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ES-Spiegel Nr.16.pdf - Technische Universität Chemnitz

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<strong>ES</strong>-<strong>Spiegel</strong> - Halbjährlicher Newsletter der <strong>Chemnitz</strong>er Europa-Studien<br />

Thema<br />

24<br />

Kristin Sandfort<br />

k.sandfort<br />

@yahoo.de<br />

Wikis, Twitter, Facebook – Soziale Medien<br />

in der Entwicklungszusammenarbeit<br />

Kristin Sandfort<br />

Bauern in Kenia steigern ihre Milchproduktion<br />

und verbessern die Gesundheit<br />

ihrer Kühe, indem eine App<br />

sie per SMS an Fütterungs- und<br />

Melkzeiten erinnert; auch Menschen<br />

ohne Konto können Geld an ihre Familien<br />

überweisen – per Mobiltelefon;<br />

Absolventen im Westjordanland<br />

schaffen ihren Berufseinstieg via<br />

SMS; und Bürger in ländlichen Gebieten<br />

können ihren Behörden mitteilen,<br />

wenn etwas nicht funktioniert.<br />

Soziale Medien bedeuten weit mehr<br />

als Öffentlichkeitsarbeit und PR per<br />

Facebook und Twitter. Sie erleichtern<br />

den Austausch von Wissen, fördern<br />

die Zusammenarbeit und ermöglichen<br />

einen neuen, interaktiven Dialog.<br />

Jeder kann Inhalte weiterentwickeln,<br />

zur Verfügung stellen und beziehen.<br />

Das fördert Transparenz,<br />

bringt Menschen zusammen und gibt<br />

jedem Nutzer eine Stimme. Diese<br />

positiven Eigenschaften entdecken<br />

und nutzen nun internationale Akteure<br />

in der Entwicklungszusammenarbeit<br />

für sich. Wie können in den Partnerländern<br />

die Empfänger von Leistungen<br />

und Angeboten diese mitgestalten,<br />

sodass sie direkt an den Bedarfen<br />

andocken und so nachhaltig<br />

wirken können? Wie können Organisationen<br />

wie die Deutsche Gesellschaft<br />

für Internationale Zusammenarbeit<br />

(GIZ) GmbH die Vorteile Sozialer<br />

Medien in ihren Programmen nutzen?<br />

Die letzten 6 Monate habe ich mich<br />

hauptsächlich mit diesen Themen<br />

beschäftigt – im Rahmen meines<br />

Praktikums bei der GIZ in der Stabstelle<br />

Unternehmensentwicklung. Unternehmensentwicklung,<br />

GIZ und<br />

Social Media – wie passt das genau<br />

zusammen?<br />

Die Aufgaben der Unternehmensentwicklung<br />

sind sehr vielfältig. Eine davon<br />

besteht darin, Innovationen und<br />

Ideen aufzunehmen, weiterzuentwickeln<br />

und dann ins Unternehmen zu<br />

tragen. Die arabische Revolution ließ<br />

viele erkennen, wie sehr Soziale Medien<br />

unser Leben mittlerweile beeinflussen<br />

und welche Chancen und Risiken<br />

mit ihnen einhergehen. Um den Trend<br />

nicht an sich vorbeirauschen zu lassen,<br />

initiierte der Vorstand einen Strategieprozess,<br />

der das Unternehmen<br />

befähigen soll, Soziale Medien in seiner<br />

Arbeit einzusetzen. Bisher wurden<br />

im Rahmen des Prozesses Guidelines<br />

erstellt, ein internes Beratungsangebot<br />

geschaffen und das Thema im Unternehmen<br />

verankert und bekannt gemacht.<br />

Letztendlich beschäftigt sich die Stabstelle<br />

mit relativ kleinteiligen Aufgaben.<br />

Da die meisten Prozesse in sehr<br />

enger Kooperation mit verschiedenen<br />

Organisationseinheiten stattfinden,<br />

sind diese langwierig und hin und wieder<br />

schwerfällig. Ich war damit betraut,<br />

im Intranet der GIZ regelmäßig Berichte<br />

über unsere Arbeit und Entwicklungen<br />

zu veröffentlichen und externe<br />

sowie interne „Best Practices“ vorzustellen.<br />

So konnten wir unser Netzwerk<br />

von Social Media-affinen und<br />

-interessierten Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern erweitern. Ein weiterer<br />

Baustein stellte der Aufbau einer Online-Plattform<br />

dar, in deren Zentrum der<br />

dezentrale Austausch von Wissen,<br />

Erfahrungen, Informationen und Kontakten<br />

steht. Die Lösung sollte möglichst<br />

intern sein, da viele Probleme<br />

und Diskussionen sehr GIZ-spezifisch<br />

sind und die Plattform eine Beratung<br />

ermöglichen soll.<br />

Ich hatte auch die Möglichkeit, andere<br />

Aufgabenbereiche der Stabstelle kennenzulernen<br />

und dort mitzuarbeiten.<br />

Die Stabstelle betreut hier die Partnerschaften<br />

mit NGOs wie Misereor, Venro<br />

und CARE und bereitet Treffen zwischen<br />

den Leitungen vor.<br />

<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Chemnitz</strong> SS 13

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