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Editorial - Agile

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AGILE - Behinderung und Politik, Ausgabe 01/04<br />

Der Katalog mit der Auflistung von rund 4'600 ärztlichen Leistungen soll die Transparenz und<br />

damit die Vergleichbarkeit verbessern. Wer weiss, vielleicht lässt sich dadurch sogar der<br />

weitere Anstieg der Gesundheitskosten dämpfen.<br />

11. AHV-Revision: Wieso man am 16. Mai 2004 NEIN stimmen muss 11<br />

Immer noch wegen dieser berühmt-berüchtigten Hunderäude mit Namen "S’hett-kes-Fränklimeh"<br />

sieht die am 3. Oktober 2003 vom Parlament verabschiedete 11. AHV-Revision vor,<br />

das Rentenalter für Frauen auf 65 Jahre zu erhöhen … und einen gegen Null tendierenden<br />

Betrag für die soziale Abfederung des flexiblen Rentenalters auszugeben. Zwei Regelungen,<br />

die für Behinderte und besonders für behinderte Frauen ganz klar von Nachteil sind:<br />

Zahlreiche Personen mit einer Behinderung ermüden schneller als die übrige Bevölkerung.<br />

Sie werden schneller müde im Verlauf eines einzelnen Tages, aber auch im Verlauf der<br />

Jahre. Vor die Wahl gestellt zu werden, um jeden Preis ein Jahr länger durchzuhalten oder<br />

eine Rentenkürzung in Kauf nehmen zu müssen, ist alles andere als erfreulich. Zudem zeitigt<br />

die Erhöhung des Rentenalters der Frauen auch ganz generell Auswirkungen auf die IV bzw.<br />

deren LeistungsempfängerInnen: Während des zusätzlichen Arbeitsjahres bleiben die IV-<br />

Rentnerinnen bei der IV-Kasse und treten nicht in die AHV über; mit anderen Worten: Das<br />

Defizit der IV wird sich weiter erhöhen. Und anschliessend kann man verkünden, es gebe<br />

zuviele Leistungsempfänger(innen!) und die Anzahl Rentnerinnen nehme in<br />

schwindelerregendem Ausmass zu. Von hier zum Rotstift ist es nur noch ein kleiner Schritt!<br />

Das Parlament hat weiter darauf verzichtet, vorzeitige Pensionierungen ebendieser Frauen<br />

abzufedern. Diejenigen Frauen, die darauf verzichten, für "so kurze Zeit" eine IV-Rente zu<br />

beantragen, werden schmerzlich bestraft, wenn sie vorzeitig in Rente gehen, und sei die<br />

Zeitspanne noch so kurz. AGILE empfiehlt somit allen Leserinnen und Lesern, ein Nein<br />

einzulegen. Und nicht nur dies: Überzeugen Sie Verwandte, Freunde und Bekannte,<br />

ebenfalls ein Nein einzulegen!<br />

Kommt hinzu (oder besser: -weg), dass die 11. AHV-Revision vorsieht, die Renten nicht<br />

mehr wie bis anhin alle zwei, sondern nur noch alle drei Jahre anzupassen. Weil die IV die<br />

Rente der AHV frankenmässig übernimmt, entgehen den behinderten RentenbezügerInnen<br />

so in jedem dritten Jahr bis zu 40 Franken monatlich. Kommentar überflüssig!<br />

Finanzierung der AHV und der IV: Legen Sie am 16. Mai ein JA ein 12<br />

Der Bundesbeschluss über die Finanzierung der AHV / IV sieht eine Anhebung der<br />

Mehrwertsteuersätze um 0,8 Prozent für die IV und 1,0 Prozent für die AHV vor. Auch zu<br />

diesem Geschäft bezieht AGILE klar Stellung und empfiehlt seiner Leserschaft, ein Ja<br />

einzulegen und das Umfeld dazu zu bewegen, ein Gleiches zu tun. Diese Erhöhung der<br />

Mehrwertsteuersätze ist unumgänglich für die Sanierung der Sozialversicherungen; hinzu<br />

kommt, dass die Mehrwertsteuer mehr und mehr zu einem der sozialsten Mittel wird, die<br />

finanziellen Belastungen der Bevölkerung auszugleichen.<br />

Falls es wieder heissen sollte: "S’hett-kes-Fränkli-meh"…<br />

Übersetzung: [Scrive] – Rolf Hubler<br />

11 Siehe auch Abstimmungsvorschau weiter unten in dieser Ausgabe.<br />

12 Siehe auch Abstimmungsvorschau weiter unten / oben in dieser Ausgabe.<br />

Seite 20 / 43

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