Editorial - Agile
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AGILE - Behinderung und Politik, Ausgabe 01/04<br />
einer geregelten Beschäftigung. Man wird oft den Eindruck nicht los, ein Behinderter, der<br />
eine Stelle hat, habe vor allem eines gehabt: eine grosse Portion Glück.<br />
Wir könnten auch die Vorgehensweisen definieren, die wir bevorzugt einsetzen (meiner<br />
Meinung nach gehört das auch zur "Strategie" – ganz sicher bin ich mir allerdings nicht…).<br />
Der Jurist in mir meldet sich zu Wort: Das kantonale Recht im Bereich Gleichstellung ist noch<br />
Brachland. Progressive Gesetzgebungen haben in der Vergangenheit allerdings oft die Form<br />
von kantonalen Gesetzen angenommen. So hat beispielsweise ein Abgeordneter im Kanton<br />
Waadt vorgeschlagen, bei der Besetzung von öffentlichen Ämtern seien bei gleicher<br />
Qualifikation die Kandidaturen von Menschen mit einer Behinderung vorzuziehen. Neben den<br />
öffentlichen Ämtern ist auch die Bildung – der Türöffner zum Arbeitsmarkt – ein Bereich, in<br />
dem auf kantonaler Ebene vieles in Gang gesetzt werden könnte.<br />
Ich bin der Ansicht, die Rolle des Gleichstellungsrates sollte sich nicht darauf beschränken,<br />
die Umsetzung der gegenwärtigen Gesetzgebung auf Bundesebene zu begleiten (obwohl es<br />
stimmt, dass Ausbildung und Arbeit hier vernachlässigt werden). Der Gleichstellungsrat sollte<br />
seinen Blick auch in die Zukunft richten und prospektiv aktiv werden. Ich hoffe, dass der Rat,<br />
indem wir unsere verschiedenen Sichtweisen austauschen und in Einklang bringen,<br />
aufklärend wirkt und aufzeigt, dass Gleichstellung unteilbar ist. Genauso wie die Menschen<br />
mit einer Behinderung, welche für diese Gleichstellung einstehen.<br />
Übersetzung: [Scrive] – Rolf Hubler<br />
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