitz</strong> SS 13