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AGILE - Behinderung und Politik, Ausgabe 01/04<br />
Gabriela Blatter: Neue Mitarbeiterin der DOK-Fachstelle "égalitéhandicap"<br />
Ich bin in Bern geboren (Jg. 1974) und aufgewachsen. Meine Mutter stammt aus Madrid und<br />
mein Vater aus dem Kanton Zürich. Aus diesem Grund bin ich zweisprachig (deutschspanisch)<br />
aufgewachsen und besitze seit Ende 2003 auch die spanische Staatsbürgerschaft.<br />
In meiner Freizeit spiele ich Geige und Tennis, reite, und im Winter fahre ich vor allem Ski. In<br />
den Ferien reise ich gerne, sei es in die nähere Umgebung oder an ferne Destinationen.<br />
Die gesamte Schulzeit absolvierte ich in Bern und beendete diese im Juni 1994 mit der<br />
Matura Typus B mit Italienisch im Hauptfach. Danach entschied ich mich für ein Jurastudium<br />
und immatrikulierte mich im Wintersemester 94/95 an der Uni Bern. Meine Interessen lagen<br />
mehrheitlich in den Bereichen Strafrecht, Kriminologie und öffentliches Recht. Als Wahlfächer<br />
belegte ich Kriminalistik, forensische Psychiatrie und Rechtsmedizin. Die Lizentiatsarbeit<br />
verfasste ich zum Thema "Willensfreiheit und Steuerungsfähigkeit" im Fach forensische<br />
Psychiatrie. Darin geht es kurz gesagt um die Frage, ob alles im Leben der Menschen<br />
vorbestimmt ist, oder ob wir über einen freien Willen verfügen und dementsprechend auch für<br />
unsere Entschlüsse und Taten zur Rechenschaft gezogen und verantwortlich gemacht<br />
werden können.<br />
Nach dem Lizentiat habe ich mich entschlossen, mein Studium weiterzuführen, und mit der<br />
Ausbildung zur Fürsprecherin begonnen. Diese beinhaltete ein einjähriges Anwaltspraktikum,<br />
welches ich im Advokaturbüro Alexander Feuz in Bern absolvierte, wo ich auch schon<br />
während meiner Studienzeit gearbeitet hatte. Danach war ich für weitere 6 Monate am<br />
Obergericht des Kantons Bern bei der Generalprokuratur (Generalstaatsanwaltschaft) tätig.<br />
Im Mai 2003 beendete ich diese Ausbildung mit dem Erhalt des bernischen<br />
Fürsprecherpatents (Rechtsanwalt).<br />
Kurz darauf fing ich eine Teilzeitstelle in der Advokatur an, und seit dem 1.2.2004 bin ich<br />
zusätzlich zu 60% bei der Fachstelle "égalité-handicap" in Bern als Juristin angestellt. Hier<br />
beschäftige ich mich mit Fragen zur Behindertengleichstellung. Die Gründe für mein<br />
Interesse an dieser Tätigkeit sind unterschiedlich. Zum einen tritt mit dem BehiG ein Gesetz<br />
in Kraft, das ein neues Rechtsgebiet erfasst. Die Auseinandersetzung damit ist sicher<br />
anspruchsvoll, aber auch sehr interessant und kreativ. Ein anderer wichtiger Grund ist die<br />
Tatsache, dass ich seit meiner Geburt an einer genetischen Krankheit leide, dem MCE-<br />
Syndrom. Die Krankheit an sich ist nicht behandelbar, das dadurch bedingte unkontrollierte<br />
Knochenwachstum, das zu diversen Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates führte,<br />
zog allerdings jährliche Spitalaufenthalte und Operationen nach sich. Die daraus<br />
entstandenen Schwierigkeiten, sei es mit der Schule oder den Transportmöglichkeiten,<br />
haben mich schon früh für die Problematik der Gleichstellung und Diskriminierung<br />
Behinderter sensibilisiert.<br />
Aus all diesen Gründen glaube ich, mit meinen eigenen Erfahrungen einen Teil zur<br />
Gleichberechtigung der behinderten Menschen beitragen zu können.<br />
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